Ich habe bei der Aktion des Egmont Lyx-Verlages auf Facebook Glück gehabt und konnte mich mit 49 anderen schnellen Schreibern über ein Exemplar des Buches frei Haus freuen.
Hier meine Meinung nach dem Lesen:
England in einem unbekannten Zeitalter: Jahrelang haben die Menschen unter der Horde gelitten. Bis sie von ihm befreit wurden: Rhys Trahaearn, seines Zeichens Pirat und gefürchteter Herrscher der Meere. Vom Volk wird er seither geliebt und ist als der "Eiserne Herzog" bekannt. Mina Wentworth ist Inspektorin und bekommt es mit einem ungewöhnlichen Todesfall zu tun - von einem Luftschiff wurde ein Mann abgeworfen, direkt auf dem Grundstück des Herzogs. Mina muss auch Rhys befragen, um nähere Schlüsse ziehen zu können - und schnell stellt sich heraus, dass der Eiserne Herzog eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Mina ausübt. Rhys legendäres Schiff wurde entführt und mit ihm Minas jüngerer Bruder, der als Fähnrich tätig ist. Zusammen nehmen sie die Ermittlung auf und beginnen eine waghalsige Reise ins Ungewisse, bei der der Abstand zwischen den beiden immer geringer wird...Werden sie herausfinden, wer der Tote ist und was aus Minas Bruder geworden ist? Und schließlich: wird der sture Pirat Minas Herz noch erobern?
Meljean Brooks "Die eiserne See" ist sicherlich in das neue Lieblingsgenre des Steampunk einzuordnen. Diesem stehe ich normalerweise skeptisch gegenüber - zuviel Technologie, zuviel elitäres Zeitalterdenken. Anfangs ging es mir mit dem Buch ähnlich wie vielen anderen Lesern: vor allem das erste Kapitel war schleppend und nicht recht verständlich, bei den vielen unbekannten Begriffen mit denen die Autorin gleich um sich wirft. Nach dem Bekanntwerden mit Rhys ging es flotter voran und spätestens als die Beziehung zwischen den beiden den Ton eines guten, erotischen Nackenbeißers annimmt, flogen die Seiten nur so. Dieses Genremischung hat mir gut gefallen und mich auch unterhalten. Der historische Hintergrund im Buch ist sehr interessant und ich fand es schon etwas schade, dass nicht mehr detaillierte Rückblenden in die Zeit der Horde vorhanden waren. Brooks Stil überzeugt - an den richtigen Stellen ist es spannend, mysteriös und vor allem bei den erotischen Szenen kraftvoll und geradeaus. Die Mischung zwischen vertikaler und horizontaler Action finde ich durchaus gelungen und bin froh, dass sich die Autorin nicht auf eines der Genres beschränkt hat, sondern wunderbar querbeet gemischt hat. Den nächsten Band werde ich mir auf jeden Fall auch wieder ansehen.
Für reine Steampunk- oder Nackenbeißerliebhaber sicherlich kein eindeutiger Kaufzwang, aber für Leser, die gern eine muntere Mischung lesen oder sich schlichtweg überraschen lassen möchten, zu empfehlen.
Von mir gute 7 von 10 Punkten.