Kurzbeschreibung:
Veganer-Zombies, tollwütige Elfen, Drachen, die Wasser speien, - 'Andersartige' werden nach Abandonien verbannt. Als die Siamesische Zwillingswespe das Gerücht verbreitet, dass sich die Abandonier gekreuzt und rachsüchtige Bestien hervorgebracht haben, rufen die Oberen zu einem Feldzug auf. Tarabas sieht seine Chance gekommen, als größter Zauberkrieger in die Geschichte einzugehen und schließt sich dem Heer an, das die Abandonier vernichten soll. Doch durch einen unverzeihlichen Fehler muss er fliehen. Sein Weg führt ihn ausgerechnet nach Abandonien.
Meine Meinung:
Viele Leser können mit dem Genre „Fantasy“ nicht viel anfangen, weil ihnen unrealistische Protagonisten in unwirklichen Welten nichts sagen. Sie interessieren sich nicht für Elfen, Zombies oder für Meerjungfrauen. Fantasy sprengt die Grenzen der Realität, aber auch Fantasy hat ihre Regeln. Fantasy-Wesen sind in ihrer erfunden Art perfekt. Ein Vampir ist unheimlich attraktiv und saugt Blut, ein Werwolf ist maskulin und haarig - alles ziemlich vorhersehbar, oder? Doch wenn es unvollkommene Menschen gibt, dann muss es doch auch Fantasy-Gestalten geben, die aus der Art schlagen, oder? Stefan Fischer hat sie entdeckt und uns in einer kleinen, witzigen Geschichte mit einer unüberhörbaren Botschaft vorgestellt.
Tarabas ist ein pubertierender Glatzköpfler der wunderschön Flöte spielen kann und in Vincent vom Stamm der Haarigen einen wahren Freund hat. Leider schämt sich Tarabas für seinen Vater und möchte sich unbedingt von dem schlechten Licht, dass dieser auf die Familie wirft, distanzieren. Er will in die Fußstapfen seines Großvaters Hölder von Gölder treten und als mächtiger Zaubererkrieger die „Schande“ vergessen machen. Nur leider entspricht Tarabas´ Wesen größtenteils nicht dem „Anforderungsprofil“ eines skrupellosen Zaubererkriegers. Er erlebt ständig Rückschläge und sein lästiges Gewissen vermasselt ihm des Öfteren sein Ziel. Doch am Ende, nach einigen Prüfungen und Gefahren, hat er wichtige Dinge über sich und seinen Vater erfahren und ist erwachsen geworden.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und was zu Beginn wie ein wirres Knäuel aus unzusammenhängenden Fäden anmutet, bekommt nach und nach Form und Struktur. Die Story ist nur so gespickt mit witzigen Ideen und hätte sich ruhig ein wenig ernster nehmen dürfen. Manches Mal hat der Autor in meinen Augen über die Stränge geschlagen und die hauchfeine Grenze zum Unsinn überschritten. Die Kampfzwerge sollten in einer blutigen Schlacht gegen die Drachen als Zeichen der Kapitulation keine weißen Unterhosen schwenken :nonoGlücklicherweise haben sich diese übermutigen Ausrutscher jedoch in Grenzen gehalten und besonders in der zweiten Hälfte fesselt einen das Geschehen, auch wenn ich ziemlich schnell eine Vorstellung davon hatte, wie sich die (Aus)Gestoßenen aus ihrer misslichen Lage befreien werden.
Von mir gibt es 8 Punkte für die kurzweilige Geschichte, die geile Idee und die wichtige Botschaft dahinter. Das Elfchen mit Sprachfehler war göttlich