• Der Roman David Golder von Irène Némirovsky ist laut Wiki in der Form „erlebte Rede“ geschrieben. Bei Wikipedia wird das auch gut erläutert und gegen innerer Monolog und Bewusstseinsströmen abgegrenzt. wiki zu erlebte Rede
    Auch Kafka und Virginia Woolf haben anscheinend teilweise erlebte Rede neben anderen Formen eingesetzt. Alles schon ältere Autoren.
    Prinzipiell finde ich diesen Stil interessant und würde ihn gerne öfter lesen.


    Jetzt würde mich von den Schreibenden mal interessieren, ob „erlebte Rede“ noch als zeitgemäßes Stilmittel angesehen wird und was ihr als Autoren davon haltet. Setzt es jemand in seinen Romanen ein? Für welche Handlungssituationen würde sich das gut anbieten?

  • Ich benutze "erlebte Rede" recht oft. Es ist ein probates Mittell um Monologe oder "nur" Gedanken zu vermeiden, was eigentlich bei einem ICH-Erzähler unumgänglich ist.
    Ich entmaterialisiere den Prota soz., indem ich den Dialog durch beide Gehirnhälften führen lasse. Links die Logik, rechts die Muse. Daraus entstehen manchmal witzige bis streiterische Dialoge, die dem Leser die überstandene oder anstehende Situation aus ihrer Sicht erzählen. Die eine mit knallharter Logik, die andere etwas ängstlicher....eben menschlich


    euer hef

  • Hallo ihr Lieben,


    ich finde diesen Thread garnicht mal so uninteressant, weil auch ich ab und zu auf die Erlebte Rede stoße, wenn ich versuche, Gedanken und Kommentare meines Protas oder des Erzählers anders deutlich zu machen, als gewohnt.


    Dabei kann es schwer werden, den Unterschied erkennen zu lassen, wer diesen Gedanken "spricht".


    Mich würde interessieren, wie ihr den Unterschied verdeutlicht.


    Liebe Grüße, euer Nico