2001: Odyssee im Weltraum - Arthur C. Clarke

  • Verfasst im Jahr 1968, nach dem gleichnamigen Film.


    Kurzbeschreibung:

    Zitat

    Im Mondkrater Tycho graben Forscher einen Millionen Jahre alten gläsernen Quader aus. Als ihn das Licht berührt, sendet er eine Radiowelle in Richtung Saturn. Die Amerikaner bemannen eine Raumfähre, um herauszufinden, was sich hinter dem rätselhaften Objekt verbirgt. Mit an Bord ist HAL, ein denkender Supercomputer. Doch der scheint seine Leistungsfähigkeit zu überschätzen ...


    Meinung:


    Ich bin erstaunt, dass es hier im Forum noch keine Rezension zu dem Buch gibt - es zählt ja inzwischen zu den Klassikern des Genres Science Fiction.


    Das Buch ist in 6 Abschnitte unterteilt. In dem ersten wird man 3 Millionen Jahre zurückgeworfen, nämlich in die Zeit als die Menschen noch Menschenaffen waren und sich friedvoll, aber mühsam, als Sammler ihre Nahrung zusammensuchten. Dann taucht ein Monolith auf, der eine große Anziehungskraft auf die Menschen ausübt - und Bewusstseinsveränderungen in ihnen vornimmt, die schließlich dazu führen, dass der Mensch ist, wie er heute ist.


    Drei Millionen Jahre später, am Ende des 20. Jahrhunderts, beginnt dann der zweite Teil. Die Menschen haben inzwischen die Raumfahrt erfunden und können somit beispielsweise innerhalb von einem Tag ohne größere Gefahren zum Mond reisen. Dort, auf dem Mond, wird ein Monolith entdeckt, der viele Fragen aufwirft, denn Forschungen ergeben, dass der Monolith bereits 3 Millionen Jahre alt ist. Woher stammt er also, gibt es andere intelligente Wesen im Universum?


    Um das herauszufinden macht sich schließlich einige Monate später ein Raumschiff auf den Weg zum Saturn. Die Beschreibung dieser galaktischen Reise ist der Hauptteil des Buches. Geführt wird das Schiff von HAL, einem superintelligenten Computer - doch eben dank dieser Intelligenz entwickelt HAL einen eigenen Willen und gefährdet damit das gesamte Unternehmen.


    Clarke ist aber durchaus nicht gewillt, Antworten zu geben, bezüglich außerirdischen intelligenten Wesen oder künstlicher Intelligenz, vielmehr wirft er Fragen auf und schrieb selbst dazu:

    Zitat

    Wenn Sie 2001 vollständig verstanden haben, haben wir versagt: Wir wollten viel mehr Fragen stellen, als wir beantwortet haben.


    Interessant ist jedenfalls, welche technischen Neuerungen bereits im Jahr 1968 "vorhergesehen" hat, so gibt es beispielsweise ein Gerät, auf dem man sämtliche Zeitungen der Welt abrufen kann - erinnert durchaus an die heutigen Tablets (auch wenn die natürlich noch einiges mehr können ;-)).


    Alles in allem hat mich das Buch gut unterhalten, es gibt von Anfang an einen roten Faden, dem man gut folgen kann und an keiner Stelle entartet es in dieses "Die-Menschheit-wird-von-einer-bösen-Macht-bedroht"-Schema aus, das man sonst doch öfters in Science Fiction Büchern findet. Das Ende war mir ein wenig zu bombastisch, aber nichtsdestotrotz passt es zu dem restlichen Buch und lässt einen mit vielen offenen Fragen zurück.


    Gut 15 Jahre später schrieb Clarke dann einen zweiten Teil mit dem Titel "Odyssee 2010: Das Jahr in dem wir Kontakt aufnahmen" und weitere Bände folgten.


    Inwiefern das Buch vom Film abweicht, weiß ich leider nicht, da ich den Film nie gesehen habe. Allerdings wird im Buch wohl einiges mehr an Erklärungen abgegeben, insbesondere am Ende.


    8 Punkte.

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von saz ()

  • Den Film habe ich vor ewiger Zeit gesehen und kann mich noch genau am meine Faszination erinnern. Ich habe eine Schwäche für Fantasy und SF. Ich glaube, ich habe sogar das Buch dazu..... HAL kommt mir so bekannt vor. :gruebel
    Danke für die Rezi, saz. Da wurde es ja langsam Zeit für. Ich werde mich mal auf die Suche machen und mein Bücherregal durchforsten. Es ist an der Zeit für eine kleine Auffrischung. Wirst du die Fortsetzung(en) auch lesen?

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Wirst du die Fortsetzung(en) auch lesen?


    Puh, das weiß ich noch nicht, wenn dann wohl erst nächstes Jahr. Interessant wäre es schon zu sehen, was Clarke daraus noch macht. Leider gibt es ja hier im Forum keine Rezension dazu.


    Es freut mich jedenfalls zu hören, dass die Rezension dich dazu anregt, das Buch mal wieder in die Hand zu nehmen :wave ...

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

  • Danke für die Rezi, die mich daran erinnert, daß ich alle vier "Odyssey"-Bände ("2001" - "2010" - "2061" - "3001") hier habe und eigentlich schon lange lesen wollte. Aber wie es so geht, ich habe mehr Bücher, als ich Zeit zum Lesen habe. :rolleyes


    Den Film habe ich vor Ewigkeiten gesehen und nur noch schwache Erinnerungen, aber auch die DVD ist in der Sammlung. Vielleicht/hoffentlich ergibt sich über den Winter die Gelegenheit für Buch und Film.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die Rezi erinnert mich daran, dass ich mir das Buch schon länger zulegen und lesen wollte - warum ich es bisher vergessen und daher noch nicht getan habe kann ich mir nicht so recht erklären. Vielleicht, weil ich noch einiges aus dem Genre ungelesen hier liegen habe. :gruebel Ich meine auch, ich hätte den Film mal gesehen, sicher bin ich mir aber nicht.


    Einer Leserunde wäre ich nicht abgeneigt, wenn sie zeitlich passt. :grin

  • Leserunde zu "2001". Hm. :gruebel Klingt eigentlich gar nicht so schlecht, im Gegenteil. Da wäre ich vermutlich auch dabei wenn es, wie Wiggli schon schrieb, zeitlich paßt (d. h. auf jeden Fall NICHT Dezember und nicht vor dem 6. Januar).


    Müßte nur noch jemand in die Hand nehmen. (Ich meine, ich könnte schon einen Thread dazu eröffnen. Da die Idee aber nicht von mir stammt, will ich mich nicht vordrängeln.)

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Okay, da nix passiert, wenn niemand etwas tut, und es schade wäre, wenn die Idee einfach so sang- und klanglos in der Versenkung verschwindet, habe ich jetzt kurz entschlossen einen Vorschlagsthread für eine Leserunde eröffnet.


    Ich war so frei, diejenigen, welche hier im Thread Interesse bekundet haben, schon mal als potentielle Teilnehmer einzutragen. Termin wäre nach Absprache, wenn denn eine Leserunde zustande kommt. Ach ja - hier:


    LR-Vorschlag: Arthur C. Clarke "2001. Odyssee im Weltraum"


    gehts zur Anmeldung! :wave

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich war etwas skeptisch, ob mir eine SF-Geschichte, die Weltraum zum Thema hat gefallen wird. Die Odyssee konnte mich überzeugen und hat einiges an Diskussionspotential. Neun Punkte für viele interessante Gedanken, Zukunftsvisionen und Fantasie eines guten Autors.


    :wave

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • Ich habe die im Jahr 2001 gedruckte TB-Ausgabe des Heyne-Verlags gelesen. Dem Roman vorangestellt ist ein Vorwort von Stephen Baxter. Es erst hinterher zu lesen, hat sich für mich als richtig herausgestellt, denn Herr Baxter wartet bereits auf der ersten Seite mit einer Komplettzusammenfassung des Romans auf.


    Das Buch ist aufgeteilt in sechs Teile.


    Teil 1 überraschte mich insofern, dass ich Science-Fiction erwartete, aber thematisch in der Steinzeit landete. Die „Entstehung“ des modernen Menschen wird hier in einem anderen Gedankenmodell als dem der biologischen Evolution geschildert. Unpassend empfand ich, dass einer dieser Affenmenschen mit Namen im Buch erwähnt wird: Mond-Schauer. Allerdings sind diese Affenmenschen des Sprechens noch nicht fähig, können also keine Namen besitzen. Es sei denn, welche aus Grunz- und Knurrlauten bestehende.


    Teil 2 beschreibt den Flug eines hochrangigen Wissenschaftlers der USA zum Mond. In diesem Abschnitt merkt man deutlich, dass der Roman schon älter ist. (Er wurde 1968 herausgebracht.) Die Faszination, dass ein bemannter Flug zum Mond möglich sein soll, quillt aus jeder Pore des Autors.
    Ich persönlich fand diesen Abschnitt als sehr ausufernd, spannungsarm und zum Gähnen langweilig.


    Teil 3 schildert den Flug des Raumschiffs Discovery zum Planeten Saturn. Beschrieben wird der Alltag der beiden Astronauten Bowman und Poole. Ich fand diesen Teil ebenfalls wieder sehr langweilig. Der Autor hat überhaupt kein Gespür für die Figurengestaltung. Die beiden Protagonisten Bowman und Poole bleiben eindimensional und austauschbar. Als Leser bekomme ich keine Chance, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Ich betrachte sie mit Abstand und ohne Emotionen. Wie eine Probe unter dem Mikroskop.Die beiden haben keine Kanten und Ecken, an denen man sich als Leser einhaken kann, an denen man festhängt. Sie erscheinen mir wie die reinsten Chorknaben - perfekt und steril.


    Leserunfreundlich empfand ich ebenfalls, dass Clarke die zeitliche Abfolge so schwammig gelassen hat. Man vermutet mehr, als dass man es weiß, wann die Reise der Discovery begonnen hat. Findet diese Reise zeitgleich zu den Ereignissen auf dem Mond statt oder ist sie doch später? Ganz schlüssig wird man sich nicht.


    Die Teile 1 bis 3 lasen sich für mich wie eine gigantische Einleitung, die mehr als die Hälfte des Buches ausmacht. Noch dazu kam kein richtiger Lesefluss in Gang, weil die einzelnen Teile wie aneinander geklebt wirkten.
    Auch ärgerte es mich, dass ich über die Hälfte des Buches lesen musste, um auf den Wissensstand zu kommen, den ich schon seit Lesen des Klappentextes besaß.


    In Teil 4 befinden wir uns immer noch an Bord der Discovery, aber nun bekommt der Supercomputer des Raumschiffes, genannt HAL, eine Schlüsselrolle.


    Dieser Teil war endlich etwas spritziger. Der Autor hat das belebende "Stilmittel" Dialoge eingesetzt (die in den Teilen zuvor nahezu fehlten) und tatsächlich eine Handlung präsentiert. Auch wenn diese sehr vorhersehbar war und sich rasch aufgeklärt hatte.


    Allerdings gab es einige Details, die ich nicht nachvollziehbar fand:


    HAL ist ein Computer. Computer haben keine Gefühle, auch wenn es ein Gerät ist, das sprechen kann wie ein Mensch.


    Überall dort, wo es um die Beschreibung astronomischer Dinge geht (etwa auch die Konstellation Roter Riese - Weißer Zwerg), unterhält mich Clarke gut. Aber wenn es um Plot, Protagonisten, Spannungsaufbau geht, enttäuscht mich dieses Buch komplett.


    Aus diesem Grund werde ich mit Sicherheit keinen der Folgebände lesen. Und von Clarke auch keine anderen Bücher.


    Sein Schreibstil ist zwar leicht und einfach zu lesen, doch aus dieser Einfachheit der Sprache erhebt sich keine Eleganz, die es für mich zum Genuss machen würde.


    Das Ende der Geschichte fand ich ebenfalls unlogisch. Ein unbefriedigendes Gefühl bleibt zurück.


    Von mir erhält das Buch 3 von 10 Punkten.

  • Bis zum Beginn dieser letzten Reise hat mir das Buch relativ gut gefallen, dieser Abschluß hat mich etwas verwirrt und ratlos zurückgelassen.
    (...)
    Eine Rezi wird mir schwer fallen, da ich momentan überhaupt keine Ahnung und kein Gefühl dafür habe, wie gut - oder nicht gut - mir das Buch gefallen hat. Eigentlich bin ich froh, zu meinem um 1860 entstandenen Roman, der auch in der Zeit damals spielt zurückkehren zu können. Eigentlich nicht unbedingt ein gutes Zeichen.


    So schrieb ich in meinem ersten Post zum letzten Abschnitt der Leserunde zu diesem Buch. Jetzt, ein paar Tage später, schon lange wieder „tief im 19. Jahrhundert versunken“, mit ein paar Tagen Abstand also, weiß ich es immer noch nicht viel besser.


    Zum Buch selbst fällt mir eigentlich nur der Kommentar: „mittelprächtig, kann man lesen muß man aber nicht“ ein. Der Autor hat es nicht geschafft, mich anzusprechen oder ein auch nur geringes Interesse für die absolut austauschbaren Protagonisten zu wecken. Es ist also egal, ob da jemand David Bowman oder beispielsweise Arthur McFinlay heißt, ob er überlebt oder stirbt - es interessiert mich einfach nicht.


    In den Leserunden zu „Blutschwestern“ und „Feuerprinz“ hatte die Autorin geschrieben, daß sie eine Breitbildpanorama-Geschichte erzählen will; ich habe den Begriff „handlungsbezogen“ verwendet. Ein gleiches scheint mir hier der Fall zu sein, nur daß Clarke - im Gegensatz zu Birgit Fiolka - bei mir bis zum Ende kein großes Interesse für seine Geschichte wecken konnte.


    Dummerweise habe ich die drei Folgebände schon hier, weil ich mit so - fast hätte ich geschrieben - einem Reinfall absolut nicht gerechnet habe. Da ich das Ende immer noch nicht verstanden habe, die Lösung dafür möglicherweise in den Folgebänden liegt, werde ich zumindest den nächsten „2010“ noch lesen. Mit weiteren Titeln außerhalb der „2001“-Reihe bekommt Clarke bei mir jedoch keine Chance. Zu sehr hat mich dieses Buch enttäuscht. Oder aber Science Fiction ist als Buch einfach nicht mein Genre (nachdem mein letzter Ausflug in dieses Genre ebenfalls schief gegangen ist).


    5 Punkte, mehr gehen beim besten Willen nicht. (Gelesen habe ich übrigens im englischen Original.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Was schreibe ich abschließend über diesen Roman, nachdem ich ihn gelesen habe?


    Die ersten Abschnitte des Buches lasen sich sehr flüssig, ohne aber wirklich zu berühren. Es wird mehr oder weniger nüchtern berichtet. Die Protagonisten sind nur insofern wichtig, dass sie Träger der Handlung sind und sie begleiten. Emotional nahe kommt beim Lesen keiner von ihnen.
    Beeindruckend sind die im Roman beschriebenen und verwendeten technischen Errungenschaften der uns noch fernen Zeit, die Clarke voraus ahnte. An diesen Stellen bemerkt man auch eine Detailliebe, die der Autor allerdings auf keine der Personen verwandt hat.


    Ist "2001-Odyssee im Weltraum" ein typischer Science-Fiction-Roman? Wahrscheinlich schon.


    Das Buch lässt mich einigermaßen ratlos zurück, aber vielleicht ist es auch gar nicht der Sinn, dass wir alles, speziell das doch sehr ins Mystische abdriftende Ende, bis ins Kleinste verstehen.


    Was mir persönlich bleibt, sind die Denkanstöße, die mir das Lesen dieses Romans geliefert hat.


    Trotz dieses für mich letztendlich doch positiven Effektes kann ich dem Roman nur 5 Punkte geben.
    Schade! Ich hatte mir eigentlich mehr erwartet.

  • Achtung, ich werfe zwar nicht blind mit Spoilern um mich, muss mich aber ab und zu auf Geschehnisse im Buch beziehen, passe aber auf im Fließtext nicht zu viel zu verraten ;-)


    Ich muss gestehen, dass ich mich jetzt auch schon seit ein paar Tagen vor dieser Rezension drücke, weil es mir selten so schwer gefallen ist, mir eine klare Meinung zu einem Buch zu bilden.


    Ich denke zum Inhalt wurde hier schon hinreichend geschrieben, deshalb äußere ich mich dazu jetzt nicht mehr.


    Wieso ist dieses Buch also so schwierig für mich?
    Ganz einfach weil es mir egal war. Die Charaktere waren mir egal, es war mir egal wie die Story weitergeht und es war mir sogar egal, ob ich das Buch nun zuende lese oder nicht. Es ist nicht so, dass es unerträglich langweilig wäre, nein, denn in diesem Fall hätte ich abgebrochen. Aber ich habe selten aus einem Buch so gar nichts mitgenommen. Normalerweise habe ich entweder einen positiven Eindruck oder wenigstens irgendwas, woran ich mich aufreiben kann. Hier ist nichts, nothing, nada.


    Die Sprache ist simpel und schnörkellos. Hier gibt es keine Aspekte die einen stören könnten, aber eben auch nichts woran man sich ergötzen könnte. Durchschnitt.


    Der Plot ist zwar irgendwo vorhanden, aber kann weder Spannung aufweisen noch fiebert man gespannt auf die Lösung des Rätsels hin. Allerdings ist der Plot immerhin über die ersten 5 Teile in sich schlüssig, also lässt er sich ertragen. Ebenfalls Durchschnitt.


    Die Charaktere sind leider sehr lieblos gezeichnet. Ich hätte mir gewünscht, dass sie ein bisschen Leben eingehaucht bekommen. Besonders die Reaktionen des Astronauten Bowman, der jeden Schicksalschlag gelassen hinzunehmen scheint, fand ich dann schon unrealistisch.
    Mir ist klar, dass dies vermutlich vom Autor beabsichtigt war, der wollte, dass die Charaktere austauschbar bleiben. Bei mir bleibt leider nur der Nachgeschmack, dass der einzige Charakter, der durch seine Reaktionen und Fehler ein bisschen menschlich wirkt ist Hal, der Computer. Unterdurchschnittlich.


    Das Ende möchte hier nochmal erwähnen, denn offensichtlich war ich nicht die einzige, die etwas Schwierigkeiten hatte es zu verstehen. Mir wurde es persönlich ein bisschen zu abgedreht, denke aber auch, dass es bewusst so gewählt wurde um auf die Folgebände neugierig zu machen. Und ich muss gestehen, das ist auch gelungen. Ich fand das Buch so eintönig, dass ich eigentlich nichts mehr von dem Autor lesen möchte, aber irgendwie wüsste ich doch gerne wie es weitergeht


    Der einzige weitere positive Aspekt war, dass mir die Zukunftsspekulationen aus den 60er Jahren sehr gefielen. Ich bin nicht sicher, ob man diesen Fortschritt wirklich für möglich hielt, aber speziell die "kleinen" Prognosen, die sich auf die Erde bezogen, wie Bevölkerungszahl und politische Situation war interessant. Davon hätte es ruhig mehr geben können.


    Im Großen und Ganzen kann ich leider nicht verstehen, wieso es sich hierbei um solch einen SciFi-Klassiker handelt, das Buch ist für mich knapp unterm Durschnitt anzusiedeln - 3,5 von 10 Punkten wäre meine Wertung, tendiere aber dazu wegen dem Wertungssystem hier im Forum auf 4 aufzurunden.
    Den Film würde ich trotzdem gerne mal sehen.

  • Na ja, Arthur C. Clarke ist zwar aus irgendwelchen Gründen eine Legende, aber ich konnte mit seinen Büchern nie viel anfangen. Zu blaß bleiben die Protagonisten, zu technokratisch ist die Sprache.


    Der Film von Stanley Kubrick ist dagegen großartig, obwohl es da auch gelegentlich nicht allzu zügig vorangeht. Aber das Drehbuch komprimiert ja auch die Handlung der eher langweiligen Bücher. Von mir gibt's nur drei Punkte für den Zyklus.

  • Meine Meinung


    Mit „2001: Odyssee im Weltraum“ beginnt der Odyssee-Zyklus, der insgesamt vier Bände umfasst. Die ersten beiden liegen auch als Filme vor.
    In verschiedenen Perspektiven und Handlungsorte wird die Handlung beschrieben, die zunächst auf der Erde mit Vormenschen beginnt und bald in das Raumfahrtzeitalter verlagert wird. Interessant war sicherlich interessant zu betrachten, welche von Clarke angenommenen technischen und gesellschaftlichen Veränderungen und Entwicklungen wirklich eingetroffen sind und welche nicht.


    Die Figuren bleiben unpersönlich und sehr blass, das Ende ist mir leider nicht klar geworden, da nicht alle Fragen geklärt werden. Vielleicht ist das in den nächsten Teilen der Fall, die ich hier schon liegen habe und lesen möchte. Die Geschichte an sich ist nicht besonders gut, hat mir jedoch insgesamt besser gefallen als „Die letzte Generation“, mein erster Roman des Autors.

  • Ich bin kein Fan des Filmes und das Buch fand ich nur unwesentlich besser. Zumindest aber war es ausführlicher als der Film.


    Obwohl mir die Schwarte nicht besonders gefallen hat muss selbst ich anerkennen, dass dem Roman eine gewisse visionäre Kraft innewohnt, die im Film aber erheblich besser zum Ausdruck kommt. Der Auftstieg der Menschheit vom Affen zum Weltraumfahrer, weniger das Produkt der Evolution sondern vielmehr einem gewissen Up-lifting durch die ominösen Erschaffer der Monolithen zuzuschreiben.


    Auch wenn der Film zum Ende hin psychedelischer Quark war, so ist er, selbst für mich, in seiner Gesamtkonzeption für die damalige Zeit bahnbrechend gewesen. 1968 gedreht und mehr als realistisch gestaltet, untermalt mit einer Musik die nicht besser zum Film passen könnte.


    Das wäre aber auch das Einzige Positive das mir ad hoc einfällt. Als GESAMTkunstwerk mag ich ihn dennoch nicht besonders.


    Die Euphorie die bei vielen (nicht allen!) ausbricht wenn man den Namen 2001 erwähnt ist vermutlich auf den Genuss von Film UND Buch zurückzuführen. Denn beides für sich genommen ist, zwar nicht unverdaulich, aber zumindest gewöhnungsbedürftig.


    Das Buch war ursprünglich eine Kurzgeschichte die erst durch die Verfilmung zu einem Roman ausgewalzt wurde. Von daher ist es nicht verwunderlich das die Charaktere nicht sonderlich gut ausgearbeitet wurden.


    Arthur C. Clarke mag ich dennoch sehr gerne.

  • Also ich war schwer begeistert (vom Buch!).
    Wenn ich bedenke, das Science-Fiction eigentlich garnicht so mein Ding ist, hatte ich das Buch ziemlich schnell verschlungen.
    Und das, obwohl ich den Film noch nie gesehen habe, den viele so genial finden. Gut, das ich ihn mir Gestern aufgenommen habe (TNT Film) - freu mich schon :-]

    :lesend"Labyrinth - Elixier des Todes: Agent Pendergast 14" von Douglas Preston & Lincoln Child


    "Wenn man liebt, sind Pockennarben so hübsch wie Grübchen."