ZitatEin Buch, das den Menschen, die sich darauf einlassen, die Augen öffnen kann. Der Delphin Aries entführt uns Menschen in eine Welt, die die meisten nicht mehr kennen, weil sie durch materielles Denken und Fühlen verdeckt ist. Aber sie existiert, ganz tief in unserem Inneren, und jeder, der wie Aries auf die Reise zu sich selbst geht, wird sie dort wiederfinden.
Delphine sind wunderbare Wesen, und seit dem Bestseller „Der träumende Delphine“ von Sergio Bambaren kann ich nur sagen, dass ich solche Selbstfindungsbücher, die auf Delphinen basieren, wirklich sehr ansprechend finde. Aus diesem Grund war meine Neugierde geweckt, wie die Autorin diese Geschichte umsetzen würde.
Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt. Im ersten Teil „Die Geburt der Delphine“ wird der kleine Delphine Aries geboren. Er entwickelt sich vom kleinen, wissbegierigen, mutigen und verspielten Kind, zum imposanten Aries, der er am Schluss ist. Er hilft den Menschen und hat eine Lebensaufgabe gefunden.
Im zweiten Teil“ Die Regenbogenbrücke“ ist Aries inzwischen alt geworden und wo er sich auf das Leben nach dem Tod vorbereitet und nur noch den Wunsch hat Gott und seinen Sohn endlich zu treffen.
Im letzten Teil „Himmliche Weiten“ erreicht Aries seinen größten Traum. Er trifft auf den Sohn Gottes und kann ihn Fragen stellen, die er sich schon seit seiner Kindheit fragt.
Man merkt der Geschichte, aber auch der Umsetzung an, dass Mirjam sich intensiv mit Delphinen und Gott beschäftigt hat. Ihr ist ein Buch gelungen, dass sich wirklich für alle Altersklassen eignet. Vom Stil her tendiert es eher in Richtung Kinderbuch. So wie Aries in seiner Kindheit drauf los plappert, erinnert er an jedes neugierige Kind, dass kein Blatt vor den Mund nimmt. Es ist lehrreich und erklärt Kindern unterschiedliche Aspekte, die sie für das spätere Leben verwenden können. Diese Lerninhalte werden kindgerecht in die Geschichte eingebaut. Auf der anderen Seite sind diese Inhalte so wertvoll, dass auch Erwachsene ihre Freude daran haben werden, und noch einiges mit in ihr Leben nehmen können. Manche Dinge wiederum werden eher ältere Leser interessieren. Besonders die religiösen Fragen sind eher etwas für reifere Leser. Über diese kann man als Elternteil jedoch gut mit seinen Kindern reden, denn es sind nicht sehr viele. Hauptsächlich beschäftigt sich Mirjam mit tiefgründigen Weisheiten und der Suche nach einer erfüllenden Lebensaufgabe.
Die Kombination aus diesem lockeren, kindlichen und trotzdem ernsthaften Stil, macht das Buch absolut liebenswert, sodass man es gar nicht aus der Hand legen kann. Das Buch wird junge, aber auch ältere Leser noch lange nachdem Lesen beschäftigen und zum Nachdenken anregen.
Unterstützt und aufgelockert wird die Handlung mit Zeichnungen der Autorin, die sich zeitgleich als Malerin austobt. Zum Inhalt passende und doch moderne Bilder laden zum Entdecken und Verweilen ein. Besonders Kinder finden diese Bilder genial.
Ich habe das Buch an einem Abend durchgelesen, und kann es wirklich nur jedem empfehlen. Zudem ist mein achtjähriger Sohn ebenfalls sehr angetan von dieser humorvollen und doch so tiefgründigen Geschichte. Besonders der junge Aries hat es ihm angetan. Hätte sich die Autorin nur auf den jungen Aries beschränkt und die Handlung mehr ausgebaut, wäre ihr ein 1A Kinderbuch gelungen. Lediglich das zusammentreffen mit Jesus empfand er als etwas langweilig, obwohl er sich in der Schule noch sehr für das Thema Religion interessiert. Hier fehlte ihm der Humor und der lockere Ton von Aries.
Während des gesamten Lesen kam bei mir immer wieder ein Gedanke auf, dass mich an den Namen Aries etwas störte. Auf den letzten Seiten ist mir dann auch eingefallen, was mich daran so störte. Aries ist lateinisch und bedeutet bei uns Widder im Bereich der Sternbilder. Ich weiß nicht, ob die Autorin diesbezüglich nur schlecht recherchiert hat oder egal war, denn dass es beabsichtigt ist, kann ich mir nicht vorstellen.
Im Großen und Ganzen ist das Buch wirklich sehr schön geworden. Die lehrreichen Aspekte, die sich sowohl für junge, als auch ältere Leser eignen sind perfekt kombiniert mit dem angenehmen Stil. Lediglich der Name und die manchmal für Kinder eher uninteressanten Fragen hätten anders umgesetzt werden können.
Am Ende kann ich sagen, dass die Idee zwar ähnlich ist, aber keineswegs geklaut wurde. Dafür ist der Aufbau und der Inhalt dann doch zu unterschiedlich.