Gladiator - Simon Scarrow
Klappentext:
49 n. Chr.: Die Krieger Macro und Cato sind auf dem Weg nach Rom, als ihr schwer beschädigtes Schiff vor Kreta anlegen muss. Auf der von einem Erdbeben heimgesuchten Insel tobt ein Aufstand - die Revolte unter der Führung des brutalen Gladiators Ajax droht die römische Provinz ins Chaos zu stürzen. Ajax steht dem Imperium mit unversöhnlichem Hass gegenüber, und auch gegen die beiden Centurionen hegt er tiefen Groll...
Der Autor:
Simon Scarrow wurde in Nigeria geboren und wuchs in England auf. Nach seinem Studium arbeitete er viele Jahre als Dozent für Geschichte an der Universität von Norfolk, eine Tätigkeit, die er aufgrund des großen Erfolgs seiner Romane nur widerwillig und aus Zeitgründen einstellen musste.
Meine Meinung:
Erst einmal zum "Äußeren" des Buchs. Das Cover gefällt mir unheimlich gut, es ist düster, man kann kretische Berge zumindest erahnen und gleichzeitig spiegelt es das wider, was man beim Blick auf den Buchtitel erwartet - einen Gladiator.
Die deutsche Erstausgabe dieses Buchs hat jedoch leider einige Schwächen im Text gehabt, weil sehr häufig die Centurionen Cato und Macro im Namen vertauscht wurden. Man wusste zwar immer, wer gerade spricht und gemeint war, aber wenn man Cato liest und Macro denkt, ist das im ersten Moment verwirrend.
Inhaltlich gefiel mir die Geschichte sehr gut. Es beginnt mit Catos und Macros Reise als Begleiter des Senators Sempronius und seiner Tochter Julia, die zusammen auf dem Weg nach Rom sind. Cato und Julia verbinden tiefe Gefühle zueinander. Vor Kreta werden sie dann von den Folgen des Erdbebens getroffen und müssen anlegen, wo sie recht rasch mit dem Sklavenaufstand konfrontiert werden.
Die ersten Kapitel sind allesamt aus Catos und Macros Sicht geschrieben (mit eben den Nebenfiguren Senator Sempronius und Julia) - die Perspektive wechselt erst recht spät zum ersten Mal auf Ajax und aufgrund der Inhaltsangabe hätte ich sein "direktes Auftauchen" in dem Buch eher erwartet.
Ich möchte nicht verraten, wie die Geschichte weitergeht, aber der Sklavenaufstand und die Römer, die versuchen die Ordnung auf Kreta wieder herzustellen, treffen aufeinander und das Buch steigert sich mit den Szenen der Schlacht.
Immer mehr wird klar, wieso Ajax das römische Imperium hasst, aber auch, wieso sich sein Hass sehr direkt gegen Macro und Cato richtet. Leider jedoch wurde für mich zu wenig aus Ajax' Leben als Sklave geschrieben oder seinem Leben davor. Das Motiv wurde verarbeitet und sehr wenig aus seiner Sklavenzeit, welches aber nicht die Beschreibung seines Äußeren in direkten Worten erklärt. Sicherlich kann man sich vieles denken, ich hatte mir Ajax' Rolle in dem Buch jedoch größer vorgestellt.
Was durch einfache Worte sehr gut gelingt, sind die Dialoge zwischen allen Personen. Selbst wenn nur das Erscheinen einer Person beschrieben wird, konnte man die zugeschriebenen Attribute wie "Autorität" oder "Dominanz" auch spüren...
In der Geschichte spitzt sich der Sklavenaufstand immer mehr zu und die Römer, sowie die Bewohner der Insel müssen sich verteidigen und kämpfen...dabei kommt es dann zum großen Showdown.
Das Buch nahm ab dem zweiten Drittel deutlich an Fahrt auf und ich konnte es dann kaum mehr weglegen; ein paar Figuren waren mir sympathisch, andere weniger.
Ich wusste vorher nicht, dass dieses Buch Teil einer Reihe ist, der sog. Adler-Reihe (jedenfalls laut Wikipedia) - ich konnte es aber gut verstehen, ohne die vorherigen oder nachfolgenden Teile gelesen zu haben (eine Fortsetzung soll mWn nächstes Jahr erscheinen).
8,5 Punkte (die ich beim Klicken auf 9 aufrunde) - Gründe wie oben beschrieben: Ajax' Rolle und die Sprache.