Hier kann zum 1. Aufzug geschrieben werden.
'Macbeth' - 1. Aufzug
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Interessant, interessant!
Dieser erste Aufzug hat 7 Szenen:
1. Szene - Auftritt der Hexen (die brauchen wir später noch)2. Szene - zeitgleich, eine Schlacht; Macbeth als Heerführer
3. Szene - Die Hexen sagen Macbeth eine glänzende Karriere voraus, aber auch Banquo (soll ein Geschlecht von Königen hervorbringen)
4. Szene - Hm, der König überträgt seinem Sohn die Thronfolge.
5. Szene - Lady Macbeth betritt die Bühne, die findet, dass es ihrem Mann an Bosheit fehlt, seine/ihre Wünsche zu erfüllen.
6. Szene - Oh, du argloser König Duncan...
7. Szene - "...gespannt zu dieser Schreckenstat ist jeder Nerv..." - Macbeth kurz vor dem Königsmord
Da sieht man mal wieder, wie Wünsche und Begehrlichkeiten geweckt werden, von denen vorher niemand etwas ahnte. Macbeth sieht plötzlich Möglichkeiten vor sich und läßt sich von ihnen verführen. Ohne seine liebende Gattin allerdings hätte er vielleicht nicht den Entschluss zum Handeln gefasst. Sie traut ihrem Mann nicht den Mut zur letzten Konsequenz zu.
Macbeth freut sich über die Prophezeiungen der Hexen. Als König Duncan seinen Erstgeborenen zum Thronfolger ernennt, fängt Macbeth an, über die ihm noch im Weg liegenden Steine nachzudenken. (1. Aufzug, 4. Szene):
"Ha! Prinz von Cumberland! - Das ist ein Stein,
der muss, sonst fall' ich, übersprungen sein,
weil er mich hemmt. Verbirg dich, Sternenlicht!
Schau meine schwarzen, tiefen Wünsche nicht!
Sieh', Auge, nicht die Hand; doch lass geschehn,
was, wenn's geschah, das Auge scheut zu sehn!" -
der 1. Aufzug ist wirklich spannend. Nun haben sich Macbeth und seine Frau dazu entschlossen, den König mit den Dolchen seiner Kammerdiener umzubringen..
ZitatOriginal von Clare
Ohne seine liebende Gattin allerdings hätte er vielleicht nicht den Entschluss zum Handeln gefasst. Sie traut ihrem Mann nicht den Mut zur letzten Konsequenz zu.wahrscheinlich würde er sich ohne Lady Macbeth tatsächlich nicht trauen, diesen Mord zu begehen. Anscheinend aber ja nur, weil dann sein gerade erungener Titel und Ruhm zunichte gemacht werden könnten, wenn die Tat auf ihn zurückfiele. Ich weiß noch nicht so ganz, was ich von Macbeth halten soll, sympathisch ist er mir bisher nicht Mal sehen, was die nächsten Aufzüge mit sich bringen
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Der Auftritt der drei Hexen war spannend. Zumal die Prophezeihungen für beide ja einigen vorausahnen lassen. Mal sehen, was eintrifft und wer wirklich belohnt wird am Ende.
Lady Macbeth ist ja eine ganz üble Frau. Sie scheint ja alles zu opfern bereit zu sein, nur um ihre Ziele zu erreichen. Sie weiß auf jeden Fall, wie sie mit ihrem Gatten umspringen muß, um ihn dort zu haben wo sie ihn haben will.
Macbeth selbst sucht den einfachsten Weg zum Erfolg. Ihm wäre wirklich am liebsten ihm würde alles in den Schoß fallen. Ich kann mir kaum vorstellen, daß er oder seine Frau zufrieden sind, wenn sie die Krone für ihn ergattert haben.
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Zitat
Original von Saiya
Lady Macbeth ist ja eine ganz üble Frau. Sie scheint ja alles zu opfern bereit zu sein, nur um ihre Ziele zu erreichen. Sie weiß auf jeden Fall, wie sie mit ihrem Gatten umspringen muß, um ihn dort zu haben wo sie ihn haben will.
Schrecklich, wie sie ihm immer zu verstehen gibt, wie feige und unmännlich er in ihren Augen doch ist -
Ich hab den ersten Aufzug vor ein paar Wochen schon mal gelesen, aber als ich hier heute zum ersten mal reinguckte, musste ich feststellen, dass ich viele Details schon wieder verdraengt hatte Hab die Erinnerung aber jetzt nochmal aufgefrischt
Die drei Hexen finde ich eigentlich mit das Interessanteste in diesem Aufzug, weil diese "Fantasyelemente" (u.a. ja auch Ein Mittsommernachtstraum, die Geister in Hamlet & Richard III usw) ja eigentlich eher dem Schauerroman zugeordnet werden. Die Schauerromanschreiber in der Tat haben Shakespeare da als eine Quelle der Inspiration gesehen, dabei sind sie doch oft eher als weniger hochwertige Literatur abgetan worden
Ansonsten ist es natuerliche klassische Exposition nach dem Schema der griechischen Tragoedie. Wir lernen die handelnden Personen, also insbesondere Macbeth und Lady Macbeth kennen und werden mit der Ausgangssituation konfrontiert. Sympathietraeger sind die beiden natuerlich nicht gerade, wie hier ja auch schon festgestellt wurde
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gibt es Schauerromanschreiber aus der Zeit, die heute noch etwas bekannter sind? Wen meinst du konkret?
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Zitat
Original von Mia08
gibt es Schauerromanschreiber aus der Zeit, die heute noch etwas bekannter sind? Wen meinst du konkret?Schauerromane sind nach Shakespeare's Zeit erst populaer geworden (18./19 Jh)
Ich muss gestehen - gelesen habe ich keinen Schauerroman Eine der bekantesten Autorinnen, die auch dafuer bekannt ist Querverweise auf Shakespeare einzubauen, waere Anne Radcliffe. Bitte frag mich jetzt nicht was genau sie gemacht hat - Zitate eingebaut und ich denke sie hat das auch offen erwaehnt, dass sie sich daran orientiert hat. Habe es aber wie gesagt nicht selber gelesen, der Prof hat das nur gesagt, also glaub ich ihm das mal
Am bekanntesten ist von ihr vielleicht "The Mysteries of Udolpho" (deutschen Titel wuesste ich jetzt nicht), weil dies das Buch ist, welches die Protagonistin von Jane Austens "Northanger Abbey" liest (und Northanger Abbey ja u.a. eine Parodie auf den Schauerroman ist).
[Hach, ich liebe Intertextualitaet :grin]Viele Schauerromane sind nie zu dem absoluten Weltruhm gekommen glaube ich, aber bekannte Autoren, die man zumindest teilweise zu diesem Genre zaehlen kann sind natuerlich Poe und Charlotte und Emily Bronte (Bertha in Jane Eyre, Catherine in Die Sturmhoehe). Hier wuesste ich aber nicht von konkreten Querverweisen zu Shakespeaere.
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wollte editieren und hab aus versehen zitiert sorry
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achso, danke bin heute etwas zerstreut, deshalb hab ich das nicht auf Anhieb verstanden. Das ist ja richtig interessant, gerade das mit Northanger Abbey usw. [ja Intertextualität hat schon manchmal was :grin]
mir würde noch Mary Shelley einfallen, aber ich bezweifle, dass sie Bezüge zu Shakespeare gesponnen hat (hab Frankenstein aber noch nicht gelesen :grin)
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Zitat
Original von Mia08
achso, danke bin heute etwas zerstreut, deshalb hab ich das nicht auf Anhieb verstanden. Das ist ja richtig interessant, gerade das mit Northanger Abbey usw. [ja Intertextualität hat schon manchmal was :grin]mir würde noch Mary Shelley einfallen, aber ich bezweifle, dass sie Bezüge zu Shakespeare gesponnen hat (hab Frankenstein aber noch nicht gelesen :grin)
Stimmt Mary Shelley habe ich jetzt vergessen. Oder Bram Stoker mit Dracula. Gibt schon einige die es doch noch zu Weltruhm geschafft haben, auch wenn Schauerromane wie gesagt eine Zeit lang als Trivialliteratur verpoent waren.
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Ja, der erste Abschnitt. Nach und nach werden die Personen des Stückes vorgestellt, man ist sofort in der Geschichte gelandet.
Die 3 Hexen mit ihren Voraussagen zu Macbeth, da bin ich gespannt, was alles wahr wird.
Und Lady Macbeth ist eine sehr egoistische Frau, die nur ihre eigenen Ziele verfolgt und dabei anscheinend über Leichen gehen würde. Ich mag sie nicht sonderlich. -
Zitat
Original von Saiya
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Macbeth selbst sucht den einfachsten Weg zum Erfolg. Ihm wäre wirklich am liebsten ihm würde alles in den Schoß fallen. Ich kann mir kaum vorstellen, daß er oder seine Frau zufrieden sind, wenn sie die Krone für ihn ergattert haben.Macbeth ist zwar ein Heerführer, aber er ist ein schwacher Mensch. Begierig saugt er die Vorhersagen der Hexen auf. Vielleicht waren es ja auch wirklich seine geheimen Wünsche, aber er ist beeinflussbar, besonders von seiner Frau. Frei nach dem Motto: Oh, das wird also mir geschehen, na das wollte ich schon immer, aber vielleicht geht es ja auch von allein.
Ich finde, er verändert sich unter dem Schatten der Prophezeiung. Wenn man lange genug über so etwas nachdenkt, beginnt es realer zu werden, und irgendwann dachte er vielleicht sogar, das entspringe seinen Gedanken...
Edit übermalte für mich einen Rechtschreibfehler
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Schön!!!
Es liest sich bisher ganz toll. Bin wieder begeistert, wie schön das Stück zu lesen ist.
Bei meiner Ausgabe steht der Text immer auf den rechten Seiten mit Fussnoten. Die sind dann auf der linken Seite und erklären sowohl einige Wörter als auch ganze Sätze.
So lese ich den Text oft 2 mal. Erst schaue ich, was dort steht, gucke mir die Fussnoten an, ob ich es auch richtig verstanden habe und lese dann den Text erneut.
Dabei kann ich dann den Stil nochmal besser genießen!Der Rhythmus ist wirklich toll.
Die Szenen mit den Hexen haben mir auch am besten gefallen.
Gut gelungen finde ich aber auch Duncans Ankunft auf Inverness. Es wirkt alles so friedlich auf ihn und in Wirklickkeit ist es genau das Gegenteil!
An dieser Stelle ist mir das Leitmotiv des Stücks mit 'fair is foul and foul is fair' besonders aufgefallenAnsonsten finde ich, dass Macbeth doch toll zu seiner Frau passt. Beide wollen ALLES und das am liebsten SOFORT.
Er scheint aber doch mehr Skrupel zu entwickeln als sie. -
Zitat
Original von Lesehest
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Ansonsten finde ich, dass Macbeth doch toll zu seiner Frau passt. Beide wollen ALLES und das am liebsten SOFORT.
Er scheint aber doch mehr Skrupel zu entwickeln als sie.Ich bin mir gar nicht so sicher, ob er so ist wie sie. Für mein Empfinden entwickelt sich der Drang, die Prophezeiung wahr werden zu lassen, bei ihm erst, während sie sofort anspringt, so als sähe sie all das Gold und allen Ruhm schon in der Ferne funkeln.
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Zitat
Original von Clare
Ich bin mir gar nicht so sicher, ob er so ist wie sie. Für mein Empfinden entwickelt sich der Drang, die Prophezeiung wahr werden zu lassen, bei ihm erst, während sie sofort anspringt, so als sähe sie all das Gold und allen Ruhm schon in der Ferne funkeln.
Auf mich machte es schon den Eindruck, als würde Macbeth sehr auf die Prophezeiungen anspringen (jedenfalls im Gegensatz zu Banquo).
Das ist in der 3. Szene.
Baquo überlegt, ob sie die Hexen nur 'erträumt' haben könnten, während Macbeth zuvor mehr Informationen von den Hexen haben möchte und - als sie verschwinden- sagt, 'Would they had stayed!' (Zeile 83 in Szene 3)Interessant bei Lady Macbeth ist aber nicht nur, dass sie sofort die gleichen Gedanken hat wie Macbeth, sondern auch, dass sie schon ahnt, dass ihr Mann evtl zu 'schwach' ist, um den Mord wirklich durchzuführen (Zeile 14 Szene 4)
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Warum habe ich mich bloß für die Leserunde angemeldet?
Ich finde das Stück echt schwer, entweder liegt es an der Übersetzung oder ich bin einfach zu doof dafür.Viele Wörter kenne ich gar nicht und eine Erklärung gibt es auch nicht. Schade eigentlich. Also lese ich jeden Abschnitt mindestens 2 mal, manchmal auch noch öfter um überhaupt zu verstehen, was eigentlich Sache ist.
Aber da muss ich nun durch.Nun aber zum Inhalt:
Ich weiß nicht ob Macbeth toll zu seiner Frau paßt. Er freut sich zwar das er jetzt Than von Cawdor ist, er möchte auch wie es in der Prophezeiung gesagt wurde König werden, aber den Weg dahin zeigt ihm seine Frau.
Und sie hat auch Bedenken, ob er überhaupt geeignet ist.Schließlich sagt sie ja auch ( 5. Szene )
Glamis bist Du und Cawdor; und sollt werden,
Was dir verheißen ward! - Doch fürcht ich Dein Gemüt:
Es ist voll von Milch der Menschenliebe,
Das Nächste zu erfassen. Groß möcht´st du sein;
Bist ohne Ehrgeiz nicht; doch fehlt die Bosheit,
Die ihn begleiten muß. Was recht du möchtest,
Das möcht´st du rechtlich; möchtest nicht falsch spielen. ....Das heißt für mich, er ist zu gutmütig, hat zwar Ehrgeiz aber ist nicht bösartig und kann niemanden hintergehen oder falsch spielen.
Lady Macbeth ist dagegen schon anders, es scheint sie geht über Leichen und ohne Rücksicht auf Verluste. Und sie beschimpft ihn ja mehr oder weniger, weil er zu schwach ist.
Was ich jetzt aber wirklich nicht verstehe. Duncan hat doch seinen Sohn schon als Nachfolger bestimmt. Warum wollen sie denn jetzt Duncan umbringen und nicht den Sohn?
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Mag sein, dass Macbeth auch alles sofort haben will, aber der Weg dorthin ist ihm nicht recht. Macbeth selbst scheut vor dem Mord zurück, er will es nicht. Er hat zweifel, ob das gelingen mag. Seine Frau hingegen hat den Plan entwickelt und drängt ihn dazu.
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Zitat
Original von Macska
Warum habe ich mich bloß für die Leserunde angemeldet?
Ich finde das Stück echt schwer, entweder liegt es an der Übersetzung oder ich bin einfach zu doof dafür.
...Ich denke nicht, dass du zu doof dafür bist. Shakespeare-Stücke lesen sich nicht immer leicht, und ein bisschen muss es einem vielleicht auch liegen, sonst wird es zur Qual
Ich liebe es ja! Allein diese verschlungene Sprache. Es erfordert viel Aufmerksamkeit beim Lesen, wenn man die Handlung mitbekommen will.Nur Mut, du schaffst das bestimmt!
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Es wird besser
Ich schaffe das schon, Buch abbrechen gibt es bei mir ganz selten.