Die Kinder des Gral - Peter Berling

  • Habe über Houben nachgelesen. Ja, ein sehr informatives Buch. Hat mir vor allem geholfen, mal die ganzen sizilischen Normannen auseinanderzuklauben und meine alten Bekannten vom ersten Kreuzzug, Bohemund und Tankred, einzuordnen.


    Zitat

    Original von Siorac
    Ich erlaube mir sogar noch eine freche Bemerkung: Ich kenne mindestens zwei studierte Historiker die über meine spezifischen Geschichtsthemen nicht annährend so gut bescheid wissen wie ich. Dafür fehlt mir natürlich an anderer Stelle unendlich viel.


    Was mir fehlt, neben Feinheiten wie Latein und Alt(mittel?)hochdeutsch sind die Hintergründe, Quellenstudium, vergleichendes, ... Methoden, erfahrenes richtig einzuordnen und zu bewerten. Es bleibt stets ein Kratzen an der Oberfläche. Aber ein schönes und durchaus befriedigendes. Ein Hobby halt, statt einer Karriere.

  • Zitat

    Original von Siorac
    Das ist so lustig bei Houben: Er nennt Norwich an irgendeiner Stelle einen "interessierten Amateur".



    Das klingt nicht nett - :cry
    ein interessierter Laie, o.k. ...schließlich ist Norwich nicht Historiker von Beruf.
    Aber AMATEUR?


    Das ist er eindeutig nicht.
    Als Studierender an mehreren führenden Universitäten und als Diplomat ist er das wissenschaftliche Arbeiten gewöhnt und auch in der Lage, sich sehr qualifiziert in fachfremde Gebiete einzuarbeiten.


    Mir gefällt, dass er oft zu einem strittigen Aspekt die verfügbaren Quellen angibt oder zitiert, nach dem Motto "der eine Chronist schreibt dies, der andere schreibt das, dabei wissen wir, dass der eine pro Roger, der andere Contra Roger eingestellt ist....etc."
    Er zieht dann seine Schlussfolgerung, aber man hat die Möglichkeit, für sich selbst auch anders zu urteilen.


    Er schreibt sehr schlüssig, nachvollziehbar und übersichtlich. Es gelingt ihm, die Gesamtsituation und die begleitenden Umstände verständlich zu machen.
    Seine Sprache ist ausgefeilt, aber anschaulich und geordnet.
    Zusätzlich vermittelt er ein lebendiges Bild der Personen und ihres Charakters.


    @ Grisel: Das war meine Rezi....da würde natürlich noch die Inhaltsbeschreibung fehlen, aber grob geht es um die Herrscher auf Sizilien zwischen 1130 und 1194.


    Ich werde mir bald auch das Buch besorgen, das die Zeit vor 1130 behandelt, also den ersten Teil der Hauteville-Geschichte darstellt:
    "Die Wikinger im Mittelmeer."


    Ihr seht, bei mir gerät die Reihenfolge leicht durcheinander....


    Nun kommt aber erst der Houben dran!

  • Zitat

    Original von Siorac
    Ich erlaube mir sogar noch eine freche Bemerkung: Ich kenne mindestens zwei studierte Historiker die über meine spezifischen Geschichtsthemen nicht annährend so gut bescheid wissen wie ich. Dafür fehlt mir natürlich an anderer Stelle unendlich viel.


    Das kann man groß schreiben... :-)


    Das leuchtet mir auf jeden Fall ein.
    Fachleute in allen Ehren - aber auch Historiker sind oft spezialisiert und haben sich mit bestimmten Gebieten länger oder lange nicht mehr beschäftigt.
    Da kann jemand, der aus großem Interesse und mit einer ebenso guten Fähigkeit, wissenschaftlich zu recherchieren, die er sich vielleicht in einem anderen Fach angeeignet hat, und die man ja in jedem Fach braucht,
    sich in ein solches Gebiet einarbeiten und dann darin brilliant werden.
    Da auch nicht jeder Historiker ein guter Historiker ist, kann ein talentierter "Fachfremder oder Laie" manchen Historiker vielleicht sogar übertreffen,
    so sehe ich das.

  • Da Verschwörungstheorien gerade wieder hohe Konjunktur haben, will ich hier mal einen etwas älteren Titel von Peter Berling vorstellen: Die Kinder des Gral (erschienen 1991)


    Die Story spielt im 13. Jahrhundert vor dem Hintergrund der Wirren der Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Friedrich II und Papst Innozenz IV und dem aufeinanderprallenden Kulturen des Christentum und des Islams und der letzten Gemetzel an der Katharern.


    "Held" der Handlung ist der trottelige Franziskaner William von Roebruk, der mehr oder weniger zufällig in eine Verschwörung riesigen Ausmaßes um die Kinder des Gral hineingerät, deren Königtum die Weltreligionen vereinen und Orient und Okzident Frieden bringen soll.


    Das Buch versetzt den Leser in ein wahrhaft dunkles Mittelalter voller Intrigen, Verrat und schillernder Gestalten, die alle ihre eigenen Interessen verfolgen, und sich ihre verflochtenen Bündnisse zu nutzen machen. Dabei werden historische Tatsachen und Persönlichkeite gekonnt mit Fiction vermischt, was in einem mitreisenden Thriller resultiert.