Kurzbeschreibung
London in den vierziger Jahren: Jeden Monat geht Daisy in die Londoner Nationalgalerie, um das einzige dort ausgestellte Meisterwerk zu sehen. Diese Momente sind für sie besonders wertvoll, sie geben ihr Kraft in den kriegszerissenen Zeiten. Jahre später entdeckt die junge Claire die Briefe, die Daisy damals schrieb. Darin lernt sie eine Frau kennen, die allen Konventionen zum Trotz ihren Weg ging. Nach einem schrecklichen Schicksalsschlag findet jetzt auch Claire den Mut, Schritt für Schritt ein neues Leben zu beginnen.
Über den Autor
Camilla Macpherson hat nach ihrem Studium in Oxford als Juristin in London und Mailand gearbeitet. Nach einigen z. T. preisgekrönten Kurzgeschichten ist Am Tag und in der Nacht ihr erster Roman. Camilla Macpherson ist mit einem kanadischen Musiker verheiratet, hat eine Tochter und lebt mit ihrer Familie in London.
Meine Meinung:
Ein wirklich schönes Buch mit einer ungewöhnlichen Art der Erzählung und vielen sehr gelungen eingesetzten sonst eher selten anzutreffenden Stilmitteln.
Hier und da war mir die Geschichte ein wenig zu simple gestrickt, bzw. zu vorhersehbar waren die Geschehnisse arrangiert. Trotzdem hatte ich viele interessante Lesestunden und auch wenn sich meine Einstellung nicht immer mit der der Protagonisten deckte, bzw. meine Gefühle und Emotionen in diesen Situationen in eine andere Richtung gingen, fand ich die Grundidee durchaus interessant und zum Nachdenken anregend. Ich mag es, wenn Büch auf zwei Zeitebenen spielen und so wie hier geschickt miteinander verbunden werden, der Aspekt der Kunst in diesem Buch war für mich ein weiterer Pluspunkt. Allerdings hätte auch ich mir eine etwas wertigere Aufmachung für das Buch gewünscht, oder zumindest größere Abbildungen in Farbe, da es sich doch um nicht so bekannte Bilder handelt, hätte man dann schöner den Beschreibungen folgen können. Ich kannte nur den Heuwagen und das Selbstbildnis...
Sicherlich ist das Buch nicht für jeden Leser geeignet, wer aber ein wenig nett gemachte gefühlvolle Unterhaltung mit einem gewissen intellektuell-künstlerischem Bezug sucht, der könnte hier durchaus befriedigt werden.
Übrigens finde ich, daß zu einer Rezension keineswegs eine komplette Zusammenfassung des Inhalts gehört und war über so manche Rezension bei Amazon verärgert, die aus meiner Sicht deutlich zu viel vorweg nimmt. Ich frage mich da immer, was sich der Rezensent dabei denkt, dem Leser eventuell das Vergnügen der eigenen Entdeckung beim Lesen zu verderben...