Buchempfehlung gesucht (Bücher zum nachdenken)

  • Hi


    ich suche bestimmte Bücher und hoffe ihr könnt mir dabei etwas helfen :-).
    Ich suche Bücher aus denen man vielleicht was für sich lernen kann bzw. über die man nach dem lesen noch lange nachdenkt. Dabei ist es mir egal aus welchem Genre das Buch kommt das kann eine wirkliche Geschichte sein, oder Scifi usw. usw.. Es kann auch ruhig Melancholisch sein,bedrückend sein,scwarzen Humor haben oder auch irgendwie heftig sein da bin ich auch für alles offen. Mir ist halt wichtig das man sich nach dem Buch noch richtig Gedanken darüber macht. Leider hatte ich so ein Buch noch nie daher kann ich keine Beispiele geben und nur auf eure Tipps hoffen und gucken ob da vielleicht was für mich bei ist.
    Es soll aber auf keinen Fall irgendwie kitschig sein oder nur um eine Romanze oder ähnliches gehen.


    Also ich hoffe ihr habt da eventuell ein paar Empfehlungen für mich :-).

  • Für mich waren es 2 Bücher aus Leserunden, die mich irgendwie auch nachhaltig berührt haben bzw. zum Nachdenken angeregt haben.


    1. Die Mondspielerin von Nina George


    Kurzbeschreibung:


    Schluss mit mir! Das ist Mariannes sehnlichster Wunsch, als sie sich in Paris in die Seine stürzt. Doch das Schicksal will es anders – sie wird gerettet. Die 60-jährige Deutsche, die kein Wort Französisch spricht, flüchtet vor ihrem lieblosen Mann bis in die Bretagne. Dort begegnet sie dem Maler Yann, und es gelingt ihr, mit neu erwachendem Mut und überraschender Zähigkeit ein neues Leben zu wagen. Ihr eigenes. »Ein liebevolles, warmherziges und lebenskluges Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen mag.



    Meine Erkenntnis aus dem Buch, das es nie zu spät ist oder man nie zu alt ist um einen Neuanfang zu wagen oder das Leben neu in die Hand zu nehmen.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • 2. Die Eleganz des Igels von Muriel Barbery



    Kurzbeschreibung:


    Renée ist 54 Jahre alt und lebt seit 27 Jahren als Concierge in der Rue de Grenelle in Paris. Sie ist klein, hässlich, hat Hühneraugen an den Füßen und ist seit längerem Witwe. Paloma ist 12, hat reiche Eltern und wohnt in demselben Stadtpalais. Hinreißend komisch und zuweilen bitterböse erzählen die beiden sehr sympathischen Figuren von ihrem Leben, ihren Nachbarn, von Musik und Mangas, Kunst und Philosophie. Die höchst unterhaltsame und anrührende Geschichte zweier Außenseiter, ein wunderbarer Roman über die Suche nach der Schönheit in der Welt.


    Das Buch war zwar nicht sehr einfach zu lesen, aber dafür regt es wirklich zum Nachdenken an.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Mich hat "Der verlorene Sohn" im Sommer sehr bewegt und zumindest eine Weile nicht mehr losgelassen.


    Kurzbeschreibung von Ama:
    Nach bestandenem Abitur reist Thomas nach Neuseeland, um sich über seine Zukunft klar zu werden. Doch was als harmloser Urlaubstrip geplant war, wirft ihn aus seiner Lebensbahn. Aus Geldnot und Neugier besucht er Bekannte seiner Eltern, die ihren eigenen Sohn verloren haben. Da Thomas diesem Sohn wie ein Zwilling gleicht, glauben sie an eine Fügung des Schicksals, bitten ihn zu bleiben und bieten ihm eine goldene Zukunft. Hin- und hergerissen zwischen diesem einmaligen Angebot und der Unmöglichkeit, die Rolle des verlorenen Sohnes zu übernehmen, flüchtet er allein aufs Meer, um eine Entscheidung zu fällen.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Wir müssen über Kevin reden von Lionel Shriver faellt sicherlich in die Kategorie "heftig", regt aber auch wirklich zum Nachdenken an.


    Klappentext:
    Evas Sohn Kevin hat eine furchtbare Gewalttat begangen: In der Schule hat er mehrere Menschen getötet. Von allen verurteilt und von jetzt an auf sich gestellt findet Eva den Mut, sich in aller Offenheit quälenden Fragen auszusetzen: Hätte sie ihre Ehe retten können? Hätte sie ihr Kind mehr lieben sollen? Hätte sie das Unglück verhindern können?

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeit-Indianers von Sherman Alexie ist ein Jugendbuch, aber auch fuer Erwachsene sehr interessant zu lesen. Hier wird die Situation eines jungen Indianers in unserer modernen Realitaet beschrieben, ein Reservatsleben, das jeglicher Karl May Romantik entbehrt. Dabei benutzt der Autor eine gute Prise Humor, was die ernsten Themen interessanterweise noch ehrlicher wirken laesst. Eins meiner Lieblingsbuecher dies Jahr, das mich lange bewegt hat!

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Natascha Kampusch hat mich mit ihrer Autobiographie 3096 Tage ueber ihre Entfuehrung sehr ueberrascht. Alles andere als Geldmache mit der Sensationslust des Publikums, sondern eine sehr nachdenklich stimmende Beschreibung ihrer Kindheit und Entfuehrung.


    Ein ungewoehnliches Buch, das emotional aber auch sachlich und reflektiert einen Kampf ums physische und psychische Ueberleben eines jungen Menschen beschreibt. Das kann den Leser einfach nicht unbeeindruckt lassen. Ein besonderes psychologisches Lehrbuch, wenn man so will, und eins das wirklich sehr empfehlenswert ist.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Scherbenpark von Alina Bronsky zieht den Leser schon von der allerersten Seite an mit, ein Debutroman, der voll ueberzeugen kann.


    Zu Beginn denkt man noch, dass die 17-jaehrige ich-Erzaehlerin sich recht ungewoehnliche Lebensziele gesetzt hat, schreibt sie doch sie will Vadim, den Mörder ihrer Mutter töten und ein Buch schreiben:
    "Die Geschichte einer hirnlosen, rothaarigen Frau, die noch leben würde, wenn sie auf ihre kluge, älteste Tochter gehört hätte". Doch nach und nach wird klar, dass hinter diesen ungewoehnlichen ersten Zeilen auch ganz normale Sehnsuechte stecken, Wuensche wie wir sie alle haben. Nur dass wir sie selten in so einem frischen und atemberaubenden Schreibstil praesentiert bekommen ;-)

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ein absolut zum Nachdenken anregendes Buch ist für mir "Hallo Mister Gott, hier spricht Anna" von Fynn. Eine rührende Geschichte von einem kleinen Mädchen und dessen Sicht auf die Dinge dieser Welt und eben Mister Gott. Berührt das Herz und regt definitiv zum Nachdenken an.


    Kurzbeschreibung lt. www.bol.de: Anna liebt - einfach alles. Und alle lieben Anna, diesen naseweisen Fratz, denn niemand weiss so gut wie sie, was das wirklich ist: Gott und die Welt, Menschen und die Liebe, das Lachen und die Angst, Freude und Trauer. 1974 erschien Annas Geschichte zum ersten Mal auf deutsch - und seither ist sie einem Millionenpublikum ans Herz gewachsen. Kein Wunder, denn dieses himmlische Buch ist »eines der schönsten, anrührendsten, menschlichsten, heitersten, melancholischsten Bücher, das je erschienen ist!« (Die Welt)

  • Das mag ein bisschen anders sein, als die Buecher, die hier sonst vorgeschlagen wurden, aber es ist wohl das Buch, das mich dieses Jahr am meisten zum Nachdenken gebracht hat. Es ist nicht nur eine bestuerzende Geschichte, weil sie natuerlich wahr ist, und viele Menschen sterben, aber ich finde es regt auch zum Nachdenken ueber das Verhalten von Menschen in solchen Extremsituationen an. Mich hat das Buch zumindest erst mal nicht losgelassen.

  • Bücher, welche bei mir persönlich einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und die zum nachdenken einladen, sind Bücher von Carlos Ruiz Zafon. Und zwar bisher all, die ich gelesen oder gehört habe, wie z.B. das Verlinkte.

  • Bei mir war es dieses Jahr "Zwei an einem Tag".
    Die Geister streiten sich darüber, für die einen ist es Müll, für die anderen eine tolle Geschichte die zu Herzen geht. Bei mir war es letzteres.
    Es ist eine Geschichte wie man sie von sich selber kennt; man will sovieles tun, sovieles ändern und es passiert-nichts.
    Es ist eine Geschichte über vertane Chancen, man wird an das erinnert, was man "alles mal tun wollte".
    Eine tolle Geschichte, die mich immer noch begeistert.



    Kurzbeschreibung
    Alle sind sich einig: der schönste Liebesroman der letzten Jahre


    »Gerade stelle ich mir dich mit 40 vor!« Es ist der 15. Juli 1988, und Emma und Dexter, beide zwanzig, haben sich gerade bei der Abschlussfeier kennengelernt und die Nacht zusammen durchgemacht. Am nächsten Morgen gehen beide ihrer Wege. Wo werden Sie an genau diesem Tag ein Jahr später stehen? Und wo in den zwanzig darauffolgenden Jahren? Werden sich die beiden, die einander niemals vergessen können, weiterhin immer gerade knapp verpassen?


    Edit: Kurzbeschreibung hinzugefügt.

  • Dieses Buch hat mich noch lange nicht los gelassen:


    Die unsichtbare Brücke" erzählt die ergreifende Geschichte der ungarisch-jüdischen Familie Lévi vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs. Paris und Budapest sind die Schauplätze dieses mitreißenden, lang erwarteten ersten Romans von Julie Orringer, in dessen Zentrum eine außergewöhnliche, immer wieder gefährdete Liebe steht. Budapest 1937. Voller Hoffnung besteigt der junge Andras Lévi den Zug nach Paris, um dort Architektur zu studieren - und entdeckt eine Stadt der Theater und der Kunst, der Studentenpartys und politischen Revolten. Als er die neun Jahre ältere Claire Morgenstern kennenlernt, beginnt eine leidenschaftliche Amour fou, die überschattet wird von einem dunklen Geheimnis aus der Vergangenheit der Ballettlehrerin. Es ist der Beginn einer großen, immer wieder Prüfungen unterworfenen Liebe. Auch Tibor und Mátyás, Andras' Brüder, versuchen in dieser bedrohten Zeit ihr Glück zu finden. Als der Krieg die Brüder Lévi in Budapest zusammenführt, ist das keine Heimkehr, sondern der Beginn einer Odyssee mit ungewissem Ende: Ein Kampf ums Überleben beginnt - gegen Hunger, Verfolgung und einen Schatten aus Claires früherem Leben, der trotz aller Bemühungen unüberwindbar zu sein scheint. In großartigen Bildern lässt Julie Orringer eine untergegangene Welt wiederauferstehen, schildert die prächtige Architektur und glanzvolle Bühnenkultur der beiden Metropolen vor Kriegsbeginn und führt uns mitten hinein in den Horror des Zweiten Weltkriegs, der trotz aller Brutalität die Bande zwischen Claire und Andras und seiner Familie nicht zerreißen kann.

  • Über dieses Buch habe ich noch sehr lange nachgedacht und es hat mich nachhaltig berührt:


    Kurzbeschreibung ( von www.amazon.de ):
    Unter allen Fußballern war Robert Enke eine außergewöhnliche Persön lichkeit im deutschen Tor. Als überwältigendes Talent mit 20 berufen, für den legendären FC Barcelona zu spielen, war er mit 25 ein vergessenes Talent und etablierte sich schließlich, als es fast zu spät schien, noch als Weltklassetorwart. Ronald Reng erzählt von Erfolgen und Misserfolgen, aber vor allem erzählt er die Geschichte hinter dem öffentlichen Menschen: Robert Enke hatte immer ein offenes Ohr für die Sorgen derer, die ihn umgaben. Und blieb selbst nicht verschont von großen Schicksalsschlägen wie dem Tod seiner kleinen Tochter. Sein Freitod berührte und erschütterte Deutschland weit über die Welt des Fußballs hinaus.

  • für mich war es Vier minus drei.....


    Kurzbeschreibung (amazon)
    "Ein Schicksal, das erschüttert – und dennoch Mut macht, zu leben.
    Wie schafft es eine Frau, die ihren Mann und ihre beiden kleinen Kinder durch einen Verkehrsunfall verliert, überhaupt weiterzuleben? Fünf Tage nach dem schrecklichen Ereignis schreibt Barbara Pachl-Eberhart einen offenen Brief an ihre Verwandten und Freunde, der in beeindruckender Intensität ihre Gefühle darlegt. Rasch findet das erschütternde Dokument durch Internet, Zeitungen und Zeitschriften eine große Verbreitung. Die Tragödie dieser Familie bewegt Tausende Menschen.
    Zwei Jahre nach dem tragischen Ereignis schildert Barbara Pachl-Eberhart nun ihren Weg in ein neues Leben. Die Offenheit, mit der sie sich ihrem Schicksal stellt, und der Mut, mit dem sie Schritt für Schritt in eine unbekannte Zukunft geht, zeugen auf ergreifende Weise von menschlicher Größe und einem unerschütterlichen Glauben an den Sinn des Lebens.


    Die Autorin wurde 2009 mit dem wichtigsten österreichischen Frauenpreis, dem "Leading Ladies Award", ausgezeichnet."

  • Wenn du eher über "die Gesellschaft" nachdenken willst und dadurch dann ggf auch die Rolle des Einzelnen darin:


    Kurzbeschreibung von Amazon:
    Wie zum Teufel war er nur in diese Situation geraten? Er wollte doch eigentlich das Leben genießen. War endlich raus aus dem Knast. Doch dann kam das hier. Konnte Game over bedeuten. Verdammte Scheiße.
    Durch einen brutalen Mord, der von höchsten Regierungskreisen vertuscht werden soll, kreuzen sich die Wege von Mahmud, einem unvorsichtigen Drogendealer, Thomas, einem gestrauchelten Polizisten und Niklas, einem ehemaligen Söldner im Irak. Jeder versucht auf seine Weise, mit diesem Leben fertig zu werden, denn schon lange ist die Grenze zwischen Gut und Böse aufgehoben. Und es gibt einen, der die Fäden zieht: Radovan Kranjic, der große Pate der Unterwelt.

  • Ich kann dir die Bücher von Jodi Picoult empfehlen, vor allem eines meiner Lieblingsbücher „Beim Leben meiner Schwester“. Es ist ein sehr aufwühlender Roman, der mich auch noch lange nach dem Lesen beschäftigt hat.


    Kurzbeschreibung von Amazon.de


    „In ihrer frühesten Erinnerung ist Anna Fitzgerald drei Jahre alt und versucht ihre Schwester Kate umzubringen. Sie ist in ihr Schlafzimmer geschlichen und hat ihr das Kopfkissen über das Gesicht gelegt. Dann kam ihr Vater Brian ins Zimmer und hat sie gerettet. „Das“, hat der Vater damals gesagt, „ist nie passiert!“.


    Aber es ist passiert, damals, vor fast genau zehn Jahren, und Anna erinnert sich mit einer Deutlichkeit daran, dass sie jedes Mal fast erschrickt. Nun ist sie Dreizehn, und wieder dabei, ihre Schwester umzubringen. Denn Kate ist unheilbar an Leukämie erkrankt, und Anna ist einzig dazu da, so scheint es ihr zumindest, ihr Knochenmark zu spenden. Wie viele Operationen sie schon über sich hat ergehen lassen, weiß das Mädchen gar nicht mehr, und immer wieder ist sie sich ein wenig mehr als menschliches Ersatzteillager vorgekommen. Trotzdem ist ihr der Entschluss, sich zu verweigern -- und damit der Schwester den Tod zu bringen -- nicht leicht gefallen. Anna besorgt sich einen Anwalt, der sicherstellen soll, dass sie ihren geschundenen Körper nie mehr für Kate zur Verfügung stellen soll -- eine Entscheidung, die nach und nach die ganze Zerrissenheit der Familie offenbart.“

  • Was machen wir eigentlich ohne Öl?




    "Stellen Sie sich vor, die Erdölreserven dieses Planeten gehen wesentlich rascher zur Neige, als man bisher gedacht hat: welche Verteilungskämpfe dann ausbrechen, welche Verteidigungsstrategien dann greifen, das sind die Themen dieses süffigen Romans. Eschbach hat einen deutschen Wissenschaftsthriller geschrieben, der glaubhaft von globalen Problemen erzählt: gute Unterhaltung."
    (Denis Scheck in "Druckfrisch" in "Das Erste ARD")



    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Ausgebrannt - das ist Andreas Eschbachs dramatisches Endzeit-Szenario, das uns in die Zeit der versiegenden Ölreserven katapultiert. Wir erleben ein düsteres Szenario, das uns drastisch und spannungsgeladen vor Augen führt, wohin der immer größere Hunger nach Öl führen könnte.


    Als Markus Westermann in New York zum ersten Mal amerikanischen Boden betritt, ist das für ihn ein magischer Moment: Endlich ist er im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten", wo er ganz groß rauskommen will. Sein amerikanischer Traum scheint jedoch ausgeträumt, bevor er richtig begonnen hat: Seine Firma will ihn entlassen. Zufällig lernt er den Österreicher Karl Block kennen. Der behauptet, mit einer einzigartigen Methode Erdöl finden zu können. Markus Westermann wittert seine Chance und tatsächlich: Die beiden überzeugen eine einflussreiche Risikokapitalgesellschaft und schwimmen bald im Geld. Westermann ist auf der Überholspur - bis nicht nur ihm, sondern auch den Saudis plötzlich das Öl ausgeht. Die Welt, wie wir sie kennen, gerät aus den Fugen.


    Andreas Eschbach, bekannt geworden vor allem durch seinen Thriller Das Jesus-Video, weiß, wie man eine spannende Geschichte schreibt. Auch in Ausgebrannt webt er ein Netz aus Personen, Handlungssträngen, Orten und Epochen, das den Leser - ob er will oder nicht - in seinen Bann schlägt. Die Geschichte von Markus Westermann wird dabei erst nach und nach klar - Eschbach arbeitet häufig mit Rückblenden und Zeitsprüngen, zum Teil zu Ereignissen, die weit vor der eigentlichen Erzählung liegen; ganz allmählich weitet sich so die Perspektive. Und indem der Autor viele gut recherchierte Details einarbeitet, stehen plötzlich historisch scheinbar so entfernte Episoden wie der Bau der Bagdad-Bahn und die Terrorflieger vom 11. September 2001 in einem Zusammenhang.


    Denn neben den Ereignissen um Markus Westermann erzählt Eschbach auch eine andere Geschichte: die Geschichte der globalisierten Welt, die förmlich am Öltropf hängt, und in der gewiefte Marketingleute, Berater und Finanzexperten mit Milliarden jonglieren. Produktion, Mobilität, Konsum, ja, unser gesamter Lebensstil wären ohne das schwarze Gold schlicht nicht möglich. Was diese Abhängigkeit für uns alle im Ernstfall bedeuten könnte, macht sich aber wohl kaum jemand klar. In Ausgebrannt spielt Eschbach diese Frage bis zum Ende durch - und bietet mit seinem Szenario, das eine ungemütliche Zukunft verheißt, wichtige Denkanstöße.

    Viele Grüße
    Thomas


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    wyrd bid ful aræd - Das Schicksal ist unausweichlich