Autorin:
"Gisa Klönne wurde 1964 geboren und studierte Germanistik und Politologie in Darmstadt und an der University of Surrey, sowie Anglistik, Germanistik und Theater- Film und Fernsehwissenschaften in Köln. Danach arbeitete sie als Redakteurin bei verschiedenen Zeitschriften (u. a. bei Emma) und lehrte in der Aus- und Weiterbildung von Journalisten.
Heute ist sie freiberufliche Autorin, Journalistin und Dozentin für kreatives Schreiben. Sie war Pressesprecherin des Krimi-Autorinnen-Netzwerks »Sisters in Crime« und ist seit 2006 Sprecherin des Autorenverbands »Das Syndikat«. Sie ist erfolgreich mit ihrer Krimiserie um das Ermittlerteam Judith Krieger und Manni Korzilius, deren erster Roman für den Friedrich-Glauser-Krimipreis der Autoren als bestes Debüt nominiert wurde." Quelle
Optik und Preis:
Das Buch ist in der Hardcovervariante sehr hochwertig gebunden und macht einen guten ersten Eindruck. das Cover ist schön gestaltet,allerdings sieht man ihm an ,das es aus zwei Fotos zusammengesetzt wurde,die Haare des Mädchens "verraten " es ein wenig, zudem ist die linke Hand des Mädchens etwas "eigenartig", es passt nicht so zum gesamten Rest des Mädchens. Das sind allerdings die einzigen kleinen Mankos, die ich an diesem Cover habe, die weinrote Farbe im inneren Einband ist passend und gefällt mir gut.
Der Preis von 19,99 EUR ist für ein Hardcover marktüblich, allerdings wäre ein Lesebändchen für diesen Preis schon ein Muss.
Inhalt:
Um dem Buchinhalt nicht unnötig vorweg zugreifen, hier der Text vom Buch:
"Ein Toter ohne Gesicht mitten in der Kölner Altstadt. Die Ermittlungen führen Hauptkommissarin Judith Krieger in die Vergangenheit. Zu einer Familientragödie. Und zu einem Kinderheim, dessen Wurzeln bis in die NS-Zeit reichen. Ist der Täter ein ehemaliges Heimkind? Ist Rache sein Motiv? Schon bald fordert er Judith Krieger zu einem perfiden Wettkampf heraus.
Ein eindringlicher und rasant erzählter Kriminalroman über ein lange verschwiegenes Kapitel der deutschen Geschichte."
Mein Eindruck:
Wie alle Bücher von Gisa Klönne um die Hauptkommisarin Judith Krieger findet auch dieses Buch in Köln seinen Ursprung, immer tiefer dringen die Ermittler um Judith Krieger und Manni Korzilius in die Familiengeschichte der Vollenweiders ein. Es führt sie letztlich auch nach Griechenland und Darmstadt.
Die Autorin hat wie immer einen etwas schwer anmutenden Schreibstil, wenige Dialoge und seitenlange Ausführungen über Träume,Gefühle und Gedankengänge der jeweils Beteiligten macht es nicht zu einem Popcorn-Roman. In 5 Teile unterteilt, erzählt Gisa Klönne die Geschichte aus 4 Erzählperspektiven: Judith Krieger, Manni Korzilius, Eric Sievert und Rene Zobel. alle Teile beginnen mit Tagebucheinträgen des Täters. Dabei wird teilweise die Handlung nicht auf Dialoge gestützt (die das ganze leichter und lesbarer gestalten würden),sondern zusammenfassend im journalistischen Stil erzählt, das ist mein Großer Kritikpunkt am Stil von Gisa Klönne.
Die Kriminalhandlung ist zum großen Teil plausibel erzählt, auch wenn es nur mittelmäßig spannend ist. Phasenweise driftet die Autorin ab, verliert sich etwas in der Erzählung von Träumen und Gefühlen. Das eigentliche Thema um die Kindesmisshandlungen in Kinderheimen der Nachkriegszeit ist sehr interessant und hat mich persönlich gefesselt, wie viel davon wurde jahrelang totgeschwiegen und wie schwerwiegend sind die Folgen für die Opfer.
Weniger gut hat mir das Ende gefallen ,das momentan offenbar ein recht beliebtes Ende unter den Krimiautoren ist, drei Bücher habe ich jetzt nacheinander gelesen und alle 3 hatten ähnlich gelagerte Auflösungen und Finalwendungen. Da hätte ich mir ein etwas einfallsreicheres Ende gewünscht.
Fazit:
Gisa Klönne legt mit "Nichts als Erlösung" einen durchschnittlichen Krimi vor, der zwar einerseits eine sehr interessante Thematik behandelt,andererseits aber mäßig spannend und einfallsreich daherkommt. Durch den sehr sparsamen Einsatz von Dialogen wird es schwerfällig, die Dialoge,die eingebaut sind, lesen sich gut und zeigen die unterschiedlichen Charaktere sehr gut auf.
Die Autorin schafft es, Verwirrung zu stiften und den Leser auf eine offenbar falsche Fährte zu locken. Verstärkt wird das ganze durch den (für Krimis schon standardmäßigen Einsatz) eines sensationsgierigen Journalisten. Sie lässt den Leser intensiv an der Gefühlswelt teilhaben und verliert dabei die Dramatik aus den Augen.
Alles in allem ein Buch mit einer interessanten Thematik in mäßig spannender Krimihandlung.