Tess Gerritsen: Grabesstille [The silent girl]

  • Kurzbeschreibung bei amazon
    [...]In a Chinatown alley in Boston, a severed human hand is found. On a roof
    in the vicinity is the decapitated head of a woman. Nearby is a body,
    and on the corpse are found strands of non-human hair. Involved in the
    investigation of the crime are Rizzoli and Isles, who quickly discover
    some starling facts about events that preceded the murder: nearly two
    decades before, a grim assault on a restaurant in Boston claimed the
    lives of five people, with only one survivor of the carnage -- a woman
    skilled in martial arts who is party to a dark secret. Rizzoli and Isles
    realise that there is something malign and ancient in Chinatown – and
    that more lives are at stake.[...]


    Inhalt


    Bei einer "Geister-Stadtführung" durch eine übelbeleumdete Gegend im Bostoner Chinatown finden geschockte Touristen eine abgetrennte Hand, die sie erst für einen makaberen Scherz halten. Schnell stellt sich heraus, dass es sich keineswegs um eine Requisite der Gruselführung handelt, denn Jane Rizzoli und ihre Kollegen finden bei der Durchsuchung der Straße auf dem Dach eines Hauses die zur Hand gehörende Frauenleiche mit fast abgetrenntem Kopf. An der Leiche wird ein graues Haar gefunden, das weder menschlich noch synthetisch ist, sondern von einer asiatischen Affenart stammt.
    In der Straße hat es vor 19 Jahren schon einmal einen spektakulären Mordfall gegeben: in einem chinesischen Restaurant gab es damals fünf Tote. Ein Ehepaar, ein junger Mann und der Kellner wurden augenscheinlich vom Koch erschossen, der sich daraufhin selbst richtete. Der scheinbar geklärte Fall ist bei der Polizei in Vergessenheit geraten, lediglich Iris Fang, die Witwe des getöteten Kellners behauptet nach wie vor, der Koch (ein Freund ihrer Familie) sei unschuldig und der wahre Täter noch frei. Am Jahrestag des Massakers schickt sie den Hinterbliebenen stets eine Kopie der Todesanzeige mit der Anmerkung, die Wahrheit sei noch nichts ans Licht gekommen.
    Jane Rizzoli und ihre Kollegen, darunter der junge Polizist Tam, der als chinesischer Muttersprachler das Team verstärkt, drehen sich im Kreis, bis sie feststellen, dass sowohl Iris Fang als auch das im Lokal getötete Ehepaar zuvor einen weiteren Schicksalsschlag verkraften mussten: Ihre minderjährigen Töchter verschwanden spurlos und tauchten nie wieder auf. Ein ehemaliger Polizist, der seinerzeit in diesen Fällen ermittelte und herausfindet, dass es weitere Vermisstenfälle gab, wird ermordet.
    An den Tatorten wird immer wieder die Gestalt eines riesigen Affen mit schwarzem Gesicht und grauen Haaren gesehen, der wie eine Geistererscheinung verschwindet und geschickt allen Überwachungskameras ausweicht. Die Chinesen sind davon überzeugt, dass es sich dabei um den König der Affen, Sun Wukong , handelt, der in der chinesischen Mythologie eine große Rolle spielt und der zwar auch Unheil stiftet, aber letztlich immer auf der Seite der Gerechtigkeit stehe...


    Aufbau


    Der größte Teil des Romans ist wie gewohnt aus der Perspektive des allwissenden Erzählers geschrieben, wobei hier wieder Jane Rizzoli im Mittelpunkt steht, nachdem sich der letzte Band hauptsächlich mit Maura Isles beschäftigte. Eingestreut sind allerdings Kapitel als Ich-Erzählung von Iris Fang, der Witwe des erschossenen Kellners, die in Chinatown ein Kampfsportstudio betreibt und sich sowohl mit der chinesischen Mythologie als auch mit geschichtsträchtigen chinesischen Schwertern und Kampfmethoden bestens auskennt. Iris und ihre junge Kollegin Bella Li sind neben Jane Rizzoli die weiteren Hauptfiguren, zwei starke und sehr faszinierende Charaktere.


    Persönliche Beurteilung


    "The silent girl" beweist wieder einmal, dass die Krimis von Tess Gerritsen nicht alle nach demselben Muster gestrickt sind, sondern dass sie vielmehr über ein weites Repertoire an Themen verfügt und es versteht, verschiedene Kriminalfälle aus Vergangenheit und Gegenwart zu einem sinnvollen Ganzen zu vereinen, natürlich mit falschen Spuren gespickt. Die Ausflüge in die chinesische Mythologie machen das Besondere an diesem Buch aus.
    Wie gehabt ist dagegen der durchgehend hohe Spannungsbogen mit atemberaubenden Szenen, die es mir unmöglich machten, das Buch aus der Hand zu legen. Auch wenn die Heldentaten und Belastbarkeit einiger Figuren manchmal etwas zu dick aufgetragen sind, kann ich das Buch jedem Fan der Rizzoli/Isles-Serie wärmstens empfehlen und vergebe 9 Punkte.


    Edit: Den deutschen Titel und die ISBN ergänzt, damit die dt. Ausgabe im Verzeichnis erscheint. LG JaneDoe

  • Ich habe es über den Jahreswechsel gelesen und bin wieder mal restlos begeistert. Wie immer hatte ich eine englische Ausgabe.


    Nachdem Ice Cold ja das Hauptaugenmerk auf Maura Isle gelegt hat, stand diesmal wieder Jane im Mittelpunkt - leider, wie ich finde. Dennoch hatte es auch Maura nicht so einfach, war sie doch Zeugin der Anklage gegen einen Polizisten.


    Die Geschichte fand ich schon ziemlich spannend, den Handlungsort - Chinatown in Bosten- erst recht. Dazu kommt ein Neuer im Team; Johnny Tam, ein chinesischstämmiger junger Detective.


    Was zuerst wie ein einfacher mysteriöser Mord aussieht und zu einem 20 Jahre alten Fall zurückgeht, nimmt noch weit verzwackterere Wege als ursprünglich angenommen.


    Immer neue Wendungen und Verdächtige treten auf und ich bin ganz ehrlich, auf diese Lösung kam ich so nicht.


    Es bleibt wirklich spannend bis zur letzten Seite.


    Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil, der dann hoffentlich die Beziehung zwischen Maura und Julian Perkins aus Ice Cold vertieft. Und generell einfach mehr Maura Isle hat.


    Von mir ganz klare 10 Punkte von 10

  • Ach wie habe ich mich auf das Buch gefreut! Und dann habe ich so lange daran gelesen...Was aber nicht am Buch selbst lag, sondern einfach an zu wenig Zeit - denn sonst hätte ich es sicher schneller gelesen.
    Was mir an diesem Buch besonders gefiel war, das der Fokus wirklich auf der Geschichte / dem Fall lag und nicht auf dem Privatleben der beiden Ermittlerinnen.Zur Handlung an sich kann ich sagen, die erste Hälfte des Buches konnte mich sehr fesseln, zwang mich zum raten, spekulieren, Theorien aufstellen. Der zweiten Teil ließ dann relativ schnell die Lösung des Falles erahnen, die Figuren ließen sich zu ordnen und das Ende barg somit leider keinerlei Überraschung mehr. Was ich persönlich schade fand ist, dass das Motiv ähnlich dem eines anderen Buches von ihr ist, sodass ich den Eindruck hatte, dasselbe Grundgerüst mit einem anderen Rahmen zu lesen. Denn schlagartig war dann klar, das erinnert mich an das Buch, Motiv kann folglich nur das sein! Und dann ging es eigentlich nur noch darum, den Abschluss des Falles zu lesen.
    Abgesehen davon, hat mir das Buch jedoch trotzdem gut gefallen, da Tess Gerritsen für mich eine spannende Art zu erzählen hat und mir ihre Figuren mittlerweile recht lieb geworden sind.

  • Ich habe an diesem Buch verhältnismäßig lange gelesen. Das lag zum einen daran, dass ich aufgrund äußerer Einflüsse recht wenig Zeit hatte, zum anderen daran, dass das Buch einfach nicht spannend war. Der Schreibstil von Tess Gerritsen ist super, aber die Story war langweilig, stellenweise musste ich mich zum Weiterlesen zwingen. Manche Handlungsstränge werden aufgebauscht, finden dann aber nur ungenügend Beachtung in der Auflösung, wie zum Beispiel die Tote, die den Anstoß für die Ermittlungen gab.


    Insgesamt hat mir das Buch weniger gefallen. :wave
    Das potentielle neue Mitglied im Ermittlungsteam finde ich aber sehr gut und ich hoffe, er kommt im nächsten Band wieder vor. :-]


    Und weil es mich so furchtbar genervt hat, dass alle auf Amazon schreiben, das Buch wäre vom Schluss her einem anderen ähnlich und keiner es genannt hat:



    Ja es stimmt, dass die beiden Enden sehr ähnlich sind, aber ich fand die Auflösung hier gut. Sie hat zur Geschichte gepasst und der Schluss hat die Geschichte jedenfalls nicht negativ beeinflusst. :wave


    edit:
    Ich finde witzig, dass die einen das Buch entweder total super finden und die anderen das Buch doch eher mau. So richtig ein Zwischendings gibt es nicht. :gruebel

    Ein Mädchen sollte zwei Sachen sein: Elegant und fabulös.

    (Coco Chanel)


    #proannika

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Prombär ()

  • Meine Erwartungen an das jüngste Werk von Tess Gerritsen waren riesig. Schließlich versprachen alle bisherigen Bücher der Autorin äußerst spannende Lesestunden. Somit lag die Messlatte für „Grabesstille“ hoch. Wie gewohnt setzt die Autorin dabei auf das bewährte Team um die Polizistin Jane Rizzoli und die Rechtsmedizinerin Dr. Maura Ilses.


    Die Inspiration für dieses Buch bekam Tess Gerritsen durch Erzählungen ihrer Mutter aus ihrer Kindheit in China. Erstmals zeigt die Autorin also auch eine ganz persönliche Seite von sich selbst, in einem ihrer Romane. Sie nimmt den Leser mit auf eine Reise in den Bostoner Stadtteil Chinatown. Als dort die Leiche einer Frau gefunden wird, der man mit einer chinesischen Kampfkunstschwert eine Hand abgehackt hat, sieht sich die hinzugerufene Ermittlerin Jane Rizzoli vom Boston PD mit einer ganz fremden Welt konfrontiert. Die Spuren am Tatort führen die Polizistin schließlich zur der Leiterin einer chinesischen Kampfsportschule und von dort zu einem mehr als zwanzig Jahre zurückliegenden Amoklauf. Die Umstände dieser Tat schienen geklärt, doch die Angehörigen der Opfer erhalten Jahr für Jahr Briefe, in denen das Ermittlungsergebnis von damals angezweifelt wird. Jane und ihr Team tauchen in den Fall ein, doch uralte Legenden und teilweise unerklärliche Phänomene stellen bald eine große Herausforderung dar.


    Zwar schreibt Tess Gerritsen im Nachwort zum Buch, dass es sich bei „Grabesstille“ um ihr bisher persönlichstes Buch handelt, doch schafft sie es leider nicht diesen Aspekt auf ihre Protagonisten zu übertragen. Ganz im Gegenteil empfand ich die Handlung von „Grabesstille“ in Bezug auf die Protagonisten viel unpersönlicher als in den vorherigen Büchern. Mrs. Gerritsen legt den Fokus dieses Mal viel stärker auf die Handlung und auf die Umgebung, als auf die Ermittler.


    Eine besondere Note bekommt „Grabesstille“ durch den leichten Hauch von Mysterie. Die Einführung in die Welt der chinesischen Kampfkunst- und Sagenwelt war sehr informativ und spannend.


    Fazit: Ein neuer lesenswerter Thriller von Tess Gerritsen, der nicht ganz an seine Vorgänger heranreichen kann.

  • Ich fand diesen 9. Teil um Jane Rizzoli wieder super spannend. Mir war es etwas zu wenig Maura Isles, aber vielleicht gibt's ja im nächsten Band wieder mehr Zusammenarbeit zwischen den beiden.


    Hier war rundum alles stimmig: Die Charaktere, die Geschichte, ein Touch Mystik und die Spannung. Ich hab's so in einem Rutsch weg gelesen und und obwohl ich Profi-Krimileserin bin, gab es einige Überraschungsmomente.


    Ich habe die englische Originalausgabe gelesen.


    .

  • Meine Meinung:
    ich fand den 9.Fall der Rizzoli & Isles Reihe sehr enttäuschend.
    Das ging schon los los mit Maura, dass sie, nur anhand ihres Gutachtens ziemlich ausgegrenzt wurde und später wurde leider auch nicht mehr näher auf den Fall eingegangen.
    Der Fall mit dem es Jane diesmal zutun hatte, konnte mich auch nicht fesseln, alles kam ziemlich hölzern rüber und ich konnte einfach keine Beziehung zu dem Geschehen aufbauen. Auch die Hauptprotagonisten haben mir diesmal nicht zugesagt, es wurden einfach keine Emotionen bei mir ausgelöst. Ansich mag es vielleicht schon eine gute Story sein, aber sie wurde meiner Meinung nach nicht gut umgesetzt.
    Hätte ich es nicht gewusst ich hatte nicht gedacht das, es ein Tess Gerritsen Roman ist.
    Der Fall zog sich auch immer wieder in die Länge, wo ich mich irgendwann fragte, wo soll das jetzt noch hinführen.
    Ansich alles sehr vorhersehbar und für mich doch etwas langweilig geschrieben. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, das die nächsten Bücher der Autorin wieder besser werden.
    Ein Buch das mir nicht in Erinnerung bleiben wird oder über das ich groß nachdenken muss.
    Auch kam mir das Privatleben von Maura und Jane zu kurz.

  • Ich habe den 9.Fall nun auch gelesen.


    Ein alter Fall, der recht blutig wieder aufgewärmt wird. Hochinteressant die Geschehnisse in China-Town, eine Welt, die so total anders ist. Ein Thriller mit viel Überraschungen und Wendungen. Alles in allem ein Thriller, wie er mir gefällt.


    Von mir gibt es 9 Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Mich hat dieser Teil der Serie nicht begeistert. Mir fehlte es an Spannung und allein der Schauplatz China Town konnte es auch nicht rausreißen. Nachdem der 8. Teil "Totengrund" mir richtig gut gefallen hat, verfällt Gerritsen hier wieder in ihr altes Muster und das bedeutet: keine wirklichen Überraschungen und recht vorhersehbar. Einen Versuch mache ich noch, dann gebe ich diese Serie auf.

  • Ich hatte nun ein paar Jahre Tess Gerritsen Pause und habe auch längst nicht alle der Serie gelesen.


    Die Pause tat gut, Grabesstille konnte mich überzeugen. Die Spannung stimmt, Jane Rizzolis bisweilen sehr spezielle Art, nervte mich nicht mehr.
    Besonders an Grabesstille gefiel mir, Einblick in Chinas Sagenwelt zu erhalten, der mystische Aspekt passt sehr gut zu der Geschichte.
    Der Auftritt von Detective Tam ist hervorragend, da bin ich gleich gespannt, ob er zukünftig auch eine Rolle in weiteren Büchern erhält.

  • Ich muss leider sagen, dass ich von diesem Thriller doch eher enttäuscht war. Ich hbae durchaus schon bessere Bücher von Tess gerritsen gelesen und dieser hier konnte mich nicht wirklich mitreissen und in seinen Bann ziehen. Leider nur 5 von 10 Punkten

  • Für mich gute Unterhaltung - mit dem Problem, dass ich das erste Mal seit Jahren eine Fehlbindung hatte und dami etwa 60 Seiten doppelt und eben 60 Seiten nicht vorhanden waren. Ich erwarte von diesen Büchern nicht zuviel und werde daher auch nicht enttäuscht. Ein amerikanischer Krimi eben.