Gebundene Ausgabe: 328 Seiten
Verlag: Diogenes Verlag (2001)
OT: Second wind
Aus dem Englischen von Malte Krutzsch
Kurzbeschreibung:
Perry Stuart ist ein ausgeglichener Mensch. Doch sein Berufsleben wird von Schönwetterlagen und Kaltfronten bestimmt – als Meteorologe bei der bbc liefert er die Wetterprognosen. Seine Arbeit ist für viele Menschen von existentiellem Nutzen – für die Bauern zur Planung der Ernte, für die Pferdetrainer zur Vorbereitung eines Rennens und nicht zuletzt für die Einwohner von Sturmgebieten zur Rettung von Leib und Leben. Stürme aber sind schwer vorherzusagen. Perry und sein Arbeitskollege Kris wollen daher, wie schon so viele abenteuerlustige Meteorologen vor ihnen, zwecks Erforschung einen Hurrikan durchfliegen. Cayman Islands in der Karibik: strahlend blauer Himmel über weißem Sandstrand, leichte Brise über tiefblauem Meer. Die Idylle trügt. Nur wenige Kilometer von hier wütet Hurrikan Odin. Perry und Kris fliegen hinein – und kommen als veränderte Menschen wieder heraus. Denn was sie gesehen haben, ist weit mehr als ein meteorologisches Phänomen, weit todbringender als ein Hurrikan.
Über den Autor:
Dick Francis, geboren 1920, war viele Jahre Englands erfolgreichster Jockey, bis ein mysteriöser Sturz 1956 seine Karriere beendete. Mehr als vierzig Jahre schrieb er Thriller, die das Pferderenn- und Wettmilieu als Hintergrund haben. Seine 42 Romane wurden alle Bestseller. Dick Francis starb am 14. Februar 2010.
Mein Eindruck:
Hurrikan ist mal ein Roman von Dick Francis, in der der Pferderennsport nur am Rande vorkommt. Im Mittelpunkt steht die Reise des smarten BBC-Wettermetereologen Perry Stuart und seinem etwas labilen Freund Kris, die zu der karibischen Inselgruppe Cayman Islands fliegen. Sie erleben den tobenden Hurrkan Odin. Ein Hurrikan der Kategorie 5! Sie stürzen mit einer Maschine im Sturm ab. Perry kann sich auf die kleine, verlassene Insel Trox retten.
Dieser karibische Anteil im Roman verleiht ihm Exotik. Die Verheerungen durch solche Wirbelstürme werden aber eher vernachlässigt.
Wie zu erwarten, ist auch diesmal der Protagonist ein typischer Dick Francis-Held: ein erfolgreicher Mann, der bei der BBC arbeitet, gebildet, aber meistens bescheidend, ein womanizer, ein guter Mann, der sich um seine Großmutter kümmert. Und ziemlich sympathisch, wenn auch ein Held der altmodischen Art, wie er in zeitgenössischen Romanen nicht mehr zu finden ist.
Dieser altmodische Touch gehört eben auch zu den Wiedererkennungsmerkmalen eines Dick Francis-Romans.
Der Kriminalplot ist nicht das wichtigste im Buch und ist zumindest an mir nur als Lüftchen vorbeigezogen. Jedenfalls im Vergleich zu den Beschreibungen der abenteuerlichen Szenen und den Dialogen, die entscheidend mehr Kraft haben. Dialoge sind sowieso eine der großen Stärken von Dick Francis.
In der Summe erweist sich Hurrikan als unterhaltsamer Roman, vielleicht nicht der wichtigste in Dick Francis Gesamtwerk, aber doch gut lesbar.
ASIN/ISBN: 3257233388 |