'Saeculum' - Seiten 399 – Ende

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    Original von Waldmeisterin
    Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Dass Simon tatsächlich noch auftaucht - damit hätte ich nicht mehr gerechnet. Ich hatte ihn eigentlich schon unter "Iris' Verfolgungswahn" abgehakt :-)


    So ging es mir auch. Ich war auch eher überrascht, dass Simon Teil der Handlung wurde.

  • Eigentlich ist Paul ganz schön naiv. Er fängt so ein Spiel an, was doch irgendwie aus dem Ruder läuft... und denkt, er kann es sich mit so einem wie Simon ganz einfach machen.


    So richtig viel Ahnung scheint der Junge nicht zu haben. Nur eigentlich ärgerlich, daß er damit so durchkommt.

    Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.
    Antoine de Saint-Exupéry 'Der kleine Prinz'

  • Zitat

    Original von Eisnebelhauch
    ...
    Dass mit der Hemmschwelle ist leider auch nicht immer so. Im Buch hat sich ja letztendlich auch niemand dazu überwinden können Bastian zu töten. Quatschen und machen sind dann doch zwei verschiedene Dinge.


    Aber Georg versucht es doch. Er lockt Bastian in den Gang und sticht auf ihn ein. Ich denke schon, dass es ihm ernst war. Er wollte es zu Ende bringen, um seine Freundin raus zu bringen.

  • Ich bin durch den letzten Abschnitt gerast! Grandios! Mir hat das Buch wahnsinnig gut gefallen, ich werde mich neugierig auf Erebos stürzen.
    Genaueres Morgen, heute bin ich zu müde...

  • Zitat

    Original von Lumos
    Gregor hat wohl auch eine psychische Störung, so wie er darauf fixiert gewesen ist Lisbeth von sich abhängig zu machen und zu unterdrücken.


    Es gibt Leute, die müssen jemanden haben, der hilfebedürftig ist. In normalem Rahmen ist das ja auch ok, aber es gibt leider auch solche, die krankhaft beschützen müssen.

  • Ich bin gestern auch fertig geworden. Ich konnte das Buch nach der Arbeit gar nicht mehr aus der Hand legen, weil ich endlich wissen wollte wie es endet.


    Das Paul hinter den Aktionen steckt hat mich nicht sonderlich gewundert, aber das Warum fand ich überraschend.
    Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht mal ob es ihm alleine um das Geld ging. Ich hatte das Gefühl, dass er einfach Gerechtigkeit für sich, seine Ma und auch für seinen Vater wollte! Das Geld kam natürlich nicht ungelegen :)
    Aber seine Art und Weise wie er an die Sache heranging und dass er sogar Verletzungen - wenn nicht Schlimmeres - in Kauf genommen hat, ist wirklich erschreckend.
    PauL's Auftritt in der Kneipe habe ich als ehrliche Bitte um Kontaktaufnahme verstanden. Auch wenn ich Bastian absolut verstehen kann, dass er dies nicht möchte.
    Heftig fand ich allerdings auch, dass Paul Bastian's Mutter ins Spiel gebracht hat. Er hat wirklich ein Talent als Arsch darzustehen.


    Das Bastian und Iris nun zusammen leben und ihr eigenes Leben aufbauen gefällt mir sehr gut als Schluss.


    Auch wenn Doro total durchgeknallt ist und ihr schlussendliche Reaktion auf das alles eine Einforderung des Danks ist, fand ich einfach passend und herrlich!! Sie war ein wirklich guter Charakter in dem Buch!


    Alles in allem fand ich das Buch toll und die Geschichte absolut gelungen!! Großes Lob, Ursula!!

  • Was ich auch noch sehr schön fand war, als Iris am Schluss zu Bastian sagte: (Den Wortlaut weiß ich im Moment nicht genau, denn das Buch wurde mir schon aus der Hand gerissen :-) ) "Verzeih ihm aber trau ihm nicht."


    Mir hat Paul trotz allem ein bisschen leid getan. Die Abfuhr, die er immer von seinem Vater bekommen hat, gerade auch nach dem Tod der Mutter, hat ihn sicherlich arg geprägt und eine Menge in ihm in Wallung gebracht. Die lange Vorbereitung auf die Con zeigt doch auch, dass ihm die Sache sehr wichtig war und ich glaube auch, dass er nicht mit solchen Problemen gerechnet hatte, aber an einem gewissen Punkt kann man dann auch nicht mehr zurück. Das entschuldigt aber nicht, dass die Aktion ziemlich daneben war.


    Vielleicht platzt sein "Hassknoten" ja noch, wenn er mal Zeit hat genauer darüber nachzudenken, wenn er begreift, dass er auf dem besten Weg ist so zu werden wie sein Vater - und wenn Bastian ihm ein bisschen dabei hilft. Vielleicht wird er doch noch ein Netter ;-)

  • Zitat

    Original von Eisnebelhauch
    ...
    Mir hat Paul trotz allem ein bisschen leid getan. Die Abfuhr, die er immer von seinem Vater bekommen hat, gerade auch nach dem Tod der Mutter, hat ihn sicherlich arg geprägt und eine Menge in ihm in Wallung gebracht. Die lange Vorbereitung auf die Con zeigt doch auch, dass ihm die Sache sehr wichtig war und ich glaube auch, dass er nicht mit solchen Problemen gerechnet hatte, aber an einem gewissen Punkt kann man dann auch nicht mehr zurück. Das entschuldigt aber nicht, dass die Aktion ziemlich daneben war.


    Vielleicht platzt sein "Hassknoten" ja noch, wenn er mal Zeit hat genauer darüber nachzudenken, wenn er begreift, dass er auf dem besten Weg ist so zu werden wie sein Vater - und wenn Bastian ihm ein bisschen dabei hilft. Vielleicht wird er doch noch ein Netter ;-)


    Da hast du aber ein weiches Herz ;-)
    Zum Schluss kommt ja sogar noch heraus, dass er nicht mal wirklich wusste, ob Bastian wirklich sein Bruder ist. Dafür das Ganze, die Gefahr, der er alle ausgesetzt hat. Und es ist ja auch genug passiert an Verletzungen. Besonders dass er sich mit Simon eingelassen hat...und sich eingebildet hat, dass er würde Iris schon irgendwie schützen können - das zeugt alles nicht gerade von Reife und Weitsicht. Wie alt ist er? 13? Also wirklich :nono


    Edit wollte noch sagen, dass sich das " :nono " natürlich auf Paul bezieht.

    - Freiheit, die den Himmel streift -

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  • So, nun ausführlicher:
    Pauls Motiv dachte ich mir so langsam im letzten Abschnitt. Gerade das Gespräch mit seiner inzwischen verstorbenen Mutter war für mich noch ein Anhaltspunkt mehr, das sie beruhigen wollen...das passte nicht.
    Er ist seinem Vater in der Tat ähnlicher als Bastian es jemals sein wird ( zum Glück ), hat aber gleichzeitig doch die gute Seite, die immer wieder zum Vorschein kommt. Ich glaube ihm, wenn er sagt er wolle Bastian nicht weh tun und Iris nicht ausliefern. Er wollte sich nur so Simon gefügig machen und ihn benutzen. Das die Sache irgendwo aus dem Ruder laufen könnte, das hat er wohl nicht eingeplant. Da ist er genauso selbstsicher wie sein Vater.
    Was für ihn spricht, ist auch das er den Kontakt zu Bastian sucht und das Gespräch mit ihm, auch da glaube ich ihm die Sehnsucht nach einer Familie. Allerdings kommt auch seine Selbstsucht wieder zum Vorschein. Von daher denke ich, passt Carina ganz gut zu ihm, die macht auf mich auch so einen Eindruck. Sandra wäre ihm wohl zu langweilig. Der geschiehts nur recht, das sie nun ohne ihn, und hoffentlich ohne Lisbeth da steht.
    Obwohl ihre Beweggründe vielleicht ansatzweise verständlich sein können, man nimmt einer chronisch Kranken ihre Medis nicht weg, denn man kann absolut nicht einschätzen wie die Krankheit verläuft, als Laie erst recht nicht.
    Das Lisbeth sich von Georg getrennt hat, überrascht mich ein wenig. Während der ganzen Zeit über hatte ich das Gefühl, sie fühle sich recht wohl unter seinem "Schutz". Und sie äußerte ja auch froh zu sein, das er sie mit ihrer Krankheit akzeptiere. Aber, ich muß sie dennoch zu ihrer Entscheidung beglückwünschen, das Mädel wird auch ihren Weg machen.
    Für Iris und Bastian ein Happy End - wie schön! Ich finds auch toll, das er sich sein Studium mit Kellnern finanziert und sich von seinem Arschlochvater losgesagt hat. Seiner Mutter hätte ich das auch gewünscht...
    Doro - ohne Worte, auf was für einem Trip ist die denn?????


    Alles in allem: Ein superspannendes Buch, tolles Thema und hervorragend gelungene Figuren! :anbet


    Liebe Ursula, danke, das Du die LR begleitet hast! Ein tolles Buch :-]

  • Zitat

    Hm, das ist mir zu uneindeutig, zuviel "vielleicht"............und zumindest das Geld hat er ja auch schon bekommen. Ich denke auch an den Rest - die kommen einfach so davon und haben zum Teil nicht mal ein schlechtes Gewissen.
    Nein, die kommen mir alle zu gut weg.


    Finde ich auch. So eine richtige Strafe ist dieser Vater-Entzug ja nicht. Etwas, was man noch nie hatte, kann man ja nicht verlieren. Und dafür, dass die anderen trotz "Mordabsichten", Entführung und Erpressungsversuch keine Represalien bekommen finde ich auch nicht gut. Der Grund rechtfertigt schließlich nicht die Mittel.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Finde ich auch. So eine richtige Strafe ist dieser Vater-Entzug ja nicht. Etwas, was man noch nie hatte, kann man ja nicht verlieren. Und dafür, dass die anderen trotz "Mordabsichten", Entführung und Erpressungsversuch keine Represalien bekommen finde ich auch nicht gut. Der Grund rechtfertigt schließlich nicht die Mittel.


    Hier schließe ich mich an. Georg z.B. hat eine gefährliche Körperverletzung begangen. Dass am Ende alle fröhlich von dannen ziehen, ist nicht in Ordnung. Spiegelt aber leider auch unsere Gesellschaft wieder, in der man sich vieles erlauben kann, ohne dafür belangt zu werden.

  • Nur weil es nicht geschrieben stand heißt es ja nicht, dass die anderen keine Strafe bekamen. Ich hoffe ja immer noch, dass sich irgendwann das schlechte Gewissen regt und somit für eine individuelle Strafe sorgt. Auch wenn die nur in deren Köpfen abgeht.

  • Da bin ich nicht so human. Ein schlechtes Gewissen wäre mir zu wenig. Bei mir darf es gern ein bisschen mehr sein. :grin
    Auch bin ich verleitet mich zu fragen, ob in einem Jugendbuch nicht die Andeutung einer Strafe formuliert werden sollte - zwecks dem moralischen Finger für die Jugend. :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Auch wenn ich das mit dem Verwandschaftsverhältnis schon geahnt habe, fand ich den Schluss gelungen.
    Ich fand die Idee klasse, das live Rollenspiel als Spiel in einem Spiel zu nutzen. Denn Paul hat das ganze ja schon mindestens ein Jahr vorher geplant. Diese Akribie kann man nur bewundern. Er hat also eine hervorragende Menschenkenntnis und wusst so, welche Rollen er in dem Spiel um Bastian brauchte. Deshalb waren auch einige Spieler eingeweiht und andere Beiwerk.
    Die meisten habe sich dann auch so verhalten, wie er es von ihnen erwartet hat, ob nun bewusst oder unbewusst.
    Bei Doro hatte ich das Gefühl, dass es auch gespielt war, sie womöglich von Simon abhängig wäre. Ich fand es aber nicht schlimm dieses nicht in die Geschichte mit einzuweben.
    Merkwürdig fand ich allerdings wie schnell sich offensichtlich Simon auf dem Mittelaltermarkt von Paul überreden lässt. Das zeig aber auch Simons überragende Persönlichkeit, die Menschen beeinflussen und manipulieren kann. Sogar Bastian kann sich dem nicht ganz entziehen.
    Insofern passt Paul dann auch eher zu seinem Vater, als Bastian.
    Alles in allem ein toller letzter Abschnitt, eine tolle Geschichte. Ute