'Die Marionette' - Seiten 292 - Ende

  • Zitat

    Original von beowulf
    Das Buch beschreibt ja nicht das Problem, dass wir nicht informiert sind, sondern dass wir nicht informiert sein wollen.


    Das Buch beschreibt aber auch das Problem, dass wir nur sehr zögerlich und unzureichend informiert werden. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Das Buch beschreibt aber auch das Problem, dass wir nur sehr zögerlich und unzureichend informiert werden. :wave


    Oder wenn, dann vielleicht auch noch ( bewusst ) falsch. ;-)


    Es ist einfach so, dass mir diese TV-Beiträge ganz sicher nicht so "ins Auge gesprungen" wären, wenn ich "Die Marionette" nicht gelesen hätte.

  • Hin und wieder nimmt sich die TV-Welt des Themas an. Das zeigt, dass das Thema Menschen beschäftigt und das ist gut! Es gab, glaube ich im Sommer, schon einmal einen Tatort (Saarland), in dem es um vier Soldaten ging, die in Afghanistan waren. Da ging es auch um das Thema Trauma, das hatte mich sehr gefreut, allerdings fand ich die Auflösung "feige", denn der verübte Mord hatte mit dem Trauma letztlich nichts zu tun, sondern war eine Tat aus Eifersucht.


    Dokus gibt es schon einige, auch seit einiger Zeit, aber die laufen in der Regel zu später Stunde, bzw unattraktiven Sendezeiten - da ist 22.45 h schon richtig früh. Im Spiegel (Heft 44) gab es Ende Oktober einen sehr gut geschriebenen Bericht "Das verlorene Batallion".

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Das Buch beschreibt aber auch das Problem, dass wir nur sehr zögerlich und unzureichend informiert werden. :wave


    Wir haben heute soviel Information wie wir wollen. Eher zuviel als zuwenig und genau deshalb blenden wir aus was uns nicht passt. Die Medien befreidigen immer Wellenhypebedürfnisse, wenn Nazis enttarnt werden, dann ist die Eurokrise unwichtig, wenn die Eurokrise hochkocht sind Nazis unwichtig.Wer Zeitung liest kann heute nicht mehr sagen er habe es nicht gewußt.

  • Das war mal total spannend. Am Ende überschlugen sich die Ereignisse.


    Martinez hatte von Anfang an den Auftrag, Katja zu erschießen. Damit hätte wohl keiner gerechnet, am wenigsten Meyer und Valerie, sonst hätten sie nicht mit ihm zusammen gearbeitet.


    Das Katja sterben musste, war klar, wie schon mehrfach beschrieben. Trotzdem war es nicht einfach sie gehen zu lassen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass sie das Ende heraufbeschworen hat und damit selbst auch zufrieden war. Alles andere hätte nicht zu ihr gepasst.


    Dennoch war das Showdown mit der Explosion äußerst nervenaufreibend. Ich habe echt gedacht, Meyer überlebt es nicht. Obwohl ich es auch irgendwie schade gefunden hätte, wenn Bender so ums Leben gekommen wäre.


    Meyer wurde anscheinend wieder rehabilitiert und ist alsbald im Einsatz.


    Valerie macht das einzig richtige und kehrt ihrem Mann, der eine Trennung wollte und ihrer Kanzlei den Rücken und geht nach Genf.


    Traurig wurde ich, nachdem alle Geschehnisse vertuscht wurde. Ich möchte gar nicht wissen, wie oft das im wahren Leben vorkommt. Wie oft die Bevölkerung verschaukelt, die Nachrichten zensiert werden.


    Liebe Alex, das Buch hat mir sehr gute gefallen und ich bin froh an dieser Leserunde teilnehmen zu können. Ab jetzt hast Du jedenfalls einen Fan mehr! Dir ist ein durchaus wichtiges Buch zum Thema Traumabewältigung und Kriegspolitik gelungen und auch ich gehe von nun an mit offeneren Augen durch die Welt. Danke!

  • Ich habe das Buch am Wochenende beendet und es hat mir sehr gut gefallen. Das schwierige Thema wurde für mein Empfinden gut umgesetzt und regt zum weiteren Nachdenken und sicher auch zum genaueren Hinschauen bzw. Hinhören in den Nachrichten an.


    Katjas Tod schien unvermeidlich, auch wenn sich Valerie und Eric bemüht haben, einen anderen Ausweg für sie zu finden. Dons Auftrag mag erschrecken, scheint mir aber dennoch sehr realistisch. Die wirtschaftlichen und politischen Interessen stehen eben doch über allem, vor allem über einzelnen Menschenleben. Don scheint solche Art Aufträge gut zu erledigen und auch gut zu verarbeiten, ich bin daher gespannt, im nächsten Teil mehr über ihn zu erfahren.


    Auch das Verschweigen sämtlicher Vorgänge vor der Öffentlichkeit und dem Aufräumen hinter den Kulissen ist sehr realitätsbezogen. Hier an der Stelle wäre es vielleicht ein schöner Seitenlick gewesen, wenn zumindest der Journalist einen Artikel verfasst hätte und dieser am Rande wahrgenommen worden wäre. Als kleiner Hoffnungschimmer am Horizont.


    Insgesamt trotz des nicht einfachen Themas ein spannender Roman, der mich gut unterhalten hat, aber nachklingen wird. Und vor allem Lust auf mehr macht.

  • Zitat

    Original von beowulf


    Wir haben heute soviel Information wie wir wollen. Eher zuviel als zuwenig und genau deshalb blenden wir aus was uns nicht passt. Die Medien befreidigen immer Wellenhypebedürfnisse, wenn Nazis enttarnt werden, dann ist die Eurokrise unwichtig, wenn die Eurokrise hochkocht sind Nazis unwichtig.Wer Zeitung liest kann heute nicht mehr sagen er habe es nicht gewußt.


    Gestern habe ich in Wilhelmshaven gelesen, Marinestützpunkt, größter Arbeitgeber die Bundeswehr. Im Publikum waren auch aktive Soldaten mit aktuellen Auslandserfahrungen und sie bestätigten, dass hierzulande nur ein winziger Bruchteil dessen medial verbreitet wird, was tatsächlich vor Ort in Afghanistan passiert.

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Das Buch beschreibt aber auch das Problem, dass wir nur sehr zögerlich und unzureichend informiert werden. :wave


    Ich finde es immer wieder interessant, wie unterschiedlich die Informationen sind, die in verschiedenen Ländern zu ein und dem selben Thema in den Medien zu finden sind. Egal ob es um Afghanistan geht oder China, die Euro-Krise usw. Vor allem wenn man selbst noch andere Hintergrundinformationen hat, wird allzu oft deutlich, wie sehr Stimmungsmache betrieben wird oder zumindestens versucht wird, "die öffentliche Meinung" zu beeinflussen und Informationen zurückzuhalten.


    Sicherlich ist es bei manchen Dingen fraglich, wieviele (bzw. wann) Informationen an die Öffentlichkeit gelangen sollten, aber dass soviel vertuscht wird... passt ins Bild, egal wie bitter der Beigeschmack. Da können die Agenten untereinander noch so gut miteinander vertraut sein, der Auftrag der eigenen Regierung steht an erster Stelle. Wie es Valerie danach geht ist noch nicht mal sekundär, auch wenn alle Beteiligten wissen, was ihr vor ein paar Jahren geschah. Ihren Umzug und die Trennung auf Zeit von Marc sind für mich nur konsequent. Schade, dass die beiden Mädchen jetzt deshalb im Internat landen und irgendwie gehe ich auch davon aus, dass Valerie nach den zwei Jahren nicht zurück in ihr altes Leben kehren wird, weder nach Hamburg noch in die Kanzlei noch zu ihrem Noch-Mann. Dafür wird das Leben der beiden in Zukunft zu unterschiedlich verlaufen und zu groß ist die Entfernung.


    Die letzten Kapitel habe ich atemlos am MP3-Spieler gehört und gebannt der Stimme von Detlef Bierstedt gelauscht. Dass Katja am Ende sterben würde, war irgendwie klar. Sowohl von den Verwicklungen her, als auch von ihrem eigenen Zustand.


    Wie einige andere finde ich den Titel sehr passend, das Titelbild allerdings äußerst unpassend. Auch bei mir gingen die Gedanken automatisch in Richtung Drogen.


    Auf den dritten Band um Don bin ich sehr gespannt. :-)


    Vielen Dank für die Begleitung der Leserunde und das Buch, das mich nachdenklich zurücklässt.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Nun auch ich bin mit diesem Abschnitt fertig und ich muss sagen, ich war über das Ende überrascht, in gewisser Weise enttäuscht um es deutlicher zu sagen ich bin enttäuscht darüber, dass Bender so glimpflich davonkommt.


    Gut er wurde entführt und musste einiges durchstehen mit dem Dynamitgürtel. Aber er kommt davon, Eric wird verletzt weil er für ihn sein Leben riskiert, und trotzdem sinnt Bender auf Rache.


    Dass Katja sterben muss habe ich mir fast gedacht, sie hat es aber auch in gewisser Weise herausgefordert. Ich bin immer noch der Meinung - wie ich schon im vorherigen Abschnitt geschrieben habe - dass ich an Katjas Stelle alles darangesetzt hätte die Verantwortlichen der Öffentlichkeit preiszugeben. Es kann nicht sein, dass alle - Regierungsmitglieder, Vorstandsmitglieder usw. dort weitermachen können wo sie aufgehört haben.


    Werde jetzt schlafen gehen und meine Rezi heute abend schreiben.


    Viele Grüße :wave

  • Ich bin jetzt auch endlich mit dem Buch fertig.
    Es hat etwas länger gedauert, da ich in der letzten Zeit fast gar nicht zum Lesen gekommen bin - was aber in keinster Weise etwas mit dem Buch zu tun hatte!!


    Zum Schluss wurde es nochmal richtig spannend, ich war richtig froh dass ich heute mal Urlaub hatte und das Buch nicht in den letzten spannenden Seiten weglegen musste.


    Liebe Alex, danke für das Buch, auch mich bringt es zum Nachdenken. Wie schon einige vor mir geschrieben haben möchte ich nicht wissen, wie viel in Wirklichkeit vertuscht wird.
    Im Allgemeinen beschäftigt mich das Thema Kriegstrauma jetzt mehr, vorher war es einfach "zu weit weg"....


    Danke auf jeden Fall für das superspannende Buch und das ich an dieser Leserunde teilnehmen durfte. :wave

  • Ich bin jetzt auch fertig und muss sagen mir hat das Buch sehr gefallen und es regt zum nachdenken an.


    Irgendwie hat man schon geahnt das Katja das ganze nicht überleben wird.


    Das ganze wurde ja noch richtig spannend. Wirklich super.
    Zum Glück hat Eric die Explosion überlebt. Der Mann gefällt mir. :grin


    Ich bedank mich auch nochmal das ich an der LR teilnehmen durfte.

  • Tja...
    Wütend, verunsichert, nachdenklich, traurig, eine Menge Gefühle waren da nach dem in der Konsequenz der Geschichte folgerichtigen Ende vorhanden.
    Zusätzlich natürlich auch das Gefühl, gut unterhalten worden zu sein.
    Auch als Nachzüglerin weiß ich die Anmerkungen der Autorin hier in der Leserunde zu schätzen und möchte mich herzlich dafür bedanken.
    Rezi folgt in den nächsten Tagen!

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Tja...
    Wütend, verunsichert, nachdenklich, traurig, eine Menge Gefühle waren da nach dem in der Konsequenz der Geschichte folgerichtigen Ende vorhanden.
    Zusätzlich natürlich auch das Gefühl, gut unterhalten worden zu sein.
    Auch als Nachzüglerin weiß ich die Anmerkungen der Autorin hier in der Leserunde zu schätzen und möchte mich herzlich dafür bedanken.
    Rezi folgt in den nächsten Tagen!


    Schön, dass du wieder an Bord bist, maikäfer! Ick freu mir! :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Danke, Fischchen, ich mich auch! :knuddel1


    Hab gestern noch über das hier gelesene nachgedacht. Irgendwo wurde von einigen geschrieben, sie wunderten sich, dass "human ressources" es nicht zum Unwort des Jahres gebracht habe. Nehmen die da nicht immer nur deutsche Begriffe? ?(

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Tja...
    Wütend, verunsichert, nachdenklich, traurig, eine Menge Gefühle waren da nach dem in der Konsequenz der Geschichte folgerichtigen Ende vorhanden.
    Zusätzlich natürlich auch das Gefühl, gut unterhalten worden zu sein.
    Auch als Nachzüglerin weiß ich die Anmerkungen der Autorin hier in der Leserunde zu schätzen und möchte mich herzlich dafür bedanken.
    Rezi folgt in den nächsten Tagen!


    Gerade erst lese ich deine Beiträge, Maikäfer. Schön, dass du wieder da bist und dich noch an dieser LR beteiligt hast! :wave

  • Ich konnte mich hier zum Schluss fast nicht mehr bremsen. Die Ereignisse überschlagen sich. Der Tod von Katja ließ sich wohl nicht mehr vermeiden. Vielleicht war es auch besser so. Eine Therapie kann sicherlich helfen, aber dass man danach zu dem Leben zurückkehrt, das man irgendwann mal vorher hatte, daran glaube ich persönlich nicht. Ich denke, dass sich Katja dessen auch bewusst war, was auch auf die psychologischen Einschätzungen der Profiler waren. "Sie sucht den Tod".


    Absolut spannend und ein interessantes Thema!

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Katja hatte mit Chris ihren letzten Anker verloren. Sie war entwurzelt, in gewisser Weise heimatlos, eine verlorene Seele und mit dem Entschluss ihren Rachefeldzug auszuführen, hat sie im Grunde akzeptiert, dass sie im Verlauf dieses persönlichen Krieges sterben würde. Da sie letztlich komrpomisslos und ohne Rücksicht auf das eigene Leben gehandelt hat, machte sie so gefährlich. Vielleicht hätte Valerie etwas bei ihr erreichen können, wenn man sie wirklich gelassen hätte, aber das hätte für Katja vermutlich nur einen Aufschub des Unvermeidlichen gegeben. Menschen mit PTBS sind abhängig von der Schwere ihrer Krankheit hochgradig suizidgefährdet.