Saeculum - Ursula Poznanski [14 - 17 J.]

  • Meine Meinung:


    Ich bin von Anfang an super ins Buch reingekommen.
    Die Geschichte um Bastian und Co. hat mir so gut gefallen, zwischenzeitlich konnte ich das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen. Die letzten 50 Seiten habe ich in der Badewanne gelesen, ich musste einfach noch so lange meine Haut schrumpeln lassen, weil es einfach so spannend war ;-) Sprachlich hat es mir auch sehr gut gefallen, man konnte es sehr gut und schnell lesen.
    Auch das Cover hat mir super gefallen! Ist auch echt mal was völlig anderes, dass die Seiten an der Seite (dafür gibts doch einen Begriff??^^) schwarz sind. Gefällt mir echt gut! :)


    Das war bis jetzt mein erstes Buch von Ursula Poznanski.
    Für Erebos habe ich mich schon bei einem Wanderbuch angemeldet
    Für die Leserunde zu "Fünf" bin ich auch schon angemeldet


    Für dieses Buch vergebe ich 9 von 10 Punkten.

  • Die Grundidee des Buches hat mir sehr gut gefallen, denn sie weicht von den bekannten Handlungen ab und hörte sich interessant an. Außerdem hat mich die etwas düstere Optik des Buches, was durch den schwarzen Schnitt unterstrichen wird, zusätzlich zum Kauf animiert.


    Es fiel mir leicht, mich auf die Geschichte einzulassen und anfangs hat sie mir auch richtig gut gefallen.


    Da ist eine Gruppe junger Leute, die fünf Tage in der Einsamkeit verbringen wollen, weit weg von der nächsten Straße und ganz ohne irgendwelche Technik. Schon am ersten Tag werden sie von einem starken Gewitter überrascht und es wird deutlich, wie schnell sich das Leben auf das wesentliche reduziert, wenn man ganz ohne Unterkunft der Natur ausgeliefert ist. Da bekommt etwas so normales wie ein Gewitter eine ganz andere Bedeutung.


    Kaum ist das überstanden geht es los mit merkwürdigen Ereignissen und die Spannung steigt immer mehr. Doch nach und nach wurde mir klar was hier passiert und leider auch

    , wodurch das nachfolgende Geschehen für mich etwas durchsichtig war. Wenn ich diese Ahnung nicht gehabt hätte, wäre das Buch sicher ein spannendes Leseerlebnis gewesen.


    Trotzdem empfand ich es als beklemmend, wie sich die Geschichte weiterentwickelte, vor allem wie sich das Verhalten der Teilnehmer des Rollenspieles veränderte. Je größer die Bedrohung ihres Lebens wurde, desto mehr trat ihr wahrer Charakter zutage und es war erschreckend wozu sie bereit waren.


    Das Ende fand ich allerdings sehr unbefriedigend. Die Botschaft, die hier vermittelt wird, fand ich für ein Jugendbuch etwas unpassend.


    Insgesamt lässt mich das Buch zwiegespalten zurück.

  • Kurz meine Meinung dazu:
    Was und wer dahintersteckt, fand ich bereits sehr früh logisch, mangels Alternativen.
    Ansonsten ein Buch was sanft und leicht anfängt und dann mal eben schnell ist Angst verbreitende Spannung übergeht. 2 Tage, durch. Man kann es einfach nicht weg legen.
    Und schön schwarz ist es auch. Schwarz und weiss, gut verteilt. In der Gestaltung wie auch in den Rollen - das ist das einzig negative, das diese klare Rollenzuteilung keinen Platz für Überraschungen lässt.

  • Hallo,


    durch die vielen guten Meinungen zu dem Buch hatte ich schon Angst, dass ich mit zu hohen Erwartungen daran gehe....


    Aber NEIN: ich wurde nicht enttäuscht und meine Erwartungen sind sogar noch übertroffen worden...!!!


    Ich war superschnell in der Geschichte drin (zum Inhalt brauche ich ja wahrscheinlich nichts mehr sagen..) und mir war, als wäre ich mit zu dieser convention gefahren...


    Die Jugendlichen werden sehr gut beschrieben, sodass ich sie bildlich vor mir sah und sofort auch Sympathien und Antipathien zu einigen Personen hatte...
    Der Schreibstil ist so flüssig und die Geschichte wird so spannend erzählt, dass ich das Buch wirklich innerhalb von 2 Tagen durchgelesen hatte (normalerweise bin ich bei weitem nicht so schnell...)
    Die Geschichte ließ mich nicht los und ich wollte einfach immer wissen, wie es weitergeht und wer hinter der ganzen Sache steckt...!!!


    Einige von euch haben ein bißchen kritisiert, dass die Vorgänge keine großen Konsequenzen für die Jugendlichen hatten....
    Dem stimme ich zwar grundsätzlich zu, aber da es sich ja hier um einen Roman handelt, war es mir beim Lesen für die Geschichte an sich nicht so schlimm....


    Mein einziger Kritikpunkt war die Auflösung.... für mich ein bißchen arg weit hergeholt..... aber auch das hat meinen Lesespaß nicht sooo sehr gemindert... es war einfach superspannend.... und das Buch hat mich absolut gefangen gehalten...!!!


    Von mir 9 von 10 Punkten und "Fünf" ist sofort auf meine Wunschliste gewandert....

  • Das Buchcover finde ich sehr schön gestaltet. Der Buchschnitt ist sehr außergwöhnlich und passt super zum Cover. Ein richtiger eyecatcher. :-)


    Schon nach den ersten Seiten war ich in der Geschichte gefangen. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen, weil ich unbedingt wissen wollte wie es weiter geht. Die Auflösung der Geschichte hat mich doch sehr überrascht.


    Gefallen hat mir, dass man am Ende noch erfährt, was die einzelnen Personen zur Zeit so machen und wie sie im Nachhinein die Sache sehen.

  • Wow, spannend und lehrreich sage ich nur. Rollenspiele haben in meinem Leben nie einen Platz gehabt, und das Buch konnte daran auch nichts ändern. Aber es war schon lehrreich, hier etwas über die Abläufe zu erfahren.


    Saeculum ist ein Jugendbuch, was für mein Gefühl aber eher für ältere Jugendliche geeignet ist.
    Auch ohne die geringste Ahnung und ohne Interesse für eigene Rollenspiele vermochte dieses Buch zu fesseln. Es ist schon erschreckend, wie weit auch schon Jugendliche zu gehen bereit sind für die eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Und ich denke nicht, dass dieses nur der Fantasie der Autorin entsprungen ist. Die Wirklichkeit wird schon noch grausamer sein.
    Zur Handlung selbst brauche ich nichts mehr zu schreiben, die ist bekannt. Mir hat es jedenfalls so gut gefallen, das ich auf jeden Fall Erebos auch noch lesen oder hören möchte.
    Ich bin gespannt, was als nächstes von der Autorin zu lesen sein wird. Ich werde es auf jeden Fall beobachten.

  • Saeculum ist das erste Buch, welches ich von Ursula Poznanski gelesen habe.


    Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen und ich bin absolut begeistert. Schon allein das Cover bzw. die Gestaltung des Buches hat so etwas gruseliges an sich.


    Irgendwie scheine ich für solche Themen auch sehr anfällig zu sein. Genau wie beim Film Blair Witch Project, an das mich das Buch durch die geheimnisvollen Vorgänge im Wald erinnerte, war ich hier durch die sehr gute Darstellung der Figuren mitten im Geschehen, habe mitgefiebert und mitgelitten.
    Erschreckend fand ich, wie sich die Leute verändern wenn es um das nackte Überleben geht.


    10 von 10 Punkte

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Für Bastian stehen aufregende Tage bevor. Der scheue Medizinstudent, der sich hauptsächlich hinter Lernbücher verkriecht, lernt Sandra kennen und geht für sie sogar auf ein Rollenspiel, dass ihn normalerweise nie interessiert hätte. Im Wald trifft er auf eine Gruppe von Rollenspielern, die für fünf Tage das Leben im 14. Jahrhundert nachstellen wollen.
    Doch das Rollenspiel steht von Anfang an unter keinem guten Stern, denn Sandra ignoriert Bastian nahezu und auch der Standort ist der Gruppe zum Teil nicht ganz geheuer, denn der Wald, indem sich die Studenten treffen, soll verflucht sein. Als dann auch noch Mitspieler verschwinden, beginnt ein Wettlauf zwischen Leben und Tod…


    Da ich “Erebos” zu meiner Schande immer noch nicht gelesen habe, war ich auf “Saeculum” gleich doppelt gespannt – und ich wurde nicht enttäuscht.
    Ursula Poznanski hat einen so spannenden und mitreissenden Schreibstil, das es eine Freude war, dieses Buch zu lesen und mit den Protagonisten mitzufiebern. Das Buch liest sich flüssig und leicht und die Autorin hat es geschafft, die Spannung von Anfang bis Ende aufrecht zu erhalten.


    Obwohl Rollenspiele und auch das Mittelalter nicht so ganz mein Ding sind, konnte ich mich von Anfang an auf das Buch einlassen und habe mich in keiner eizigen Minute gelangweilt – ganz im Gegenteil. Das Leben im 14. Jahrhundert wird authentisch dargestellt und es war interessant mitanzusehen, wie die Charaktere sich auf das Abenteuer Mittelalter eingelassen haben. Einige kamen mit der Umstellung wunderbar zurecht und haben sich auf ein Leben ohne Handy und weitere Medien eingelassen und andere konnten mit den Extremsituationen, die das 14. Jahrhundert geboten hat, nicht umgehen. Allgemein ist es interessant, wie die Gruppe miteinander umgeht.
    So unterschiedlich die Gruppe miteinander umgeht, so unterschiedlich sind auch ihre eigenen Mitglieder. Die Gruppe ist bunt gemischt und vor allem Bastian hat seine Problem, sich daran zu gewöhnen. Allerdings steckt mehr in ihm, als man evtl. am Anfang erwarten könnte. Seine Entwicklung ist gut und er erkennt schnell, das etwas nicht stimmt und handelt auf realistische Art und Weise, ohne als Held zu wirken.


    Von den anderen Charakteren wirkt man besonders am Anfang wie erschlagen, da es zu viele sind und ich meine Probleme hatte, jeden einzelnen Charakter zu unterscheiden. Es war wahnsinnig schwer, sich auf die charaktere einzulassen und sie zu mögen. Allerdings ist ihre Entwicklung gut und ich konnte manche von ihnen im Verlauf der Geschichte ins Herz schließen.


    Die Covergestaltung ist genial. Obwohl sie so schlicht erscheint, sagt sie doch eine ganze Menge über dieses Buch aus, dass ebenfalls eine gewisse Schlichtheit ausstrahlt und dennoch so viel mehr zu bieten hat. Auch die Kurzbeschreibung ist gut geschrieben und macht neugierig auf mehr, ohne zu viel zu verraten.


    Insgesamt konnte mich “Saeculum” von sich überzeugen und ich hatte großen Spaß, die Charaktere bei ihrem Abenteuer zu begleiten. Vor allem Fans vom Mittelalter und Rollenspielen werden hier ihren Spaß haben. “Erebos” wird auch sehr bald gelesen, denn diese Autorin sollte man sich nicht entgehen lassen. Sehr empfehlenswert.


    4/5

  • Genau wie "Erebos" habe ich auch "Saeculum" innerhalb von einem Tag verschlungen. Die Handlung und Erzählweise hat mich regelrecht auf meinen Sitz gefesselt und mich dazu gezwungen das Buch in einem Rutsch durchzulesen, an Essen und Trinken war da wahrlich nicht mehr zu denken :wow


    Spannend, lehrreich und packend bis zur letzten Seite, die Figuren sind allesamt gut durchdacht und ergänzen sich auf die ein oder andere Weise. Die Autorin hat es mal wieder geschafft, mich bis zur letzten Seite an allem und jeden Zweifeln zu lassen, einfach unglaublich :-]


    "Saeculum" bekommt von mir die volle Punktzahl und beweist mir, das Ursula Poznanski mit "Erebos" nicht nur einen Glückstreffer gelandet hat. Hiermit steigt sie in die Liste meiner Lieblingsautoren ein :wave

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Der 20-jährige Bastian Steffenberg konzentriert sich voll und ganz auf sein Medizinstudium, er geht eigentlich nie aus, sondern verbringt seine gesamte freie Zeit damit, sich seinem Studium zu widmen. Doch vor sechs Wochen änderte sich sein Leben in Form von Sandra. Diese junge Frau hat es geschafft, ihn ein Stück weit aus seinem Schneckenhaus zu locken, sodass er mit ihr zusammen sogar einen Mittelaltermarkt besucht. Noch sind die Beiden kein Paar, aber den Weg dorthin haben sie bereits in Angriff genommen. Erstaunt muss er feststellen, dass Sandra nicht wenige Leute auf diesem Markt kennt. Es klärt sich schnell auf, dass Sandra in einer Rollenspielgruppe namens Saeculum ist und diverse Mitglieder derselben Stände auf diesem Mittelalterstand haben und auch Vorführungen anbieten. Hier lernt Bastian auch den Anführer der Gruppe kennen: Paul, der ihm auf Anhieb sympathisch ist.


    Da Bastian Sandra gerne näher kennen lernen möchte, nimmt er ihre Einladung zu einer Convention über Pfingsten an. Bei dieser Convention geht es darum, 5 Tage im Wald zu leben wie im 15. Jahrhundert, sprich, ohne Strom, Telefon oder andere Annehmlichkeiten des modernen Lebens. Doch wie so oft, versucht Bastians Vater, Maximilian Steffenberg, voll und ganz über das Leben seines Sohnes zu verfügen. Doch dieses Mal lässt Bastian es darauf ankommen und setzt sich zum ersten Mal gegen ihn durch - er wird an dieser Convention teilnehmen.


    Nach einer mehrstündigen Fahrt ist die Truppe, bestehend aus 16 Teilnehmern, endlich in Wieselburg angekommen, wo sich in der Nähe der Wald befindet, in dem sie die nächsten 5 Tage verbringen wollen. So unterschiedlich die Teilnehmer auch sind, nun sind sie darauf angewiesen, zusammen zu arbeiten, um diese Zeit heil zu überstehen. Ferner gilt es, eine Spezial-Aufgabe des Organisations-Teams zu lösen. Doch so weit kommt es nicht, innerhalb kürzester Zeit verschwinden 3 Teilnehmer der Gruppe, u. a. auch Sandra. Sie scheinen wie vom Erdboden verschluckt. Ist an der alten Sage, dass ein unerlöster Geist in diesem Wald spuckt, doch was dran? Wird er sich nach und nach alle Teilnehmer holen, bis sich sein Fluch erfüllt hat?


    Ein überaus faszinierendes Jugendbuch! Den Plot fand ich sehr gut ausgearbeitet, allerdings hatte ich von Anfang an so eine Ahnung, in welche Richtung sich das Buch bewegen würde - und ich hatte Recht. Den Schreibstil fand ich fantastisch, ich dachte zwischendrin wirklich, ich würde mich zusammen mit der Rollenspielgruppe in einem Wald befinden. Die Figuren fand ich allesamt sehr gut ausgearbeitet, sodass es mir eine große Freude war, mit ihnen das Abenteuer "5 Tage Leben wie im Mittelalter" zu bestreiten. Allerdings muss ich gestehen , dass ich es irritierend fand, schon wieder ein Buch über Rollenspiele von der Autorin zu lesen. Bereits in Erebos ging es ja um ein Online-Rollenspiel und hier schon wieder. Mir hat sich allerdings auch in diesem Buch nicht eröffnet, warum Menschen von solchen Spielgruppen fasziniert sind, dies ist allerdings meine ganz persönliche Meinung.

  • Ich gehöre absolut nicht zur Zielgruppe (die liegt - glaube ich - so bei 14 bis 17 Jahre), aber nachdem ich FÜNF gelesen hatte, musste ich auch EREBOS lesen und dementsprechend waren die Erwartungen schon ziemlich hoch.


    Die Geschichte ist spannend (der Leser ist immer "einen Tic" schlauer, als die Protagonisten) und flüssig erzählt. Man wird gut in die Geschichte eingeführt und es kommt zu einem erstaunlich logischem Schluss. Na ja, nicht wirklich logisch, aber dafür ist es ein Thriller.


    Mich hat es ein bißchen gestört, dass es scheinbar so gar keine Konsequenzen gab, aber es ist eigentlich für die Geschichte nicht wichtig - nur für die Moral!!!!



    Von mir 9 Punkte.

  • Da ich von "Fünf" von der gleichen Autorin vor einigen Wochen total begeistert war, wollte ich auch "Erebos" und "Saeculum" eine Chance geben, obwohl ich hier nicht unbedingt zur Zielgruppe gehöre. Allerdings hat mich sowas noch nie gestört. :grin Da ich erst kurz zuvor auf einem Mittelaltermarkt war und mich auch das Cover sofort total angesprochen hat, hab ich mit "Saeculum" den Anfang gemacht. Und was soll ich sagen....ich bin total begeistert. Ich war sofort in der Geschichte drin, wenn ich auch anfangs die Beteiligten ständig auf "unserem" Mittelaltermarkt gesehen hab und den nächstes Mal vielleicht mit anderen Augen (und Hintergedanken) besuche :grin


    Teilweise tat ich mich anfangs etwas schwer, die vielen Personen auseinander zu halten. Aber die Geschichte war von Anfang bis Ende spannend. Ich fand es wie Macska sehr erschreckend, wie sich manche Menschen verändern, wenn es um ihr Leben geht. Aber man weiß nie, wie man selbst in so einer Situation reagieren würde, vor allem wenn man von anderen auch noch manipuliert wird.


    Demnächst werde ich sicherlich auch noch "Erebos" lesen. Ursula Poznanski gehört auf jeden Fall zu meinen persönlichen Neuentdeckungen des Jahres.

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • Eigentlich verbringt der Anfang 20-jährige Medizinstudent Bastian fast seine gesamte Freizeit nur mit Lernen. Doch als er Sandra kennen lernt, lässt er sich von ihr und ihren Freunden dazu überreden an einem 5-tägigen Mittelalter-Rollenspiel teilzunehmen um für kurze Zeit alle Sorgen zu vergessen und ihr vielleicht auch etwas näher zu kommen.


    Dazu will die relativ kleine Gruppe an einen geheimen, abgeschiedenen Ort fahren, irgendwo mitten im tiefsten Wald kampieren, ohne irgendwelche Annehmlichkeiten des modernen Zeitalters, und dort erfundene Charaktere verkörpern, die wie im Mittelalter leben.


    Zunächst sind alle Teilnehmer voller Vorfreude, aber als vor der Abfahrt der Zielort enthüllt wird, ändert sich die Stimmung schlagartig. Das abgelegene Waldstück, in dem das Rollenspiel stattfindet, soll verflucht sein.
    Bis auf die leicht verrückte Doro, die glaubt magische Fähigkeiten zu besitzen, nimmt das jedoch niemand erst, jedenfalls noch nicht. Doch nach und nach scheint sich der Fluch tatsächlich zu bewahrheiten und das harmlose Rollenspiel wird wesentlich gefährlicher als angenommen. Was steckt wirklich dahinter?



    Mit Saeculum ist der inzwischen mit dem deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Autorin Ursula Poznanski ein weiterer Jugendthriller gelungen, der sowohl die eigentliche Zielgruppe als auch ältere Leser zu begeistern vermag.


    Der Anfang ist zunächst ein wenig langatmig und zieht sich etwas, denn es dauert fast ein Fünftel des Buches bis das Rollenspiel richtig beginnt. Von da an nimmt die Handlung aber immer mehr an Fahrt auf und damit steigt auch die Spannung kontinuierlich. Durch das äußerst abgeschiedene Waldstück als Handlungsort schafft es die Autorin eine sehr unheimliche Atmosphäre zu kreieren und spätestens als plötzlich Mitglieder aus der Gruppe einer nach dem anderen spurlos verschwinden, bekommt man es mit der Angst zu tun. Dieses Gefühl wird noch durch die schwarzen Seiten verstärkt, die zwischendurch ein paar Mal auftauchen und kurze, aber sehr beängstigende Szenen beschreiben, die man zu diesem Zeitpunkt absolut noch nicht einzuordnen vermag. Man stellt sich danach unweigerlich die Frage, was wohl noch alles auf einen zukommen wird.


    Immer wieder werden neue Fragen aufgeworfen, deren Antworten man unbedingt erfahren möchte. Auf die meisten davon muss man allerdings bis zum Ende warten, wodurch das Interesse und die Neugier des Lesers stets aufrechterhalten werden. Ist das Rollenspiel tatsächlich harmlos oder in Wirklichkeit sehr gefährlich? Gibt es einen richtigen Fluch oder steckt doch eher irgendeine Person dahinter?


    Auch die einzelnen Charaktere sind äußerst geheimnisvoll und mysteriös. Fast alle verbergen irgendetwas, sodass man die meisten von ihnen nicht richtig einschätzen kann.
    Sandra ist dem Leser zum Beispiel zunächst noch sympathisch, ändert aber schon bald darauf ihr ganzes Verhalten, vor allem gegenüber Bastian, und man bekommt immer mehr das Gefühl, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Warum verhält sie sich nun so abweisend? Warum hat sie Bastian wirklich zur Teilnahme an diesem Spiel überredet? Und warum durfte er mitkommen, aber andere, erfahrenere Spieler, nicht?
    Lisbeth und Paul werfen ebenfalls Fragen auf und verhalten sich eigenartig. Warum flippt Liesbeth so aus, nur weil sie ihr Medaillon verloren hat? Was meint Paul damit, dass er mehr von Bastian will als nur Freundschaft?


    Lediglich bei Bastian und Iris hat man das Gefühl, dass man ihnen trauen kann und sie nichts Böses im Schilde führen, da die Geschichte zum größten Teil abwechselnd aus ihren beiden Perspektiven erzählt wird. Iris verheimlicht zwar auch etwas vor den anderen Mitspielern, das hat jedoch etwas mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun. Man weiß, dass sie auf der Flucht ist, aber noch nicht, vor wem. Für die Furcht einflößenden Geschehnissen im Wald ist sie aber nicht verantwortlich, genauso wenig wie Bastian, mit dem man sich als Leser gemeinsam die Frage stellt, worauf er sich da nur eingelassen hat. Denn selbst, wenn man sich mit der Situation an sich nicht so richtig zu identifizieren vermag, weil man nicht einmal im Traum daran denken würde, im Wald das Leben im Mittelalter nachzustellen, kann man Bastian gut verstehen und fühlt mit ihm mit.


    Zum Ende hin spitzt sich das Geschehen mehr und mehr zu und man kann das Buch im letzten Drittel gar nicht mehr aus der Hand legen, weil man endlich wissen will, wer oder was für das alles verantwortlich ist. Das Gefühl von Gefahr wird noch einmal gesteigert und es tun sich erschreckende menschliche Abgründe auf, für die man sich eigentlich nur schämen kann.


    Die Lösung des Ganzen ist Ursula Poznanski dann wirklich brillant gelungen und man ist überrascht und schockiert zugleich. Alles Mögliche hatte man sich ausgemalt und mit allem Möglichen gerechnet, nur nicht mit dem, was die Autoren ihren Lesern dann tatsächlich präsentiert. Für einen solchen ausgeklügelten Plot hat sie einfach nur Bewunderung verdient.


    Für die Romantiker hat die Autorin außerdem noch eine kleine Liebesgeschichte in den Roman eingebaut, die sich allerdings nicht in den Vordergrund drängt und somit auch die männlichen Leser nicht verschrecken dürfte.




    FAZIT
    Saeculum ist ein sehr gelungener Jugendthriller, der sowohl Alt und Jung als auch Mann und Frau begeistern wird. Die Autorin hat sich eine wirklich faszinierende und fesselnde Geschichte ausgedacht und diese auch fantastisch umgesetzt. Die Auflösung, die man so keinesfalls erwartet hat, macht die kleinen Längen am Anfang wieder gut und vermag den Leser absolut zu überraschen.

  • Als ich wusste, worum es in diesem Buch geht, wollte ich es unbedingt lesen. Ich gehöre zwar keiner Live-Rollenspielgruppe an, gehe aber unheimlich gerne auf Mittelaltermärkte und interessiere mich auch sonst für das düstere, oft romantisierte Zeitalter.
    "Saeculum" bedeutet Jahrhundert und in diesem Fall hat sich die Gruppe für das 14. Jahrhundert entschieden. Ein komplettes Wochenende leben wie damals, ohne jeglichen Komfort, kein Strom, keine Batterien, keine Streichhölzer.
    Für Bastian ist das eine ganz neue Welt, denn der Medizinstudent lebt eigentlich nur für seine Bücher und Prüfungen. Aber als er Sandra kennenlernt, geht er ihr zuliebe mit auf einen Mittelaltermarkt und lässt sich von der Atmosphäre anstecken. Es ist für ihn wie eine Reise in eine andere Welt. Und so ist er auch einverstanden, dieses Leben mal mehrere Tage auszuprobieren. Das erspart ihm auch eine Reise mit seinem herrischen Vater nach Berlin, einem berühmten Chirurgen.
    Also geht es mit dem Zug von Köln in die Berge nach Österreich, in ein abgelegenes Waldstück. Unterwegs erzählt ihm Paul von der Sage der "Blutgruft". Der Legende nach soll es dort im Mittelalter in der Gruft einer Burg ein Massaker gegeben haben.
    Einige der Gruppe sind nicht begeistert vom Ziel der Reise und Doro prophezeit großes Unheil, denn es liegt ein Fluch über der Gegend.
    Tatsächlich geschehen immer wieder merkwürdige Dinge und Bastian fragt sich irgendwann, ob es tatsächlich sein kann, dass sich der Fluch des ermordeten Burgherren erfüllt. Oder steckt etwas ganz anderes hinter den Vorkommnissen? Warum benimmt sich Sandra so komisch, seit sie angekommen sind?
    Und welches Geheimnis hat Iris? Hat sie wirklich nur Angst vor dem Fluch?


    Die Charaktere sind sehr vielfältig und unterschiedlich. Bastian mochte ich gleich zu Anfang, ebenso Iris, trotz ihrer zunächst kratzbürstigen Art. Oder vielleicht gerade deshalb? ;-) Auch Steinchen war mir direkt sympathisch. Im Gegensatz zu Sandra. Und Paul. Bei beiden hatte ich ein komisches Gefühl.


    Dies war mein erstes Buch von Ursula Poznanski. Obwohl die Personen ja alle erst so um die zwanzig sind, würde ich es nicht als Jugendbuch bezeichnen. Andererseits ist es aber auch schwer in ein Genre einzuordnen. Am ehesten noch würde ich es als Spannungsroman mit einem Hauch Mystery bezeichnen.
    Auf jeden Fall wandert es auf meine Favoritenliste und ich kann es jedem empfehlen, der nicht nur auf die üblichen Serienkiller-Krimis steht.

  • Nachdem mir “Erebos” sehr gut gefallen hat, musste ich natürlich auch dieses Buch von Frau Poznanski lesen – allerdings konnte es mich nur teilweise überzeugen.


    Der Einstieg ist mir sehr leicht gefallen. Ich mag das Mittelalter als Epoche und RPGs sind genau mein Ding. Das Thema war gut umgesetzt und ich habe mich wirklich in ein mittelalterliches Szenario versetzt gefühlt.


    Mit den Charakteren hatte ich allerdings so meine Mühen. Nicht nur, dass die Gruppe der Rollenspieler relativ groß ist, nein, sie haben dann auch noch jeweils einen Charakternamen, der es dem Leser zusätzlich erschwert den Durchblick zu behalten. Die Charakterausarbeiten war allerdings gelungen. Jeden einzelnen konnte ich mir bildlich vorstellen. Durch ihre Macken und Einzigartigkeiten sind sie tatsächlich zum Leben erwacht.


    Ein weiterer Minuspunkt geht an die Spannungskurve. Die ersten 200 Seiten haben sich flüssig weglesen lassen und die Spannung baute sich kontinuierlich auf. Danach flachte sie aber sehr ab und ich musste mich durch die restlichen Seiten förmlich durchkämpfen. Allein auf den letzten 50 Seiten wurde es noch einmal spannend und das Verwirrspiel endlich aufgeklärt. Auch wenn ich das Ende nicht ganz ernst nehmen konnte (leider kann ich hier nicht genau sagen, was mir nicht gefallen hat, weil ich sonst spoilern müsste).


    Die gruseligen Stellen haben mich sehr angesprochen, weil man das Gefühl hatte, dass der Fluch sich tatsächlich erfüllen würde. Mehr als einmal hat das zum Fingernägelknabbern geführt.


    Wer Lust auf ein mittelalterliches Abenteuer im RPG-Stil hat und darüber hinaus über einen langen Atem verfügt, wird mit diesem Buch viel Spaß haben.


    7 Eulenpunkte

  • Gestern habe ich es dann doch noch geschafft das Buch mit seinen fast 500 Seiten endlich zu Ende zu lesen.


    Anbei meine Rezension dazu:


    Titel: Wenn der Fluch um sich greift…


    Nachdem ich "Erebos" mit großer Begeisterung gelesen und es mit einem "Wow" weggelegt hatte, wollte ich noch mehr von dieser Sorte und entschied mich für "Saeculum". Meine Erwartungen an das Buch waren daher sehr groß.


    Besonders hervorheben möchte ich zunächst die unheimlich gelungene Buchgestaltung, eine echte Augenweide. Der Buchschnitt ist komplett schwarz, auch im Inneren des Buches befinden sich schwarze Seiten. Das Cover mit den schwarzen Baumkronen passt perfekt zur enthaltenen Geschichte.


    Das Thema mit dem Rollenspiel ist gut gewählt, habe ich davon doch bisher noch nicht wirklich etwas gehört oder gelesen und die Vorstellung fünf Tage im Wald ohne Zivilisation zu verbringen verspricht Spannung.


    Im Buch selbst geht es um Bastian, der Anfang 20 ist und Medizin studiert. Sein Vater ist erfolgreicher Arzt und sehr wohlhabend. Bastian ist eigentlich ein eher langweiliger Typ, da er gern lernt und sich nicht auf Abenteuer einlässt. Doch da gibt es Sandra, die ihm den Kopf verdreht hat und darum bittet sie auf eine Convention (Mittelalterrollenspiel) zu begleiten. Was tut man(n) nicht alles für eine hübsche Frau. Der Spielort ist ein Waldstück, weit entfernt von jedweder Ortschaft und angeblich verflucht. Die Gruppe aus einem Duzend Teilnehmern macht sich dennoch auf den Weg ins Mittelalter. Alle neuzeitigen Dinge dürfen nicht mit, so auch Bastians Brille. Angekommen läuft erst einmal alles rund, alle sind zufrieden. Doch plötzlich passieren merkwürdige Dinge, die sich keiner erklären kann und die Mitspieler geraten immer mehr in Gefahr. Ob doch etwas an dem Fluch dran ist?


    Mit dem Hauptprotagonisten konnte ich mich sehr gut identifizieren, sitze ich doch auch lieber vor einem guten Buch als mich in Abenteuer zu stürzen und ich weiß auch wie schlecht man zurechtkommt ohne Brille auf der Nase. Bei den anderen Charakteren bin ich eher zwiegespalten, aber diese Wirkung ist glaube ich gewollt. Während ich außer Bastian auch Steinchen, Iris und Warze sehr sympathisch fand, kamen Lisbeth, Sandra, Georg und ganz besonders Doro gar nicht gut bei mir an. Speziell Doro mit ihrem Aberglauben hat mich persönlich sehr genervt. Die Figur Paul wird mir wohl ein Rätsel bleiben, denn seinen Wandel konnte ich als Leser einfach nicht nachvollziehen. Ansonsten blieben viele einfach nur sehr oberflächlich beschrieben und jeder Charakter deckte irgendwie ein Klischee ab.


    Die Idee mit dem Mittelalterrollenspiel hat mir sehr gut gefallen, die anfänglich beschriebenen Szenen machten mich auch neugierig und gut fand ich auch, dass mittelalterliche Namen und die Sprache zum Einsatz kamen. Leider wird dies nicht konstant durchgehalten. Des Weiteren hatte ich doch sehr große Schwierigkeiten ins Buch zu finden, die erste Hälfte zog sich für mich ganz schön in die Länge und ich fragte mich: "Wann passiert denn nun endlich mal etwas Spannendes?" Erst ab der Mitte des Buches zieht das Tempo dann sehr stark an und es wird endlich interessant. Nun konnte man sich auch ein wenig gruseln.


    Nicht gut fand ich die ständigen Einblendungen der Gedanken der Protagonisten, da ich mich so im Lesefluss gestört fühlte und diese nicht wirklich zur Handlung beigetragen haben.


    Schade fand ich, dass die Story um Iris und Simon nur am Rande erwähnt wird. Hier hätte die Autorin viel mehr Möglichkeiten gehabt Spannung aufzubauen und für mein Empfinden hätte das Teil der Haupthandlung sein müssen. Auch die Entwicklungen zwischen Iris und Bastian und Simon als deren Gegenspieler hätte man ausführlicher schildern können.


    Das Ende ist zwar durchaus spannend, wirkte für mich aber zu sehr konstruiert und an den Haaren herbei gezogen. Die Handlungen der Akteure kann man einfach nicht nachvollziehen, ich fühlte mich eher an Lemminge erinnert und nicht an denkende Menschen. Vieles war auch leicht zu durchschauen und beim Lesen hat man öfter gedacht, das und das muss jetzt passieren und genau das kam auch. Es fehlte für solch ein Buch einfach ein konstant gehaltener Spannungsbogen.


    Fazit: Abschließend betrachtet hat mir das Buch zwar ganz gut gefallen, konnte mich aber nicht so sehr überzeugen wie "Erebos". Daher kann ich es nur bedingt weiterempfehlen. Vielleicht waren meine Erwartungen auch einfach zu hoch.


    Bewertung: 7/ 10 Eulenpunkten

  • Löwe Verlag


    Die Autorin


    „Wenn jemand mich fragt, seit wann ich schreibe, antworte ich meistens ‚immer schon’, was zwar nicht stimmt, sich aber trotzdem richtig anfühlt.“
    Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Ihr Jugendbuchdebüt Erebos erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen Deutschlands und schreibt zudem Thriller-Bestseller im Erwachsenenbuch. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.


    Saeculum


    Nichts wünscht sich Bastian sehnlicher, als mit auf die Mittelalter-Convention fahren zu können. Zusammen mit Sandra und den anderen 5 Tage allein im Wald, ohne neumodischen Schnickschnack wie Handys und gegessen werden darf nur, was auch schon im Mittelalter auf den Tisch kam. Eben ein authentisches Rollenspiel. Doch als die Teilnehmer kurz vor der Abfahrt den Spielort erfahren, fällt ein erster Schatten auf die Convention. Ausgerechnet dieser Ort, der seit Jahrhunderten verflucht sein soll… Vor allem Doro, die Hexerin der Runde, ahnt Schlimmes. Bis zur Ankunft glaubt niemand an den alten und eigentlich längst vergessenen Fluch der Legende. Doch als plötzlich Teilnehmer verschwinden, Gräber auftauchen und Essen verfault, wird aus der harmlosen Reise in die Vergangenheit plötzlich ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit. Und Bastian mittendrin…


    Fazit


    Ein spannendes Buch, welches von der ersten Seite an sehr angenehm und flüssig zu lesen ist. Die Autorin schafft es mal wieder den Leser bereits zu Beginn, als der Fluch ins Gespräch kommt, zu fesseln.


    Bastian als Hauptprotagonist ist eher sympathisch, auch wenn er anfangs ein wenig tollpatschig und für die Convention völlig ungeeignet scheint. Trotzdem macht auch er sich auf den Weg, um eine Woche lang zurück ins Mittelalter zu reisen. Entgegen den Wünschen seines Vaters, der ihn mit zu einem Medizinerkongress nehmen möchte. Sandra, die Bastian vergöttert, freut sich ebenso, dass er mitkommt. Doch es ist nicht immer alles wie es scheint, denn beiden wird schon ein wenig mulmig, als sich die Teilnehmer gegenseitig die Legende um den Fluch der Gegend erzählen. Zum Glück glaubt Bastian nicht an Flüche und Legende. Iris, welche im Buch ebenfalls eine entscheidende Rolle spielt, tritt erst später in Erscheinung, von ihr hört man zu Beginn der Geschichte eher wenig. Sie hält sich zudem zurück, allerdings scheint sie vor etwas Angst zu haben, was aus einigen Passagen um ihre Person hervor geht.


    Die Erzählperspektive ist meist aus der Sicht von Bastian, es gibt jedoch einige schwarz hinterlegte Seiten, auf welchen nicht ganz klar ist, wer an dieser Stelle spricht. Doch der Leser wird noch dahinter kommen.


    Für meinen Geschmack zieht sich das Buch an einigen Stellen und es kommt immer wieder der Fluch ins Gespräch. Bis zum Schluss weiß der Leser nicht, ob es nun wirklich einen Fluch geben sollte oder was sonst hinter den Geschehnissen stehen könnte. Alles in allem ein gelungenes Buch, welches an einigen Stellen eher auf den Punkt kommen könnte. Das Ende wiederum ist jedoch klasse geschrieben.

  • Meine Meinung:
    Ist die Sage wahr?


    Es geht um eine Convention, bei der es um das Mittelalter live geht in Form von einem realen Rollenspiel.
    Alles ist altertümlich, die Kleidung ist entsprechend, die Redensart, Medikation, einfach alles! Und gleichzeitig wird auf alles Moderne verzichtet, wie Handy, Antibiotika oder ein Feuerzeug.
    So muss der Medizinstudent Sebastian, der im Grunde nur wegen eines Mädchens an der Con mitmacht, auch auf seine Brille verzichten. Sowas ist echt schlimm!
    Ich kenne das Gefühl, wenn man alles nur noch schemenhaft sieht…


    Die Leute von der Con verstehen sich größtenteils. Nur ein Mädel, die als Hexe zu dieser Zeit bezeichnet wird, ist nicht einverstanden mit dem Ort, an dem die Con stattfinden soll. Es gibt von dieser Gegend eine Sage, welche großes Unheil vorhersagt. Doch trotzdem geht die Hexe mit.
    Es fängt alles richtig easy an. Es gibt auf dem Weg zu dem Waldstück keine Probleme und auch der Übergang von der Jetztzeit in die Vergangenheit, geschah komplikationslos. Nur Sebastian trauerte verständlicherweise seiner Brille nach.
    Doch ganz langsam mischte sich etwas in die Geschichte, das ich Anfangs nicht beschreiben konnte.
    Diese Art, wie die Autorin es schaffte den Roman von einer „normalen“ Con zu einer „mystisch-düsteren“ Veranstaltung zu wandeln, ist atemberaubend.


    Für mich ist dieser Thriller das erste Buch von der Autorin, und daher war ich natürlich sehr gespannt, wie ich mit ihrem Schreibstil klarkommen würde.
    Ich muss sagen, ihre Art, Dinge, Situationen und Figuren zu beschreiben, ist klasse!
    Die Con und das Rollenspiel werden von der Ursula Poznanski richtig lebensecht geschildert. Ich konnte mir auch die einzelnen Figuren gut vorstellen und ich hatte von Beginn an Sympathie für Sebastian.
    Die Gegend konnte ich mir ebenfalls sehr gut vorstellen und die mystisch-düstere Art, die mit der Zeit immer mehr Oberhand bekam, brachte mir immer häufiger eine Gänsehaut ein.
    Gekonnt schaffte es die Autorin, dass es mich immer wieder gruselte und ich gespannt an den Seiten „klebte“.


    Im Großen und Ganzen fand ich dieses Werk wirklich gut gelungen, trotz des Gruseleffekts, der von mir aus hätte fehlen dürfen 😉
    Das Einzigste, was für mich eigentlich nicht zu der mystischen Story passte, war im Grunde das Ende und wie es ablief. Die Auflösung hätte meiner Meinung nach etwas anders gelöst werden können.
    Aber nichts destotrotz bekommt dieser Roman vier von fünf Sterne.


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    © Tikvas Schmökertruhe 26.7.2015