224 Seiten
Kurzbeschreibung
Zwischen Glück und Frust: das ehrlichste Buch über alles, was Mütter fühlen
Es ist riskant, eine perfekte Mutter sein zu wollen; noch riskanter ist allerdings der Versuch, keine perfekte Mutter zu sein – und dies auch noch zuzugeben. Rike Drust liebt ihren kleinen Sohn und ist doch manchmal erleichtert, wenn er weg ist. Sie kennt überwältigende Glücksgefühle, wenn er sie anlächelt, und sie kennt Langeweile, Einsamkeit und Verbitterung, wenn alle anderen zur Arbeit gehen, toll aussehen, frei über ihre Zeit verfügen. Muttergefühle sind so. Widersprüchlich, zu groß und zu vielfältig für jede Schublade, zu persönlich und elementar, um be- oder verurteilt zu werden. Doch zum Muttersein hat fast jeder etwas zu sagen, über die Köpfe der Mütter hinweg, die sich oft nicht trauen, offen über ihre Gefühle zu sprechen, weil sie den Hochglanzbildern nicht entsprechen. Rike Drust will mit ihrer »Gefühls-Gesamtausgabe« Frauen Mut machen, zu allen Aspekten des Mutterseins zu stehen und sich gegen Belehrungen oder Anfeindungen zu verwahren.
Über die Autorin
Nach Studium und Ausbildung an der Texterschmiede in Hamburg arbeitete Rike Drust als erfolgreiche Texterin für Agenturen.
Heute verdient sie von 9-14 Uhr als freie Texterin ihr Geld. Von 14-19 Uhr erzieht sie ihren Sohn Oskar und ist eine ganz normale Mutter, vielleicht etwas ehrlicher als andere.
Meine Meinung
Als Mutter einer 3-jährigen Tochter haben Bücher übers Muttersein eine gewisse Sogwirkung auf mich. Allerdings finde ich die meisten dann doch ziemlich enttäuschend, weil sie selten humorvoll und ehrlich sind.
Aber bei Rike Drusts "Muttergefühle. Gesamtausgabe" stimmte mich schon das Cover optimistisch.
Die Autorin beschreibt die ersten beiden Jahre mit ihrem kleinen Sohn Oskar.
Die eigentliche Geburt nimmt dabei nur wenig Raum ein, es geht um den Alltag mit Kind mit all seinen Höhen und Tiefen. Sie erzählt vom Babyblues, vom Stillen und vom Durchschlafen, vom Wieder-Arbeiten und von der Frage nach Geschwistern. Und immer wieder dreht es sich um Freundinnen und Verwandte, Bekannte und Fremde - einfach alle Leute, die zum Thema Kind (meinen) etwas (zu) wissen. Wobei die Omas dabei nur eine kleine Rolle spielen. Und natürlich geht es auch um den Mann, ihren Partner und Vater des Kindes: um die Rollenverteilung beim Geldverdienen und bei der Kinderbetreuung genauso wie um die Partnerschaft und das fiese Gefühl, wenn der Junior nach einem nöligen Tag bei Mama beim Papa wie ausgewechselt ist.
Jedes der kurzen Kapitel endet mit einer Zusammenfassung, die man auch als Tipps lesen kann. Dennoch ist das Buch kein Ratgeber, sondern einfach ein ehrlicher und dabei humorvoller Bericht über das Mutterdasein. Es gibt keinen erhobenen Zeigefinger, sondern endlich mal jemanden, der diese verrückte Mischung aus Höhen und Tiefen treffend beschreibt. Das hat mich besonders deshalb überrascht, weil das Leben der Autorin vor dem Kind meinem Leben vermutlich nicht sehr ähnlich war.
Beim Lesen habe mich sehr sehr oft und die ersten beiden Jahre mit meiner Tochter erinnert. Und immer wieder brachten mich die Beschreibungen zum Lachen. Besonders köstlich fand ich die Kommentare zum Buch "Oje, ich wachse" sowie die Heublumenbäder....
Von mir gibt's 9 Punkte für ein treffendes und humorvolles Buch über und für junge Mütter.
