Großvater und die Schmuggler - Per Olov Enquist

  • Bewertung: 4 von 5 Sternen


    Inhalt: Schon einmal hat der Großvater mit seinen Enkeln den Dreihöhlenberg bestiegen, und es war ein tolles Abenteuer: mit Wölfen und Wilderern und einem leibhaftigen Bären! Logisch, dass die Enkel da wieder hinwollen. Nur den Großvater müssen sie erst überreden. Ahnt er womöglich, dass diesmal alles noch ein bisschen abenteuerlicher werden könnte? Großvater ist ein Schussel, und der Jüngste ist er auch nicht mehr, aber mit seinen Ahnungen liegt er manchmal gar nicht verkehrt.


    Kritik: Durch eine sehr gute Kritik kam ich auf den Geschmack doch auch mal wieder etwas „prämiertes“ zu lesen. Und dass man das tut, merkt man schon nach den ersten paar Sätzen. Zum Teil schreibt Enquist sehr abstrakt für meinen Geschmack und hat eine recht ungewöhnliche Erzählweise. Zum Teil schreibt er auch recht derb, besonders wenn er aus Marcus Sichtweise erzählt. Wenn man sich jedoch dessen bewusst ist, dass der Autor sich gerade in ein recht freches und vorlautes Kind hineinversetzt, sind die üblen Ausdrücke gar nicht mehr so fehl am Platz. Der erste Teil des Buches handelt vom Tod des Hundes Mischa, der im ersten Buch („Großvater und die Wölfe“) eine große Rolle gespielt hat. Fast könnte man dieses Kapitel als eigenständige Geschichte ansehen, denn der Tod des geliebten Tieres ist wirklich wunderschön und herzergreifend beschrieben. Allgemein ist das Buch eher für etwas ältere Kinder, bzw. Erwachsene gedacht, wie mir scheint, denn nicht zuletzt geht es um eine Bande von Drogenschmugglern, die in einem „normalen“ Kinderbuch für gewöhnlich ja eher nichts zu suchen haben. Sowieso scheint das ganze Leben für den Großvater eine Art Expedition zu sein. Wieso sonst sollte er sein Haus als Basislager 1 bezeichnen? Tiere spielen in dem Buch eine sehr wichtige Rolle und besonders die Verbindung zwischen Mensch und Tier kann Enquist sehr gut beschreiben und in seiner Geschichte verarbeiten.

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.