'Macbeth' - 5. Aufzug

  • Wikipedia:
    Aus Entstehung:


    Auch Jakob I. nahm indirekt Einfluss auf die Gestaltung des Dramas: Shakespeare war als Hofdichter auch daran gelegen, seinen königlichen Gönner zufriedenzustellen. Die positive Darstellung Duncans, des rechtmäßigen Königs, die Darstellung Macbeths als feigen Mörder und Tyrannen, sowie die Erwähnung von Jakobs vermeintlichem Vorfahren Banquo sind; obgleich historisch nicht korrekt; diesem Umstand mit geschuldet. Im vierten Akt, als in einer prophetischen Vision vor den Augen des entsetzten Macbeth die Reihe der Nachkommen erscheint, die sein Opfer gezeugt hat, tritt als letzter und achter König Jakob selbst auf. Darüber hinaus greift der Dichter das Motiv des wundertätigen Königs auf.


    Banquos Erblinie :grin

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von HeikeArizona ()

  • Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich Shakespeare so etwa 1986 ganz gelesen.
    Aber so, wie man einen Roman liest - und schon längst die Details vergessen...
    :unverstanden


    Wann lesen wir das nächste Stück? :gruebel


    Jetzt verschwinde ich wieder :krank


    :wave

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Zitat

    Original von HeikeArizona
    ...


    Wann lesen wir das nächste Stück? :gruebel
    ...


    Im nächsten Jahr, vielleicht im Frühjahr, und wahrscheinlich wird es "Sommernachtstraum" sein, wenn sich im Klassiker-Tread genug dafür interessieren.

  • Zitat

    Original von Clare


    Im nächsten Jahr, vielleicht im Frühjahr, und wahrscheinlich wird es "Sommernachtstraum" sein, wenn sich im Klassiker-Tread genug dafür interessieren.


    Was ist eigentlich mit "Der Kaufmann von Venedig"? Der steht bei den Klassiker-LR ja ganz oben mit mehr als 10 Teilnehmern.

  • Hatte mit dem letzten Akt teilweise so meine Probleme. Zum einen inhaltlich, ich hatte zum Beispiel auch nicht mitbekommen, woran Lady Macbeth genau gestorben war. Aber das wurde ja hier inzwischen geklaert.




    Persoenlich fand ich auch ein paar Dinge unschoen, die ich mir anders gewuenscht haette. Zum einen waere es interessant gewesen, zu wissen was mit Fleance passiert, das haben hier ja auch schon andere gesagt. HeikeArizona's Hintergrundwissen erklaert ja aber, wieso das zu Shakespeaere's Zeiten unnoetig war :)


    Was mich mehr "stoert" ist das Ende von Lady Macbeth, ich finde es ist ihrer unwuerdig. Sie ist die einzige wirklich starke Frauenfigur, die ich bisher bei Shakespeare kennenlernen durfte und mit - so kaltbluetig und unsympathisch sie auch sein mag - irgendwie ans Herz gewachsen :grin Ihr Tod kommt halt ohne Glanz daher und Macbneth tut den sehr schnell ab.
    Interessanterweise erinnere ich mich, dass ich, als ich Hamlet das erste mal gelesen habe, auch ein aehnliches Gefuehl beim letzten Akt hatte. Hier sind es vor allem Laertes und auch Hamlet selber die relativ schnell und ohne Glanz sterben. Inzwischen hab ich mich dran gewoehnt, vielleicht kommt das bei Macbeth auch noch ;-)



    HeikeArizona : Danke fuer die interessanten Infos. Das mit LotR finde ich auch interessant, mein absolutes Lieblingsbuch und ich liebe ja Intertextualitaet. Vielleicht kann ich das mal in einem Essay einbauen :-]

  • Zitat

    Original von ScoobyDoo


    HeikeArizona's Hintergrundwissen erklaert ja aber, wieso das zu Shakespeaere's Zeiten unnoetig war :)


    HeikeArizona : Danke fuer die interessanten Infos. Das mit LotR finde ich auch interessant, mein absolutes Lieblingsbuch und ich liebe ja Intertextualitaet. Vielleicht kann ich das mal in einem Essay einbauen :-]


    Mein Hintergrundwissen?
    *öhm* Fremde Federn stehen mir nicht! :grin
    Dieses Wissen stammt von Tante Wiki...
    Nur die Bemerkungen zum Thema LotR stammen von mir...
    :wave

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)



  • ....das Hintergrundwissen, das HeikeArizona netterweise fuer alle gepostet hat, die zu faul sind um selber bei Wikipedia nachzugucken, erklaert ja aber....



    :grin


    Trotzdem danke fuers posten, bin selber naemlich faul.



    Heute Nachmittag habe ich uebrigens meine Vorlesung zum Thema Macbeth, falls Interesse besteht wuerde ich dann evtl interessante Aspekte hier auch nochmal mitteilen :-)

  • Zitat

    Original von ScoobyDoo



    Heute Nachmittag habe ich uebrigens meine Vorlesung zum Thema Macbeth, falls Interesse besteht wuerde ich dann evtl interessante Aspekte hier auch nochmal mitteilen :-)


    jaaaa :-]

  • Huhu :wave


    tut mir Leid, dass ihr ein bisschen warten musstet, bei mir ist der Stundenplan gegen Ende der Woche leider immer sehr vollgepackt :-(


    Die Vorlesung war ok, auch wenn es nicht die beste/aufschlussreichste war, die ich bisher besucht habe.


    Hier ein paar Aspekte die hervorgehoben wurden:


    - Das "Problem", dass Macbeth kein klassischer, tragischer Held ist, mit dem das Publikum leiden kann, sondern ein Krimineller, der nicht gerade Applaus und Sympathien herausbeschwoert. Daraus entsteht das Problem ein fuer eine Tragoedie "angemessenes" Ende zu schreiben, in dem der tragische Held mit sich selber wieder ins Reine kommt


    - die Sprache. Durch die Poetik kann der Zuschauer sich in die Charaktere hineinversetzen und erkennt wie sie unter grossem Stress handeln und im Konflikt mit sich selber stehen. Die Charaktere werden komplex dargestellt, keineswegs einseitig nur gut oder nur boese.


    - die 'beruehmte' Macbeth Rede ("Tomorrow and Tomorrow and Tomorrow") - nie wir das Personalpronomen 'ich' verwendet, hier kann man eine Parallele zu Hamlet's "To be or not be" Rede erkennen, auch hier fehlt das Wort.
    Die Rede weist auf ein Hauptthema in den Stueck hin, Zeit und die Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, hier verschmelzen Gegenwart und Zukunft zu einem.
    Charakterisiert ausserdem das Stueck, Macbeth ist nur der Schauspieler, der in eine so boese Rolle hineingedraengt wird (oder zumindest fuehlt er sich so), es ist seine Pflicht/Bestimmung
    Schatten und Motive aus dem Theater ('life's but a poor player') sind wiederkehrende Motive
    Hier war noch einiges mehr, das hab ich aber nicht korrekt verstanden bzw. werde aus meinen Notizen nicht mehr so recht schlau :-(


    - Schlafwandel Szene von Lady Macbeth zeigt 2 Seiten, ihr inneres Drama, eine Frau die im Endeffekt leidet, die aber dennoch 'boese' ist.


    - Handlung beginnt sehr schnell (schneller als ueblich). Oft Mehrdeutigkeiten und "Wortwitze" (Fair is foul and foul is fair -> Verwirrung, Unsicherheit usw. Auch 'Nothing is but what is not' (weiss aber gerade nicht wo das vorkommen soll). Beispiel: Szene 1.5 und 1.6 im Kontext, zuerst wird der Mord and Duncan geplant, dann betritt Duncan die Szene und lobt genau denselben Ort. In 1.5 kommt ein Rabe vor, waehrend Duncan in 1.6. eine Amsel (?) erwaehnt.


    - Lady Macbeth in 1.5: 'Nor Heaven peep through the blanket of the dark to cry 'Hold, hold' ', es koennte aber bedeuten, dass sie sich unterbewusst wuenscht, jemand staerkeres wuerde kommen und sie abhalten


    - Szene 3.2 wurde im Detail besprochen, u.a. folgende Aspekte: Wortspiele, z.B. 'seeling' kann zwei Bedeutungen haben (zB. einen Brief mit einem Siegel versehen, oder aber die Augen eines Falken zunaehen).
    Gegenueberstellen von Augen (Bewusstsein) und Hand (die ausfuehrt)
    'thicken' wird generell oft verwendet, hier ist es das Licht, aber Lady Macbeth verwendet es in 1.5 im Bezug auf ih Blut
    apokalyptisch angehaucht



    Es gab noch deutlich mehr, leider hat der Dozent total schnell geredet, deshalb konnte ich nicht sehr gut und ausfuehrlich mitschreiben :-(

  • So, nun hatte auch ich endlich mal wieder Zeit und Ruhe, um Macbeth ganz zu beenden.


    Mir ist die Szene von Lady Macbeth so im Kopf geblieben, wie sie verzweifelt versucht, ihre Hände vom Blut zu reinigen.
    Auch der siech bewegende Wald ist natürlich toll :-]


    Generell hat mich das Stück sehr gut gefallen. Die Sprache fand ich auch dieses Mal wieder wunder schön und ich war mit meiner 'New Swan Shakespeare' Ausgabe (Longman) sehr zufrieden.


    Wenn wir ein weiteres Stück zusammen lesen, werde ich versuchen, dieses ebenfalls von Longman zu bekommen.



    LG Lesehest :wave

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts