Klappentext:
Liam O´Connor hätte 1912 an Bord der Titanic sterben sollen. Maddy Carter 2010 in einem Flugzeug über Amerika. Saleena Vikram 2026 bei einem Brand im Mumbai. Doch Sekunden vor dem Tod der drei taucht ein mysteriöser Mann auf und reicht ihnen die Hand – und nun sind sie Agenten einer streng geheimen Organisation, die nur eine Aufgabe hat: die Welt vor der Zerstörung durch Zeitreisende zu schützen. Schon der erste Auftrag bringt das Team in große Gefahr. Liam, Maddy und Sal müssen sich bewähren und das gegen einen mächtigen Gegner. Sein Ziel: die Weltherrschaft!
Inhalt:
Drei jungen Menschen, die eigentlich bei Unfällen hätten sterben sollen, erscheint kurz vor ihrem Tod ein mysteriöser alter Mann. Er stellt sie vor die Wahl: zu sterben, oder mit ihm zu kommen. Maddy, Liam und Sal entscheiden sich für das Leben – und finden sich kurz darauf im Jahr 2001 wieder. Der alte Mann, der sich Foster nennt, offenbart ihnen nun das Ungeheuerliche: Zeitreisen sind in der Zukunft möglich geworden, doch sie stellen eine große Bedrohung für die Menschheit dar. Die drei Jugendlichen wurden ausgewählt, sich einer geheimen Organisation anzuschließen, die die Welt vor diesen Bedrohungen schützt. Ihr erster Fall ist ein größenwahnsinniger Zeitreisender, der die Weltherrschaft übernehmen will und nicht davor zurückschreckt, für sein Ziel mit einem der grausamsten Menschen, die es je gab, zusammenzuarbeiten.
Meine Meinung:
„Time Riders“ zu bewerten, fällt mir etwas schwer, denn dieses Buch lässt, nachdem ich es beendet habe, ein wenig zwiegespalten zurück. Der Klappentext weckt große Erwartungen, die, zumindest anfangs, erstmal nicht erfüllt zu werden scheinen.
Alex Scarrow wagt in „Wächter der Zeit“ etwas sehr Mutiges: er kombiniert eine Fantasy- Geschichte mit einer der schwärzesten Zeiten, die die Menschheit jemals erlebt hat, nämlich mit Hitlers Nazi- Regime. Adolf Hitler selbst spielt eine Rolle in diesem Buch, ebenso die Frage, was passiert wäre, hätte er den zweiten Weltkrieg gewonnen. Zwar ist dies nur Mittel zum Zweck um das, was noch passieren soll, vorzubereiten, aber in meinen Augen passt es einfach nicht in einen Fantasy- Jugendroman. Manch einer mag das vielleicht als Anstellerei oder übertriebene Empfindlichkeit abtun, für mich gehört Hitler nicht in ein Buch dieses Genres, denn es wird der Ernsthaftigkeit des Themas einfach nicht gerecht.
Die Geschichte spielt in ständig wechselnden Zeiten: 1941 während des zweiten Weltkriegs, in den 50er Jahren in USA, nachdem Hitler den zweiten Weltkrieg gewonnen hat, in den USA am 10. und 11. September 2001 sowie in der Zukunft. Der Leser bekommt so ziemlich jede größere Katastrophe serviert: den Untergang der Titanic, den zweiten Weltkrieg inkl. der Gefangenschaft in einem KZ, die Ermordung Kennedys, den 11. September, einen atomaren Super- GAU… Dadurch wirkt die Geschichte völlig überladen.
Auch werden die verschiedenen Zeiten extrem durcheinandergeworfen, man verliert allerdings glücklicherweise nie den Überblick, in welcher Zeit man sich gerade befindet, denn die Kapitel beginnen immer mit einer Zeit- und Ortsangabe.
Positiv anzumerken ist ebenfalls, dass Alex Scarrow es schafft, trotz der Vielzahl an Ereignissen, mit denen er jongliert, eine gut durchdachte und stimmige Handlung hervorzubringen. Logikfehler sucht man vergeblich und die Zusammenführung der Handlungsstränge zum Ende des Buches ist schlichtweg genial. Auch über mangelnde Spannung kann man sich nicht beklagen.
„Time Riders Wächter der Zeit“ ist kein schlechtes Buch, auch wenn es mir persönlich zu vollgestopft, zu überladen war. Weniger wäre hier deutlich mehr gewesen, aber es ist durchaus zu erkennen, dass großes Potenzial sowohl im Autor als auch in der Serie steckt. Ich bin gespannt, ob mich der zweite Band mehr überzeugen kann.