Möchte nicht wissen, wie viele Kuckuckskinder die Männer damals unwissentlich aufgezogen haben. Schon erstaunlich wie viele Kinder damals offenbar nach 6 Monaten voll ausgereift geboren wurden
'Der Schwur der Jungfrauen' - Teil 1
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Ich glaube, dass sich das nicht geändert hat
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So, es hat zwar ein wenig gedauert, weil ich die letzten Tage kaum Zeit zum Lesen hatte, aber nun konnte ich endlich auch voll einsteigen. Auch mir gefällt der Schreibstil und die Sprache der Protagonisten sehr. Es hört sich richtig "echt" an, wirkt sehr lebendig, und man hat immer den Eindruck, das gehört einfach so.
Sehr gut gefällt mir, dass man viel über das damalige Leben der einfachen Leute erfährt. Das mit den ständigen Abgaben stelle ich mir wirklich schwer vor, noch dazu in so einem Fall, wenn die angelegten Vorräte bzw. die Ernte im Feuer umgekommen sind. Aber ich denke, darauf haben die Herrschaften wirklich keine Rücksicht genommen.ZitatOriginal von Lipperin
Auf Seite 53 oben steht der Satz, der für mich – bisher zumindest - Kathrin charakterisiert wie kein zweiter. Ganz lapidar, ganz nüchtern, ganz gegenwärtig, ganz ohne Gejammere, ganz auf das konzentriert, was gerade zu tun ist. Interessant. Wenn ihr nicht ihr Herz in die Quere kommt, sollte sie mit einer solchen Einstellung gut durchs Leben kommen.
Diesen Satz finde ich auch sehr aussagekräftig; er charakterisiert nicht nur Kathrin, sondern entspricht vermutlich der damaligen Denkweise über die Stellung der Frauen an sich.
Ich denke übrigens auch, dass es sich bei dem Brand um einen Racheakt der Landsknechte gehandelt hat.ZitatOriginal von Lipperin
Was Kathrins Vater da ab Seite 80 veranstaltet, eiweia, da fällt mir eigentlich nur ein Wort zu ein: „Bauernschläue“. Aus seiner Sicht vielleicht richtig, aber was tut er seinem Kind da eigentlich an. Na ja, er wird an ihre Versorgung gedacht haben, andererseits fehlt dann ja jemand, der "schafft", und arbeiten scheint sie zu können, das arme Kind. Wer hätt sie denn genommen, so arm wie sie war? Und andererseits hab ich den Verdacht, dass er den gleichen Verdacht hat wie ich, dass nämlich die Kathrin den Lux eigentlich gar nicht so sehr … ähm … ja, jedenfalls die Voraussetzungen für die Ehe sind schon ... eigenartig.
"Bauernschläue" trifft es bestens, finde ich. Aus seiner Sicht hat Kathrins Vater ihr einen Gefallen getan. Ich denke, ihm war nicht klar, wie tief die Abneigung seiner Tochter gegen Lux war.
...oder ist sie gar nicht so groß? Die Annäherung im Brautbett kam ja durchaus von ihrer Seite, dicht gefolgt von einer kalten Dusche. Nun frage ich mich, ob Lux ihr die Abfuhr erteilt hat, weil er ihr Gespräch mit Jakob mitbekommen hat, oder ob er sie wirklich schon von Anfang an abgelehnt hat.ZitatOriginal von Bouquineur
Möchte nicht wissen, wie viele Kuckuckskinder die Männer damals unwissentlich aufgezogen haben. Schon erstaunlich wie viele Kinder damals offenbar nach 6 Monaten voll ausgereift geboren wurden
Darauf bin ich nun auch sehr gespannt, wer sich denn als Kuckuckskind entpuppen wird.Ein Gedanke beschäftigt mit nun auch. Als Kathrin und Lux in der Scheune "entdeckt" wurden, gab es ja Blutspuren, die darauf hinwiesen, dass Lux dem Mädchen die Unschuld geraubt hat. Eigentlich ist doch allen klar, aus welchem Grund nun die beiden heiraten. Wieso wird dann im Brautbett auch noch einmal der "Beweis" eingefordert und auch erbracht? Und wenn ich das nun richtig verstehe, ist Kathrin doch immer noch Jungfrau.
Lux bemerkt, dass er die Blutspur nur gelegt hat, weil der Pfarrer es so wollte, nur wenn will er damit täuschen? Oder gehört das einfach dazu, egal ob echt oder gespielt, weil es eben bei einer Hochzeit Tradition hat? -
Zitat
Original von Klusi
Ich denke, ihm war nicht klar, wie tief die Abneigung seiner Tochter gegen Lux war.
...oder ist sie gar nicht so groß? Die Annäherung im Brautbett kam ja durchaus von ihrer Seite, dicht gefolgt von einer kalten Dusche. Nun frage ich mich, ob Lux ihr die Abfuhr erteilt hat, weil er ihr Gespräch mit Jakob mitbekommen hat, oder ob er sie wirklich schon von Anfang an abgelehnt hat.
Darüber wird man vielleicht noch was erfahren ...ZitatEin Gedanke beschäftigt mit nun auch. Als Kathrin und Lux in der Scheune "entdeckt" wurden, gab es ja Blutspuren, die darauf hinwiesen, dass Lux dem Mädchen die Unschuld geraubt hat. Eigentlich ist doch allen klar, aus welchem Grund nun die beiden heiraten. Wieso wird dann im Brautbett auch noch einmal der "Beweis" eingefordert und auch erbracht? Und wenn ich das nun richtig verstehe, ist Kathrin doch immer noch Jungfrau.
Lux bemerkt, dass er die Blutspur nur gelegt hat, weil der Pfarrer es so wollte, nur wenn will er damit täuschen? Oder gehört das einfach dazu, egal ob echt oder gespielt, weil es eben bei einer Hochzeit Tradition hat?
Niemand weiß, was in Heu tatsächlich passiert ist. Wendel Simon geht ja davon aus, dass Veit Lett ein Huhn geopfert hat, um die Blutspuren herstellen zu können. Dem Pfarrer tut Kathrin leid, und er will ihre Ehre etwas damit wiederherstellen, indem er Lux gebeten hat, es so aussehen zu lassen, als ob Kathrin noch Jungfrau war. Ob damit irgendjemand im Dorf getäuscht werden konnte, ist die andere Frage. Warum denn der Lux ausgerechnet die Kathrin heiratet, und dann auch noch, obwohl sein Vater davon offensichtlich nicht begeistert ist - darüber werden die Dörfler sich wohl gewaltig das Maul zerreißen.
Wenn ich zu den Tratschtanten gehört hätte, würde ich wahrscheinlich vermuten, dass der Pfarrer Kathrin und Lux erwischt hat, dass es aber noch nicht zum Äußersten gekommen war, und dass er sie gezwungen hat zu heiraten. Das erschiene mir von äußeren Anschein her am Wahrscheinlichsten, und so will es der Pfarrer wohl auch aussehen lassen. -
Obwohl ich viel im Bereich der Historischen Romane lese, wäre dieses Buch ohne die Büchereule und der Leserunde an mir vorüber gegangen. Ich bin sogar so ehrlich zu schreiben, dass es wegen des Titels und des Covers nicht mal auf meine Wunschliste geschafft hätte. Da ich Katerina aber bei anderen Leserunden hier im Forum als sympathisch und ihre jeweiligen Beiträge als fundiert und gut begründet wahrgenommen habe, habe ich mich entschieden das Buch zu kaufen und hier mitzulesen. Natürlich will ich auch die Bücher der hier anwesenden Autoren die sich rege am Forenleben beteiligen lesen und damit ein klitzekleines bisschen unterstützen.
Der 1. Teil ist gelesen und ich möchte hier ein grosses Kompliment an die Autorin aussprechen! Mir gefällt der Schreib- / Erzählstil ausserordentlich gut und er passt zur Zeit von Anno dazumal und ich glaube auch der Dialekt der in dieser Region gesprochen wurde ist gut mit in die Geschichte eingeflossen. Bis zur Seite 117 ist es für mich sehr sehr stimmig und alles im Einklang. Ich hatte ja das grosse Vergnügen ein paar Eulen persönlich kennenzulernen und jetzt rein vom Dialekt her spricht die Eule nofret78 ganz ähnlich wie hier die direkte Rede geschrieben ist. Sie lässt bei gewissen Worten auch am Schluss das "e" weg. Zum Beispiel. Ich bin müd oder ich bitt dich... und so lässt es sich nicht vermeiden das ich bei der Figur von Kathrin ganz automatisch nofret vor meinem inneren Augen vor mir sehe.
Die Namen der Figuren sind allesamt speziell aber passend zur Zeit und verstärken den positiven Eindruck und das Historische Flair.
Als regelmässiger Historischer Romane Leser weiss ich die Erzählungen vom kargen Leben der Bauern und ihre Mühen einzuschätzen aber hier tat mir Kathrins Vater schon sehr leid. Das sehr harte bäuerliche Leben wurde hier sehr gut geschildert. Auch sonst sind mir die Gepflogenheiten betreffende der Standesunterschiede und auch die Absprachen mit Verheiratungen usw. bekannt und es hat mich soeben kurz erschreckt das mich dies beim lesen gefühlsmässig so kalt gelassen hat. Sobald ich etwas historische lese kippt irgendwie ein Schalter um und gewisse Vorgänge, Sachen und Umstände sind die Normalität und gehören ganz einfach in diese Zeit.
Tja... das wäre es so in etwa von mir zu diesem ersten Leseabschnitt.
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Zitat
Original von sapperlot
Mir gefällt der Schreib- / Erzählstil ausserordentlich gut und er passt zur Zeit von Anno dazumal und ich glaube auch der Dialekt der in dieser Region gesprochen wurde ist gut mit in die Geschichte eingeflossen. Bis zur Seite 117 ist es für mich sehr sehr stimmig und alles im Einklang. Ich hatte ja das grosse Vergnügen ein paar Eulen persönlich kennenzulernen und jetzt rein vom Dialekt her spricht die Eule nofret78 ganz ähnlich wie hier die direkte Rede geschrieben ist. Sie lässt bei gewissen Worten auch am Schluss das "e" weg. Zum Beispiel. Ich bin müd oder ich bitt dich... und so lässt es sich nicht vermeiden das ich bei der Figur von Kathrin ganz automatisch nofret vor meinem inneren Augen vor mir sehe.Als hier Ansässige kann ich das nur bestätigen - später kommt ein Satz, den sagt meine Oma (geb. 1921) auch immer:
Er is der anner AltZitatOriginal von sapperlot
und es hat mich soeben kurz erschreckt das mich dies beim lesen gefühlsmässig so kalt gelassen hat. Sobald ich etwas historische lese kippt irgendwie ein Schalter um und gewisse Vorgänge, Sachen und Umstände sind die Normalität und gehören ganz einfach in diese Zeit.Das ist ein interessanter Gedanke - als Teenie konnte ich da furchtbar mitleiden. Heute lässt es mich auch ziemlich kalt.
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Zitat
Original von sapperlot
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Das sehr harte bäuerliche Leben wurde hier sehr gut geschildert. Auch sonst sind mir die Gepflogenheiten betreffende der Standesunterschiede und auch die Absprachen mit Verheiratungen usw. bekannt und es hat mich soeben kurz erschreckt das mich dies beim lesen gefühlsmässig so kalt gelassen hat. Sobald ich etwas historische lese kippt irgendwie ein Schalter um und gewisse Vorgänge, Sachen und Umstände sind die Normalität und gehören ganz einfach in diese Zeit.
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Ich kann diese brutalen Henkersmethoden und manche Vorgehensweisen nur in historischen Romanen ertragen. Auch heutzutage gibt es viel Gewalt um uns herum, die ich aber in Thriller der Gegenwart nicht lesen will. Wenn mir ein Protagonist ans Herz gewachsen ist, leide ich aber schon mit ihm mit. -
Zitat
Original von Büchersally
Ich kann diese brutalen Henkersmethoden und manche Vorgehensweisen nur in historischen Romanen ertragen. Auch heutzutage gibt es viel Gewalt um uns herum, die ich aber in Thriller der Gegenwart nicht lesen will.
Geht mir ganz genauso. Ich halte mich mit solchen Schilderungen ja auch eher zurück, und Thriller oder Horror sind für mich als Leserin so gar nicht (mehr) meins.
Ich lese zwar zur Zeit ein Buch, das ich am ehesten dem Bereich Horror zuordnen würde, aber da es gleichzeitig in Richtung Fantasy geht, geht es dann wieder. Das hab ich jetzt mal wieder gebraucht, um die Hirnwindungen frei zu pusten, aber dann ist es auch wieder gut. -
Mit Verspätung habe auch ich nun den ersten Abschnitt gelesen, und als erstes fällt auch: Wer denkt sich nur immer diese Klappentexte aus? Hätte ich nicht bereits die "Hexenschwester" begeistert gelesen, so hätte ich aufgrund des Klappentextes eher einen Bogen um dieses Buch gemacht, lässt dieser doch eher vermuten, es handele sich um einen Liebesroman.
Und nach dem ersten Abschnitt bin ich erleichtert, das Buch verspricht, sehr viel mehr zu sein als das.
Der Schreibstil fesselt sofort. Mir gefällt der ruhige Stil, die sprache passt zu Region und Zeit
Kathrin verspricht schon auf den ersten seiten, ein interessanter Charakter zu sein, mutig, eigenwillig und zu ihren Worten stehend, jedenfalls, soweit sie eine Wahl hat, und bei Lux schwächelt ihre Stärke am Ende des Abschnitts ein wenig.
Ich bin gespannt, wie es mit Kathrin und Lux weitergehen wird. Schön, dass Kathrin in ihrer Schwiegermutter eine Verbündete zu finden scheint, klasse, wie hier mit dem Klischee der bösen Schwiegermutter gebrochen wird.
In diesem Abschnitt erfahren wir auch jede Menge über das harte Bauernleben, dass letztlich Kathrins Vater zu der Intrige treibt, ich bin mir sicher, sie wollten Kathrin nur Gutes, aber konequent zu Ende gedacht, was es für Kathrin bedeutet.
Gut gefallen hat mir auch der Rückblick, in dem wir Kathrins Mutter Anna näher kennen lernen. Auch vom Schriftbild hebt dies sich von dem Haupterzählstrang ab, was ich als sehr leserfreundlich empfinde. Ich glaube auch eher, dass es sich bei Damien um den Halbbruder handelt, aber da wir weder das Alter von Kathrin noch von Damien kennen, ist diesbezüglich alles offen. Und dennoch denke ich, Anna hätte die Hochzeit zumindest zu verhindern versucht, wenn Kathrin und Lux Halbgeschwister wären.
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Kathrin muß ihre große Liebe Lux heiraten. Ich bin mir sicher, dass sie Lux glühend liebt, aber sich selbst das wegen ihrer Eifersuchtsattacken nicht zugeben kann. Interessant diese Zeit mal dierkt vom Bauernstand aus zu betrachten. Es war eine Umbruchzeit in den Städten, Renaisannce, Beginn der Neuzeit, Handel und Kunst blühen auf, Dürer in Deutschland, in Italien Tizian und Michelangelo revolutionieren das Weltbild, da muß es auch bei den Bauern gegärt haben, neues gedacht worden sein.
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Zitat
Original von Bookworm
Mit Verspätung habe auch ich nun den ersten Abschnitt gelesen, und als erstes fällt auch: Wer denkt sich nur immer diese Klappentexte aus?
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Der Schreibstil fesselt sofort. Mir gefällt der ruhige Stil, die sprache passt zu Region und Zeit
Über Klappentexte könnte ich mich bei den Büchern, die ich lese, auch immer ewig aufregen. Kein Verlag veröffentlicht ein Buch, von dem er nicht überzeugt ist. Warum also nicht gerade das hervorheben, was dieses Buch ausmacht, anstatt die Leser eventuell zu enttäuschen?
(Ist mir auch gerade bei einem Buch passiert, das ich gelesen habe. Klappentext und Buch stimmten einfach nicht überein. Das Buch gefiel mir sehr gut, ich war nur am Ende iritiert, weil es völlig anders endete, als der Klappentext versprach.)ZitatOriginal von beowulf
Kathrin muß ihre große Liebe Lux heiraten. Ich bin mir sicher, dass sie Lux glühend liebt, aber sich selbst das wegen ihrer Eifersuchtsattacken nicht zugeben kann.
Da weißt du schon mehr als sie. Und da ich erstmal nicht mehr wissen darf als sie, sag ich dazu nichts. Außer: Es könnte sein, dass sie merkt, dass sie seinem Charme auch erliegen könnte, dass sie aber genau weiß, dass sie ihn nie bekommen kann. Und er ist der, der alles bekommt, was er will. Davor kann man sich ja nur schützen, indem man sich davon überzeugt, dass der hassenswert ist.ZitatInteressant diese Zeit mal dierkt vom Bauernstand aus zu betrachten.
Und gar nicht so einfach, dem Verlag so ein schlichtes Bauernmädel als Heldin unterzujubeln. Die wollen immer, dass die Hauptfigur "Glamour" haben soll. Oder, wie ich dann immer sage, Klemmer. -
Deana Zinßmeisters Heldin ist ja auch Bauerstochter, aber eben von Niveau freie Bäuerin. Da war mehr Bildung, mehr Beweglichkeit.