Lynn Raven - Blutbraut

  • Lynn Raven – Blutbraut


    • Broschiert: 736 Seiten
    • Verlag: cbt (31. Oktober 2011)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 357016070X


    Über den Autor (wikipedia.de):
    Lynn Raven wuchs in Neuengland auf. Ihre Mutter war Deutsche und so beherrscht sie neben der englischen auch die deutsche Sprache. Später besuchte sie die Universität in Maine und machte dort ihren Master of Arts.
    Ein paar Jahre nachdem sie ihren „Master of Arts“ erworben hatte, bekam sie ein Angebot aus Deutschland für eine Zeitung zu arbeiten. Aus einem begrenzten Aufenthalt wurde ein fast zehnjähriger fester Wohnsitz in der Nähe von Mainz. Freiberuflich arbeitete sie dort auch als Journalistin, Übersetzerin und je nach Gelegenheit auch als Lektorin.
    Nach ihrem Aufenthalt in Deutschland kehrte sie in die USA zurück. In den USA arbeitet sie bis heute hauptberuflich als Schriftstellerin für Fantasy-Romane.
    Werke:
    • Der Kuss des Dämons, 336 Seiten, Januar 2008
    • Werwolf, 242 Seiten, Juli 2008
    • Das Herz des Dämons, 334 Seiten, März 2009
    • Der Spiegel von Feuer und Eis, 384 Seiten, Mai 2009
    • Das Blut des Dämons, 446 Seiten, März 2010
    • Der Kuss des Kjer, 608 Seiten, Juli 2010



    Kurzbeschreibung aus Amazon:
    Magie macht ihn stark, Liebe verletzlich


    Seit sie denken kann, ist Lucinda Moreira auf der Flucht vor Joaquín de Alvaro, denn sie ist eine „Blutbraut", und nur sie kann den mächtigen Magier davor bewahren, zum Nosferatu zu werden. Dazu aber müsste sie ihm ihr Blut geben und sich auf ewig an den Mann binden, der für sie die Verkörperung alles Bösen scheint.


    Doch dann tritt genau das ein, wovor sie sich fürchtet: Gerade als Lucinda sich erstmals verliebt hat, und zwar in den charmanten Cris, wird sie entführt und auf das Anwesen Joaquíns gebracht. Lucinda ist in eine Falle gelaufen, denn Cris ist kein anderer als Joaquín de Alvaros Bruder, und auch er sucht eine Blutbraut …


    Doch die beiden Brüder sind nicht die einzigen. Auch andere Mitglieder ihres Konsortiums begehren Lucindas Blut. Als Lucinda in die Gewalt eines von ihnen gerät und Joaquín sie unter Einsatz seines Lebens befreit, beginnt Lucinda sich zu fragen, welches die wahren Motive für sein Handeln sind …


    Meine Meinung:
    Romantiker aufgepasst! Hier kommt ein neuer Vampirroman voller Herzschmerz und Liebe.
    Lucinda Moreira ist seit sie denken kann auf der Flucht vor Joaquin Alvarez, denn nur ihr Blut kann den mächtigsten Hexer der Hermandad davor bewahren, zum Noseratu zu werden. Schon als Kind wurde sie der Hexerfamilie de Alvarez übereignet und nur ihre Tante Maria konnte verhindern, dass sie in die Fänge der Hexer gerät. Dafür musste Maria mit dem Tod bezahlen, als sie vor den Augen Lucindas von Nosterati niedermetzelt wurde. Seitdem bestimmt die Angst Lucindas Leben. Die Angst, selber in die Fänge der Hexer zu geraten und ein Opfer ihrer Blutlust zu werden. Und gleich zu Beginn des Buches geschieht genau das. Lucinda wird entführt und nach La Reyada, dem Familienstammsitz der de Alvarez gebracht. Dort trifft sie auf Joaquin, der sich ganz wider Erwarten von seiner positivsten Seite zeigt. Und so kommt es, wie es kommen muss. Ganz langsam schleicht sich immer mehr die Frage in Lucindas Herz, ob all das, was sie bisher als unumstößliche Wahrheit hingenommen hat, wirklich der Realität entspricht.
    Zugegeben, die Zutaten für diesen All-Age Vampirroman sind alles andere als innvovativ. Man nehme einen mächtigen, manchmal wortkargen, aber im Inneren ganz weichen Macho-Helden mit übersinnlichen Kräften, ein unschuldiges, beschützenswertes, sterbliches Mädchen und eine, in diesem Fall geringe Portion Action und fertig ist die Lovestory. All das ist schon zig Mal da gewesen und natürlich wird einem beim Lesen schon viel schneller als Lucinda klar, dass Joaquin eigentlich ein ganz lieber ist. Aufopferungsvoll kümmert er sich um die spröde Lucinda und alle anderen, die ihm anvertraut sind. Die Handlung ist zu großen Teilen voraussehbar und die Auflösungen meist etwas plump. Der Sprachstil ist einfach und nervt bisweilen mit ständigen Wiederholungen.
    Warum also dennoch so eine positive Bewertung? Ganz einfach, weil es der Autorin gelingt, eine wunderschöne Liebesgeschichte zu erzählen. Die Annäherung der beiden Liebenden ist zart, wächst nur ganz langsam und die Nahrung, mit der Lynn Raven sie wachsen lässt, sind liebenswerte Charaktere und innige Momente voller Gefühl. Die Zuneigung, die Joaquin für Lucinda empfindet ist in jedem Wort greifbar und - was noch viel besser ist, wird gut erklärt. Wir bekommen kein plumpes „sie gehören zusammen“ geliefert, sondern der Hintergrund der Figuren macht ihr Handeln zu jedem Zeitpunkt nachfühlbar. Geradezu schmerzhaft wird einem vor Augen geführt, warum die Liebe der beiden einfach nicht sein kann und die Tragik der Situation hat mir nicht nur einmal einen dicken Kloß im Hals verschafft, so intensiv sind die Gefühle, die die Autorin heraufbeschwört. Und auch als Lucinda endlich erkennt, dass sie von Joaquin nichts schlimmes zu Erwarten hat, begnügt sich die Autorin nicht mit einem plumpen Happy End, sondern führt logisch weiter, was sie aufgebaut hat – nein, auf ein einfaches „Happily ever after“ warten wir bis zum Epilog (auf den ich dann auch gerne hätte verzichten können) vergeblich.
    Über die ganze Strecke des Buches baut Lynn Raven die Spannung auf, hält sie aber dennoch relativ flach. Der große Showdowm ein ganz nettes Add-on, mehr aber auch nicht. Die Rahmenhandlung über die Intrigen in der mafiaähnlichen Hermandad – der Hexergesellschaft – ist vernachlässigbar, vor allem, da sie mir auch am Ende nicht wirklich klar wurde, wie genau die Zusammenhänge sind. Was es genau mit dem Teufelspakt auf sich hat, wo die Trennlinien zwischen Hexer, Vampir und Nosferatu laufen, wie sicher der Schutz durch die Blubräute ist und wie die einzelnen Konsortien der Hermandad untereinander und im Inneren funktionieren, blieb zu großen Teilen meiner Spekulation überlassen. Einerseits schade, denn vor allem die Hexer-Elemente fand ich sehr spannend, heben sie sich doch wohltuend von den Gestalten der sonstigen Romantasy-Bücher ab. Ich hätte gut auf die ganze Vampir-/Nosferatu-Sache verzichten können, im Gegenzug für ein bisschen mehr Hexer-Mafia-Magie. Als wirklich störend habe ich diesen Makel aber dennoch nicht empfunden, denn „Blutbraut“ ist die wunderschön sensible, romantische Geschichte einer Liebe, kein Actionthriller, oder Fantasy-Epos. Und die Tatsache, dass viele Handlungsfäden auch am Ende des Buches nicht abgeschlossen sind, lässt mich hoffen, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft noch mehr von Lucinda und ihrem sexy Latino-Macho-Helden Joaquin zu lesen bekommen. Und eines ist sicher: Sobald das der Fall ist werde ich wieder mit den beiden lieben und leiden!


    Fazit:
    4/5 Punkten für eine wundervoll sensible Liebesgeschichte, gewürzt mit einem guten Schuss Mystik und Magie. Absolute Leseempfehlung für alle, die es so richtig romantisch lieben!

  • Lucinda Moreira stammt aus einer alten Familie, die bereits seit Generationen Blutbräute hervorbringt. So ist es nicht verwunderlich, dass sie schon als Kind Joaquín de Alvaro versprochen wird, einem mächtigen Magier, der ihr Blut braucht, um nicht zu einem Untoten zu werden - zum Nosferatu.
    Doch Lucinda hat andere Pläne. Statt sich auf ihre Aufgabe vorzubereiten befindet sie sich sein Jahren auf der Flucht, denn sie hat nicht vor, de Alvaro zu dienen.
    Als sie sich in den gut aussehenden Cris verliebt bleibt sie länger als üblich an einem Ort, was sich als Fehler herausstellt. Ihr Blut ist begehrt, nicht nur für Joaquín – auch andere Mitglieder ihres Konsortiums sind hinter ihr her. So gerät sie in eine Falle, und erfährt auf diesem Weg, dass Cris niemand anderes als Joaquíns Bruder ist, der ebenfalls eine Blutbraut sucht.



    Ich muss sagen, dass ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe, denn die Idee der Blutbraut fand ich richtig klasse. Wer das Genre ein bisschen kennt wird früher oder später nicht umhinkommen festzustellen, dass sich irgendwann alles mehr oder weniger wiederholt, was ich schade finde. Bei der "Blutbraut" hat mich der Klappentext sofort neugierig gemacht, entsprechend motiviert bin ich an den Roman herangegangen.


    Spätestens nach der Hälfte musste ich jedoch feststellen, dass diese Geschichte vor Klischees nur so tropft. Lucinda ist das klassische Opfer, dem Schlimmes widerfahren ist und Schlimmeres bevorsteht. Statt sich zu wehren flieht sie immer wieder, ohne sich mit ihrem Gegner auseinanderzusetzen um auf diese Weise etwas über seine Schwächen herauszufinden. Sie geht ganz in ihrer Opferrolle auf - entsprechend übermächtig wird der Feind, vor dem es scheinbar kein Entkommen gibt. Im Verlauf der Geschichte entpuppt sich Lucinda zudem als ziemlich nutzlos, denn außer ihrem Blut hat sie irgendwie nichts zu bieten. Passenderweise ist sie schön und begehrenswert, aber wir leben im 21. Jahrhundert, und da haben Frauen mittlerweile andere Sachen zu bieten als ein schönes Gesicht, also wo ist da der Witz?


    Joaquín de Alvaro dagegen ist ein mustergültiger Tortured Hero. Eine gequälte Seele, die niemals Frieden finden wird, solange er seine Lucinda nicht haben kann. Und da sie ihn nicht will tritt er, ganz Gentlemen, zurück und leidet still vor sich hin.
    Und leiden kann er wirklich gut - über hunderte von Seiten - mal allein, mal zusammen mit Lucinda. Das Ganze fand ich derart übertrieben, dass es auf mich irgendwann unfreiwillig komisch wirkte.
    Dazu kamen die für meinen Geschmack überzeichneten Feinde, die bösen Mitglieder des Konsortiums. Hier wird nicht differenziert: Schwarz oder weiß - Grauzonen sucht man vergeblich. Der Feind ist böse und grob, die Guten schön und nett. Finde eigentlich nur ich solche Konstellationen langweilig?


    Durch das letzte Drittel habe ich mich furchtbar gequält. Das lag vor allem an der Endlosschleife in Sachen Liebe & Leid. Die Geschichte zog sich mehr und mehr in die Länge, immer wieder schwebt Lucinda in Lebensgefahr. Die ersten beiden Male konnte ich ja noch mitfiebern, aber irgendwann war die Luft raus. Das gleiche gilt für Joaquín de Alvaro. Wie oft kann ein Mensch sterben? Mich hat es irgendwann nur noch genervt.



    Fazit:
    300 Seiten weniger hätte die Geschichte schneller auf den Punkt gebracht und wäre meiner Ansicht nach auch pointierter gewesen. So wurde die Story für mich im letzten Drittel zu einer Quälerei.

  • Ich bin nach der Leseprobe noch etwas unschlüssig. Vor kurzem habe ich ganz begeistert "Der Kuss des Kjer" von der Autorin gelesen und mir darauf hin diese Leseprobe gegönnt.


    Ich habe allerdings bedenken das es zu sehr Vampierroman wird und schon in der Leseprobe ging mir Lucinda mit ihrer Schwärmerei zu Chris ein bisschen auf die nerven. Wird das noch schlimmer??

  • Hallo zusammen. :-)


    Ich habe das Buch vor einigen Wochen als eBook gelesen und war hellauf begeistert. Eine tolle Geschichte, daher hier auch noch eine kleine Rezi.


    Meine Meinung:


    Lucinda ist auf der Flucht, immer. Nie ist sie an einem Ort zuhause, nie kann sie lang bleiben. Doch endlich scheint sie glücklich, hat in ihrer neuen Bekanntschaft Cris jemanden gefunden den sie lieben könnte.
    Als sie gerade am glücklichsten ist, spürt sie es. Er ist wieder da, hat sie gefunden und seine Anhänger werden Lucinda zurück zu ihm bringen. Zurück zu Joaquin de Alvaro - einem Vampir. Und Lucinda ist seine Blutbraut und nur sie allein kann ihn mit Hilfe ihres Blutes vor dem Schicksal bewahren ein Nosferatu zu werden. Ein blutrünstiges Monster ohne Seele.
    Doch niemals würde sie das tun, niemals ihre eigene Seele an dieses Monstrum verkaufen. Oder?


    Lynn Raven hatte mich bereits mit ihrem Werk "Der Kuss des Kjer" in ihren Bann gezogen. Doch "Blutbraut" hat noch einiges übertroffen. So viel Hingabe, Gefühl und Leidenschaft in einem Schreibstil vereint habe ich selten erlebt. Die Autorin schafft es mich von der ersten bis zur letzten Seite an die Geschichte zu fesseln und lässt mich auch lange danach nicht los.
    Wir lernen die junge Lucinda kennen, die schon so viel Böses in ihrem Leben gesehen hat und nun vor eben diesem immer und immer wieder davonläuft - stets auf der Suche nach einem Ort, an dem sie sicher ist und zur Ruhe kommen kann.
    Doch Joaquin de Alvaro, ein mächtiger Vampir, braucht Lucinda als seine Blutbraut um das Unausweichliche zu verhindern: Die Verwandlung in ein brutales, mordendes Monster.
    Alle Figuren erzählen eine eigene Geschichte, es gibt so viele kleine Nebengeschichten, die dem gesamten Buch einfach unheimliche Tiefe geben. Jede Figur besticht durch wunderbare, zauberhafte, aber auch angsteinflößende Facetten.
    Lucinda wird bei Joaquin festgehalten in der Hoffnung, sie könne ihre Meinung zu ihm und den Vampiren ändern. Doch all das erweist sich als äußerst schwierig. Nach und nach erfahren wir immer mehr über die beiden und die Geheimnisse, die in beider Leben schlummern.
    Doch die Lösung des Ganzen müsst ihr selbst herausfinden, in einem Buch, welches durch und durch verzaubert, verblüfft und entführt - in eine atemberaubende Welt der Mystik.



    Liebe Grüße. :-)

  • Ich habe das Buch innerhalb von 2 Tagen verschlungen. Nachdem ich die Dämonen-Reihe von Lynn Raven vor einiger Zeit schon toll fand, habe ich mich recht schnell auch für "Blutbraut" entschieden. Ich habe es auch nicht bereut. Es ist wirklich sehr schön geschrieben und ich habe lediglich Schlafpausen gemacht und gezwungenermaßen irgedwann auch Essenspausen.


    Ich finde, dass es sich hier um keinen typischen Vampirroman handelt. Es stehen andere Sachen im Vordergrund. Auch das hat mir ausgesprochen gut gefallen. Von mir gibt es daher 10 Punkte :wave.

  • Ich hab das Buch gestern Abend angefangen und heute morgen um 6 Uhr zu Ende gelesen - ja, ich hab in der Nacht kein Auge zu getan, weil ich das Buch zu ende lesen wollte. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen.


    Mir ist aufgefallen, dass das Buch ähnlich wie 'Der Kuss des Kjer' aufgebaut ist (vll. liegt es einfach an ihrem Schreibstil?) - es geht direkt am Anfang ohne viel drum-herum-Gerde los, es folgen mehrere nicht unbedeutende Ereignisse, am Ende überschlagen sich dann die Ereignisse. So wird durchgängig Spannung aufgebaut und man kann, wie bei mir, das Buch bis zum Ende nicht weglegen.
    Was mich anfangs überraschte, war die Tatsache, dass die Handlung in unserer Zeit spielt. Von Lynn Raven kenne ich bisher nur 'Der Kuss des Kjer', weshalb ich auch diesmal mit einer mir nicht bekannten Zeit, einem mir fremden Ort gerechnet hatte.


    Über die Handlung mag man streiten - ich meinerseits bin kein großer Vampir-Fan, bin jedoch fasziniert von der Art, wie sie im Buch beschrieben wird.
    Und was den romantischen Teil angeht: was hätte man anderes erwarten sollen? Er opfert sich selbst, um sie zu schützen - sie weiß nichts davon und hat Angst vor ihm. Trotzdem entwickelt sich eine Beziehung zwischen den beiden, die.. einfach nur süß ist. Es geht nicht darum, dass sie erkennt "ah, er ist doch nicht so böse, sondern ganz nett und fürsorglich - ich liebe ihn", sondern wie es dazu kommt, dass sie es tut.


    Beim Lesen hat mich hin und wieder das kursive er, ihn, sein (...) an den Stellen gestört, wo Lucinda von Joaquin sprach. Es verdeutlicht zwar, was für eine Heidenangst sie vor ihm hat und wie sehr sie ihn verachtet, doch mit der Zeit wird es lästig, da es plötzlich wegfällt und dann wieder auftaucht.
    Ein weiteres "Hindernis" für mich war Joaquins Aussehen. Mit seinem Charakter und seinem Verhalten hatte ich keine Probleme, doch ich hatte Schwierigkeiten, ihn mir bildlich vorzustellen. Wieso? Ich weiß es nicht - Beschreibungen gab es genug.


    Kurz gesagt (ich hatte nicht vor, so viel zu schreiben ;D): Empfehlenswert!
    Ich habe die vorletzte Nacht vor einer wichtigen Klausur damit verbracht, dieses Buch zu lesen, weil mich die +700 Seiten einfach nicht losgelassen haben - und ich würde es wieder tun. Trotzdem "nur" 8,5/10 Punkte.

    Destiny is for losers. It's just a stupid excuse to wait for things to happen instead of making them happen.


    -inaktiv-

  • Als ich das Buch zunächst in Händen hielt, dachte ich noch “Man, was ein Schinken!”, aber als die letzte Seite gelesen war, änderte sich meine Meinung zu “Nein, bitte! Noch nicht zu Ende sein!!!”.


    Die Story wird uns aus Lucindas Sicht erzählt. Die Ich-Perspektive ist hier auch dringend notwendig um die Gefühle der Protagonistin verstehen zu können. Die Kapitel sind relativ lang und mein Grundprinzip “ach nur noch ein Kapitelchen” hat sich daher dann immer etwas in die Länge gezogen. Insgesamt war das aber gar nicht schlimm, weil ich das Buch sowieso nicht aus der Hand legen wollte.


    Ich war von der ersten Seite in der Geschichte gefangen und die Spannungskurve hat sich bis auf einen kleinen Teil in der Mitte konstant auf einem hohen Level gehalten. Zum Ende hin gab es noch einige dramatische Überraschungen, die mir dann ganz den Atem genommen haben.


    Vom Ort des Geschehens kann wohl nur jedes Mädchen träumen: Wir befinden uns überwiegend in einem Herrenhaus mitten in der Wüste. Die Beschreibung des Hauses hat mich mehr als einmal zum Träumen verleitet und spätestens mit dem begehbaren Kleiderschrank hatte mich die Autorin ;) Generell haben mir die Beschreibungen der Autorin sehr gut gefallen. Sie kommt mit wenigen Worten aus, erweckt die Umgebung aber trotzdem zum Leben. Man konnte die Sonnenstrahlen auf der Haut spüren oder das Rauschen des Baches hören und wenn ich so in einem Buch aufgehen kann, ist das immer positiv zu vermerken.


    Der Charakter von Lucinda und deren Entwicklung haben mich sehr beeindruckt. In einer Welt voller Lügen und Intrigen versucht sie den richtigen Weg zu gehen und bleibt sich trotzdem selber treu. Ich an ihrer Stelle hätte nicht gewusst wie ich mich verhalten soll und so ist sie meine persönliche Heldin, weil sie einfach auf ihr Herz gehört hat.


    Die männlichen Charaktere sind auch nicht zu verachten. Neben einem tollen Äußeren lernen wir, dass nicht jede harte Schale auch zwingend einen harten Kern braucht. Manche Charakterzüge bzw. Handlungen haben mich sehr überrascht und ich musste mir eingestehen, dass ich mich in so manchem “Bad Boy” getäuscht habe. Gleiches gilt leider auch für die “Guten”. Wir können also festhalten, dass das Buch in Sachen Charakterentwicklung eine Menge Überraschungen parat hält.


    Mehr möchte ich zu dem Buch gar nicht sagen, als: Lest es! Entflieht für ein paar dramatische, romantische, magische und abenteuerreiche Stunden aus dem Alltag und genießt es einfach. Ich war sehr traurig, als die letzte Seite gelesen war. Die Geschichte findet zwar einen Abschluss, aber eine kleine Hintertür hat sich die Autorin trotzdem offen gelassen und deswegen hoffe ich, dass wir vielleicht doch noch eine Fortsetzung von Lucinda und Joaquin zu lesen bekommen ;)

  • Das Cover:
    Das Cover ist schon interessant. Abgebildet ist eine dunkelhaarige junge Frau, die ihre Augen geschlossen hat und sehr blass ist. Ihr schwarzes Haar ist hochgesteckt, wie es aussieht und sie trägt ein Kleidungsstück mit einem hohen Kragen. Das für mich Wichtigste ist jedoch, dass aus ihrem linken Auge Blut herausfließt. Ein außergewöhnliches Cover, ein Eyecatcher, doch sagt das Cover nicht wirklich viel über das Cover aus. Man muss das Buch erst lesen, um es wertzuschätzen.


    Die Geschichte:
    Viele Jahre schon ist Lucinda Moreira auf der Flucht. Sie musste selbst mitansehen, wie ihre Tante als Blutbraut gestorben ist. Und das steht ihr vermutlich auch bevor, denn sie ist die Blutbraut von Joaquín de Alvaro. Er ist ein starker Magier, der einem Magierkreis angehört und braucht Lucindas Blut, um nicht zu einem ‘Nosferatu’, also einem grauenvollen und monströsen Vampir zu werden, der nur noch Töten will. Gerade hat Lucinda sich in den süßen Cris verliebt, als sie entführt und zu Joaquín nach Santa Reyada gebracht wird. Dann erfährt sie die Wahrheit: Cris ist Joaquíns Bruder und er hat sie hinters Licht geführt! Wird sie sterben so wie die anderen Blutbräute vor ihr? Mit der Zeit lernt sie Joaquín jedoch besser kennen, doch alles in ihr sträubt sich davor, ihm ihr Blut zu geben. Auch weiß Lucinda nicht, was sie von Joaquín halten soll. Spielt er ihr alles nur vor, um an ihr Blut zu kommen? Die Zeit wird knapp, mehrere Magier sind hinter Lucindas Blut her und Joaquín nähert sich immer mehr dem sicheren Tod…


    Meine Meinung:
    Sucht man ‘Blutbraut’ im Internet, findet man so viele positive Rezensionen. Mir wurde dieses Buch von mehreren Personen empfohlen und ich habe es mir gekauft und gelesen. Der Anfang begann für mich etwas schleppend. Lucinda hat sich in Cris verliebt und möchte mit ihm schlafen. Beide verbringen einen schönen Abend und dann wird sie entführt und zu Joaquín gebracht. Joaquíns erste Worte sind: ‘Sie hätten dich niemals finden dürfen, mi corazón.’ Schon da wurde ich skeptisch. Nach und nach erfährt man als Leser, warum er ihr Blut braucht und was es mit dem Hermandad auf sich hat. Bei mir hat es lange gedauert, bis ich alles verstanden hatte, aber dann hat alles einen Sinn gegeben. Vor allem als Lucinda bei Joaquín gefangengehalten wird, lernt der Leser ihn besser kennen. Und ich habe angefangen, ihn zu mögen. Er sorgte sich um sie, legte ihr vieles zu Füßen. Selbst sein Herz. Doch Lucinda traut dem Frieden eben nicht, versucht sich zu retten und zu fliehen. Und das bringt sie und Joaquín in gefährliche Situationen. Das Ende ist der Wahnsinn und die Geschichte dazwischen natürlich auch, nur möchte ich nicht zu sehr spoilern. Es ist ein unglaubliches Buch, das das Lob, das es bekommt, absolut verdient. Und was mich überrascht hat: Lynn Ravens Mutter ist eine Deutsche und Lynn Raven hat das Buch auf Deutsch veröffentlicht. Somit ist Blutbraut auf Deutsch die Originalausgabe. Ein tolles deutsches Buch, das ich jedem empfehlen kann.


    Meine Bewertung:
    ‘Blutbraut’ hat den Ruhm und die Begeisterung absolut verdient. Eine spannende Geschichte um eine junge Frau, die vor dem flieht, der sie zum überleben braucht. Spannend, emotional und voll mit Gefühlen. Von mir gibt es definitiv fünf Sterne. Dieses Buch ist ein Muss!