Soeben in der TAZ gefunden:
http://www.taz.de/pt/2004/12/18/a0077.nf/text
Sind die eigentlich noch zu retten? Da greif ich mir doch mal an den Kopf.
Soeben in der TAZ gefunden:
http://www.taz.de/pt/2004/12/18/a0077.nf/text
Sind die eigentlich noch zu retten? Da greif ich mir doch mal an den Kopf.
Durchsetzen werden die das sicher nicht können.
Na ja, ein schöner Zeitungsartikel, aber letztlich ohne Realitätsbezug.
Wenn es sich tatsächlich um ein "ordentliches Etablissement" handeln sollte, dann wissen die Betreiber vermutlich, was der Kunde wünscht.
Bei einem vom Arbeitsamt aufgenötigten Bewerbungsgespräch wäre es einfach, deutlich zu machen, dass man wenig geeignet wäre, zum Erfolg des Hauses beizutragen.
Als Arbeitgeber habe ich schon vielfach vom Arbeitsamt geschickte Bewerber und Bewerberinnen bei mir gehabt, die sich um einen ausgeschriebenen Bürojob bemühen sollten und von Anfang an klar machten, dass sie die Stelle nicht wollen.
Und diejenigen Bordelle, in denen kriminelle Menschenhändler am Werk sind, bemühen keine Arbeitsagentur.
Meine Güte...Hauptsache manche Leute haben was zu bequatschen, bzw. Grund sich über NICHTS aufzuregen.
Sollte wirklich jemanden ein Job als Tresenschlampe angeboten werden, dann kann der auch abgelehnt werden..Viel Lärm um nix
ZitatOriginal von Alexx61
Meine Güte...Hauptsache manche Leute haben was zu bequatschen, bzw. Grund sich über NICHTS aufzuregen.
Sollte wirklich jemanden ein Job als Tresenschlampe angeboten werden, dann kann der auch abgelehnt werden..Viel Lärm um nix
Alexx, der Punkt ist nicht die Schlampe, sondern daß dein Arbeitlosengeld gekürzt wird, wenn du ablehnst.
Das Hartz-System ist ein Belohnungs-Straf-System. Gilt in der Kindererziehung in dieser Konsequenz als überholt, in der Erziehung Erwachsener seit neuestem nicht mehr.
Was'n ein 'seriöses Bordell'??
Nur seriöse Antworten, bitte.
magali
Magali, das theoretische an der Sache ist mir auch klar.
Mich stört aber, dass eine Lücke im Gesetztestext, dazu benutzt wird, darauf herumzureiten, es wird gebrüllt. "Frauen MÜSSEN sich laut Hartz, jetzt auch prostituieren* was absoluter Käse ist.
@Alexx
hast du völlig recht und bei der TAZ sowieso.
Trotzdem sollte man die Untiefen dieses 'Gesetzes' im Auge behalten. Daß es z.B. nur eine Verpflichtung der Arbeitsämter ist, nicht unter eine bestimmte Grenze bei der Vermittlung zu gehen, war mir bislang nicht klar.
Nicht wg. Prostitution, sondern wegen Massenjobs, Fabrikarbeit z.B., finde ich das ernsthaft beunruhigend.
magali
ZitatOriginal von magali
sondern wegen Massenjobs, Fabrikarbeit z.B., finde ich das ernsthaft beunruhigend.
magali
Kannst Du das etwas näher erläutern?? Was ist an diesen Jobs beunruhigend??
Dyke
Zitat"Wenn eine Frau da nicht arbeiten möchte, dann akzepieren wir das", sagt Börsen und schränkt zugleich ein. "Ob das Folgen hat, muss dann im Einzelfall gepüft werden."
Ich stelle mir vor, als Frau das Jobangebot zu bekommen, im Tabledance-Club zu tanzen oder im Bordell zu bedienen (vom "auf-Zimmer-gehen" nicht zu reden) - und bei einer Weigerung das schmale ALG II zu riskieren. Oder als Mann besagter Nacktputzer sein zu müssen. Heten-Theker im Gayclub mit Darkroom. Interessante Vorstellung mit interessanten Implikationen. "Es muß im Einzelfall geprüft werden" ... Wahnsinn. Die "Legalisierung" der Rotlichtjobs sollte dabei helfen, für Kranken-, Rentenversicherung und allgemein soziale Absicherung von Prostituierten zu sorgen, und sicher nicht umgekehrt dafür sorgen, daß "normale" Menschen ins Rotlichtmilieu vermittelt, also gedrängt werden. Um zu vermeiden, daß irgendwelche "Jobagentur"-Spaßvögel auf originelle Ideen kommen, sollte m.E. der Gesetzgeber raschestmöglich an der Zumutbarkeitsregelung schrauben.
Tom als Tabledancer wäre sicher nett.
ZitatOriginal von dyke
Kannst Du das etwas näher erläutern?? Was ist an diesen Jobs beunruhigend??
Dyke
Das Unter-Tarif-Problem. Hab ich mich so rätselhaft ausgedrückt? Das ist doch das Kernproblem.
magali
Das Hauptproblem sehe ich bei den "Leiharbeitern". Bereits jetzt kann man beobachten, daß hier mehr oder weniger moderner Sklavenhandel am Werkeln ist. Diese Firmen unterliegen auch nicht der Selbstverpflichtung wie die Arbeitsvermittlungen. Diese Prostitutionssache ist dabei nur eine kleine Sache am Rande.
ZitatOriginal von magali
Das Unter-Tarif-Problem. Hab ich mich so rätselhaft ausgedrückt? Das ist doch das Kernproblem.
magali
Ja, denn bisher war von Tarif nicht die Rede. Wobei ich das Problem Unter-Tarif immer noch nicht verstehe???
Ich wurde mit 49 Jahren arbeitslos. Dafür hatte ich einen Stundenlohn von knapp unter DM 50, allerdings mehr als 4 Jahre keinerlei Gehaltserhöhung. Ich habe wöchentlich mindestens 3 Bewerbungen abgesandt, teilweise mit 50 % Gehaltsverzicht zu vorher. Bei den wenigen Vorstellungsgesprächen kam meist zur Sprache, dass man mich für Überqualifiziert halte und ich auf Grund der Gehaltseinbußen und mangelnden Aufstiegsmöglichkeiten schnell unzufrieden werden würde.
Seit 5 Jahren bin ich jetzt bei einer Zeitarbeitfirma beschäftigt, konnte durch einen Dauer-Einsatz in deren Zentralverwaltung einen Stundenlohn
von knapp 50 % von damals erreichen. Etwas, was mir die "freie Wirtschaft" nicht geboten hat.
Und warum soll den laufend wachsenden Anforderungen jemand, der, zwar unverschuldet, mehrere Jahre ohne Arbeit war, das gleiche verdienen, wie der, der auf dem aktuellen Stand ist??
Das Argument, Unter-Tarif-Arbeiter nehmen dann denn anderen die Arbeitsplätze weg, zieht auch nur bedingt. Maßgebend ist immer noch die Qualität der gelieferten Arbeit. Habe ich gerade live miterlebt. An einer Baustelle direkt neben uns konnte man keinen Arbeiter ansprechen, da keiner Deutsch konnte. Nach div. Vorfällen (mangelnede Fähigkeit mit dem Kran etc. umzugehen) wurde der Subunternehmer komplett von der Baustelle genommen.
ZitatOriginal von Demosthenes
Das Hauptproblem sehe ich bei den "Leiharbeitern". Bereits jetzt kann man beobachten, daß hier mehr oder weniger moderner Sklavenhandel am Werkeln ist. Diese Firmen unterliegen auch nicht der Selbstverpflichtung wie die Arbeitsvermittlungen. Diese Prostitutionssache ist dabei nur eine kleine Sache am Rande.
Auch dieses Problem ist mir nicht ganz klar?? Was hat Leiharbeiter mit Sklavenhandel zu tun??
Solltest Du auf die Zeitarbeitsfirmen anspielen, hier gibt es seit Anfang 2004 Tarifverträge.
Leider wird aber das Hauptproblem in keinster Weise angegangen. Durch jede technische und organisatorische Weiterentwicklung werden die Arbeitsplätze weniger. Unser angeblicher Fortschritt und die Möglichkeit ohne Arbeit Geld zu machen, sind die größten Arbeitsplatzvernichter.
Und die "Global Player" vergessen vor lauter Share-holder-value, dass sie letztendlich von unserem Konsum leben, egal was sie produzieren. An letzter Stelle steht immer ein Produkt, dass wir durch unser, durch Arbeit verdientes Geld kaufen sollen. Also ist jeder Entzug von Kaufkraft durch Entzug von Arbeit ein Entzug von möglichem Gewinn der Unternehmen.
LG Dyke