Carola Frentzen - Abyssinia

  • Klappentext & Inhalt
    Ich habe einen Traum von Afrika ...
    Es gibt sie, die hungernden Kinder, Naturkatastrophen und unvorstellbare Armut. Aber auch die andere Seite Äthiopiens: das aufregende Land voller Überraschungen, beeindruckender Menschen und Geschichten, das die Journalistin Carola Frentzen von der ersten Minute an fasziniert und mitten ins Herz getroffen hat. 2008 zieht sie ans Horn von Afrika, um mit ihrem Lebensgefährten eine Hilfsorganisation aufzubauen. Archaische Riten und Moderne, Herzlichkeit und Offenheit, aber auch Gleichgültigkeit und Korruption die Gegensätze lassen sich manchmal ebenso schwer ertragen wie das Scheitern ihrer Liebe. Als Carola Frentzen nach einem Jahr schweren Herzens Abschied nimmt, hat nicht nur sie das Leben vieler Menschen verändert, sondern auch Abessinien hat sie vieles gelehrt.
    Eine bewegende Liebeserklärung an ein faszinierendes Land und seine Menschen.


    Meine Meinung
    Ich muss zugeben, am Anfang habe ich dieses Buch nur gelesen, weil ich es als Rezensionsexemplar zugeschickt bekommen habe. Meine Meinung hat sich während des Buches doch geändert. Wieso erfahrt ihr hier.


    Das Buch fängt mit der Vorgeschichte von Carola an und wie alles dazu kam, dass sie nach Afrika ziehte und das alles durchgezogen hat.


    Einen Spannungsbogen gibt es hier nicht, was ja klar ist. Dafür gibt es um so mehr Momente im Buch, wo man zu Tränen gerührt ist, weinen möchte vor Trauer, fassungslos ist und auch lächeln muss. All das in einem Buch vereint, ergibt eine wundervolle Lektüre, die einen belehrt, dass nicht alles auf dem ersten Blick so scheint, wie es eigentlich sein soll. Man erfährt in diesem Buch Wahrheiten über Dinge, wo man einfach nur geschockt ist und nichts dazu sagen kann. Wie soll man auch? Man hat es noch nie selbst erlebt oder gesehen.


    Ich finde es toll, wie unverblühmt und ehrlich alles niedergeschrieben worden ist, mit wieviel Hingabe die Autorin, verschiedene Orte und Menschen beschreibt, sodas man das Gefühl hat, direkt vor Ort zu sein.


    Ein völlig neues Bild von Afrika hat sich jetzt in mir eingebrannt. Ein Afrika, welches wunderschön ist, aber dennoch Probleme hat, die niemals im Fernsehen gezeigt wurden, die man sonst niemals sehen wollen würde, da man sonst Alpträume bekommen würde. Aber diese Frau hat es getan, sie hat sich alldem gestellt und es schriftlich und bildlich festgehalten und dafür verdient sie von mir den allergrößten Respekt.


    Natürlich hat sich das Buch ab und zu leider in die Länge gezogen, da die Beziehungssituation ausführlich dargelegt worden ist, was ich nicht sonderich prickelnd fand, es war zum Teil wichtig für das Erlebnis und somit für das Buch, aber etwas weniger hätte dem Buch gut getan.


    Die Autorin hat es bei mir geschafft, durch ihre direkte und ehrliche Erzählweise, mir die Augen zu öffnen und zu sehen, wie verschwenderisch wir eigentlich mit unseren Ressourcen umgehen und wie traurig das doch ist.


    Fazit
    Ein Buch, welches man unbedingt lesen sollte, da es einem die Augen öffnet und ein neues Bild von Afrika schaffen lässt.
    Es berührt den Leser im Herzen und man bekommt den Wunsch auch zu helfen, dabei zu sein und die Welt zu verbessern.
    Ich sage nicht, dass ich jetzt dadurch zu einem besseren Menschen geworden bin, das geht nicht nur durch ein Buch, aber ich behaupte von mir selbst, dass meine Denkweise, gegenüber der Welt und ihr Verhalten gegenüber ihren Ressourcen deutlich verändert hat.
    Auch wenn mir das Buch gefallen hat, ist es nicht mein übliches Lesethemengebiet und ich werde, wenn sicherlich nicht so oft nochmal zu einem Erlebnisbericht greifen.