Kurzbeschreibung:
Der Schweizer Physiker und Nobelpreisträger Massimo Altomonte kommt bei einem mysteriösen Unfall ums Leben. Thomas Heilant, ein Journalist und früherer Weggefährte Altomontes, begibt sich nach Genf, um die Umstände seines Todes aufzuklären. Im Zuge dieser Ermittlungen gerät er selbst immer mehr ins Zentrum des Geschehens.
Über den Autor:
Marco Lalli, 1954 in Massa geboren, verbrachte seine ersten Lebensjahre in Italien. 1962 folgte er den Eltern, die als Arbeitsimmigranten in die Bundesrepublik gekommen waren. Hier besuchte er die deutschen Schulen und studierte Psychologie und promovierte schließlich zum Doktor der Naturwissenschaften. Seit 1982 ist er als Sozial- und Umweltpsychologe tätig. Marco Lalli lebt in Leimen bei Heidelberg. "Die Himmelsleiter" war sein erster Roman.
Meine Rezension:
Hinter dem unscheinbaren Cover und dem für einen Krimi ungewöhnlichen Titel verbirgt sich ein inzwischen schon ein bisschen in die Jahre gekommener, aber dennoch spannender Wissenschaftskrimi, der auch noch heute den aufmerksamen Leser zu fesseln vermag. Die Geschichte spielt Ende der 80er Jahre, kurz nachdem die Mauer gefallen und die Welt im Umbruch ist. Journalist Thomas Heilant macht sich auf nach Genf, um den plötzlichen Unfalltod seines früheren Freundes Massimo Altomonte zu untersuchen. Beide verbindet eine lange gemeinsame Geschichte aus Studentenzeiten, die - wie auch die aktuellen Ereignisse aus der Sicht von Thomas selbst - in Rückblenden erzählt wird. Immer wieder springt der Leser so in die Zeit Ende der 60er und Anfang der 70er, als die Studentenunruhen auch Deutschland im Griff hatten und sich aus den Protesten gegen das Establishment auch radikale terroristische Vereinigungen entwickelten. Stück für Stück erfährt der Leser mehr über die Freundschaft zwischen Massimo und Thomas, über ihre Gemeinsamkeiten, ihren Werdegang und wann, wo und wie sich ihre Wege trennten und wieder kreuzten.
Marco Lalli ist es in der "Himmelsleiter" gelungen, einen anspruchsvollen Krimi vorzulegen über Genie und Wahnsinn, Physik und Philosophie, Liebe und Tod und das alles sehr authentisch in ein Stück Zeitgeschichte eingebettet, die viele der Leser heute wohl nur noch aus dem Geschichtsbuch kennen. Wer sich hierauf einlässt, wird mit einer spannenden Geschichte, einigen unerwarteten Wendungen und einem völlig überraschenden Finale belohnt, das endgültig dafür sorgt, dass sich die "Himmelsleiter" nicht nur ein Platz im Regal, sondern auch im Gedächtnis verdient hat.
Dafür 9 Punkte von mir.