DAS BUCH (Amazon.de):
Hier ist das Buch der Bücher für alle Buchliebhaber: Das Labyrinth der Träumenden Bücher spielt wieder auf dem phantastischen Kontinent Zamonien, in der Stadt Buchhaim, wo Hildegunst von Mythenmetz, der schriftstellernde Lindwurm, seinen Zuhörern einen weiteren Teil seiner abenteuerlichen Autobiografie erzählt.
DER AUTOR (Amazon.de):
Der Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz ist der bedeutendste Großschriftsteller Zamoniens. Sein letzter großer Erfolg war der Roman "Der Schrecksenmeister". Mythenmetz wurde einer großen Leserschaft bekannt durch seine Romane "Ensel und krete" und vor allem durch "Die Stadt der träumenden Bücher". Das Buch stand 42 Wochen auf der Bestsellerliste.
Sein Schöpfer Walter Moers hat sich mit seinen phantastischen Romanen, weit über die Grenzen des deutschen Sprachraums hinaus, in die Herzen der Leser und Kritiker geschrieben. Alle seine Romane wie "Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär", "Die Stadt der träumenden Bücher" und "Der Schrecksenmeister" waren Bestseller.
Neben dem Kontinent Zamonien mit seinen zahlreichen Daseinsformen und Geschichten hat Walter Moers auch so erfolgreiche Charaktere wie den Käpt’n Blaubär, das Kleine Arschloch und die Comicfigur Adolf geschaffen.
MEINE MEINUNG:
Ich habe trotz einer eigentlichen "Fantasy-Aversion" den Vorgänger "Die Stadt der träumenden Bücher" geliebt. Ich habe mich gefreut wie ein Schnitzel auf eine Fortsetzung und neue Abenteuer und Berichte von Hildegunst von Mythenmetz. Ich habe mich geärgert, dass ich nicht gleich am ersten Tag das Buch in den Händen halten konnte und erst verspätet einsteigen konnte in das Lesevergnügen.
Ich hatte mich auf Lesevergnügen wie bei der Stadt der träumenden Bücher gefreut.... Freude, die mir Walter Moers nebst Hildegunst so leider nicht erfüllen konnte. Zahlreiche Anspielungen und Rückschauen auf die Stadt der träumenden Bücher ist nun im Labyrinth enthalten, dennoch sollte man die Stadt schon vorher gelesen haben, denn oft wird nur etwas mit einem Wort erwähnt und vorausgesetzt, dass man entweder nachblättert (freundlicherweise sind die Seitenzahlen angegeben) oder einfach darüberhinwegliest, wenn man etwas nicht versteht. Aber: Wenn man die Stadt gelesen hat, ist es bis auf wenige Stellen (zumindest bei mir - denn die Lektüre ist doch schon etwas her) so, dass man auf viele alte Bekannte trifft, an die man sich dann immer wieder erinnert, auch und vor allem wegen der schönen Illustrationen, die oft seitenweise im Buch eingestreut sind.
Aber das ist es dann auch schon wieder, was das Buch zu bieten hat: Schöne Bilder und schöne Formulierungen, aber nicht annähernd eine spannende und unterhaltsame Handlung, wie sie bei der Stadt zu finden war. Es scheint, als ob Walter Moers bei diesem Buch in die klassische Fortsetzungs-Schleife gefallen ist. Vieles wird wiederholt, was sich in Band 1 abgespielt hat, und vieles wird zwar neu begonnen, aber nicht zu Ende geführt (ja, kryptisch, aber es wird nicht verraten!).
Hildegunst trifft in Buchhaim alte Bekannte wieder und schließt neue Bekanntschaften, er steigt tief ein in die Geschichte der Stadt, die er vor 200 Jahren nach dem verheerenden Brand durch den Schattenkönig verlassen hat. Und diese Geschichte ist so theoretisch, dass man sich mehr in einem Sachbuch als in einem unterhaltenden Buch wiederfindet.
Mein persönliches Highlight: Das Puppaecircus Maximus - sozusagen wunderbar, um die bisherigen Geschehnisse aufzufrischen.
Mein persönlicher Tiefpunkt: Alles darauffolgende - insbesondere der Schluss, der mich mehr als unbefriedigt und fast schon "um mein Geld geprellt" zurückgelassen hat.
Eine klare Leseempfehlung kann ich definitiv nur aussprechen, wenn sich der-/diejenige bewusst ist, dass nicht das in dem Buch drin ist, was wohl erst einmal jeder erwarten wird, wenn er oder sie den Titel liest....
Schade, Walter Moers, das war kein neues Glanzstück der zamonischen Literatur, eher ein wirklich abschreckendes Negativbeispiel, das nur durch einen baldigen Fortsetzungsteil ausgebügelt werden kann!
(Und dass ich das Buch dennoch nicht ganz durchfallen lasse, liegt einzig und allein daran, dass immer wieder zwischendurch zahlreiche Formulierungen und Sätze enthalten sind, die einfach nur wunderbar sind - und dass ich mich bis knapp über die Hälfte des Buches gut unterhalten gefühlt habe, auch wenn ich da noch von "falschen Voraussetzungen" ausgegangen bin.)