'Im Land des Korallenbaums' - Seiten 382 - 440

  • Ein Sprung von über drei Jahren hat nun stattgefunden. Nun ist Anna eine Geschäftsfrau, sehr stark und mir Durchsetzungsvermögen. Sogar ihren Vater hat sie nun in die Schranken gewiesen. Hätte nicht gedacht, dass Anna jemals so viel verdient, dass sie Eduard und Viktoria einmal alles zurückzahlen kann. Dass dieser Breyvogel noch Unruhe stiften wird, war von Anfang an klar. Die Eltern von Anna sind nach wie vor unmöglich, besonders der Vater. Endlich ist auch Julius wieder aufgetaucht und es dürfte nun wieder alles zwischen den beiden gut sein.


    Ganz furchtbar und traurig natürlich das Gelbfieber, es hat ja doch einigen Menschen in Annas Umfeld das Leben gekostet. Bin gespannt, wie es jetzt mit dem Geschäft weitergeht, nachdem viele gegen sie sind. Die Geschichte mit dem Utz war auch klar, dass der eingeschleust war. Es ist ein ewiges Auf und Ab.

  • Es gab einige sehr berührende kurze Texte über diese Gelbfieberepidemie damals. Darüber, dass sich Leute nicht ins Krankenhaus trauten, weil sie einerseits fürchteten, ausgeplündert zu werden und andererseits, weil die Krankenhäuser keinen guten Ruf hatten. Von Menschen, die einsam in ihren Häusern starben, vollkommen unbemerkt. Teilweise hat mich das fast an die Pest einnert. Die Häuser von Betroffenen wurden auch gekennzeichnet.



    LG


    Solas

  • Dass Breyvogel senior irgendwann etwas unternehmen würde, das Anna schadet war zu erwarten. KLar dass er nicht zusehen will wie die "Dahergelaufene" bessere Geschäfte macht als sie .... hat er vielleicht diesen Utz eingeschläust ? ODer stecken da auch schon Piet/Gustav dahinter ?


    Anna muss jetzt auch noch mit schweren Gelbfieberproblemen kämpfen, das macht sie allerdings sehr tapfer und engagiert.


    Dass sie Julius nun wiedergetroffen hat, und scheinbar auch inzwischen Willens ist, ihm zu vertrauen gefällt mir.


    Viktoria hat sich einen jungen Liebhaber genommen - als jetzt plötzlich Pedro zurückkehrt. Da bin ich sehr gespannt wie es weitergeht und vor allem wann auch die Familie die Ähnlichkeit mit Paco bemerkt ...

  • So, jetzt wieder Anna.


    Meine Aufreger:
    Zu den Breyvogels kann ich ebenfalls wenig Gutes sagen. Läuft es im Geschäft gut, ist der alte Herr gönnerhaft bis kumpelhaft, läuft es schlecht, ist man hilflos und greift schnell mal auf kriminelle Methoden zurück. Wirtschaft damals und heute gleichen sich in vielen Bereichen frappierend! Das macht mich wütend.
    Noch wütender macht mich in diesem Fall die Arroganz der beiden Herren. Sie widern mich an. Sie betrachten Anna als dumm, einfach hin und her zu schieben, als Ware, die man nutzen kann, Nettigkeit wird nur eingesetzt, wenn man sich davon etwas erwartet ... brrhhh! Vielleicht sollten sie nicht von sich selbst ausgehen.
    Fast schon witzig dagegen ist Joris, als er meint, Kraft seiner Geburt (eine in der Tat heroische Tat seiner selbst!) Ansprüche auf eine Luxusleben zu haben! Wäre es nicht so bitter, weil er leider nicht harmlos ist, würde ich darüber lachen können. Andere zappeln sich ab für ein Stückchen Glück.


    Nachdenkliches:
    Brachte sich Anna tatsächlich in Schwierigkeiten, weil sie ihre Leute ÜBER Durchschnitt bezahlte? Verkehrte Welt!
    Um Luca tat es mir auch am meisten Leid, ich hätte ihm ein langes und zufriedenes Leben an Marias Seite gegönnt. Das Elisabeth sterben musste, fand ich schade, vielleicht hätte sie sich ja doch noch, eines Tages, zu mehr Selbstständigkeit aufraffen können. Heinrich dagegen ist ein zäher alter Bär. Unausstehlich zwar, aber hartnäckig lebend. Den Tod wünsche ich ihm allerdings nicht. Trotz aller Wut und Empörung, es ist bestimmt schwer, den eigenen Eltern den Tod zu wünschen. Es ist schließlich unwiderbringlich. Anna hat ihn ja nicht nur auf die alten Tage erlebt, sondern ihr Vaterbild umfasst auch die vermutlich schönen und liebevolleren Stunden der Kindheit in Bingen. Und Anna scheint mir ein im tiefsten Inneren hoffnungslos idealistischer Mensch zu sein, die immer wieder nach vorne schaut und hofft, dass sich Dinge in Zukunft ändern. Anders hätte sie kein Unternehmen aufbauen können.


    Oha, ein wütend angehauchter Beitrag ;-)

  • Zitat

    Original von Solas
    Es gab einige sehr berührende kurze Texte über diese Gelbfieberepidemie damals. Darüber, dass sich Leute nicht ins Krankenhaus trauten, weil sie einerseits fürchteten, ausgeplündert zu werden und andererseits, weil die Krankenhäuser keinen guten Ruf hatten. Von Menschen, die einsam in ihren Häusern starben, vollkommen unbemerkt. Teilweise hat mich das fast an die Pest einnert. Die Häuser von Betroffenen wurden auch gekennzeichnet.


    Die Angst vor Plünderungen ist damals sicher immer im Vordergrund gestanden. Ich denke, das war bei allen Epidemien so, schließlich konnte man ja sein gesamtes Hab und Gut verlieren. :wave

  • Zitat

    Original von Liesbett
    Fast schon witzig dagegen ist Joris, als er meint, Kraft seiner Geburt (eine in der Tat heroische Tat seiner selbst!) Ansprüche auf eine Luxusleben zu haben!)


    Ich bin mal so frei und verweise hier auf Beaumarchais' „Figaros Hochzeit“ ;-)


    "Nein, Herr Graf, Sie werden Susanna nicht haben ... Sie werden sie nicht haben! Weil Sie ein großer Herr sind, glauben Sie, auch ein großer Geist zu sein! Adel, Reichtum, Rang und Würden, all das macht Sie so stolz! Was haben Sie denn geleistet für so viele Vorteile? Sie haben sich die Mühe gegeben, geboren zu werden, weiter nichts.“


    Helga
    Ja, das stimmt. Man hatte große Angst vor Plünderungen. Immerhin wurden danach die Krankenhäuser verbessert. Wenn Buenos Aires allerdings auch weiterhin keine vernünftige Kanalisation hatte, ich glaube bis in die 1890er nicht. Ich wage irgendwie nicht, mir den Gestank vorzustellen.

  • Zitat

    Original von Solas
    "...Weil Sie ein großer Herr sind, glauben Sie, auch ein großer Geist zu sein! Adel, Reichtum, Rang und Würden, all das macht Sie so stolz! Was haben Sie denn geleistet für so viele Vorteile? Sie haben sich die Mühe gegeben, geboren zu werden, weiter nichts.“


    Sehr treffend! Und es gibt so viele ... :rolleyes

  • Anna eröffnet ein Fuhrunternehmen und macht sich einen Namen. Die Herren Breyvogel lassen keine Gelegenheit aus sie zu drangsalieren. Zum Glück lässt sie sich nicht unterkriegen. Als das Gelbfieber kommt fand ich es ganz schön hart, dass Elisabeth Anna mit der Pflege der Kranken alleine lässt, nur weil sie Angst hat sich anzustecken. *kopfschüttel*

  • Ich seh gerade zu diesen Abschnitt hatte ich ja noch gar nichts geschrieben.


    Anna hat es also geschafft ein Fuhrunternehmen zu eröffnen. Sie macht sich auch schnell einen Namen. Das es den Breyvogels nicht gefällt, konnte man sich ja schon denken.


    Dann bricht auch noch das Gelbfieber aus und darunter muss das Geschäft leiden. Aber die Sorge um die Angehörigen ist größer. Über Elisabeth musste ich auch denk Kopf schütteln.

  • Ich habe mich bei alldem Schrecklichen, was in diesem Abschnitt passiert ist, doch gefreut, Jenny als junger Dame wieder zu begegnen! Sie tat mir damals auf dem Schiff so leid, als sie den Tod ihres kleinen Freundes miterlebte...


    "Ganz sicherlich ist sie eine schwache Person, aber sie tut mir auch leid."


    Ja. Trotzdem... Ihre Reaktion, als Anna sie damals über die Schwangerschaft informiert hat... Das war doch nur der Anfang einer Reihe von vollkommen "danebenen" Verhaltensweisen...

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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