MondSilberLicht - Marah Woolf E-Book

  • Zitat

    Original von hef


    Ein Kapitelsprung würde wohl auch gereicht haben. Was ich nicht genau kenne wird von mir nicht einmal erwähnt. Da bleibe ich lieber an den Figuren.


    euer hef


    Diese Aussage von Hef finde ich sehr wichtig. Viele Autoren machen wahrlich einiges an ihrer Story kaputt, weil sie das, worüber sie schreiben, nicht richtig kennen oder recherchiert haben. Ich schreibe Fantasy und recherchiere da sogar ins Detail. Ich verwende es nicht immer, tu es aber, um zu wissen, wie es in der Realität ist, um meine Fantasie abzuwägen, ob sie da wirklich passt.


    Euer Nico

  • Mensch Hef, das war ein Beispiel. Ich war nie mit der Transsib unterwegs, allerdings mit dem Polarexpress von Petersburg nach Murmansk, zu einer biologischen Forschungsstation.


    Ich wollte damit nur sagen, dass es über bestimmte Orte Klischees in den Köpfen gibt, die ein Autor, sollte er noch nie dort gewesen sein, meistens in seinen Büchern verwurstet. Mal anders, Island:
    "wie bunte Würfel schmiegten sich die Fischerhaäuschen an den Berghang, wo saftige Wiesen sich bis an die Felskante zogen. Im Hafen schaukelten Fischerboote sanft in der Dünung. ..
    Der Dorfladen war mit rotem Wellblech verkleidet und war Treffpunkt der Dorfbewohner, die sich hier mit Lebensmitteln, Motoröl und Angelgerät eindeckten"


    So mag sich einer die Kulisse für seinen Islandroman vorstellen, das hat aber nix mit der Realität zutun, da die Wohnhäuser meistens graue Betonkästen sind, der Dorfladen eine trostlose Tankstelle, wo es Kaffee und schlabbrigen Burger gibt, und saftige Wiesen gibt es nur wenige direkt an den Bauernhöfen.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Kuckucksheim
    Wieso ärgerst du dich denn jetzt. Ich habe doch so gut und sorgfältig wie möglich recherchiert und mein Buch entsprechend geschrieben. Natürlich halte ich die Leser nicht für dumm, aber ich glaube eben auch nicht, dass sie Flügpläne kontrollieren.
    Meine Protagonistin landet einmal auf Skye, es ist kein Flughafenroman. Es gibt einen Flughafen auf Skye. Sie landet da nicht mit einem Airbus, sondern mit einer einer kleinen Maschine. Es war mir wichtig, dass die Autofahrt nicht so lange dauert. Was ist jetzt daran so falsch?


    Liebe Kuckucksheim,


    das Problem ist, dass du eines der ungeschriebenen Gesetze des Buchmarktes sträflich vernachlässigt hast. Wie dir in einem anderen Thread schon erklärt wurde, gibt es Handlungsorte, die von einem Autor gründlichst recherchiert sein müssen, weil Bücher, die dort spielen, in der Regel aufgrund DIESES Handlungsortes gekauft werden. Skye gehört offenbar dazu. Dumm gelaufen, aber ja - deine Leser kontrollieren Flugpläne. Das ist wie mit den Regionalkrimis - da geht es auch nicht wirklich um den Krimi, die Leute wollen im Kopf den Stadtplan abgehen und sagen "Jau, stimmt, da war ich auch!"


    Wenn dein heimlicher Star also nicht der Handlungsort ist, hättest du besser einen anderen Schauplatz wählen oder intensiver recherchieren sollen. Denn gerade bei der Kombi Autorenneuling/Selbstverlag schaut der Leser durchaus auch mal genauer hin. Und da können grobe Schnitzer auf den ersten Seiten dazu führen, dass das Buch in der (in diesem Falle digitalen) Tonne landet.


    Nebenbei: Als Fantasy-Leser ärgert es mich ausserordentlich, dass hier die Auffassung vertreten wird, für Fantasy bräuche der Autor keine Recherche ... auch das stimmt nicht. Es gibt z.B. durchaus Pferdefreunde unter den Lesern, die auch mal nachrechnen, ob die zurückgelegten Wegstrecken tatsächlich möglich sind (offenbar sind sie das oft nicht :rolleyes). Also: Recherche ist in jedem Genre das A und O jeden Autors.

  • Mensch Hef, das war ein Beispiel. Ich war nie mit der Transsib unterwegs, allerdings mit dem Polarexpress von Petersburg nach Murmansk, zu einer biologischen Forschungsstation



    Na ja, hätte sein können. Dann hätte man gestern und heute vergleichen können...


    euer hef

  • Zitat

    Original von Tilia Salix


    Nebenbei: Als Fantasy-Leser ärgert es mich ausserordentlich, dass hier die Auffassung vertreten wird, für Fantasy bräuche der Autor keine Recherche ... auch das stimmt nicht. Es gibt z.B. durchaus Pferdefreunde unter den Lesern, die auch mal nachrechnen, ob die zurückgelegten Wegstrecken tatsächlich möglich sind (offenbar sind sie das oft nicht :rolleyes). Also: Recherche ist in jedem Genre das A und O jeden Autors.


    Rasten, fressen und trinken müssen die Reittiere ja auch. :zwinker Ein Autor sollte immer damit rechnen, dass der erste Leser oder Käufer eines Buches selbst Experte auf dem Gebiet ist, einen Experten sehr gut kennt oder aus dem Ort stammt, in dem die Handlung angesiedelt ist. Selbst wenn ich ein Buch nur wegen des Romantasy-Anteils lesen würde, dürfen auch in der Fiktion Naturgesetze gern weiter gelten.


  • Ich glaube da wäre die Serie bei Spon vor einiger Zeit was für unseren Hef hier: http://www.spiegel.de/unispieg…bar/0,1518,783573,00.html
    Wobei der "Idioti internationalnije"-Dialog besonders genial ist.





    Also auf meinem Radar ist dieses E-Book auch kurzzeitig aufgetaucht und wieder verschwunden. Nicht nur, dass die Handlung mir nicht wirklich interessant vorkam, die Mängel die eine sorgfältigere Bearbeitung behoben hätten störten mich auch. Aber ich glaube auch ohne sie wäre mir der Romanzenanteil zu hoch gewesen.


    Aber ich stimme auch anderen den Meinungen zu, besser Details weglassen, als sie falsch darzustellen. Aber Kopf hoch, aus Fehlern wird man schlau, wenn man nur will.

  • Ich glaube da wäre die Serie bei Spon vor einiger Zeit was für unseren Hef hier: http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderb...,783573,00.html
    Wobei der "Idioti internationalnije"-Dialog besonders genial ist.



    Na ja, im Baikal zu schwimmen wurde mir durch Eis verwehrt (aber ohne wäre ich da auch nicht rein)
    Mir hat die Jagd schon gereicht, bei minus 30 Grad. Ohne Wodka nicht zu überstehen Nastrovje


    euer hef

  • Zitat

    Nebenbei: Als Fantasy-Leser ärgert es mich ausserordentlich, dass hier die Auffassung vertreten wird, für Fantasy bräuche der Autor keine Recherche ... auch das stimmt nicht. Es gibt z.B. durchaus Pferdefreunde unter den Lesern, die auch mal nachrechnen, ob die zurückgelegten Wegstrecken tatsächlich möglich sind (offenbar sind sie das oft nicht :rolleyes). Also: Recherche ist in jedem Genre das A und O jeden Autors.


    Sehe ich auch so. Fantasy heißt ja nicht, alles machen zu können, was man will. Eigentlich! Will man es doch tun, sollte aus der Story deutlich hervorgehen, das dies eine Welt mit eigenen Gesetzen, fernab unserer Welt oder gar unseres Universums ist.


    Euer Nico