Die Wahrheit über Shakespeare

  • Nein, sonst wäre es ja bereits geklärt. :lache


    Unser Literaturdozent (Shakespeare-Verfechter sondergleichen) sagte uns, wenn uns nochmal jemand über diese Shakespeare-gab-es-gar-nicht-Sch** ausfragen sollte, sollen wir antworten, dass Shakespeare eine schwarzafrikanische in England eingewanderte H*** war. :chen


    Nein, ernsthaft: Hier wird versucht, eine einfach aus diversen Umständen ihre Zeit überdauert habende talentierte Person zu mystifizieren, ohne sich damit Genüge zu tun, dass der Mensch auch ganz normal gewesen und trotzdem schöne Stücke geschrieben haben könnte. :rolleyes


    Wäre Christopher Marlowe nicht so früh gestorben, würden wir eventuell jetzt über ihn spekulieren, statt über den lieben William.


  • Ich vermute mal stark bzw. bin kurz davor den endgültigen wissenschaftlichen Beweis darüber anzutreten, das Shakespeare Jack the Ripper war..... :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Soweit ich weiß, bezweifelt doch niemand das Shakespeare gelebt hat. Nur die Urheberschaft seiner Stücke wird angezweifelt - und diese Zweifel sind ja nicht völlig unbegründet.
    ABer da ich nichts zu dieser Diskussion beitragen kann, was nicht fachkundigere vor mir erarbeitet hätten, beschränke ich mich darauf zu sagen; ich weiß es nicht und ihr nicht und auch sonst keiner - deshalb kann man ja so schön spekulieren :-]

    "It is necessary to distinguish [...] between languages as such and their speakers. Languages are not hostile one to another. They are, in the contrast of any pair, only similar or dissimilar, alien or akin."
    -J. R. R. Tolkien, "English and Welsh"

  • Es kommt ja nicht von ungefähr, daß diese Spekulationen bei Shakespeare so nachhaltig sind, nicht jedoch bei anderen erstrangigen europäischen Wissenschaftlern und Künstlern. Anders als bei diesen lassen sich die uns bekannten biographischen Daten von Shakespeares Leben nur so wenig mit dem gebildeten, mit höfischen Themen vertrauten Mann in Übereinstimmung bringen, der der Autor dieser Stücke gewesen sein muss.
    Was wissen wir schon wirklich präzise über die Vergangenheit, wenn schon in der Gegenwart die Ansichten über aktuelle Geschehnisse so weit auseinanderklaffen? Ich hörte einmal den schönen Vergleich, daß unser Blick auf die Vergangenheit dem Blick von Jemandem gleicht, der durch ein Schlüsselloch in einen großen Saal blickt, und sich die Vorgänge darin zusammenzureimen versucht.
    Wenn wir einmal unterstellen, Shakespeare sei nicht der wahre Autor gewesen, und diese Verschleierung des wahren Autors ist damals gelungen, warum sollten wir heute besser Bescheid wissen, sofern uns nicht durch einen glücklichen Zufall die handschriftlichen Entwürfe der Stücke durch den echten Autor in die Hände fallen?


    Es gibt noch ein schönes Bonmot von Ambrose Bierce über die Geschichte:
    “History – An account mostly false, of events unimportant, which are brought about by rulers mostly knaves, and soldiers mostly fools.”

  • Ich folge der Theorie, dass Edward de Vere der Autor ist....und der Film passte da genau in mein Schema. Aber letztlich ist es auch egal, was zählt ist die Geschichte die erzählt wird.

  • Ich halte das ganze ehrlich gesagt für Sensationsjournalismus - immernoch. Warum kann es nicht einfach diesen Mann gegeben haben, der literarisch sehr begabt war?


    (Bestimmt fragen sich die Leute in 500 Jahren auch, ob Obama nicht eigentlich Angela Merkel mit ner Maske war :lache)

  • Kann es schon geben, aber ein Schauspieler aus einfachstem Hause, der den größten (oder einen der größten) Wortschatz der Literaturgeschichte an den Tag legt? Homer brauchte 6000 oder 9000 Vokabeln (bin nicht mehr sicher), ich meine, Shakespeare lag über 20.000?

    "It is necessary to distinguish [...] between languages as such and their speakers. Languages are not hostile one to another. They are, in the contrast of any pair, only similar or dissimilar, alien or akin."
    -J. R. R. Tolkien, "English and Welsh"

  • Und warum nicht? Er spielte auch Theater, was ihn sicherlich zum Beschäftigen mit Sprache gebracht hat. Und wenn man anfangen würde, festzulegen, wozu jemand imstande ist und wozu nicht, müsste man ja überall weitermachen. Womöglich hat ja Beethoven seine Stücke nicht selbst geschrieben, immerhin war er taub?


    Und dass das ganze Christentum eigentlich nur wegen der Suche nach dem Heiligen Gral existiert, wissen wir ja spätestens seit "DaVinci Code". ;-)

  • Beethoven wurde erst taub, nachdem er jahrzehntelang Musiker war und sein Klavier in-und auswendig kannte.
    Jeder Schriftsteller entwickelt hingegen seinen Lieblingswortschatz (überhaupt jeder Mensch), auch wenn er deutlich mehr versteht (Aktiv-/Passivwortschatz).
    Letzten Endes will ich darauf hinweisen, dass wir nichts wissen und nur über Möglichkeiten reden - die wir selbstverständlich ernst nehmen müssen, auch wenn sie sich irgendwann als falsch erweisen (vgl. Anastasia Romanowa).



    PS. Für die Zahlen von oben keinerlei Gewähr, ich meine mich an sie zu erinnern.

    "It is necessary to distinguish [...] between languages as such and their speakers. Languages are not hostile one to another. They are, in the contrast of any pair, only similar or dissimilar, alien or akin."
    -J. R. R. Tolkien, "English and Welsh"