Dhv der Hörverlag
Gekürzte Lesung
370 Min.
Sprecherin: Sissy Höfferer
Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler
Kurzbeschreibung:
Das Scheitern einer Ehe ist oftmals eine langsame, eine schleichende Angelegenheit. In Zeruya Shalevs neuem Roman, Späte Familie, beschließt eine Frau, diesem quälenden Prozess, der einer allmählichen Vergiftung gleicht, ein jähes Ende zu setzen. Von einem Tag auf den anderen beschließt sie, sich von ihrem Mann zu trennen, und bittet ihn, die Wohnung zu verlassen. Sie bleibt zurück mit ihrem gemeinsamen Kind ... und gerät übers Grübeln ins Zweifeln. Dies ist der Roman einer Krise. Einer Krise, die die Heldin — eine selbständige, selbstbewusste Frau — wie der sprichwörtliche Blitz aus heiterem Himmel trifft. Die lang ersehnte Freiheit schien nun endlich da zu sein — stattdessen findet sie sich konfrontiert mit einer lähmenden Angst vor der großen Einsamkeit, mit Depressionen und dem furchtbaren Gefühl, ihrem Kind den Vater, die Familie genommen zu haben. Aufrührend auch die Erkenntnis, dass man einen Menschen, mit dem einen das eigene Kind verbindet, nie wirklich! verlassen kann. Die Fäden des gemeinsamen Schicksals bleiben auf immer verknüpft. Eine neue Liebe bringt wiederum neue Kinder aus einer geschiedenen Ehe mit sich — und so setzt sich für die mutige Protagonistin eine „späte“ Familie zusammen, ein höchst kompliziertes Gebilde, auf dem viele Hoffnungen ruhen und das dennoch auf lange Zeit eine empfindsame, zarte Pflanze bleibt, deren Überleben keinesfalls gesichert ist. Zeruya Shalevs neuer Roman kreist um den Zerfall einer Ehe, um die dramatische und doch erneuernde Krise, die dieser Prozess auslöst — und schließlich um die neue, die „späte“ Familie, die als hoffnungsvolle Möglichkeit aus ihr hervorgeht.
Über die Autorin:
AutorZeruya Shalev lebt als freie Autorin mit ihrer Familie in Jerusalem. Berühmt wurde sie mit ihren zwei internationalen Bestsellern "Liebesleben" und "Mann und Frau", die gemeinsam mit dem neuen Roman "Späte Familie" eine Trilogie bilden.
Über die Sprecherin:
Sissy Höfferer, geboren 1955 in Klagenfurt, stand u.a. am Münchner Residenztheater und am Hamburger Schauspielhaus auf der Bühne, vor allem ist sie jedoch aus zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen bekannt, wie "Let's Go!" (1985), "Das Hochzeitsgeschenk" (1997), "Mitsommernacht" (1999), "Café Meineid" sowie aus diversen TV-Serien. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Ingmar Bergman, Jürgen Flimm, Roland Suso Richter und Franz Xaver Bogner zusammen und wurde 1980 von der Zeitschrift "Theater heute" zur Schauspielerin des Jahres gewählt. 1986 wurde sie mit dem Chaplin-Schuh, dem Deutschen Darstellerpreis, ausgezeichnet.