Simon Cross - Es wird dich rufen

  • Es wird dich rufen - Simon Cross


    Kurzbeschreibung
    Ein geheimnisvolles Amulett ruft den Frankfurter Journalisten Mike Dornbach zu der gefährlichen Suche nach dem eigentlichen Sinn seines Lebens.
    Der Mord an einem Priester in der französischen Bretagne bringt ihn in den Besitz merkwürdiger Dokumente und konfrontiert ihn mit einem jahrhundertealten Geheimnis, das bedrohliche Ausmaße annimmt.
    Es ist die mysteriöse Geschichte des südfranzösischen Dorfes Rennes-le-Château, in die Mike Dornbach immer tiefer hinein gezogen wird.
    Noch ahnt er nicht, dass sich am immer näher rückenden Tag der Schwarzen Sonne das weitere Schicksal der Menschheit entscheidet.


    Meine Meinung:


    Zuerst einmal will ich festhalten, dass ich mir nicht sicher war, in welches Genre ich dieses Buch einordnen soll. Es ist spannend wie ein Krimi, hat Elemente eines historischen Romans, basiert auf teilweise wahren Begebenheiten, geht aber auch ein bisschen in Richtung Mystery. Ihr seht, dieses Buch ist meiner Meinung nach nicht in eine einzige Schublade zu stecken :-)


    Am Anfang war ich etwas skeptisch: Ein mir noch unbekannter Autor und ein sehr vielversprechender Klappentext - hoffentlich kein Reinfall. Und ich muss sagen, meine Erwartungen an das Buch wurden übertroffen!
    Auch dem Kampf zwischen Gut und Böse, hier den "Bewahrern des Lichts" und den "Söhnen Luzifers" stand ich anfangs mit gemischten Gefühlen gegenüber. Meine Befürchtungen, der Roman würde zu sehr in das phantastische abgleiten, haben sich zum Glück allerdings nicht bestätigt.


    Der Schreibstil ist flüssig und die relativ kurz gehaltenen Kapitel lesen sich schnell hintereinander weg - was tückisch ist, da ich (ganz nach dem Motto "eins geht noch") das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Auf unnötige, langatmige Ausschmückungen unbedeutender Tatsachen wird verzichtet. Der Hauptteil des Buches spielt in Südfrankreich. Hier wurden die Landschaften und Gebäude ausführlich beschrieben, so dass man sie als Leser bildlich vor sich sieht, aber ohne dass es einen langweilt.


    Begeistert war ich von den Figuren, allen voran Mike Dornbach. Man fiebert mit ihm mit, hofft, dass er die richtigen Entscheidungen trifft und leidet mit, wenn er vor den gleichen Rätseln steht, die auch der Leser aufgebrummt bekommt, und diese nicht gleich lösen kann.
    Vor allem durch die stückchenweise dargebotenen Informationen, wird der Roman immer spannender. Man versucht, mitzudenken und vermutet hinter jeder neu auftauchenden Figur eine Intrige.


    Die einzige Figur, die mich am Rande etwas genervt hat, war Feline. Liebe Autoren: Wir Frauen sind nicht so einfach gestrickt, dass wir solch plumpe Annäherungsversuche wirklich machen würden :grin


    Faszinierend finde ich, dass alles auf einer mehr oder weniger wahren Legende beruht, und die Schauplätze des Romans auch wirklich existieren. Hier wurde gut recherchiert - zumindest hatte ich nicht das Gefühl, das etwas nicht stimmig ist. Und falls es mich je mal nach Rennes-de-Chateau verschlagen sollte, werde ich das überprüfen :-]
    Mehr Informationen zum realen Hintergrund des Romans findet man am Ende des Buches. Dadurch wird einem erst bewusst, wie eng Simon Cross die Geschehnisse seines Romans mit der Wirklichkeit vermischt hat. Meiner Meinung nach auf jeden Fall gelungen!


    Auch wenn man als Leser zwischenzeitlich das Gefühl hat, gar nicht mehr durchzublicken und hinter jedem Satz eine neue Verschwörung vermutet, wird am Ende alles aufgeklärt. Die losen Enden fügen sich zusammen, und alles ergibt auf einmal einen Sinn. Also: nicht ungeduldig sein :-)


    Ich freue mich darauf, dass das Buch verfilmt werden soll und bin gespannt, wie es umgesetzt wird.
    Von Simon Cross will ich in Zukunft mehr lesen - er hat mich mit "Es wird dich rufen" wirklich überzeugt.


    Deshalb gibt es von mir 5 von 5 Sternen!

  • Tolle Buchvorstellung. Herzlichen Dank dafür. Das hört sich sehr vielversprechend an. Titel wird dann auch gleich auf die Wunschliste gesetzt. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Tja, ich kann mich der Begeisterung leider nicht anschließen...


    Zuerst einmal fand ich es sprachlich teilweise sehr mau. Gut, mag man bei einem Erstlingswerk vielleicht noch akzeptieren.
    Aber was bei mir noch mehr das Lesevergnügen trübte, war, daß sich bei mir einfach keine richtige Spannung einstellen wollte. Ich fand vieles doch vorhersehbar und arg konstruiert, damit auch ja alles in die Geschichte reingepackt werden konnte, was es so zum Thema Gralsmythos in Frankreich gibt.


    Es war ja geplant, das Buch zu verfilmen - das scheint ja auch nicht so recht zu klappen. Unter anderem war auch Gottfried John für eine Rolle vorgesehen. Der ist ja leider letztes Jahr verstorben.


    Also definitiv keine Leseempfehlung von mir. Es gibt 5 von 10 Punkten.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT