Literaturnobelpreis 2011

  • ...dann haben die Schweden ja tatsächlich ihren erhofften einheimischen Preisträger bekommen.


    Immerhin nicht Bob Dylan - wenn wir erstmal anfangen, "Pop-Poeten" mit dem Literaturnobelpreis auszuzeichnen, geht demnächst der Friedensnobelpreis an Dieter Bohlen?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Muss man den jetzt kennen? :gruebel
    Wieso Tranströmer? Wieso nicht Tom Liehr? Ich verstehe diese Welt einfach nicht mehr...... :-( :-( :-(

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Lagen die Wettanbieter am Ende also doch wieder richtig, wie so oft in den letzten Jahren (glaube einzig Varglos Llosa im letzten Jahr war eine Ausnahme).


    Ob Tranströmer den Nobelpreis verdient, kann ich nicht beurteilen. Trotzdem Glückwunsch, auch an das Komitee für die seltene Auszeichnung eines Lyrikers, und die Tatsache dass sie bewusst keine politisch motivierte Entscheidung getroffen haben (Stichwort: "Arabischer Frühling").

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

  • Zitat

    Original von LeSeebär
    ...dann haben die Schweden ja tatsächlich ihren erhofften einheimischen Preisträger bekommen.


    Immerhin nicht Bob Dylan - wenn wir erstmal anfangen, "Pop-Poeten" mit dem Literaturnobelpreis auszuzeichnen, geht demnächst der Friedensnobelpreis an Dieter Bohlen?


    Wenn schon dieser Verleich, dann bitte auch mit Wolfgang Niedecken, dem koelsche Dylan, bittesehr. :lache

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Ich denke mir schon lange bei der Literaturpreisverleihung einfach nur: :pille


    Wieso, findest du Tranströmer schlecht? Oder sollten Lyriker keinen Nobelpreis kriegen?

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Elbereth
    Und es ist nichts lieferbar von ihm... na toll :rolleyes




    genervte Grüße von Elbereth :wave


    Nicht verwunderlich, war ja zuweilen bei Clezio und Müller schon so, und dann erst bei einem schwedischen Dichter (wenn auch einer der meistübersetzten schwedischen Autoren)? Die Verleger werden sicherlich im Moment alle notwendigen Hebel in Bewegung setzen, um die Nachfrage in den nächsten Wochen und Monaten abdecken zu können.

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

  • Zitat

    Original von Voland


    Nicht verwunderlich, war ja zuweilen bei Clezio und Müller schon so......


    Da waren die Bücher aber verfügbar. Eine "Lieferlücke" habe ich da nicht bemerkt. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von DraperDoyle


    Wieso, findest du Tranströmer schlecht? Oder sollten Lyriker keinen Nobelpreis kriegen?


    Weder noch. Ich kenne den nicht einmal.
    Und diese Entscheidung scheint wohl zu den besseren zu gehören. Aber oft werden dort auch, meiner Meinung nach, Leute ausgezeichnet, die es nicht verdient haben.

  • Der Literatur-Nobelpreis wird regelmäßig falsch verstanden, nämlich als Literaturpreis, der er nicht ist. Alfred Nobel hat in seinem Testament verfügt, dass weniger die offensichtliche "Qualität" der Werke (oder gar ihre massenweise Verbreitung), als vielmehr der Idealismus der gewürdigten Autoren bei der Auswahl im Vordergrund stehen sollte. Solche Schriftsteller zu finden ist sicher keine leichte Aufgabe, und weit, weit entfernt von der jährlich wiederkehrenden Philipp-Roth-Thomas-Pynchon-Lotterie.

  • Soweit ich weiß, sind Nobelpreisverleihungen keine volksabstimmungsabhängigen Veranstaltungen. Die Jury entscheidet aus völlig eigenen Motiven, seien es politische, wirtschaftliche, sentimentale, verrückte oder senile Gründe.


    Die Stammtische dürfen sich dann streiten, ob andere den Preis mehr verdient hätten. Liebe Stammtische: Dann stiftet halt auch einen Preis! ;-)

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von churchill
    Soweit ich weiß, sind Nobelpreisverleihungen keine volksabstimmungsabhängigen Veranstaltungen. Die Jury entscheidet aus völlig eigenen Motiven, seien es politische, wirtschaftliche, sentimentale, verrückte oder senile Gründe.


    Die Stammtische dürfen sich dann streiten, ob andere den Preis mehr verdient hätten. Liebe Stammtische: Dann stiftet halt auch einen Preis! ;-)


    Der eigentlich Skandal aber ist, dass die Eulen nicht gefragt wurden - nicht mal ansatzweise wurden sie in die Entscheidung mit einbezogen. Was ist das denn bitteschön für eine Jury, die meint ohne das Placet der Eulen etwas beschliessen zu können/zu dürfen? Zeit für einen Eulen-Literatur-Rettungsschirm..... :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Da waren die Bücher aber verfügbar. Eine "Lieferlücke" habe ich da nicht bemerkt. :wave


    Ich meine mich erinnern zu können, dass es bei Clezio große Engpässe gab und zahlreiche Werke nicht lieferbar waren. Und auch bei Herta Müller, deren letztes Werk Atemschaukel erst kurz zuvor erschienen, von den Feuilletons gefeiert und u.a. Favorit für den Deutschen Buchpreis war, selbst in diesem Fall kam es in den ersten ein, zwei Wochen nach Nobelpreisvergabe zu erheblichen Lieferengpässen, da die Auflage die immense Nachfrage bei weitem nicht deckte. :gruebel


    Ist ja aber auch unerheblich. Viel interessanter wäre die Frage, ob denn die vorhandenen deutschen Übersetzungen von Tranströmers Gedichten was taugen. Übersetzungen sind ja in kaum einer anderen Literaturgattung ähnlich problematisch. :-(

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

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