Zur Autorin:
Gabriele Michaelis, in Hamburg geboren, war nach ihrem Studium viele Jahre als Zeitschriftenredakteurin tätig. Unter verschiedenen Pseudonymen schreibt sie inzwischen aber nur noch historische Romane. Sie lebt mit ihrem Mann und Hund in München und Berlin.
Zum Buch:
Italien um 1530. Giulia Lario lebt im Kloster Santa Susanna seit ihre Eltern Opfer eines Mordanschlags wurden. Ihre Schwester Anna teilt mit ihr das Leben im Kloster, wobei Anna als Nonne im Kloster lebt und Giulia dort mehr aus Schutzgründen eine Heimat gefunden hat. Sie liebt die Küche und so ist sie auch in der Klosterküche zu Hause und übernimmt dort nach dem Tod der Cellarin die Verpflegung der Nonnen.
Eines Tages wünscht der Kaiser seine Tochter Tadea, die ebenfalls im Kloster lebt, zu sehen und nach Bologna zu holen. So wird in Giulia der Wunsch geweckt die Reise nach Bologna ebenfalls anzutreten. Dabei spielt die Sehnsucht nach ihrem Jugendfreund Oreste Toscanelli eine große Rolle. In Begleitung ihrer Schwester Anna, der Tochter des Kaisers Tadea, dem Gesandten Paul Le Dren und weiteren Getreuen des Kaisers gelangt Giulia nach Bologna. Jedoch trifft sie nicht sofort auf Oreste, sondern muss sich zunächst als Küchenjunge verkleiden um überhaupt in seine Nähe zu kommen.
Die Geschichte, die mal aus Giulias Perspektive und mal aus der Perspektive von Paul Le Dren erzählt wird, nimmt viele Wendungen und baut stark auf dem eigenwilligen und durchsetzungsfähigen Charakter der jungen Giulia auf. Eine Frau, die ihren Mann steht in einer Zeit, in der das eher ungewöhnlich war. Etwas kurz kommt „Die Kochkünstlerin“ an sich, denn wenngleich Giulias Kochkünste eine Rolle im Buch spielen, so ist doch die Gewichtung eine völlig andere. Die Geschichte ist nämlich viel mehr als nur die einer Köchin. Hier geht es um Liebe, Freundschaft, Vertrauen und sogar Verschwörung und Mord. Was will der Leser mehr?
Historische Hintergründe werden angerissen, spielen aber nur eine untergeordnete Rolle im Buch und dienen in erster Linie zur Darstellung damaliger Traditionen und Lebensumstände.
Gabriele Michaelis fasziniert durch ihren Erzählstil und hält den Leser durch immer neue Ereignisse in der Geschichte gefangen. Ein Buch mit Unterhaltungsgarantie zum Entspannen und Schmökern bestens geeignet.