Herbert Beckmann - Die Nacht von Berlin
Gmeiner-Verlag
322 Seiten
12,90 Euro
Kurzbeschreibung von Amazon:
September 1911. Berlin ist Weltstadt. Rastlos, vergnügungssüchtig, nervös. Selbst bei Nacht eine Stadt aus Licht. Doch im Schatten des glitzernden Lichtermeers der Reichshauptstadt gedeiht das Verbrechen auf nie gesehene Weise: An verschiedenen Orten Berlins werden Leichen gefunden kaltblütig ermordet, grotesk kostümiert, theatralisch ausgestellt. Der blutjunge Ermittler Edmund Engel begreift als Erster, dass hier kein gewöhnlicher Mörder am Werk ist. Und auch der erfahrene Nervenarzt Alfred Muesall erkennt die Handschrift eines modernen Tätertyps. Einen Künstler im Fach Mord, dessen bizarre Spur in das weltberühmte Berliner Metropol-Theater führt.
Autor:
Herbert Beckmann, 1960 geboren, lebt mit seiner Familie in Berlin. Er hat zahlreiche Sachbücher, Hörspiele und Geschichten für Kinder und Erwachsene veröffentlicht. Mit seinem ersten historischen Roman " Die indiskreten Briefe des Giacomo Casanova" war er 2010 für den Sir-Walter-Scott-Preis nominiert. "Die Nacht von Berlin" ist sein dritter Roman im Gmeiner-Verlag.
Meinung:
"Die Nacht von Berlin" entführt den Leser nach Berlin 1911 - wo mehrere Leichen kostümiert aufgefunden werden. Die Polizei glaubt nicht an einen Serientäter, der junge Komissaranwärter Edmund Engel macht sich jedoch seine eigenen Gedanken, was von der Herren Komissaren nicht unbedingt gerne gesehen wird...Die Spur führt ins Metropoltheater...
Was mir bei diesem Buch als erstes auffiel, es besticht durch Atmosphäre. Schon nach wenigen Seiten wurde ich um 100 Jahre zurück katapultiert und befand mich mitten in Berlin von 1911, alles Moderne war verschwunden und ich wandelte auf den Spuren vergangener Zeit. Und nicht nur das, auch seine Figuren arbeitete der Autor gut aus, sie wirkten auf mich authentisch und passten sehr gut ist Gesamtbild, bzw. das feine Gesellschaftsbild , welches der Autor in seinem Roman zeichnete.
Ein angenehmer Sprachstil tat sein weiteres, um mich von dem Buch zu überzeugen.
Allerdings gab es bei der eigentlichen Handlung für mich einen Punktabzug. Die Spannung hielt sich meiner Meinung nach konstant, dafür kam mir das Ende zu schnell, übereilt. Das passte nicht so recht zum sonst eher durchschnittlichen Tempo des Buches.
Ach ja, zu erwähnen sei noch, das der Autor sehr geschickt die Schauspielerin und Sängerin Fritzi Massary, sowie den Arzt und Schriftsteller Alfred Döblin in seiner Geschichte untergebracht und miteinbezogen hat. Hat mir sehr gut gefallen.
Insgesamt betrachtet ein solider Krimi, ein feines Gesellschaftsporträt, lebendige Figuren in einer tollen Atmosphäre. Den Autor werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.