Preiswürdigkeiten
Der Lyrik gilt der Preis. Ein Grund zum Jubel?
Wer Texte auf ein Minimum verdichtet,
von vornherein auf Auszeichnung verzichtet,
auf Ruhm und Geld und Literatentrubel.
Gedichte sind zu knapp. Das große Leben
spielt in Erzählungen, tobt in Romanen,
wo Handlungsstränge sich geschickt verzahnen,
Arbeit und Kunst ein Stelldichein sich geben.
Der Lyriker ist faul. Er will nicht schreiben,
er lässt sich von Gefühlsgedusel treiben,
und seine Worte plätschern oder schäumen.
Man kennt ihn nicht. Was soll’s. Er kann das tragen,
die Wahrheit weiter kurz und bündig sagen
und ab und zu von etwas Wirkung träumen …