Kurzbeschreibung
Die Kultkommissare Wallner und Kreuthner ermitteln wieder Als Polizeiobermeister Kreuthner von seinem Spezl Kilian Raubert zu einer Wettfahrt herausgefordert wird, lässt er sich nicht lumpen. Mit 150 km/h rauschen sie den Achenpass runter Richtung Tegernsee. Bei einem halsbrecherischen Überholmanöver fegt Kreuthner fast ein entgegenkommendes Auto von der Straße – am Steuer ausgerechnet sein Chef, Kommissar Wallner. Kreuthner versucht, das Autorennen als dienstliche Aktion zu tarnen, und führt spontan eine Straßenkontrolle durch. Dabei bietet sich den Polizisten ein schockierendes Bild: Im Laderaum von Rauberts Lkw kniet eine Tote, das Gesicht zu einer grotesken Fratze verzerrt …
Über den Autor
Andreas Föhr, Jahrgang 1958, gelernter Jurist, arbeitete einige Jahre bei der Rundfunkaufsicht und als Anwalt. Seit 1991 verfasst er erfolgreich Drehbücher für das Fernsehen, mit Schwerpunkt im Bereich Krimi. Unter anderem schrieb er für „SOKO 5113“, „Ein Fall für zwei“ und „Der Bulle von Tölz“. Für seinen Debütroman „Der Prinzessinnenmörder“ ist Andreas Föhr mit dem begehrten Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet worden. Andreas Föhr lebt bei Wasserburg.
Meine Meinung:
Nachdem ich "Schafkopf" ja wirklich sehr gelungen fand, hatte ich mich auf den dritten Teil um Kreuthner und Wallner wirklich sehr gefreut und sofort begonnen zu lesen. Trotz wirklich positiver Einstellung hielt meine Freude nicht sehr lange. Bereits auf den ersten 50 Seiten habe ich so oft voller Unmut wegen der haarsträubenden Erzählungen und Darstellung der ermittelnden Beamten den Kopf geschüttelt, daß ich eigentlich ein Schleudertrauma hätte davon tragen können. Ganz ehrlich, ein Polizist der sich seine Durchsuchungsbeschlüsse selbst schreibt? Ein Ermittler der im Urlaub ist und trotzdem ständig auf der Dienststelle herumhängt? Der gleiche Polizist der mal wieder unnötig den Streifenwagen schrottet und dann auch noch seinen ungeübten Partner zum Leichentauchen in einen See schickt? Nein, das kann man nicht mehr ernst nehmen. Ich habe dann ab seite 50 einfach beschlossen das Ganze als Satire zu sehen und nicht als ernst gemeinten Lokalkrimi, denn auch das Lokale kommt deutlich zu kurz, ja klar die Herrschaften reden Bayrisch, aber sonst wird nur wenig beschrieben, Ortschaften werden benannt, die mir jetzt so gar nichts sagten und unter denen ich mir auch nicht viel vorstellen konnte. Auch so fehlten mir viele Beschreibungen, die Figuren bleiben deutlich zu blaß, werden zwar charakterlich sehr gut dargestellt, aber mangels Beschreibung kann man sich die meisten einfach nur schlecht vorstellen.
Auch gelang des dem Autor diesmal nicht den Täter allzu lange vor mir geheim zu halten, es zwar sehr schnell klar, wen der Leser als Bösewicht im Auge haben sollte und wer dann am Ende als Überraschungstäter auf dem Parkett erscheinen würde. Schade.
Sicherlich ganz nett und unterhaltsam, aber wenig gehaltvoll und mir eben als jemanden, der ein wenig weiß, wie die Ermittlungsarbeit abläuft und welcher Dienstvergehen sich die allesamt tollpatschig durch das Buch tapernden Beamten so schuldig machen, tat so manche haarsträubende Stelle nahezu körperlich weh.
Also lediglich dann eine Empfehlung, wenn man eher witzige als spannende Unterhaltung erwartet, für jeden der einen authentischen Lokalkrimi mit schönen Beschreibungen der Örtlichkeiten erwartet ein absoluter Reinfall. Leider...