Verfasst im Jahr 1968, nach dem gleichnamigen Film.
Kurzbeschreibung:
ZitatIm Mondkrater Tycho graben Forscher einen Millionen Jahre alten gläsernen Quader aus. Als ihn das Licht berührt, sendet er eine Radiowelle in Richtung Saturn. Die Amerikaner bemannen eine Raumfähre, um herauszufinden, was sich hinter dem rätselhaften Objekt verbirgt. Mit an Bord ist HAL, ein denkender Supercomputer. Doch der scheint seine Leistungsfähigkeit zu überschätzen ...
Meinung:
Ich bin erstaunt, dass es hier im Forum noch keine Rezension zu dem Buch gibt - es zählt ja inzwischen zu den Klassikern des Genres Science Fiction.
Das Buch ist in 6 Abschnitte unterteilt. In dem ersten wird man 3 Millionen Jahre zurückgeworfen, nämlich in die Zeit als die Menschen noch Menschenaffen waren und sich friedvoll, aber mühsam, als Sammler ihre Nahrung zusammensuchten. Dann taucht ein Monolith auf, der eine große Anziehungskraft auf die Menschen ausübt - und Bewusstseinsveränderungen in ihnen vornimmt, die schließlich dazu führen, dass der Mensch ist, wie er heute ist.
Drei Millionen Jahre später, am Ende des 20. Jahrhunderts, beginnt dann der zweite Teil. Die Menschen haben inzwischen die Raumfahrt erfunden und können somit beispielsweise innerhalb von einem Tag ohne größere Gefahren zum Mond reisen. Dort, auf dem Mond, wird ein Monolith entdeckt, der viele Fragen aufwirft, denn Forschungen ergeben, dass der Monolith bereits 3 Millionen Jahre alt ist. Woher stammt er also, gibt es andere intelligente Wesen im Universum?
Um das herauszufinden macht sich schließlich einige Monate später ein Raumschiff auf den Weg zum Saturn. Die Beschreibung dieser galaktischen Reise ist der Hauptteil des Buches. Geführt wird das Schiff von HAL, einem superintelligenten Computer - doch eben dank dieser Intelligenz entwickelt HAL einen eigenen Willen und gefährdet damit das gesamte Unternehmen.
Clarke ist aber durchaus nicht gewillt, Antworten zu geben, bezüglich außerirdischen intelligenten Wesen oder künstlicher Intelligenz, vielmehr wirft er Fragen auf und schrieb selbst dazu:
ZitatWenn Sie 2001 vollständig verstanden haben, haben wir versagt: Wir wollten viel mehr Fragen stellen, als wir beantwortet haben.
Interessant ist jedenfalls, welche technischen Neuerungen bereits im Jahr 1968 "vorhergesehen" hat, so gibt es beispielsweise ein Gerät, auf dem man sämtliche Zeitungen der Welt abrufen kann - erinnert durchaus an die heutigen Tablets (auch wenn die natürlich noch einiges mehr können ;-)).
Alles in allem hat mich das Buch gut unterhalten, es gibt von Anfang an einen roten Faden, dem man gut folgen kann und an keiner Stelle entartet es in dieses "Die-Menschheit-wird-von-einer-bösen-Macht-bedroht"-Schema aus, das man sonst doch öfters in Science Fiction Büchern findet. Das Ende war mir ein wenig zu bombastisch, aber nichtsdestotrotz passt es zu dem restlichen Buch und lässt einen mit vielen offenen Fragen zurück.
Gut 15 Jahre später schrieb Clarke dann einen zweiten Teil mit dem Titel "Odyssee 2010: Das Jahr in dem wir Kontakt aufnahmen" und weitere Bände folgten.
Inwiefern das Buch vom Film abweicht, weiß ich leider nicht, da ich den Film nie gesehen habe. Allerdings wird im Buch wohl einiges mehr an Erklärungen abgegeben, insbesondere am Ende.
8 Punkte.