Inhalt lt. Amazon
Eine schillernde Stadt voller exotischer Gerüche und unbekannter Klänge. Ein Weltreich kurz vor dem Zerfall. Ein Herrscher, der keinen Ausweg mehr sieht. Und ein junges Mädchen, das die Menschen verzaubert und dazu berufen scheint, den Lauf der Weltgeschichte zu verändern. Es ist der Spätsommer 1877. In Constanta am Schwarzen Meer schwebt ein Schwarm Wiedehopfe über dem Haus von Yakob Cohen und seiner Frau Leah. Er kündigt die Geburt eines besonderen Mädchens an, Eleonora. Noch ehe sie das achte Lebensjahr erreicht, lernt sie Lesen und kennt sieben Sprachen. Als ihr Vater geschäftlich nach Istanbul reisen muß, folgt ihm Eleonora als blinder Passagier. Am Bosporus entdeckt sie eine neue Welt der Farbenpracht und geheimnisvollen Eleganz. Doch selbst hier bleiben ihre außergewöhnlichen Gaben nicht lange unentdeckt. Bald schon erfährt auch der Palast des Sultans vom Wunderkind. Abdülhamid II. ist sofort von Eleonora verzaubert und macht sie zu seiner persönlichen Beraterin. Unversehens liegen Wohl und Wehe des Osmanischen Reiches in den Händen einer Achtjährigen.
Der Autor
Michael David Lukas wurde 1979 in Berkeley, Kalifornien, geboren, lebte längere Zeit in der Türkei, Israel und Tunesien. Seine Erzählungen und Reisereportagen erscheinen in Slate, National Geographic und anderen Magazinen. Das Orakel von Stambul ist sein erster Roman.
Meine Meinung
Dieses Buch hat den Klang eines orientalischen Märchens, sehr blumig und ausschmückend von der Sprache her. Hauptperson ist das Mädchen Eleonora, die man als Wunderkind bezeichnen kann. In kürzester Zeit lernt sie Lesen, Schreiben und Rechnen, beherrscht mit 8 Jahren sieben Sprachen und knackt die schwierigsten Codes. Sie ist zwar als Figur Sympathieträger, so richtig ins Herz schließen konnte ich sie jedoch nicht, kindliche Züge fehlen ihr leider völlig, sie erinnert mehr an eine gelehrte junge Frau. Große Spannung sollte man von diesem Buch nicht erwarten, als Leser erlebt man mit, wie es kommt, dass Eleonora als Beraterin den Hof des Sultans gerufen wird und erfährt einiges über die Wirrungen der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts. Wie bei Märchen üblich hat auch dieses Buch eine tiefere Aussage, die am Ende nicht zu übersehen ist. Das Ende hat mich auch leicht unbefriedigt zurückgelassen, da die Handlungsweise von Eleonora eben nichts von einem Kind an sich hat und ich mir auch nicht vorstellen kann, dass dies so funktionieren hätte können, märchenhaft eben. Das Orakel von Stambul ist ein Buch, das man lesen kann, ein Muss ist es aber nicht.