'Im Land des Korallenbaums' - Seiten 112 - 189

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Und ja, mich ärgert das auch, wenn dann natürlich ( wie so oft in Büchern und Filmen ) eine Schwangerschaft die Folge ist. Da hat man manchmal schon das Gefühl, dass die Erfolgsquote hier bei 100% liegt. ;-)


    Irgendwie habe ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht, obwohl ich weiß, dass es oft gar nicht so schnell geht. ;-)
    Nach Murphys Gesetz passiert eh immer das, was man nicht brauchen kann. :lache


    LG


    Solas

  • Ich habe mir gar keine Gedanken über die schnelle Schwangerschaft gemacht. Ebensowenig über Maria die nicht wieder schwanger wird. Ich kenne Frauen die schwanger werden sobald sie nur an ein Kind denken und andere die mehrere Jahre darauf warten. Da ist doch alles irgendwie normal und möglich.


    Was ich sehr traurig fand ist das Anna ihre Arbeit wegen drei Wochen Arbeitsausfall verloren hat. Ich staune wie sie es überhaupt geschafft hat so lange so hart zu arbeiten (ich hätte das selber nicht gekonnt, nicht im entferntesten) und da wird sie zwei Wochen vor der Geburt herausgeworfen. Fand ich ganz furchtbar.


    Das Eduard eine Gegenleistung fordert glaube ich nicht. Ich hatte eher das Gefühl das er seine Familie gerne unterstützen möchte, eben weil es seine Familie ist.


    Ich hoffe Anna findet Julius schnell wieder. Ich bin nur froh, dass sie ihren Willen zum Überleben wieder gefunden hat und das sich ihr Vater so an dem Enkelkind erfreut finde ich auch schön. Vielleicht verändert es langfristig etwas in ihm und er kommt wieder auf die Füße.

  • So, jetzt aber… In meinem Alltag geht es jetzt wieder etwas gemächlicher zu, so dass ich auch wieder mehr zum Lesen komme. Zum Glück! Ich war schon auf Entzug… :grin


    Der Schreibstil gefällt mir nach wie vor sehr gut und die Beschreibung der Stadt und der verschiedenen Charaktere in vielen bunten Bildern, lassen mich als Leser förmlich in diese Geschichte eintauchen.


    In diesem 2. Abschnitt ist viel passiert und Anna musste erleben, wie nahe Freude (die Geburt ihrer Tochter) und Leid (der Tod von Kaleb) sein können. Ich finde es jedoch bemerkenswert, wie hoffnungsvoll Anna auch in dieser schweren Zeit noch in die Zukunft blickt und sich erlaubt, von einem eigenen Geschäft zu träumen. Sie lässt sich weder von ihrem versoffenen Vater noch von ihrer frustrierten Mutter entmutigen. Und gerade das gefällt mir so gut an Anna. :anbet


    Ich finde es auch toll, dass sie in der Arbeit ebenfalls so zupacken kann und dass sie sich sogar an Männerarbeit traut. Nur die Art und Weise wie sie an ihren Job kommt (ich denke da an die Situation mit der Distel unter dem Sattel) war doch ein klein wenig kitschig – tut dem Lesegenuss aber keinen Abbruch. ;-)


    Was ihre Eltern betrifft, komme ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Ich habe mich auch schon gefragt, warum der Vater überhaupt auswandern wollte. Mit seiner Abneigung gegenüber allem „Ausländischen“, wäre er doch in Deutschland viel besser aufgehoben. *grummel* Diese Auswanderungsberater müssen ihm ja tatsächlich das Blaue vom Himmel versprochen haben, dass er sich überhaupt zu diesem Schritt entscheiden konnte.


    Die Mutter ist wohl grundsätzlich vom Leben enttäuscht. Ihre Reaktion auf Anna’s Schwangerschaft ist mir jedoch unverständlich! Wie kann eine Mutter sagen „Vielleicht verlierst du es ja“ :yikes Ich verstehe schon, dass es schwierig ist, noch ein weiteres Mäulchen zu stopfen – aber es ist doch ihr Enkelkind… Und bei allem Verständnis für die mehr als unglückliche Lage, in der sich die Familie befindet, kann ich nicht nachvollziehen, wie man so hartherzig sein kann.


    Auf eine besondere Weise hat mich die flüchtige Begegnung zwischen Anna und Julius berührt, die gut aufzeigte, dass die beiden die gemeinsame Zeit nicht vergessen haben. Ich bin gespannte, wie die nächste Begegnung - auf die wir hoffentlich nicht lange warten müssen - ablaufen wird.


    Und wie es wohl Viktoria in der Zwischenzeit ergangen ist? Eines ist sicher: ich freue mich auf den Feierabend, wenn ich dann wieder weiter lesen kann… ;-)

  • Zitat

    Original von Ayasha
    Was ihre Eltern betrifft, komme ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Ich habe mich auch schon gefragt, warum der Vater überhaupt auswandern wollte. Mit seiner Abneigung gegenüber allem „Ausländischen“, wäre er doch in Deutschland viel besser aufgehoben. *grummel* Diese Auswanderungsberater müssen ihm ja tatsächlich das Blaue vom Himmel versprochen haben, dass er sich überhaupt zu diesem Schritt entscheiden konnte.


    Ich Vermutung, dass sich diese Abneigung erst später Durch Frustration und Enttäuschung entwickelt hat. Er hat es selber nach dem Auswandern nicht geschafft. Da sucht er einen Schuldigen.

  • Zitat

    Original von Tabea


    Ich Vermutung, dass sich diese Abneigung erst später Durch Frustration und Enttäuschung entwickelt hat. Er hat es selber nach dem Auswandern nicht geschafft. Da sucht er einen Schuldigen.


    Das könnte möglich sein. Allerdings würde seine Abneigung sich doch vor allem auf die Einheimischen beziehen, oder? Die Italiener z.B. sitzen doch im selben Boot wie er. Oder sieht er es dann so, dass die anderen Auswanderer ihm Jobs und Chancen wegnehmen? :gruebel

  • Ayasha


    Die Auswanderungsberater haben den Leuten tatsächlich oft das Blaue vom Himmel herunter versprochen. Damit haben sie ja ihr Geld verdient.


    Auch Schiffseigner haben viel Geld mit den Auswanderern verdient. Viele Auswanderer bedeuteten ausgelastete Schiffe. Was wiederum auch dazu führen konnte, dass den Leuten vorgegaukelt wurde, sie würden zu einem bestimmten Ort gebracht und dann landeten sie wo ganz anders.
    1878 sind beispielsweise Deutsche aus dem Wolgagebiet nach Brasilien aufgebrochen und wo sind sie gelandet? In Argentinien.


    LG


    Solas

  • Anna ist also angekommen in ihrem neuen Leben. Leider anders als sie es sich erhofft hatte.


    Ihre Familie (also der Teil mit dem sie zusammenlebt;Kaleb ist damit natürlich nicht gemeint) macht mich schier wahnsinnig: alle sitzen da und lamentieren über ihr Elend, bekommen nix auf die Reihe, versuchen es nichtmal ....


    Nichtmal für den schwer kranken Kaleb versuchen sie Arbeit zu finden um ihm einen Arztbesuch zu ermöglichen ... dass er also stirbt überrascht nicht.
    Anna ist eine starke Frau, dass sie ob der Kommentare ihrer Eltern äusserlich so rihig bleiben kann ... ich könnte es nicht !

  • Ich finds auch schade das Kaleb bereits gestorben ist. Hätte gern noch mehr über ihn gelesen.


    Anna scheint wirklich eine starke Frau zu sein. Den Rest ihrer Familie versteh ich nicht so wirklich. Anstatt das sie auch mal versuchen etwas zu tun, wird die meiste Zeit nur rumgemeckert. Allen vorran Annas Mutter.


    Herzlos ihre Aussage, das sie hofft das Anna das Kind verliert. Nur damit es nicht noch einen mehr zum durchfüttern gibt.


    Erstaunlich fand ich auch das Anna ihre Schwangerschaft so lange verheimlichen konnte. Daraufhin verlor sie ja nun ihren Job.


    Mich hats auch gefreut das es ein kurzes Wiedersehen mit Julias gab. Schön auch wieder über Jenny etwas zu lesen. Sie scheint ja wirklich ein tolles neues zu Hause bekommen zu haben.


    Das Eduard eine Gegenleistung für das Geld verlangt, glaube ich hier auch nicht. Ich habe raus gelesen das er bereits seinen Eltern ebenfalls Geld angeboten hat um ihnen zu helfen.

  • Zitat

    Original von abendsternchen
    Das Eduard eine Gegenleistung für das Geld verlangt, glaube ich hier auch
    nicht. Ich habe raus gelesen das er bereits seinen Eltern ebenfalls Geld
    angeboten hat um ihnen zu helfen.


    Stimmt, das hat er.


    Annas Familie ist sicherlich etwas schwer zu verstehen, aber es gibt einfach Menschen, die lieber meckern anstatt etwas zu tun. Vielleicht wäre Annas Mutter ja anders, wenn sie gezwungen wäre, selbst zu handeln?


    Dass mit Annas Kind ist sicherlich herzlos. Aber man muss es natürlich auch ein wenig vor dem Zeithintergrund sehen.


    Dass mit der Verheimlichung der Schwangerschaft ... Tja, jch hätte meine damals nicht verheimlichen können, aber damals auf der Geburtstation gab es Frauen mit Neugeborenen, da habe ich mich gefragt, wo war das Kind denn vorher? :lache Eine befreundete Frauenärztin hat mir dann gesagt, dass es bei manchen Frauen erst sehr spät oder gar nicht zu sehen ist (letzteres, wenn sie sehr dick sind).


    Na ja, wäre ich an Annas Stelle gewesen, wäre ich nach zwei Monaten rausgeflogen. :lache


    LG


    Solas

  • Annas Familie verstehe ich auch nicht. *Kopfschüttel* Obwohl Anna und Lenchen schon fast erwachsen sind, müssten die Eltern doch noch eine Vorbildfunktion haben anstatt nur zu jammern und den Kopf hängen zu lassen. Statt dessen muss Anna ihrer Familie sagen, wo es lang geht. Ganz schön traurig. Aber sie gibt nicht auf. Das finde ich gut.

  • Über die näheren Umstände von Annas anderen Umständen habe ich mir ehrlich gesagt nicht so viele Gedanken gemacht wie einige hier - ich habs einfach hingenommen. Schockiert hat mich allerdings ebenso wie euch das Verhalten der Mutter.
    Schade, dass der Familie so gar nichts von den erträumten Zielen zu erreichen vergönnt zu sein scheint, aber das macht zum einen die damaligen Verhältnisse glaubhaft deutlich, zum anderen die Sache spannend. Und wie schon weiter oben gesagt wurde: Im Endeffekt nimmt man seine Sorgen meist mit. Aber auch seinen Charakter. Und da zu Annas auch Kampfgeist zu zählen scheint, ist es gewiss nur eine Frage der Zeit, bis sie für sich und ihr Kind einen Weg findet.
    Auch ohne Kaleb.
    EDIT: 2 Tippfehler

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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