Es gibt viele Bücher, die mich zum Weinen brachten. Ehrlich gesagt, heule ich ziemlich schnell los.
Aber nicht viele Bücher schaffen es, mich wach zu halten, obwohl ich todmüde bin, die mich zwingen, weiterzulesen, egal wie spät es ist.
Forever ist das zweite Buch das ich in meinem Leben lese, das mich nachts um halb zwei aus dem Bett treibt, um eine Rezension zu verfassen.
Deshalb seht es mir bitte nach, dass diese Rezension etwas emotional erscheint.
Aber ich muss es hier und jetzt loswerden. Schlafen kann ich sowieso nicht.
Ich möchte zumindest einen Anschein von Form halten.
Zum Inhalt
Mercy Falls steht Kopf. Grace wird seit zwei Monaten vermisst, nachdem sie aus dem Krankenhaus verschwand, wo sie hätte sterben müssen.
Man hält sie für tot, und man hält Sam für den Mörder. Denn steht er nicht im Mittelpunkt der Geschehnisse?
Dann wird der Leichnam eines Mädchens in den Boundary Woods gefunden, getötet von Wölfen.
Tom Culpeper, Vater des von Wölfen getöteten Jack, will die Wölfe ausrotten Endgültig. Mit Hubschraubern und Scharfschützen.
Als Grace sich endlich wieder in einen Menschen verwandelt, scheint es schon fast zu spät, und es sind so viele Probleme zu lösen. Kann man die Wölfe noch retten? Wenn ja, wie?
Was hat es mit der Verwandlung auf sich? Cole arbeitet mich ganzem Körpereinsatz (im wahrsten Sinne des Wortes!) an einer Lösung.
Dann ist da Shelby, die weiße Wölfin, deren Hass und Wahn das ganze Wolfsrudel in Gefahr bringen.
Von unerwarteter Seite erhalten Sam, Grace, Cole und Isabel Hilfe. Doch der Ansatz eines Plans, der sich abzeichnet, kann nur funktionieren, wenn es Sam gelingt, aus dem Schatten seiner Vergangenheit zu treten. Kann er den Platz einnehmen, den Beck einst für ihn auserkoren hat?
Meine Meinung
Im Grunde genommen ist mit dem kleinen Absatz am Anfang des Posts alles gesagt.
Ich liebte dieses Buch so sehr wie die ersten beiden Bände, oder noch viel mehr. Es hat mich gefesselt, mich in seinen Bann gezogen, der aus jener melancholischen Grundstimmung besteht, die von Anfang an da war und immer intensiver wird, aus der Emotionalität, die aus jeder Zeile spricht und aus den Charakteren, die so unterschiedlich mit ein und demsleben Problem umgehen und die jeder auf seine Weise zum Ende beiträgt.
Allen voran Cole. Er ist der Charakter, der mich am allermeisten fasziniert hat, weil er so anders ist, weil er eine Entwicklung durchmacht, von dem Wrack, das wir im zweiten Band kennengelernt haben, zu einem Anführer, einem Retter, einem genie. Dabei verliert er doch nie seinen Charakter selbst, den Zynismus, die Bereitschaft, über alle Grenzen hinaus das Unmögliche zu wagen, alles zu riskieren und damit durchzukommen.
Hinzu kommt seine Beziehung zu Isabel. Was sich zwischen den beiden entwickelt, ist ein krasser Gegensatz zu dem Verhältnis zwischen Sam und Grace.
Beide sind schwierige Charaktere, mit Ecken und Kanten, unendlich stur udn eigenwillig, dass sie allein ein ganzes Buch hätten füllen können.
Ich bin ehrlich - Sams und Grace' Beziehung konnte damit nicht mithalten.
Das Ende scheint im einen Moment noch fern zu sein, um dann rasend schnell zu kommen, und letztlich flogen die Seiten nur so dahin. Es ging alles so entsetzlich schnell. Ab einem bestimmten Punkt wurde alles zu viel, sodass ich nur noch meinen Schlafanzug vollheulen konnte.
Das Ende ist hochemotional, spannend bis zur letzten Seite, irgendwo zwischen gut und schlecht, traurig und fröhlich. Ein Abschied, und dennoch voller Möglichkeiten.
Nichts anderes als zehn Punkte.
Ernsthafter Spoiler!
Dann Cole. Ich kann an einer Hand abzählen, um wie viele Charaktere ich dermaßen geheult habe. ich dachte für einige viel zu lange Momente wirklich, er sei tot. Dass dieser elende Mistkerl Tom Culpeper ihn erschossen hat, und das war es, was mich in ein heulendes Häufchen Elen verwandelt hat, dass ich schon Angst hatte, mit meinem Geheule meine Mutter zu wecken.
Dann war da kein toter Wolf Cole. Nur Blut. Und alles, was ich noch denken konnte, war "Bitte, bitte, lass Cole leben, lass ihn ein weiteres Mal das Unögliche tun und leben!". Und dann klingelte Isabels Telefon, und dieses "Da.", diese zwei Buchstaben, brachten mich noch vielmehr zum Weinen und alles war so schrecklich und schön, so wundervoll, weil dieser elende Mistkerl von Rockstar nicht totzukriegen ist.
Nun aber - gute Nacht!
Edit: Ich habe den deutschen Titel mit ISBN für den Eintrag ins Verzeichnis ergänzt. LG JaneDoe