Whisper Island - Sturmwarnung von Elizabeth George

  • Zum Inhalt:

    Becca King – alias Hanna Armstrong – ist mit ihrer Mutter auf der Flucht. Sie hat ein schreckliches Verbrechen belauscht und muss sich nun vor dem Täter verstecken. Becca kann die Gedanken der Menschen hören und nur wenige Menschen wissen davon. Während ihrer Flucht müssen sich Mutter und Tochter trennen, denn Becca soll bei einer Freundin ihrer Mutter auf Whisper Island wohnen.
    Doch kaum ist sie auf der Insel angekommen, erfährt sie, dass diese Freundin gerade gestorben ist und ihre Mutter ist auch nicht zu erreichen… Was soll sie nur tun?

    Meine Meinung:

    „Sturmwarnung“ ist der erste Band der Jugendbuchreihe „Whisper Island“ von Elizabeth George.

    Ehrlich gesagt bin ich ziemlich enttäuscht von diesem Buch. Ich habe mich schon wochenlang darauf gefreut und auch der literarische Roadtrip im Internet hat mir gut gefallen. Also bin ich mit hohen Erwartungen an das Buch heran getreten.

    Aber im Detail:

    Die Geschichte nimmt während des ganzen Verlaufes keine Fahrt auf. Die Story plätschert sachte dahin. In der Mitte des Buches gibt es einen Vorfall um den sich der Rest des Buches dreht, aber auch hier ist von Spannung keine Rede. Die letzten Seiten werden dann etwas besser und die entscheidende Wendung kommt auf der vorletzten Seite. Mal ehrlich: Wer liest ein Buch, dass auf den letzten Seiten spannend wird?
    Aus meiner Sicht hat die Autorin hier lediglich versucht den Leser zum Kauf des Folgebandes zu bewegen.

    Das Buch wird trotz allem eine mittelmäßige Beurteilung erhalten, da ich den Schreibstil der Autorin mag. Sie hat eine flüssige Schreibweise und eine malerische Sprache, die die Umgebung zum Leben erwachen lässt. In meiner Fantasie war ich tatsächlich auf Whisper Island und konnte mir sowohl die Charaktere als auch die Insel bildlich vorstellen.
    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und man kann sich in die Probleme der Jugendlichen hinein versetzen. Die Hauptcharaktere sind sehr lebhaft und gerade Becca King ist gut umgesetzt worden und erscheint dem Leser symphatisch.

    Der zweite positive Punkt ist die Grundidee der Geschichte. Ich finde das Element des Gedankenlesens einfach spannend und auch die Umsetzung ist hier nicht schlecht gelöst. Vielleicht resultiert meine Enttäuschung einfach daher, dass ich zu viel erwartet habe.

    Ob ich den zweiten Band lesen werde, muss ich mir noch mal stark überlegen.

    Bewertung: 2/5 Sterne

  • Ja hast du *g* - und hier kommt schon direkt eine andere Meinung, auch wenn ich in einigen Punkten mit dir konform bin *grins*


    Schafft es die allseits anerkannte Lady of Crime wirklich, überzeugend ein Jugendbuch zu schreiben? Die Schöpferin von Kriminalhelden wie Thomas Lynley und Barbara Havers, die bereits in vielen Bänden verzwickte Mordfälle lösen durften, in denen auch ein Großteil an Gesellschaftskritik verpackt war, wagt sich auf ein neues Terrain – und das erfreulicherweise sogar unter ihrem eigenen Namen, ohne auf ein mittlerweile übliches Pseudonym zurückzugreifen. Der Sprung gelingt ihr zwar nur bedingt – aber er gelingt. Vieles erkennt man in Ansätzen von der Meisterin der überraschenden Wendungen wieder, man ist aber auch angenehm erfreut über die einfach gehaltene Sprache, die Jugendliche in ihren Bann ziehen wird. Am Ende wird klar, dass es weitere Bände geben muss, denn die Geschichte um Becca King ist noch lange nicht zu Ende erzählt.


    Hannah Armstrong hört, was die Leute denken. Sie kann nichts dagegen unternehmen, das Flüstern ist überall um sie herum, bei Menschenmassen kann sie es auch nicht zuordnen, da die spezifischen Klangfarben fehlen. Einzig auf dem Friedhof findet sie ihre Ruhe – denn Tote denken nicht mehr. Ihr Stiefvater, Jeff Corrie, nutzt diese Gabe für seine Geschäfte aus, bis er seinen Geschäftspartner ermordet und Hannah davon Kenntnis nimmt. Damit sind die Tage von Hannah gezählt und Becca King erblickt das Licht der Welt. Ihre Mutter Laurel versucht, sie in Sicherheit vor Jeff zu bringen. Ihre Freundin wohnt auf Whidbey Island, die beiden fahren einmal quer durch den Kontinent, um ihre Spuren zu verwischen. Als Becca auf Whidbey Island ankommt, ist die Freundin ihrer Mutter grade gestorben und Becca völlig auf sich alleine gestellt, denn das Handy ihrer Mutter ist aus und sie somit nicht erreichbar. Ängstlich und verzweifelt lernt Becca Seth Darrow kennen, der ihr hilft, eine Unterkunft zu finden. Bei Debbie Grieder findet sie Unterkunft und eine vorläufige Ersatzmutter, die es mit Beccas Aufsicht allerdings sehr genau nimmt. Ihr gehört ein Motel und Becca bekommt dort nicht nur Kost und Logis, sondern kann sich auch mit kleinen Aushilfsarbeiten ihr Taschengeld aufbessern.


    In der Schule läuft es leider nicht so gut, denn schon auf der Überfahrt hat sie sich in Jenn einen gnadenlosen Feind gemacht. Dass sich ausgerechnet Derric, der beliebteste Schüler und angebetetes Idol von Jenn, sich für sie interessiert, macht die Sache nicht leichter. Dabei will sie doch lediglich unsichtbar bleiben, bis ihre Mutter sie wieder zu sich holt. Aber sie ist auch nur ein Teenager, der alleine und verängstigt in eine Situation gestoßen wurde, mit der so leicht nicht umzugehen ist. Da ist sie für jede Freundlichkeit dankbar, besonders, wenn sie ihr Gegenüber auch noch sympathisch findet. Als Derric nach einem Unfall im Koma liegt, versucht sein Vater, der Sheriff, alles, um die Person zu finden, die den Krankenwagen gerufen hat. Becca muss verschwinden, denn wer würde ihre abenteuerliche Geschichte schon glauben. Sie kann nur hoffen, dass Derric wieder erwacht und sie entlastet.


    Elizabeth George schafft es unglaublich gut, die Besonderheiten von Whidbey Island herauszustellen und die Insel bildhaft darzustellen. Man hat den Eindruck von Bergen, irgendwie radelt Becca immer steile, kurvenreiche Straßen hinauf. Es ist aber auch ein abgeschiedener Ort, in dem man sich kennt und weiß, was der Nachbar zum Abendessen hatte. Allerdings halten sich auch hartnäckig Gerüchte, einmal zum Süchtigen abgestempelt wird es schwer, das Gegenteil zu beweisen. Debbies Fürsorglichkeit macht es Becca schwer, die richtigen Kontakte zu knüpfen, denn gegen viele ihrer Freunde hat Debbie Vorurteile und versucht, Einfluss auf ihren Umgang auszuüben. Dann ist da noch die geheimnisvolle Diana Kinsale, die Becca immer wieder aus der Patsche hilft und ihr oft mit Rat und Tat zur Seite steht. Was es mit ihr und ihren Hunden auf sich hat, erfahren wir in diesem Band nur ansatzweise, hier bleiben viele Fragen offen. Becca ist die Einzige, die Stimmen hört, die anderen sind relativ normale Teenager, die zwar alle ihr eigenes Bündel tragen, ihre Probleme durch ungewöhnliche Verhaltensweisen kompensieren, ansonsten aber mit beiden Beinen fest auf der Erde stehen. Die üblichen Schulprobleme in einer Umgebung mit vielen verschiedenen Charakteren, die man wahrscheinlich auch in jeder anderen Schule finden kann. Zusammen ergeben sie hier eine äußerst interessante Geschichte, die noch lange nicht zu Ende ist.


    Anfangs ist es ein bisschen schwierig, in die Geschichte hineinzufinden. Man muss schon einige Seiten mehrmals lesen, um zu verstehen, wo Becca King auf einmal hergekommen ist. Nichtmiteinanderreden und Andeutungen machen einen Großteil des Anfangs aus, es fällt schon schwer, bei der Stange zu bleiben, wenn alles nur angedeutet wird und es nie zu einer Antwort kommt. Erst im hinteren Teil nimmt die Geschichte rasant an Fahrt auf, sie wird spannend und fesselt regelrecht ans Buch. Endlich gibt es auch ein paar Antworten auf lange vorher angedeutete Fragen, wobei natürlich noch genug offen bleibt, um das Interesse der Leser weiter an den nächsten Teil zu binden. Hoffentlich müssen wir hier nicht allzu lange warten, denn nach der letzten Szene möchte man doch unbedingt wissen, wie es mit Becca und ihren Freunden weitergeht.


    Fazit


    Ein gewagter Sprung einer etablierten Autorin in ein ihr völlig neues Genre ist passabel geglückt. Teenager mit ihren Problemen, dazwischen Becca mit ihrer besonderen Fähigkeit, ergeben eine gelungene Mischung, die die Vorfreude auf weitere Bände schürt. Elizabeth George gelingt es mit ihrer Sprache, Jugendliche anzusprechen und ihnen ihre eigenen Probleme wie in einem Spiegel vorzuhalten. Sie spart auch nicht mit Lösungsmöglichkeiten, einige sind vielleicht etwas ungewöhnlich, aber sie gelangen zum Ziel. Besonders erwähnenswert ist die gelungene Aufmachung, unter dem Schutzumschlag entdeckt man das gleiche Cover nochmal, allerdings ohne das Mädchen. Eine wirklich schöne Präsentation einer neuen Serie, die Teenager genauso darstellt, wie Teenager nun einmal sind.

  • Seit ich vom neuen Verlagsprogramm von Egmont gehört habe, nämlich dem neuen Egmont Ink Programm und mir die dort erscheinenden Bücher angesehen habe, war ich auf dieses Buch sehr gespannt und habe mich sehr darauf gefreut. Die Kurzbeschreibung hörte sich spannend an und noch dazu war das Buch schließlich von einer Top-Autorin, von der ich persönlich aber zugegeben bisher noch nichts gelesen hatte. Meine Erwartungen waren also recht hoch und wurden leider nicht erfüllt.


    Becca King, die eigentlich Hannah heißt, hat eine besondere Gabe, sie kann nämlich Gedanken lesen. So erfährt sie auch, dass der Mann ihrer Mutter seinen Geschäftspartner ermordet hat und da sie mit diesem Wissen kaum zur Polizei gehen kann, sind sie und ihre Mutter seitdem auf der Flucht und Hannah wird zu Becca um unauffindbar zu werden.
    Während ihre Mutter ein neues Zuhause für sie organisieren will, soll Becca auf Whisper Island bleiben, bei einer Freundin ihrer Mutter, nur dass diese Freundin tot ist als Becca ankommt. So schlägt sie sich alleine auf der Insel durch, wo glücklicherweise aber viele hilfreiche Menschen bereit stehen.


    Die Idee ist wirklich toll, die Umsetzung hat mir allerdings weniger gefallen. Nachdem es wirklich spannend losging folgten irgendwann nur noch mehr oder weniger langweilige und langatmige Probleme der diversen Inselbewohner. Jeder hat ein Geheimnis und natürlich ist auch jedes Geheimnis irgendwie relevant und muss erörtert werden. An vielen Stellen konnte ich mich auch nur an den Kopf fassen und mich fragen, warum sich die Protagonisten jetzt gerade so dämlich verhalten. Realistisch ist die Handlung in meinen Augen nämlich weniger gewesen, ich hab den Charakteren ihr Verhalten zumindest nicht abgenommen.


    Der Schreibstil ist allerdings gut. Das Buch lässt sich meist flüssig lesen, nur die Handlung hat mich irgendwann einfach sehr angeödet und gelangweilt. Im Epilog wird es dann schließlich noch einmal kurz spannend, so dass das Buch natürlich mit einem Cliffhanger endet, aber selbst mit diesem bin ich nicht sicher, ob ich den zweiten Band wirklich brauche.
    Schade eigentlich, aber wenn man das Gefühl hat, dass ein Buch nur noch aus Nebenhandlungen besteht, dann kommt irgendwann einfach Langeweile auf.

  • Elizabeth George gehört zu den Autoren, die man einfach nicht ignorieren kann. Mit ihrer “Inspector Lynley” Reihe ist sie mir bereits mehrfach positiv aufgefallen und ich habe mir schon länger ein Jugendbuch von ihr gewünscht. Nun ist es endlich soweit.


    “Sturmwarnung” ist der Auftakt der “Whisper Island” Reihe. Was sich zunächst sehr gut angehört hat, wurde immer enttäuschender, denn man merkt Elizabeth George einfach an, dass sie sich im Jugendbuch Genre nicht unbedingt wohl fühlt. Die Leichtigkeit, mit der sie ihre Krimis schreibt, ist bei “Sturmwarnung” auf keiner Seite sichtbar, viel mehr wirkt der Schreibstil recht verkrampft und holprig.
    Auch wenn der Schreibstil mich nicht wirklich überzeugen konnte, muss man dennoch zugeben, dass von Autorenseite her einiges versucht wurde. So merkt man beim Lesen recht schnell, dass man mehrfach versucht hat, eine gewisse Spannung aufzubauen, die meiner Meinung nach allerdings nicht immer gelungen ist. Dennoch ist die Handlung zum Teil recht spannend. Außerdem sind die vielen kleinen Details, mit denen die Autorin auftrumpfen kann, recht gut gelungen. Whidbey Island wird sehr schön beschrieben und ich konnte mir die Insel bildlich gut vorstellen.


    Ebenfalls gelungen ist Becca King. Sie gehört zu den Protagonisten, die man schnell ins Herz schließt. Ihre Gabe ist für sie nicht immer nur ein Geschenk, sondern eher ein Fluch, denn sie findet dabei nie ihre nötige Ruhe, da sie durch die vielen Gedanken der Menschen nur selten abschalten kann. Ihre Gedanken und Gefühle werden dabei ausführlich und authentisch geschildert. Man leidet mit ihr, man freut sich mit ihr, aber gleichzeitig habe ich mir auch gewünscht, dass sie mit der Gabe ein bisschen besser und leichter umgeht – auch wenn dies mit Sicherheit nicht immer leicht ist. Durch die Flucht ist sie relativ mutig, zeigt Reife und ändert ihr Aussehen, was eine Entschlossenheit hervorbringt, die sie wohl selbst nicht erwartet hätte. Interessant ist vor allem, das man auch hinter ihre Fassade schauen kann. Man lernt ihre Angst kennen, ihren Drang nach Geborgenheit und Sicherheit, aber dennoch merkt man auch, wie unsicher sie im Umgang mit sich und anderen Menschen ist. Etwas irritiert war ich jedoch, wie sie mit dem Verschwinden ihrer Mutter umgegangen ist. Wäre ich mit 14 Jahren so auf mich allein gestellt gewesen, hätte ich das ein oder andere Mal sicherlich Angst gehabt, Becca bleibt jedoch sehr ruhig – meiner Meinung nach sogar viel zu ruhig.


    Natürlich darf bei so einer Handlung auch eine Liebesgeschichte nicht fehlen, allerdings ist auch diese eher holprig, denn romantische Stimmung oder das Gefühl, das hier etwas Großes geschieht, hat sich bei mir leider nicht entwickelt. Es plätschert eher ideenlos vor sich hin, was ich ein bisschen schade fand, denn man hätte deutlich mehr aus der Sache herausholen können.
    Relativ schade empfand ich, wie die Autorin mit der Handlung im Laufe der Zeit umgeht. Plötzlich steht Beccas Flucht nicht mehr im Vordergrund, sondern ein Fall, der sich auf Whidbey Island ereignet. Zwar ist Elizabeth George dabei wieder in ihrem Element, indem sie Krimielemente einbaut, allerdings hilft dies weder der Flucht, noch Becca selbst sonderlich weiter. Hätte man sich mehr auf die Protagonistin und ihre Geschichte konzentriert, hätte das Buch bei mir deutlich besser angeschnitten.


    Die Covergestaltung gefällt mir dagegen richtig gut. Der zweifelnde und leicht traurige Gesichtsausdruck passt gut zu Becca und sie wird auf dem Cover authentisch dargestellt. Die kräftigen Blautöne und die Pflanzen machen es zu einem optischen Highlight im Bücherregal. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut und hat mich sehr schnell dazu animiert, dieses Buch lesen zu wollen.


    Insgesamt hat mir “Sturmwarnung” leider nicht so gut gefallen, wie ich es im Vorfeld erhofft habe. Zwar findet man in diesem Buch sehr viele gute Ansätze, jedoch sind diese nur sehr mittelmäßig umgesetzt worden. Allerdings schreibe ich die Reihe noch nicht völlig ab und warte den zweiten Teil ab.

  • :sleep Gähn... ich habe mich gestern durch die ersten 70 Seiten gequält und dann gelangweilt abgebrochen.
    Die Grundidee, dass Becca Gedanken hören kann und nun auf der Flucht ist, weil sie zu viel gehört ist, hätte ja durchaus was. Aber die Umsetzung ist einfach fad und zäh. Und da ist es auch keine Entschuldigung, dass es ein Jugendbuch ist. Denn es gibt genügend Jugendbücher, die mich problemlos fesseln konnten.


    Whisper Island hat mich sehr enttäuscht, denn die Krimis der Autorin mag ich wirklich gerne..

  • Nachdem die 14-Jährige Hannah Armstrong aus den Gedanken ihres Stiefvaters gehört hat, dass er seinen Geschäftspartner umgebracht hat, fliehen Hannah und ihre Mutter Laurel vor ihm. Hannah nimmt nun den Namen Becca King an und soll bei einer Freundin ihrer Mutter bleiben, bis Laurel ihnen ein Heim hergerichtet hat. Doch nachdem Becca auf Whidbey Island angekommen ist, muss sie erfahren, dass die Freundin ihrer Mutter kurz zuvor gestorben ist...


    *


    Ich war wirklich ein wenig verwundert, als ich erfahren habe, dass Elizabeth George normalerweise Kriminalautorin ist. Denn in "Whisper Island" gibt es erst auf der allerletzten Seite einen Hauch von Spannung. Die vorherigen 440 Seiten plätschern so stetig vor sich hin, dass ich das Buch ein paar mal weglegen wollte, aber ich hatte ja noch Hoffnung, dass immerhin ein wenig Spannung aufkommt.. Nun gut, der Cliffhanger am Ende ist wirklich gelungen, aber ich muss wirklich nicht wissen wie es weitergeht..


    Die eigentliche Idee fand ich gut. Ein Mädchen, dass Gedanken lesen kann und das dadurch etwas erfahren hat, was sie nicht hätte erfahren sollen und deshalb flüchten musste. Die Idee mit dem Gedankenlesen konnte die Autorin noch ganz gut umsetzen. Die Gedanken der anderen Personen waren in kursiver Schrift geschrieben und grenzten sich deswegen gut von der eigentlichen Handlung ab, aber man hat nie irgendetwas brauchbares aus diesen Gedanken erfahren, sodass man sie auch getrost hätte weglassen könnten.


    Aber dann war da ja noch die eigentliche Handlung. Becca musste fliehen und sitzt nun auf einer Insel um auf ihre Mutter zu waren.. Ja klingt spannend, nech? Das dachte sich dann auch die Autorin und baute nach gut 100 Seiten einen Unfall ein, der dann mit der Suche nach den Täter die eigentliche Handlung darstellte. Mir kam es teilweise so vor, als hätte die Autorin einfach ohne groß zu überlegen drauf losgeschrieben. Erst mit den Cliffhanger auf der letzten Seite wird die Idee mit der Flucht vom Anfang wieder aufgegriffen..


    Zu den Charakteren.. Die Geschichte wird zum Großteil aus Beccas Sie-Perspektive geschrieben, was verhinderte, dass ich immer eine gewisse Distanz zu Becca oder auch zu Seth oder Hayley (zwei "Freunde" von Becca, die auch mal erzählen durften) bestand. Zudem waren die Figuren nicht "ehrlich" zum Leser. Ich weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll, aber sie haben Dinge verheimlicht, die geholfen hätten etwas früher Licht ins Dunkle zu bringen. Was vielleicht für Spannung sorgen sollte, bei mir aber nur für Langeweile bzw. für schlechte Laune gesorgt haben.


    *


    Ich vergebe noch 2 von 5 Sternen, weil mir die ursprüngliche Idee recht gut gefallen hat. Ich werde die Reihe aber trotzdem nicht fortsetzen.

  • Ich hatte bisher noch keine Bücher von Elisabeth George gelesen, und dieses hier hat mir sehr gefallen!
    Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht. Ein junges Mädchen, das Gedanken lesen kann auf der Flucht vor ihrem Stiefvater. Da hatte ich einen Krimi erwartet, aber als solchen kann man das Buch nun nicht grade bezeichnen. Das war mir dann aber im Laufe der Geschichte egal, weil sie auch so sehr interessant geschrieben ist und ich unbedingt wissen wollte, wohin sie sich entwickeln würde. Die unerwartete Wendung am Ende hat das Ganze für mich dann abgerundet.
    Die Geschichte ist als Reihe angelegt, und so bin ich nach diesem Ende gespannt auf den nächsten Teil, der im Oktober erscheinen wird.


    9 Punkte von mir :wave

  • Mir fiel das Buch zufällig in die Hände, als ich auf der Suche nach einem neuen Krimi war, und Elizabeth George habe ich eigentlich immer recht gern gelesen.
    Allerdings war ich nach ca. 100 durchgequälten Seiten drauf und dran das Buch abzubrechen...aber eine lange Zugfahrt ließen mich dann doch weiter lesen.
    Naja, bereut habe ich es nicht, aber ich habe auch schon definitiv spannenderes gelesen. Was ich nicht wusste war, das es sich hier um den Auftakt einer Reihe handelt, daher war ich über den offenen Schluss dezent erbost. Aber nun hat sich das ja geklärt :lache
    Was für das Buch spricht sind die sehr gut ausgearbeiteten lebendig wirkenden Figuren, welche Ecken und Kanten haben und alles andere als perfekt sind. Menschen eben.
    Von der Handlung war ich eher enttäuscht, drängte sich doch ein anderes Ereignis in den Vordergrund und dominierte dann die ganze Geschichte.
    Der Schluss dann wurde besser und lässt für den Folgeband natürlich einiges offen..
    Den Nachfolger werde ich mir noch gönnen, da ich ja doch irgendwie wissen will wie es mit Becca auf der Insel weiter geht...Auch wenn dieses Buch nicht mehr als durchschnittlich war.
    Vielleicht komme ich günstig ran, denn das HC wird es sicher nicht werden.