Was scheren mich die Schafe - Anke Richter

  • Die Autorin (weltreporter.net)
    Anke Richter schaut von ihrem Büro nicht nur auf Meer und grüne Hügel, sondern auch auf eingestürzte Dächer: Der historische Hafenort Lyttelton war das Epizentrum des schweren Erdbebens im Februar 2011 und kommt seitdem seismisch nicht zur Ruhe. Seit 2003 berichtet Anke Richter aus Neuseeland, Polynesien und über die Antarktis.


    Anke Richters Recherchen für FAS, Zeit-Magazin, Mare, Merian oder Spiegel haben sie zur Weltpremiere von „Herr der Ringe“, zu Gangs nach Tonga, auf Öko-Farmen und ins Versammlungshaus der Maori geführt. Die Auswirkungen des Klimawandels hat sie auf Tuvalu beobachtet und sich mit Menschenrechtsverletzungen in Fidschi beschäftigt. Ihr Immigrantenleben verarbeitet sie regelmäßig in einer taz-Kolumne. Über die Katastrophe in ihrer neuen Heimat berichtete sie live für ARD, RTL und ntv.


    Anke Richter begann ihre Laufbahn in einem Korrespondentenbüro in Los Angeles und war Zeitungsreporterin, Max-Redakteurin und Playboy-Autorin. Sie arbeitete für TV-Talkshows (Willemsen und Beckmann), schrieb einen Ratgeber über Sabbaticals und ein persönliches Buch über ihre Zeit auf einem Südsee-Atoll. 2011 erschien bei Kiepenheuer & Witsch die Realsatire „Was scheren mich die Schafe. Unter Neuseeländern - Eine Verwandlung“.



    Das Buch
    Wie die Kiwis wirklich sind.
    Auslandskorrespondentin am Ende der Welt. Und obendrein deutsch. Urkomisch. Als Anke Richter auf eine Kostümparty mit dem Motto "Luftschlacht um England" eingeladen wird, ahnt sie: Kiwis und Kölner - dazwischen liegen Welten. Willkommen in Neuseeland - dem Land der Schafe, Hobbits und Verkleidungsfanatiker. Auch das Deutschlandbild der Einheimischen ist gewöhnungsbedürftig. Eigentlich wollte Anke Richter mal Kriegsreporterin werden. Jetzt führt sie einen humoristischen Kampf gegen Goretex-Germanen und unausrottbare Klischees. Wie deutsch darf man als gute Deutsche sein? Anke Richter sucht selbstironisch nach Antworten bei Surfern, Veganern, Vogelfreunden und Maori. Dort verordnet man ihr als Therapie: zurück zu den Wurzeln. Und sie gibt ihr Bestes, selbst bei einem Oktoberfest mit Engländern in Pickelhaube und auf der südlichsten Karnevalssitzung der Welt. Fettnäpfchen und Verständigungspannen pflastern ihren Weg. Als deutsche Serienstars zwischen Südsee und Antarktis einfallen, tun sich ungeahnte Dimensionen des Fremdschämens auf. Schließlich knickt sie ein - und wird vom Kraut zur Kiwi. Die kuriosen wie kritischen Streiflichter der Assimilation aus einem kleinen Land, das manchmal große Fragen aufwirft, werden nicht nur Neuseelandfans und Deutschlandflüchtlinge begeistern. Denn wo all die Dokusoaps aufhören, legt Anke Richter erst richtig los - schamlos wie charmant, erbarmungslos bissig und zum Brüllen komisch.



    Meine Meinung
    Die Beschreibung ist schon relativ "allumfassend", denn das Buch ist wirklich eine Aneinanderreihung von teilweise lustigen, teilweise belanglosen Alltagsgeschichten, die der Ich-Erzählerin und ihrer Familie sowie den neuen (deutschen und neuseeländischen) Freunden passieren.
    Mir ist keine wirkliche Geschichte absolut im Gedächtnis geblieben, ich habe mich aber auch nicht gelangweilt, während ich das Buch gelesen habe.
    Ich habe das Buch relativ lange mit mir herumgezogen, aufgrund des episodenhaften Erzählstils ist das ohne Probleme möglich. Klar, es gibt schon immer wiederkommende Personen oder auf vorherigen Erzählungen aufbauende "Witze", die mir dann durch die Lappen gegangen sind, weil ich den Teil eben schon vor Wochen gelesen hatte. Machte aber nichts, dann habe ich das eben einfach ignoriert und überlesen.


    Vielleicht ist das Buch besser für jemanden geeignet, der zum einen schon einmal in Neuseeland war, und somit mit den Örtlichkeiten dort mehr anfangen konnte als ich; es hat mir das Auswandertum weder näher gebracht oder schmackhaft gemacht (und ebensowenig "abgeschreckt" davor).
    Ein gutes, aber eben auch etwas belangloses Buch, das gut zu lesen ist, aber das man auch sehr schnell wieder vergisst.