John Burnside am 06.10.2011 in Heidelberg

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  • John Burnside las im DAI aus seinem Roman „Lügen über meinen Vater“.
    Das heißt, eigentlich las er nur eine relativ kurze Passage, den Rest der Veranstaltung, die übrigens komplett nur in englischer Sprache verlief, verbrachte er mit Plauderei, die sowohl amüsant als auch eloquent war.


    Obwohl der autobiographische Roman über sein Verhältnis zum saufenden, gewalttätigen Vater inhaltlich schwere Kost ist, erscheint der Autor selbst als entspannter Mann Mitte 50, der locker plaudert und erzählt, gute Vergleiche zieht und sofort einen Draht zum Publikum findet. Es wurde das Verhältnis Fakt und Fiktion diskutiert, also über die autobiographischen Bezüge und wie die Leserschaft in verschiedenen Ländern darauf reagiert als auch über die Zeit der sechziger/siebziger oder einfach nur amüsante Anekdoten erzählt.
    Auch darüber, warum sich Originaltitel (A Lie about my Father) vom deutschen Titel, der das Plural nutzt (Lügen über meinen Vater) unterscheidet, und doch Sinn macht.
    Außerdem stellt sich heraus, dass die vermeintlich schwere Kost doch eine gute stilistische Leichtigkeit besitzt.


    Dann liest der erst diese Woche noch preisgekrönte Dichter (Forward Prize) auf Wunsch noch ein Gedicht vor: Der Hafen der Männer aus dem Band Versuch über das Licht.


    Beide Bücher „Lügen über meinen Vater“ und „Versuch über das Licht“ habe ich mir anschließend von John Burnside signieren lassen.