Ewig böse - Christopher Ransom

  • Zum Inhalt


    James Hastings ist ein Promidouble und dementsprechend viel unterwegs, was zu Problemen in seiner Ehe führte. Auch an dem Morgen, als seine Frau überfahren wurde, war diese allein. James hat Schuldgefühle und sucht das Vergessen im Alkohol.
    Eines Tages zieht im Nachbarhaus Annette ein, zu der er sich hingezogen fühlt. Damit beginnen jedoch seltsame Dinge: Das Telefon klingelt täglich zu Staceys Todeszeitpunkt, er hört ihre Stimme, ihre Schuhe stehen dreckverschmiert in der Wohnung. Dann beginnt auch Annette, Dinge zu sagen und zu tun, die James extrem an Stacey erinnern und er zweifelt an seinem Verstand.


    Der Autor


    Christopher Ransom hat Literaturwissenschaft an der Colorado State University studiert. In New York und Los Angeles arbeitete er als Drehbuchautor. 2004 ist er zusammen mit seiner Frau nach Wisconsin gezogen. Dies ist der zweite Thriller des Autors.


    Meine Meinung


    Der Beginn des Buches ist durchaus noch viel versprechend und spannend. Man kann mit James mitfühlen, der den Tod seiner Frau nicht wirklich überwinden kann, auch wenn man häppchenweise mitbekommt, dass es durchaus leicht zwischen den Eheleuten gekriselt hat und auch er selbst nicht ganz unschuldig daran war. Auch die seltsamen Vorkommnisse sind anfangs gut inszeniert und man stellt sich die Frage, was die Ursache dafür sein könnte. Schizophrenie von James, oder ist er etwa doch ein Stalkingopfer? Später wird das ganze immer seltsamer und erinnert mehr an drittklassige Gruselschocker, so dass ich eher genervt weiter gelesen habe. Auch gegen Ende, wenn man den Hintergrund schon mehr als ahnt, gibt es wirre Zwischenspiele, die den Leser wohl noch krampfhaft auf eine falsche Fährte führen sollen, aber eigentlich nur ein Fragezeichen zurücklassen.
    Sprachlich bringt der Autor gut das Rapmilieu rüber, in dem James sich durch seinen Beruf bewegt, und das Buch lässt sich flüssig lesen. Von einem Thriller erwarte ich mir jedoch mehr Spannung, wirklich überzeugen konnte mich das Ganze nicht.

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Danke für diese aufschlussreiche Buchvorstellung. Ich hatte das Buch auch schon mal "ins Auge gefasst" - lasse aber wohl jetzt besser die Finger davon. Die Warnung kam gerade noch zur rechten Zeit...... :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Mmmh, was soll ich sagen, schwierig dieses Buch zu bewerten. Ich wüste nicht mal in welche Kategorie ich es stecken würde, Thriller oder Grusel.
    Es fängt vielversprechend an, ein Thriller der dann unheimlich wird, dann jedoch, wie Mauela es treffend beschreibt eher ein Gruselschocker wird. Es wird imer verwirrender und dadurch wurde ich auch etwas genervt. Habe den Durchblick verloren und bin nun nicht mal sicher ob ich das überhaupt alles verstanden habe.
    Also im Endeffekt fällt mein Fazit 50 / 50 aus. Irgendwie ein gutes Buch und zugleich eine seltsame Mischung die man vielleicht etwas klarer hätte ordenen können.

  • Auf den ersten Blick klingt das ganze wie ein billiger Slasher, der abends nach 12 im Fernsehen kommt, weil er keinen anderen Sendeplatz bekommen hat, aber wenn man über den Buchrücken nachdenkt, dass jemand immer und immer wieder in sein leben tritt, könnte das durchaus interessant sein, das hat mich auch am Eindruck des Buches fasziniert, dass jemand immer und immer wieder zurückkehrt.


    ... Fehlanzeige.
    Wie man an meiner Bewertung sieht, fand ich das Buch alles andere als gut, schön und gut, gewissermaßen kehrt Stacey zurück, aber längst nicht so unheimlich und gruselig wie man es erwartet, wenn man liest, dass man ihre Stimme am Telefon oder hintern Wänden hört. Im ersten Dreiviertel des Buches, geht es beinahe ausschließlich um die Beziehung zwischen Stacey, James und der Unbekannten und der richtige "Showdown" findet zusammengequetscht auf den letzten 70 oder 80 Seiten statt. Ich war gelangweilt von der Art wie James "trauert", mich hat extrem genervt dass er nur noch getrunken hat und Dinge wie z. B. die Schuhe, wo die vorher waren oder was auch immer, hat man nur in einem ungünstigen Nebensatz erfahren.


    ... Cover, Titel, Schreibstil & Co.
    Das Cover passt ganz gut zum Buch, vor allem weil des öfteren der Begriff "schneeweiß" fällt und sich so ein günstiger Bezug ergibt, ob der titel Stimme, nunja, vielleicht auf die Hauptverkörperung von James Hastings, aber ansonsten... "Ewig böse" klingt einfach ziemlich nach irgendeinem brutalen Monster a la Hannibal, aber niemand, der Rache verübt oder irgendetwas in der Art. Es klingt aufgespielt, ähnlich wie die Filmcover die extrem blutig sind, da weiß man auch schon, dass der Film der größte Mist ist. Der Schreibstil ist ziemlich angenehm, einfach zu lesen wenn man sich mit den Charakteren anfreunden kann. Ich konnte das leider nicht. Von Stacey als Person hat man nicht viel erfahren und James ging mir - wie gesagt - ziemlich auf den Keks. Auch die Fremde hat es mir nicht unbedingt angetan. Sie war mir unsympathisch, schon allein wegen ihrer Aufdringlichen Art. Die einzige die ich wirklich mochte war Lucy. Leider hatte man von ihr nicht allzu viel. Die Seitenzahl stimmt übrigens auch nicht, mein Buch hatte 445 Seiten. ;)


    ... Fazit.
    Ewig böse kann ein ganz netter Titel sein, allerdings bedarf es gerade bei der Ausführung ziemlich an Verbesserungen, ich war den Großteil des Buches ziemlich gelangweilt und habe mich überwinden müssen, weiterzulesen. Es ist einfach nicht schön, wenn man bei den ersten 350 Seiten von James dämlichen Seiten zugelabert wird, und er etwas mit der Fremden unternimmt und sich auf den letzten Seiten das Finale abspielt, und das ganze so zusammenquetscht, als hätte man nichts besseres zu tun. Den Schluss hätte ich mir wirklich etwas detaillierter gewünscht, ich hatte den Eindruck, der Autor wollte so etwas gar nicht schreiben, weil alles so schnell durchgenommen wurde. Schade.

    HOPE AND PRAY THAT YOU'LL NEVER NEED BE BUT REST ASSURED
    I WILL NOT LET YOU DOWN. I WALK BESIDE YOU BUT YOU MAY
    NOT SEE ME; THE STRONGEST AMONG US MAY NOT WEAR A CROWN.


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