Wer Asche hütet - Helga Glaesener

  • "Wer Asche hütet" von Helga Glaesener


    ISBN 3-548-60527-3


    Klappentext:


    Rom 1559: In einem alten Hafenturm wird die verstümmelte Leiche eines Jungen entdeckt. Der Tote trägt eine Rose im Haar und niemand scheint ihn zu vermissen. Mehr noch: Es gibt jemanden in der heiligen Stadt, der alles daran setzt, die Aufklärung des Mordes zu verhindern. Skandalös, findet Richter Benzoni und macht sich auf die Suche nach dem Mörder - auch dann noch, als die Spur in eine bestürzende Richtung läuft...


    Über die Autorin:


    Helga Glaesener wurde 1955 geboren. Sie studierte Mathematik und Informatik und lebt heute mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern in Aurich, Ostfriesland. Besonders ihre historischen Romane wie Die Rechenkünstlerin, Du süße sanfte Mörderin und Die Safranhändlerin fanden ein begeistertes Publikum und wurden große Erfolge.


    Meine Meinung:


    Das ist nun, nach "Die Safranhändlerin" das zweite Buch das ich von Helga Glaesener gelesen habe und ich werde einfach nicht mit ihr warm.
    Das Buch ist so ganz nett geschrieben. Die Autorin verwebt zwei verschiedene Handlungsstränge: Die Aufklärung des Mordfalles an dem kleinen Putto und die Ehefrau Benzonis die sich immer merkwürdiger verhält und zusätzlich Rätsel auf gibt.
    Es reißt einen jedoch einfach nicht mit. Ich hätte es zwischendurch bedenkenlos einfach weglegen und vergessen können ohne darüber zu grübeln wie es nun ausgeht. Und das bei einem Krimi.
    Das Ende erschien mir zusätzlich auch etwas weit hergeholt.

  • Interessant, so ähnlich dachte ich auch, als ich das Buch kürzlich gelesen habe :grin Es scheint aber auch eines der weniger bekannteren Bücher der Autorin zu sein (im Vergleich zu den "klassischen" historischen Romanen).


    Es liest sich zwar ganz flüssig, doch der Geschichte hätte etwas mehr Straffung ganz gut getan. Die Auflösung fand ich allerdings wiederum gelungen, wenn auch irgendwo etwas vorhersehbar :wow

  • Worum es geht
    Rom, 1559: Auf der Suche nach kirchlichem Diebesgut entdecken die Mitarbeiter von Richter Tommaso Benzoni die Leiche eines Knaben, käuflicher Spielgefährte reicher Männer. Im Toten steckt ein kostbares Messer, das sich als Eigentum des mächtigen Kardinal Carlo Carafa entpuppt.
    Weil sich niemand für "Puttos" Tod zu interessieren scheint, beginnt Benzoni auf eigene Faust zu ermitteln.


    Wie es mir gefallen hat
    Ein gestohlenes Vortragskreuz, ein ermordeter Lustknabe, ein verdächtiger Kardinal und ein Richter, der sich aus unerklärlichen Gründen für einen Mord interessiert, der nicht in seinen Zuständigkeitsbereich fällt; dazu eine höchst seltsame Richtersgattin mit einer noch seltsameren Verwandtschaft, und ein grotesker Auftragskiller, das sind die Zutaten aus denen dieses wirre Geschichtchen konstruiert wurde.
    Größtenteils wird gerannt, verhört, ein wenig geprügelt, viel gemordet, Gespräche werden geführt, nach denen man genauso klug ist wie zuvor, während schmuddelige Mönche riesige Blut- und Schleimmengen über die Seiten husten und spuken.
    Wem es gefällt, darüber nachzudenken, ob und wie diese losen Fäden zu einer vernünftigen Handlung zusammengefügt werden könnten, mag es tun; der Autorin war diese Aufgabe jedenfalls zu mühsam.
    Die Auflösung des Konstrukts war mehr als banal, und ich habe mich gefragt, wie es ein derartiger Text überhaupt in den Druck schaffen konnte.
    Der Stil ist dem Inhalt angepasst; allerdings ist mir trotz der gähnend langweiligen Handlung aufgefallen, dass Helga Glaesener die Beschreibung von Alltagssituationen erstaunlich gut beherrscht, wenn es sich dabei auch hauptsächlich um den Gestank und Dreck in Roms Straßen handelt.
    Den Namen der Autorin werde ich mir auf jeden Fall merken, um nicht noch einmal eines ihrer Bücher aufzuschlagen. Vielleicht sind die anderen Romane besser, aber nach diesem Reinfall habe ich einfach keine Lust auf noch mehr Schwachsinn.
    Genauso unverständlich wie die Geschichte ist mir auch, wie dieses Buch überhaupt in meine Bibliothek gelangen konnte.

  • Das wohl beste Buch von Helga Glaesener dürfte "Du süße, sanfte Mörderin" sein, obwohl der Titel das eher nicht vermuten lassen würde. Handlung und Figuren sind in etwa so, wie auch in den anderen Büchern von Glaesener, aber die Umsetzung wirkt auf mich als Ganzes hier auch überzeugend.

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    Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten, mäßig entstellt. (Georg Christoph Lichtenberg)