Alex Berg - Die Marionette

  • "Machtlos" habe ich vor Kurzem mit Begeisterung gelesen und deshalb wollte ich mit dem 2. Band gleich dranbleiben.


    Über den Inhalt kann ich natürlich nichts Neues anfügen.


    Dieser Thriller hat mich von der ersten Seite an gepackt und ich habe tatsächlich heute den ganzen Tag nur gelesen bis ich am Ende war.


    Fesselnd, packend, ein hohes Spannungsniveau bis zum Ende, aber auch sehr nachdenkenswert - einfach super. Ein Buch, das man nicht einfach zuklappen kann, sondern es muß sich erst setzen und der Leser kann/muß/sollte sich seine Gedanken dazu machen. Speziell die Themen Kriegstraumata und Waffenhandel sind hochaktuell, brisant und werden uns leider auch weiterhin beschäftigen. Schade, daß mir die Leserunde entgangen ist.


    Von mir volle 10 Eulenpunkte

  • Alex Berg hat mit „Die Marionette“ einen sehr spannenden und realitätsnahen Politthriller über illegalen Waffenhandel, den Bundeswehreinsatz in Afghanistan und traumatisierte Soldaten geschrieben.


    Wie bereits „Machtlos“, das erste Buch um die Hamburger Anwältin Valerie Weymann, den BND-Agenten Eric Mayer und den CIA-Agenten Don Martinez, hat mir auch der zweite Band dieser Reihe sehr gut gefallen.


    Am Anfang ist es mir zwar etwas schwergefallen, mich in der komplexen Geschichte zurechtzufinden, aber als ich dann drin war und die Spannung unaufhaltsam stieg, wurde das Lesen zu einem Vergnügen.



    Von mir gibt es 9 von 10 Punkten!

  • Ein Politthriller, der spannend zu lesen ist und wie der Vorgänger „Machtlos“ auch ein leider immer wieder und immer noch aktuelles Thema aufgreift.


    Ich bin hin und her gerissen, ob die Ereignisse ein etwas zu zynisches Weltbild widerspiegeln, eine traurige Ausnahmen sind – oder ob Alex Berg einfach nur in deutlichen Worten die schlimme Realität wiedergibt, wie sie genau so tatsächlich passieren kann und ungesehen von den Augen der Öffentlichkeit immer wieder passiert. Da werden rücksichtslos wirtschaftliche Interessen vertreten, loyale Personen zu Bauernopfern gemacht, politische Intrigen gesponnen, alte Verbindungen ausgenutzt, Weggefährten erpresst – und in all dem Sumpf kämpfen die Anwältin Valerie Weymann und der BND-Agent Eric Mayer um die Wahrheit, um ihren Ruf und teilweise sogar um ihr Leben.


    Auslöser für dieses Drama ist ein Unfall, bei dem auch die Soldatin Katja Rittmer verletzt wird. Der Fokus der Erzählung liegt nicht auf der ausführlichen Betrachtung der seelischen Nöte von Katja, die ihre schlimmen Kriegstraumata nicht verarbeiten kann. Als Motivation für ihr Handeln recht das allemal und mehr Seelenleben Katjas hätte sicher auch die Spannung gedämpft, aber dadurch ist sie als Person mir fremd geblieben und ich habe ihr Leid zwar gesehen, aber nicht geteilt.


    Gefreut hat mich, dass auch der undurchsichtige CIA-Agent Martinez wieder seinen Auftritt hatte, denn auch wenn man ihn noch lange nicht durchschaut hat und er meist ziemlich kompromisslos rüberkommt, zeigt er auch eine menschliche Seite. Eine interessante Figur.


    Es gibt unauffällige Andeutungen, die auf Ärger in der Zukunft hindeuten, aber mit der Story selbst nicht viel zu tun haben, so dass man das Gefühl bekommt, da steckt noch mehr Potential für künftige Bände drin. Wir haben aber zum Glück keinen wirklicher Cliffhanger. Am Ende ist alles aufgeklärt und diese Episode abgeschlossen, es bleibt aber eine gewisse Neugier, wie es in Valeries und Erics Leben weiter geht und welche Abenteuer sie noch erleben werden.


    Auch wenn dieser Band 2 mir sehr gut gefallen hat und ich ihn in kürzester Zeit verschlungen habe, hat er mich (vielleicht zum Glück) nicht so aufgewühlt wie der Vorgängerband „Machtlos“. Den muss man zwar nicht zwingend vorher gelesen haben, ich würde aber trotzdem empfehlen, die Reihenfolge einzuhalten, denn dann versteht man die persönlichen Beziehungen zwischen Weymann, Mayer und Martinez viel besser.
    Band 3 dieser Serie lässt hoffentlich nicht allzu lang auf sich warten.


    Von mir gibt`s die volle Punktzahl.

  • Die Schriftstellerin Alex Berg hat es mir angetan und ich las innert relativ kurzer Zeit alle drei Bücher die sie veröffentlicht hat. Dieser Kriminalroman hier ist der Nachfolgeband zu "Machtlos" und drei bekannte Protagonisten aus dem Erstling, die Anwältin Valerie Weymann, Bundesnachrichtendienst-Agent Eric Mayer und Don Martinez, spielen auch hier eine sehr wichtige Rolle. An dieser Stelle sei erwähnt, dass man diesen Thriller auch ohne Vorkenntnisse des Vorgängers lesen kann aber ich würde die vorgängige Lektüre von "Machtlos" der interessierten Leserschaft ans Herz legen.


    Alex Berg legt bei diesem Werk erneut ein kritisches Augenmerk auf den Einsatz der Deutschen Bundeswehr in Afghanistan. Sie thematisiert die psychischen Belastungen denen die Streitkräfte ausgesetzt sind und den Nachwirkungen in Form von posttraumatischen Belastungssyndromen. Ausserdem fliesst Kritik an multinationalen Konzernen und ihrem teils zweifelhaftem Geschäftsgebaren mit ein wenn es darum geht, die begehrten und trotz der allgegenwärtigen Gefahr oder vielleicht gerade deswegen hochlukrativen Grossaufträge im kriegsgeplagten Afghanistan zu erhalten. Die lokalen muslimischen Warlords und die westlichen Diplomaten sind da teilweise nur oberflächlich eine Hilfe, denn diese sind meist auf ihren eigenen Profit fixiert.


    Diesen temporeichen Thriller mit viel Action zu lesen macht Spass und es ist spannend, wegen den vielen schnellen Ortswechseln, den Protagonisten von hie nach da zu folgen. Die rasante Aneinanderreihung der Szenen hat aber auch ihre Schattenseiten. Ich bin kein Anhänger dieser kurzen Kapitel, ich mag es generell viel mehr wenn sich Szenen über mehrere Seiten hinweg ziehen und ich dadurch etwas von der kribbeligen Atmosphäre spüren kann. Die Figuren bleiben mir in diesem Buch gefühlt auch etwas mehr auf Distanz als noch beim Debüt. Die guten Absichten der Autorin Alex Berg weiss ich zu schätzen, aber meiner Meinung nach wäre in diesem Fall etwas weniger schlussendlich mehr gewesen.


    Eine temporeiche Mischung aus Politthriller mit Wirtschaftskriminalität in Deutschland und Afghanistan und der kritischen Betrachtung der Folgen und Auswirkungen für Angehörige der Bundeswehr nach ihrem Auslandseinsatz. Ganz sicher ein ambitionierter und guter Krimi aber für die Höchstwertung reicht es für mich nicht ganz aus. Mehr als 7-8 Eulenpunkte kann ich nicht vergeben.