Gisa Klönne - Nichts als Erlösung

  • Autorin:



    "Gisa Klönne wurde 1964 geboren und studierte Germanistik und Politologie in Darmstadt und an der University of Surrey, sowie Anglistik, Germanistik und Theater- Film und Fernsehwissenschaften in Köln. Danach arbeitete sie als Redakteurin bei verschiedenen Zeitschriften (u. a. bei Emma) und lehrte in der Aus- und Weiterbildung von Journalisten.


    Heute ist sie freiberufliche Autorin, Journalistin und Dozentin für kreatives Schreiben. Sie war Pressesprecherin des Krimi-Autorinnen-Netzwerks »Sisters in Crime« und ist seit 2006 Sprecherin des Autorenverbands »Das Syndikat«. Sie ist erfolgreich mit ihrer Krimiserie um das Ermittlerteam Judith Krieger und Manni Korzilius, deren erster Roman für den Friedrich-Glauser-Krimipreis der Autoren als bestes Debüt nominiert wurde." Quelle




    Optik und Preis:


    Das Buch ist in der Hardcovervariante sehr hochwertig gebunden und macht einen guten ersten Eindruck. das Cover ist schön gestaltet,allerdings sieht man ihm an ,das es aus zwei Fotos zusammengesetzt wurde,die Haare des Mädchens "verraten " es ein wenig, zudem ist die linke Hand des Mädchens etwas "eigenartig", es passt nicht so zum gesamten Rest des Mädchens. Das sind allerdings die einzigen kleinen Mankos, die ich an diesem Cover habe, die weinrote Farbe im inneren Einband ist passend und gefällt mir gut.


    Der Preis von 19,99 EUR ist für ein Hardcover marktüblich, allerdings wäre ein Lesebändchen für diesen Preis schon ein Muss.




    Inhalt:


    Um dem Buchinhalt nicht unnötig vorweg zugreifen, hier der Text vom Buch:


    "Ein Toter ohne Gesicht mitten in der Kölner Altstadt. Die Ermittlungen führen Hauptkommissarin Judith Krieger in die Vergangenheit. Zu einer Familientragödie. Und zu einem Kinderheim, dessen Wurzeln bis in die NS-Zeit reichen. Ist der Täter ein ehemaliges Heimkind? Ist Rache sein Motiv? Schon bald fordert er Judith Krieger zu einem perfiden Wettkampf heraus.


    Ein eindringlicher und rasant erzählter Kriminalroman über ein lange verschwiegenes Kapitel der deutschen Geschichte."





    Mein Eindruck:


    Wie alle Bücher von Gisa Klönne um die Hauptkommisarin Judith Krieger findet auch dieses Buch in Köln seinen Ursprung, immer tiefer dringen die Ermittler um Judith Krieger und Manni Korzilius in die Familiengeschichte der Vollenweiders ein. Es führt sie letztlich auch nach Griechenland und Darmstadt.


    Die Autorin hat wie immer einen etwas schwer anmutenden Schreibstil, wenige Dialoge und seitenlange Ausführungen über Träume,Gefühle und Gedankengänge der jeweils Beteiligten macht es nicht zu einem Popcorn-Roman. In 5 Teile unterteilt, erzählt Gisa Klönne die Geschichte aus 4 Erzählperspektiven: Judith Krieger, Manni Korzilius, Eric Sievert und Rene Zobel. alle Teile beginnen mit Tagebucheinträgen des Täters. Dabei wird teilweise die Handlung nicht auf Dialoge gestützt (die das ganze leichter und lesbarer gestalten würden),sondern zusammenfassend im journalistischen Stil erzählt, das ist mein Großer Kritikpunkt am Stil von Gisa Klönne.


    Die Kriminalhandlung ist zum großen Teil plausibel erzählt, auch wenn es nur mittelmäßig spannend ist. Phasenweise driftet die Autorin ab, verliert sich etwas in der Erzählung von Träumen und Gefühlen. Das eigentliche Thema um die Kindesmisshandlungen in Kinderheimen der Nachkriegszeit ist sehr interessant und hat mich persönlich gefesselt, wie viel davon wurde jahrelang totgeschwiegen und wie schwerwiegend sind die Folgen für die Opfer.


    Weniger gut hat mir das Ende gefallen ,das momentan offenbar ein recht beliebtes Ende unter den Krimiautoren ist, drei Bücher habe ich jetzt nacheinander gelesen und alle 3 hatten ähnlich gelagerte Auflösungen und Finalwendungen. Da hätte ich mir ein etwas einfallsreicheres Ende gewünscht.




    Fazit:


    Gisa Klönne legt mit "Nichts als Erlösung" einen durchschnittlichen Krimi vor, der zwar einerseits eine sehr interessante Thematik behandelt,andererseits aber mäßig spannend und einfallsreich daherkommt. Durch den sehr sparsamen Einsatz von Dialogen wird es schwerfällig, die Dialoge,die eingebaut sind, lesen sich gut und zeigen die unterschiedlichen Charaktere sehr gut auf.


    Die Autorin schafft es, Verwirrung zu stiften und den Leser auf eine offenbar falsche Fährte zu locken. Verstärkt wird das ganze durch den (für Krimis schon standardmäßigen Einsatz) eines sensationsgierigen Journalisten. Sie lässt den Leser intensiv an der Gefühlswelt teilhaben und verliert dabei die Dramatik aus den Augen.


    Alles in allem ein Buch mit einer interessanten Thematik in mäßig spannender Krimihandlung.

  • 347 Seiten



    5.Fall Judith Krieger/Manni Korzilius


    Meine Meinung:
    Hauptkommissarin Judith Krieger stößt beim Joggen auf einen Toten ohne Gesicht. Die Nachforschungen ergeben, dass es sich um Jonas Vollenweider handelt, der vor 20 Jahren seine Eltern und seine Schwester ermordet haben soll. Er stand damals unter Mordverdacht, aber die Leichen wurden nie gefunden und jetzt wurde er selbst ermordet.


    Judith Krieger und ihr Partner Manni Korzilius nehmen die Ermittlungen auf und die führen sie weit in die Vergangenheit zurück, in der die Eltern von Jonas das Kinderheim „Frohsinn“ leiteten. Das Schicksal der Kinder geht bis in die NS-Zeit zurück. Was ist damals passiert? Ist der Mörder ein ehemaliges Heimkind und nimmt Rache? Für Judith und Manni sind das sehr aufwendige Ermittlungen, noch dazu, wo sie kaum weiterkommen und der Täter ihnen immer einen Schritt voraus ist. Dann nimmt er auch noch direkten Kontakt zu Judith auf und sie versteht nicht, warum er gerade sie ausgesucht hat.


    Gisa Klönne hat diese Geschichte sehr gut aufgebaut und sie findet an verschiedenen Schauplätzen statt. Es wird auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt. Aus dem von René Zobel, dem Polizeireporter, der natürlich eine große Story herausbringen will und aus dem von Eric Sievert, der im Steiner Wald mit einem Metalldetektor nach vergrabenen Schätzen sucht und dabei auf Knochen stößt. Außerdem meldet sich auch der Mörder zu Wort. Die Kapitel sind in Tage eingeteilt und bei jedem neuen Tag teilt uns der Mörder seine Gedanken mit.


    Vordergründig und sehr eindringlich wird die Geschichte der NS-Zeit im Kinderheim erzählt. Nach und nach erfährt man von dem Schicksal dieser abgeschobenen Kinder, von den furchtbaren Qualen, die sie erleiden mussten und keiner hat sich um sie gekümmert. Sie haben großteils einen seelischen Schaden davongetragen und der Mörder, der offensichtlich auch ein Heimkind war, ist mit Hass erfüllt. Wenn alles nicht so furchtbar wäre, könnte man fast Mitleid mit ihm haben.


    Es handelt sich hier bereits um den 5. Fall und daher sind mir die Ermittler Judith und Manni schon sehr vertraut. Gisa Klönne hat sie aber auch hier wieder sehr gut und detailliert dargestellt, mit all ihren privaten Sorgen und Nöten, sodass man sie, auch ohne andere Bände gelesen zu haben, gut kennenlernt. Auch alle anderen Personen werden sehr genau gezeichnet und man erfährt einiges über sie, ohne dass es den Fluss der Ermittlungen stört. Es ist ein langer und schwieriger Weg bis zur Aufklärung dieser Geschichte, trotzdem geht die Spannung nicht verloren und es lässt sich sehr flüssig lesen.


    Eine düstere Geschichte, die mir gut gefallen hat, aber die auch aufrüttelt und zum Nachdenken anregt.

  • Im Prolog erfährt der Leser, daß eine Person endgültig Abschied nimmt.


    Der Hauptteil beginnt damit, daß Hauptkommissarin Judith Krieger beim Joggen Hilferufen folgt und dabei eine Leiche findet, die schwer verunstaltet ist. Es stellt sich heraus, daß es sich bei dem Toten um Jonas Vollenweider handelt, der vor 20 Jahren beschuldigt wurde, seine Eltern und seine Schwester umgebracht zu haben. Nachweisen konnte man ihm dies nicht, aber er ist danach nach Griechenland ausgewandert.


    In einem anderen Strang begegnet der Leser Eric Sievert, einem Sondengeher. Dieser steckt in einer Zwickmühle, weil er einen Bronzeschild gefunden und nicht gemeldet, sondern übers Internet verkauft hat. Jetzt hat er eine schöne Goldkette mit Anhänger gefunden, behält sie unerlaubterweise wieder und schenkt sie seiner Freundin.


    René Zobel, Journalist mit Welpencharme ermittelt parallel.


    Die Nachforschungen von Judith und Manni gehen in die Vergangenheit und stoßen in der Kindheit von Jonas Vollenweider auf der Haus Frohsinn, einem Kinderheim, das sein Vater und seine Mutter mit sehr zweifelhaften Methoden geleitet haben.



    Ich kenne alle Vorgängerbände und auch mit diesem Band hat mich die Autorin von Anfang an gefesselt und der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Man trifft alte Bekannte wieder, die sich weiter entwickelt haben und sie lässt den Leser von verschiedenen Blickwinkeln die Story beleuchten und miträtseln. Obwohl der Täter schon vor dem Ende bekannt ist, bleibt es bis zur letzten Seite unbedingt lesenswert. Der Teil, der sich mit der Vergangenheit beschäftigt, ist sehr aktuell und ich empfand ihn persönlich als besonders bedrückend und er hat mich sehr berührt. Vor allem auch unter dem Gesichtspunkt, was aus einem Kind mit solch schlechten Erinnerungen werden kann.


    Meine Empfehlung: unbedingt lesen!

  • Hallo Alle,


    insgesamt hatte ich meinen Spass mit dem Buch, wenngleich sich manche Stellen ein wenig "zäh" anfühlten....und das Ende (der "Showdown") für mich etwas kurz ausgefallen ist...


    Die eingeschobenen Briefe habe ich nun schon in einigen Büchern gesehen, ICH brauche das meistens nicht, mich verwirrt das nur. Das SOLL wahrscheinlich so, mich lenkt das aber irgendwie ab und ich finde es nicht sooooo wichtig und intessant....


    So, ich wurde aber gut unterhalten, auch wenn ich die ersten Bände gar nicht kenne.....man konnte es trotzdem gut lesen.


    Genervt hat mich die "Sucht" Judiths, dauernde Gedanken ums Rauchen aufhören. Mir ging es nicht so, ich habe auch keine Tage gezählt....aber vielleicht sind Menschen da auch unterschiedlich ;-)


    Viele Grüsse
    Andrea

  • Ein Toter in der Kölner Altstadt und Judith Krieger stößt zufällig auf ihn. Welche Wendung dieser Fall nehmen wird, ahnt sie zu dem Zeitpunkt noch nicht. Denn der erste Mord des Täters geschah vor 20 Jahren. Zudem bekommt es Judith und ihr Team mit einem Kinderheim zu tun, welches noch Erziehungmethoden der NS-Zeit praktizierte. Aber was hat ein illegal suchender Grabräuber mit den Morden von heute und damals zu tun?


    Vom Tempo her ist der Anfang noch recht sachte, steigert sich aber immer mehr, bis hin zum Finale. Aber die Spannung ist von Anfang an da und auch diese steigert sich immer mehr bis zum Ende.


    Durch die ständigen Wendungen, die Fragen, die während der Ermittlung auftauchen und die neuen Personen, die auf dem Bildschirm auftauchen, kann der Leser bestens mitraten und eigene Theorien entwickeln und wird vom Ende dann doch noch mal überrascht. Einige Fragen, die auftauchen bleiben allerdings am Ende unbeantwortet, da, nachdem der Täter identifiziert wurde, nicht mehr relevant sind. Dennoch würde man als Leser gern wissen, was es nun mit den Personen/Situationen auf sich hat.


    Der Aufbau des Buches ist sehr gut gemacht. Jeder einzelne Tag entspricht einem Kapitel. Dadurch weiß man immer, wieviel Zeit vergangen ist. Am Anfang jedes Kapitels ist ein Brief des Täters abgedruckt. Auch diese geben viele Rätsel auf, passen aber wunderbar zum Buch. Innerhalb der Kapitel gibt es aber ständige Perspektivenwechsel, die die Spannung erhöhen und steigern. Auch das nicht jede Szene ausführlich geschildert wird, sondern im nachhinein kurz zusammengefasst wird hat den Effekt, dass der Leser selber Theorien aufstellt. So spannend der Schluss auch ist, hätte ich mir gewünscht, dass er ein wenig ausführlicher wäre, weil der Showdown dann recht schnell vorbei war.


    Die Protagonisten sind authentisch dargestellt und kommen sympathisch rüber. Judith und Manni sind ein Team und das merkt man auch.


    Für diesen spannenden Krimi gibt es von mir 9 von 10 Punkte.

  • Auch in ihrem neuesten Krimi "Nichts als Erlösung" legt Gisa Klönne sehr viel Wert auf die Studie der Protagonisten. Deren Seelenzustände, ihre Motivationen und Hintergründe werden sehr ausführlich durchleuchtet und beschrieben. Wobei nicht nur der Mörder und die diversen Verdächtigen "zu Wort kommen", sondern auch die Ermittler, allen voran natürlich Judith Krieger und ihr Kollege Manni haben neben dem Kriminalfall mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen. Diese Art einen Krimi zu erzählen ist manchmal etwas langatmig und die Handlung schreitet zwar logisch aber nicht besonders spannend voran. Das war aber ein Manko, welches man verkraften kann, denn schließlich ist es ja kein Thriller.
    Der Plot ist solide aufgebaut, dem Ende zu kurzzeitig etwas verwirrend aber so ausgeklügelt, dass der Leser lange braucht, um zu ahnen, wer der Täter sein könnte. Das Thema der Kinderheime scheint aktuell gerade in zu sein, da ich dieses Jahr bereits einen deutschen Krimi von Elisabeth Herrmann gelesen habe, der eine in den Ansätzen ähnliche Geschichte erzählte . Ganz am Schluß von Gisa Klönnes Buch gibt es einen richtigen Showdown, der mir aber irgendwie im Vergleich zum ruhigen Rest vom Buch etwas überzogen vorkam.
    Judith Krieger war mir sehr symphatisch. Nicht nur, weil sie mit Commander Ripley aus Alien verglichen wurde (aber auch deswegen). Ein bisschen seltsam fand ich, dass ihr Freund überhaupt nicht zu Wort kommt in diesem Roman, auch wenn er ständig in ihrem Bett liegt oder sie nächtens vom Flughafen abholt. Da durfte ja sogar Mannis Freundin mehr sagen als der liebe Karl.
    Alles in allem solide Kost, in gehobener Sprache erzählt, etwas spannungsarm.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Inhalt:


    Ein Mord ist in der Kölner Altstadt geschehen. Kommissarin Judith Krieger starrt in ein zerfetztes Gesicht. Auf einer Brücke wartet ein Mann und verschwindet in der Dunkelheit. Die Jagd nach dem Täter beginnt. Wer ist der Tote? Ein Ex- Verdächtiger in einem ungeklärten Mordfall, bei dem die Leichen abhanden gekommen sind. Zusammen mit ihrem Ermittlerkollegen Manni Korzilius taucht Judith Krieger tief in die Vergangenheit des Opfers ein. Die Spuren führen bis in die Nazizeit, der Welt von Erziehungsheimen und Prügelschulen. Doch dem Täter ist schwer beizukommen. Er sucht förmlich die Nähe der Kommissarin und legt Fährten aus.


    Meinung:


    Der Krimi beginnt mit dem Genre üblichen Mordpaukenschlag. Ein brachialer Auftakt mit Detailverliebtheit und unerbittlicher Exaktheit erzählt, was bisweilen auf Kosten der Spannung geht. Dabei ist die Sprache Gisa Klönnes durchschlagenste Waffe, neben sauber durchkomponierten Handlungssträngen, die am Ende punktgenau zusammenlaufen. Ungemein plastisch werden dem Leser die Begebenheiten vor Augen geführt. Man kann den Muff der monströsen Bilderbuchfamilie im Horrorhaus förmlich riechen, während vor der Haustür die Sommerhitze explodiert. Der Roman liest sich nicht immer flüssig, abschreckend sperrig wird er allerdings auch nie. Gisa Klönne hat einen eher inne haltenden Schreibstil, der zwischen lakonisch-sachlich und emotional-eindringlich wechselt.


    Die Themenwahl ist ein dicker Pluspunkt. Gisa Klönne nimmt im weitesten Sinne die Kriegsgeneration aufs Korn. Welch ein Ballast müssen diese Straf-Hass und Verachtungspädagogen, die Duckmäusertum und Denunziantentum honorierten, für die Alt Achtundsechziger Generation gewesen sein, die mit Liberalismus, Nonkonformismus, Kreativität und Lässigkeit konterten. Kaum vorstellbare Szenarien spielten sich in den Erziehungsheimen ab. Für manch eine arme Seele kam der Aufstand der Jugend zu spät...


    Stark, das Ermittlerduo Manni Korzilius und Judith Krieger. Manni, der gerade dabei ist als Vater zu werden. Judith, deren Leben sich langsam von den Dämonen der Vergangenheit befreit. Glaubhafte, runde Charaktere. Ich hatte nach Hundert Seiten einmal das Gefühl auf der richtigen Spur zu sein, was die Täterschaft anging, danach liefen die Handlungsstränge so wirkungsvoll auseinander, dass ich vor einem undurchdringlichen Rätseldickicht stand. Erst ganz am Schluss bestätigte sich mein Anfangsverdacht. Insgesamt ein gelungener Krimi.


    8 von 10 Punkten!


    :wave

  • Nichts als Erlösung von Gisa Klönne
    Verlag: Ullstein
    ISBN 978-3-55008777-6


    Zuerst lernen wir die Hauptkommissarin Judith Krieger kennen. Sie wird von einem Albtraum geplagt.
    In der nächsten Szene sind wir schon am Tatort.
    Danach macht der Leser einen Ausflug nach Hessen und lernt Eric Sievert kennen. Wer ist dieser Mann?
    Wir lernen noch viele „Darsteller“ kennen und es werden noch viele Rätsel zu lösen sein. Mit jeder Seite steigt die Spannung – aber am Ende kommt doch die Erlösung.
    Das Kinderheim Frohsinn in der Eifel. Gerade heute finde ich es gut, wenn der Leser daran erinnert wird, welchen Wert ein Kinder in den Kriegsjahren und kurz danach hatte oder – wie die Heimgeschichte zeigt – nicht hatte.
    Ein toller Köln-Krimi mit einem Abstecher nach Hessen und ein paar Tage auf die schöne Insel Samos waren Judith und Manni auch gegönnt.


    Fazit: 8 hochverdiente Punkte.
    Der Abzug, weil mich die Einschübe der Gedankenwelt des Täters beim Lesen etwas gestört haben.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Nichts ales Erlösung von Gisa Klönne


    Die Hauptkommissarin Judith Krieger stößt mehr zufällig in den Fund einer Leiche in Köln, einem Mann, dem regelrecht das Gesicht weggeschossen wurde. Die Ermittlungen führen zu einem Familienhaus in Hürth, in dem sich 20 Jahre zuvor ein schreckliches Familiendrama ereingnet hat. Eltern und Tochter sind höchstwahrscheinlich ermordet worden, ihre Leichen aber bisher noch nocht gefunden. Und die Spur führt weiter zum Kinderheim Frohsinn, dessen Namen sich aber nicht bewahrheitet, schnell werden Kinderleichen im Hof des ehemaligen Heimes gefunden...


    Gisa Klönnes Roman ist als Fortsetzung ihrer bisherigen Romane rund um das Ermittlerteam Judith und Manni zu sehen. Da ich die Romane zuvor noch nicht kenne, kann ich hierzu wenig sagen. Allerdings ist der Roman auch gut für sich zu lesen und die Figuren werden auch hier gut beschrieben und in nur wenigen Szenen erfolgt ein direkter Bezug auf die Vorgeschichten, dem man dann nicht fogen kann.


    Die Geschichte an sich hat einen sehr tiefgründigen Hintergrund, das Leben der Heimkinder nach dem 2. Weltkrieg, die angedeuteten, aus heutiger Sicht nicht mehr nachvollziehbaren, aber früher gängigen Erziehungspraktiken und deren Folgen für die Kinder in ihrem weiteren Leben.


    Etwas störend empfand ich die doch recht ausgeprägte und fast ausschließliche Perspektive der Autorin aus Sicht der Ermittler. Hier hätte ich gerne deutich mehr direkt aus Sicht des Täters erfahren.


    Dennoch fand ich mit gut unterhalten. Es war interessant, von der Autorin doch auf recht unterschiedliche Spuren gelockt zu werden und am Ende dann doch noch überrascht zu werden...


    Ein Buch, das ich getrost empfehlen kann, das gut unterhält. Ich vergebe daher 7 von 10 Punkten.

  • Ich habe "Nichts als Erlösung" hier in der Leserunde gelesen und dementsprechend kritischer ist nun meine Rezension, da ich dadurch auf ein paar Dinge mehr gestoßen bin oder beim Lesen von anderen Kommentaren festgestellt habe, dass es mir da ja teilweise ähnlich geht wie anderen, ich das aber für mich bereits vergessen hatte... Nichtsdestotrotz:


    "Nichts als Erlösung" aus der Reihe um Judith Krieger ist ein wahnsinnig unterhaltsames Buch! Ich fand es leichter, die Vorgänger zu kennen (auch wenn es schon etwas her war, dass ich den ein oder anderen Teil gelesen hatte), um so die Befindlichkeiten der Haupt- und Nebenpersonen noch etwas im Hinterkopf zu haben. Weiterhin nicht zufriedenstellend ist aber das Verhältnis zwischen Judith und ihrer Mutter - hier warte ich auf die Klärung/Verbesserung im nächsten Fall :-)


    Judith wird bei einer nächtlichen Joggingrunde ungewollt von einem Tatort überrascht, sie stolpert fast darüber und ist so gleich persönlicher involviert als gewollt. Und diese persönliche Ebene wird weiter ausgebaut, als sie mysteriöse Fotos erhält, die immer wieder mit der Tat in Verbindung gebracht werden können bzw. mit den gesamten Ermittlungen, die sich dann mittlerweile auf eine Familientragödie nebst deren Vergangenheit ausgeweitet haben.


    Störend fand ich die Erzählung im Präsens - aber das ist sicherlich Geschmackssache. Oft verwendet Gisa Klönne auch sehr abgehackte Sätze, so dass eine gehetzt wirkende Stimmung aufkommt.


    In diesem Fall gab es einen roten Faden für Judith privat, der sich etwas auf die mystischere Ebene begeben hat und der mir einfach zu abgehoben daherkam - durch das Finale und die Lösung des Falls wurde hier zwar der Kreis geschlossen, aber das fand ich einfach etwas albern und passte mir nicht in die Ermittlungsgeschichten um Judith und ihren Kollegen Manni, der auch in diesem Buch wieder sein Päckchen zu tragen hat, das aber für mein Verständnis gut und sauber löst.


    Das Buch ist diesmal nicht nur in der Kölner Umgebung angesiedelt sondern hat auch Abstecher auf Samos und die Frankfurter Umgebung mit an Bord, so dass absolut keine Langeweile aufkommt (wegen der Geschichte schon gar nicht!). Die klar von einander abgetrennten Abschnitte nehmen Fahrt auf und wie bei einer alten Lokomotive scheint dann am Ende fast alles zu rotieren: Wie wahnsinnig werden Theorien geschmiedet, verworfen, verknüpft und der Fall dann mit einem Knall gelöst - ein wirklich spannender Krimi, der dennoch an der ein oder anderen Stelle ein paar Fragen offen lässt.

  • Zum Buch:
    Im fünften Band der Reihe stolpert Judith Krieger bei einer nächtlichen Joggingrunde geradezu über eine Leiche. Ein Mann, ein Schuss ins Gesicht, es dauert bis sie seine Identität herausfinden. Doch dann stellt sich eine Verbindung zu einem alten Fall heraus, vor 20 Jahren wurden die Eltern und die Schwester eben jenes jetzt ermordeten Jonas Vollenweider umgebracht, zumindest sprach der blutige Tatort damals dafür, die Leichen jedoch wurden nie gefunden. Jonas war damals ein Verdächtiger, die Tat konnte ihm jedoch nicht nachgewiesen werden und er lebte nun schon seit Jahren in Griechenland, auf Samos.
    Was ist damals passiert? Hat der Mord an Jonas etwas mit der alten Geschichte zu tun? Was für eine Rolle spielt die Tätigkeit seiner Eltern in einem früheren Kinderheim bei alldem?


    Meine Meinung:
    Nachdem ich in den letzten Wochen alle 4 Vorgänger gelesen habe, bin ich mit eher gemischten Gefühlen an dieses Buch herangegangen, denn bisher konnten mich Judith Krieger und Manni Korzilius nicht wirklich überzeugen. Nachdem im letzten Band das Privatleben der Ermittler eine sehr große Rolle spielte, geht es hier nun wieder im Vordergrund um einen Fall. Im Fokus steht wieder ein heikles Thema, nämlich die deutsche Vergangenheit in Bezug auf Kinderheime im Nationalsozialismus sowie in der Nachkriegszeit. Da ich dieses Jahr schon zwei oder drei Krimis mit diesem Thema gelesen habe, hatte ich teilweise ein merkwürdiges Déjà-Vu Gefühl, auch wenn sich die Handlungen nicht ähnelten.
    Die Story legt im letzten Drittel stark an Tempo zu, das Ende kam mir persönlich dann etwas zu schnell und es blieben einige Fragen unbeantwortet.
    Auch waren es mir einige Zufälle zu viel und mit Judiths Art, durch Gefühle und Träume zu ermitteln, konnte ich sowieso noch nie viel anfangen.
    Trotzdem hat mir dieses Buch aus der ganzen Reihe bisher am besten gefallen.

  • Gisa Klönne lässt Judith Krieger ein fünftes Mal im KKII Köln ermitteln. Wer die vier Vorgänger gelesen hat, wird sehr schnell in den Kriminalfall hineinkommen, da die gleich zu Anfang erwähnten Personen alle bekannt sind. Man weiß, welche Alpträume Judith quälen und hofft, in diesem Band vielleicht die Auflösung zu erfahren. Auch ihr Kollege Manni Korzilius macht es sich mit seinen privaten Entscheidungen nicht einfach. Geschickt werden hier Privatleben und berufliches Umfeld miteinander verwoben, sodass die Charaktere mehrdimensional dargestellt werden.


    Der eigentliche Kriminalfall verbindet ebenfalls verschiedene Handlungsstränge miteinander. Zum einen erzählt er von Eric, der mit Hilfe eines Metalldetektors hofft, einen wertvollen Fund zu machen. Oft hält er sich nachts dort auf, wo ehemals Römer, Burgunder und Niebelungen gekämpft haben. Überraschend findet er dort Knochenreste, die offensichtlich mit dem Mordfall vor 20 Jahren in Verbindung stehen. Das andere große Thema befasst sich mit Erziehungsmethoden während der NS-Zeit, die noch Jahrzehnte nach Kriegsende angewandt wurden. Die Autorin beleuchtet die Auswirkungen der groben Misshandlungen auf die Kinderseelen. Bis heute sind so die Folgen der längst vergangenen Zeit zu spüren.


    Die Autorin wählt ihre Verbrechen immer so aus, dass sie jederzeit überall passieren könnte. Sowohl die Protagonisten bekommen ein feingezeichnetes Profil, als auch die Beweggründe der Täter werden nachvollziehbar geschildert. Das wirkt authentisch und erhöht außerdem die Gänsehaut. Da der Schreibstil gewohnt flüssig ist, wird man bei diesem spannenden Plot nicht lange warten müssen, bevor man den Mörder kennt. Obendrein wird das Tempo durch kurze Sätze, die rasche Gedankensprünge vermitteln, und Perspektivenwechsel erhöht. Nicht nur die Ermittler wechseln sich mit ihren Erkenntnissen ab, sondern auch der Täter gibt Hinweise am Anfang eines Abschnitts. Die stetig steigende Spannung zieht die Leser förmlich an und erlöst sie erst auf den letzten Seiten. Dabei kommt der Fall mit minimalen Beschreibungen der Mordfälle aus, was den Ekelfaktor angenehm niedrig hält. Die Serie lässt auch nach dem fünften Band nicht nach und gegen weitere Ermittlungen hätte ich nichts einzuwenden.

  • Nichts als Erlösung von Gisa Klönne


    Judith Krieger, die Hauptdarstellerin und Hauptkommissarin stößt bei ihrer morgendlichen Joggingrunde über einer Leiche. Dem Mann wurde von hinten einfach das Gesicht weggeschossen. Die Auflösung des Falles gestaltet sich sehr schwierig, hängt er doch mit weiteren Morden, die vor 20 Jahren passiert sind zusammen. Hier spielt das Kinderheim Frohsinn eine Rolle, in welchem für heutige Zeiten recht seltsame Erziehungsmethoden üblich waren. Geprägt durch den 2. Weltkrieg.



    Ich hatte noch keines der Gisa Klönne-Romane gelesen, konnte mich aber relativ leicht in Judith und auch in Manni, ihren Kollegen reinversetzen. Alle Protagonisten wurden sehr gut beschrieben.
    Auch die verschiedenen Orte in dem Buch wurden sehr lebhaft dargestellt.


    Für mich war es ein phantastisches Leseerlebnis, denn ich hatte lange keinen Verdacht, wer der Mörder sein könnte. Am Anfang fand ich das etwas verwirrend, allerdings fügte sich dann zum Ende hin alles ineinander.


    Das Finale hätte ich mir ein klein wenig ausführlicher vorstellen können.
    Etliche Fragen sind für mich noch offen geblieben.
    Aber vielleicht klären sich ja manche in einem weiteren Lisa Klönne-Buch...



    Ich vergebe 8 von 10 Punkten, denn es war mir ein tolles Lesevergnügen.

  • Kurzbeschreibung
    "Ein Toter ohne Gesicht mitten in der Kölner Altstadt. Die Ermittlungen führen Hauptkommissarin Judith Krieger in die Vergangenheit. Zu einer Familientragödie. Und zu einem Kinderheim, dessen Wurzeln bis in die NS-Zeit reichen. Ist der Täter ein ehemaliges Heimkind? Ist Rache sein Motiv? Schon bald fordert er Judith Krieger zu einem perfiden Wettkampf heraus. Ein eindringlicher und rasant erzählter Kriminalroman über ein lange verschwiegenes Kapitel der deutschen Geschichte."


    Inhalt
    Kommissarin Judith stolpert in ihrem fünften Fall eher zufällig über die Leiche: beim Jogging. Ein Mann namens Jonas Vollenweider, erschossen. 20 Jahre zuvor wurde die Familie des Mannes ermordert: ein Zufall? Hat Jonas damals wirklich seine Familie ermordet oder wurde er unschuldig des Mordes beschuldigt?
    Aber warum verschlägt es Kommissarin Judith dann während ihren Ermittlungen nach Griechenland, wo Jonas nach dem Tod seiner Eltern gelebt haben soll?


    Meine Meinung
    Ein spannender Krimi, der Spaß beim Miträtseln macht. Die Protagonistin ist mir etwas zu schwach. Ich mag Figuren mit Fehlern, aber in einem Krimi brauche ich diese psychologischen Probleme der Figuren nicht.
    Dennoch ein guter Thriller/Krimi, der etwas schleppend anfängt, gegen Ende hin aber immer rasanter und temporeicher wird. Das Ende kam für meinen Geschmack etwas zu schnell, aber das ist Ansichtssache.


    Fazit
    Es Spaß gemacht, das Buch in der Runde zu lesen und darüber zu diskutieren und trotz des ein oder anderen Makels lohnt sich das Lesen.
    Eine letzte Kritik: 19,99€ ist für dieses kleine Büchlei sehr viel, ich weiß nicht, ob ich den Preis im Laden bezahlt hätte.


    Danke, dass ich mitlesen durfte!


    7 von 10 Punkten.

  • Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen. Vorher war mir die Autorin unbekannt und somit kenne ich die Vorgänger von "Nichts als Erlösung" nicht.
    Das tat dem Lesegenuss aber keinen Abbruch. Auch ohne das Wissen aus den ersten vier Bänden habe ich problemlos in die Handlung hineingefunden und konnte mir die Protagonisten gut vorstellen.


    Ich mag den Erzählstil von Gisa Klönne und habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt. Das Buch ist spannend und lädt zum miträtseln ein. Die unterschiedlichen Perspektiven machen es interessant und die die Kapitel einleitenden Zeilen aus der Täterperspektive finde auch gelungen. Auf den Täter wäre ich nicht gekommen, jedoch war die Auflösung in sich schlüssig.


    Der Showdown war für mich etwas zu kurz erzählt. Den hätte ich gerne ein wenig ausführlicher gehabt. Aber das ist wohl auch einfach Geschmackssache.


    Das Thema fand ich gut gewählt und interessant. Da werde ich wohl noch ein bisschen mehr zu lesen. Von mir gibt es für diesen Krimi 9 von 10 Punkten. Er hat mich neugierig auf die anderen Bänder mit Judith Krieger gemacht. :-)

  • Inhalt:


    Köln im Hochsommer, selbst nachts kühlt es kaum ab. Kommissarin Krieger trifft bei einer nächtlichen Laufrunde auf ein amerikanisches Päärchen, das beim Rendez vous praktisch mitten in einen Toten gefallen ist. Dieser scheint selbst ein Touri zu sein. Beri näherem Hinsehen allerdings findet die Polizei heraus, dass es sich um Jonas Vollenweider handelt. Einen nach Samos ausgewanderten Kölner, der vor 20 Jahren selbst im Verdacht stand seine Eltern und Schwester in deren Haus in Hürth hingerichtet zu haben.


    Kommissarin Krieger hat von Anfang an das Gefühl, dass der Täter ihr "über die Schulter" schaut und dieser ist erstaunlich gut informiert, was er in einigen Briefsendungen an die Kommissarin zu erkennen gibt.


    Meinung:


    Krimireihen ? Eigentlich bin ich davon in letzter Zeit eher ein wenig kuriert, daher bin ich bei diesem Titel aufgrund einer
    Leserunde und aufgrund des interessanten Klappentextes Quereinsteiger, was allerdings in meinen Augen kein Problem darstellt.


    Die Autorin greift ein brisantes Thema auf, nämlich die Heimerziehung in der Nachkriegszeit, dabei hat sie sehr gut recherchiert und ich fand diese Informationen sehr interessant.


    Die Geschichte fand ich nicht reisserisch spannend, dennoch packend genug um weiterlesen zu wollen,das Ende war für mich nicht vorhersehbar.

  • Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Testleserunde kennen lernen.
    Judith Krieger findet beim nächtlichen Joggen in der Kölner Altstadt ein schreiendes amerikanisches Päärchen. Diese haben einen erschossenen Mann gefunden, der hingerichtet zu sein scheint. Judith und Manni übernehmen die Ermittlungen, die bald zu einer Familientragödie in Hürth führt...


    Dieser fünfte Fall des Ermittlerduo's Judith Krieger und Manni Korzilius ist, wie seine Vorgängerbände, sehr empfehlenswert - ich konnte es zeitweise nur schwer beiseite legen :grin. Der Fall spielt diesmal in Hürth und in der Eifel - Judith darf sogar bis zur griechischen Insel Samos reisen. Die Thematik dieses Krimis finde ich sehr gut gewählt - und die Spannung wird durch Briefe des Täters weiter geschürt. Die Charaktere von Judith und Manni sind (wie immer) stimmig dargestellt - wobei beide ihr "Päckchen" zu tragen haben. mir hat dieser Band sehr gut gefallen - die Geschichte war schlüssig, sehr spannend - niemals langatmig- und auch der Perspektivwechsel war schön gemacht. Und das Ende war überraschend. Einziger Kritikpunkt für mich ist das Cover - mir gefielen die Tiermotive bisher sehr gut...


    Für mich 10 von 10 Punkte!

  • Ich habe im Laufe dieses Jahres alle Vorgängerbände gelesen, nein, nicht gelesen, verschlungen. Und genau so ging es mir mit diesem fünften Band um die Ermittler Judith Krieger und Manni Korzilius.
    Auch hier gehen die Ermittlungen und das Privatleben der beiden Hand in Hand, ich empfinde das als sehr angenehm, weil es die Ermittler zu Menschen statt zu irgendwelchen Schablonen macht. Beide entwickeln sich im Laufe des Romanes weiter, sehr positiv in meinen Augen.
    Die Geschichte ist unheimlich spannend und authentisch erzählt. Selbst die Träume von Judith passten für mich haargenau und ich fand auch den Schluss absolut überzeugend. Ich war vom Täter völlig überrascht und so sollte es sein. Die Perspektivwechsel sorgten für Spannung und das Gefühl, weiterlesen zu müssen. Auch die eingeschobenen Briefe fand ich sehr stimmig, sie trugen letztlich auch zum vollständigen Verständnis bei.
    Auf diesem Niveau hoffe ich noch auf viele weitere Judith -Krieger-Romane!

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • In ihrem neusten Fall stolpert die Kölner Ermittlerin Judith Krieger geradezu über eine Leiche. Der Mann wurde übel zugerichtet, das Gesicht ist vollkommen zerstört.
    Judith und ihre Kollegen stürzen sich in die Ermittlungen und finden schnell heraus, dass ein Zusammenhang mit Vorfällen in einem Kinderheim zu der Zeit des Nationalsozialismus besteht.
    Der Leser erhält erschreckende Einblicke in die Kindererziehung in dieser Zeit und begleitet Judith im Rahmen der Ermittlungen auf die griechische Insel Samos.


    Gisa Klönne versteht es, ihre Leser auf immer wieder falsche Fährten zu locken und mit dem tatsächlichen Mörder hat sie mich zumindest vollkommen überrascht.
    Da ich die vorherigen Romane nicht kenne, wurde das Privatleben der Ermittler in meinen Augen nicht ausreichend zusammengefasst, um mir den richtigen Durchblick zu verschaffen.
    Dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt und vergebe 8 von 10 Punkten.


    Liebe Grüße,


    Roma :wave



    ~~Versäume nicht das kleine Glück, um auf das Große zu warten.~~

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  • Ich habe das Buch im Rahmen der Testleserunde gewonnen und gelesen, dafür nochmals vielen Dank an Wolke und den Verlag.


    Zuerst zur äußeren Aufmachung ein paar Worte. Das Cover finde ich sehr gelungen und auch die hochwertig gebundene Ausgabe ist ein Blickfang für jedes Bücherregal.


    Dieser Kriminalroman beginnt schon spannend durch einen Mord dessen Vorgeschichte 20 Jahre zurückliegt. Judith Krieger schlittert in den Fall buchstäblich rein, weil sie sich in der unmittelbaren Nähe des Tatorts aufhält. Durch geschickt eingefädelte Wendungen wird der Leser immer wieder neu auf eine andere Fährte gelockt. Ich war mir bis zum Schluss nicht sicher, wer denn nun der Täter ist.


    Ein absolut lesenswerter Kriminalroman der bis zum Schluss Spannung garantiert. Von mir bekommt er die vollen 10 Punkte.


    Viele Grüße :wave