Auf verborgenen Wegen – Deeanne Gist, J.Mark Bertrand

  • Verlag: Gerth, 2011
    Gebundene Ausgabe: 346 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Rylee Monroe führt die Hunde reicher Leute im noblen Charleston aus. Doch seit ein Dieb die Gegend mit seinen Einbrüchen auf Trab hält, fühlt die junge Frau sich unbehaglich. Jemand scheint sie zu beobachten. Der Reporter Logan Woods will dieser Einbruchserie auf den Grund gehen. Die bezaubernde Frau, die er im Park trifft und die seltsamerweise für alle Opfer die Hunde ausführt, rückt immer stärker in den Mittelpunkt seiner Ermittlungen. Doch Rylee Monroe als Einbrecherin? Das kann sich Logan beim besten Willen nicht vorstellen. Schließlich wird er vor eine Entscheidung gestellt Deeanne Gist legt einen romantischen Krimi vor, der im Charleston der heutigen Zeit spielt.


    Über die Autoren:
    Deeanne Gist hat bislang sieben Romane verfasst, von denen bislang fünf auf Deutsch erschienen sind ("Die widerspenstige Braut", "Die unbeugsame Dame", "Die eigenwillige Jungfer", "Das kratzbürstige Frauenzimmer", "Eine Braut auf Bestellung"). Sie ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt in Houston, Texas.
    Mark J. Bertrand hat fünfzehn Jahre lang in Houston, Texas gelebt, wo er einen Abschluss in Kreativem Schreiben gemacht hat. Nachdem er und seine Frau einen Hurrikan zu viel erlebt hatten, kehrten sie Texas den Rücken und zogen nach South Dakota. Im Juli 2010 veröffentlichte Mark seinen ersten eigenen Krimi.


    Mein Eindruck:
    Deeanne Gist, Autorin christlich gefärbter historischer Romane, hat zum ersten Mal einen Krimi geschrieben, eigentlich einen Lady-Thriller, also Romantik und Crime. Deeanne Gist hat mit dem Krimiautor J.Mark Bertrand zusammengearbeitet.
    Für Fans dieses Genres ist der Roman zu empfehlen, aber auch nur denen, denn wer härtere Kost gewohnt ist, liegt hier falsch.


    Ich weiß nicht, ob es eventuell an der deutschen Übersetzung liegt, aber anfangs (und später auch ab und zu) bin ich über einige sprachlichen Unausgewogenheiten gestolpert, die wirklich stören. Später wird der Romanstil flüssiger und lässt sich gut weglesen.


    Die Krimihandlung ist für erfahrene Krimileser voraussichtlich schnell vorhersehbar.
    Immerhin ist die Idee eine Hundesitterin auf Inlinern durch Charlestown rollend in den Mittelpunkt zu stellen ziemlich originell und Rylee funktioniert als Protagonistin auch gut. Sie ist lebhaft und von den bisherigen Erfahrungen ihres Lebens geprägt, denn ihre Eltern starben früh. Sie hat nur noch ihre Großmutter, die jedoch in einem Pflegeheim lebt.
    Sie wird in Einbrüche in die Häusern ihrer Kundschaft verwickelt, zunächst als Zeugin, später als Verdächtige. Sie wird sogar verhaftet.
    Außerdem steht sie zwischen zwei Männer. Karl, der gutaussehende Sohn eines Anwaltes und Logan, ein Journalist auf der Spur des Einbrechers.
    Der Fall führt zurück in die Vergangenheit der Familien der Beteiligten


    Der Mix funktioniert tatsächlich und der Roman wird zur leichten Kost mit Niveau.

  • Als die für historische Romane bekannte Autorin Deeanne Gist und der amerikanische Krimiautor J. Mark Bertrand sich entschlossen haben, gemeinsam ein Buch zu schreiben, war es der Wunsch von Deeanne Gist, dass es sich bei der Heldin um eine Hundeliebhaberin handelt. Als Gegensatz wünschte sich Bertrand einen Helden, der Angst vor Hunden hat. So lautet die Vorgeschichte zum Buch „Auf verborgenen Wegen“. Charakterstarke und originelle Helden sind für mich schon mal eine gute Voraussetzung für einen ansprechenden Roman. Und der ist den beiden auch gelungen.
    Die Heldin des Buches, Rylee, liebt ihre Arbeit als Hundesitterin für die gehobene, reiche Schicht in Charleston. Doch in letzter Zeit ist sie über die vielen Diebstähle beunruhigt, die fast ausschließlich in den Häusern ihrer Klienten verübt werden. Gestohlen wird meist nur ein kleiner Gegenstand, der kurze Zeit später an einem anderen Ort wieder auftaucht. Der Verdacht der Polizei fällt auf Rylee, die durch ihre Arbeit Zugang zu allen Häusern hat. Logan, Journalist, lernt Rylee bei seinen Ermittlungen genauer kennen und glaubt an ihre Unschuld. Doch seine Möglichkeiten, ihr zu helfen sind sehr begrenzt. Schließlich versuchen die beiden auf eigene Faust, den Täter zu finden.
    Mir hat das Buch gut gefallen. Die Rätzel um den Diebstahl sind bis zum Schluss offen geblieben, so dass die Geschichte bis zum Ende spannend war und man einfach weiterlesen musste. Der flüssige, unkomplizierte Erzählstil hat dazu ebenfalls seinen Teil beigetragen. Bei „Auf verborgenen Wegen“ handelt es sich um einen christlichen Roman. Das Vertrauen und das Zweifeln an Gott werden in kurzen Gebeten deutlich, wirken aber auf mich nicht aufdringlich.
    Insgesamt ein empfehlenswertes, spannendes Buch: Sowohl für alle Hundefreunde als auch für alle Krimiliebhaber.