Ruhe in Frieden, Steve Jobs!

  • Ich finde es eigenartig, dass er jetzt tot ist; komisches Gefühl. Das geht mir aber immer so, wenn ein bekannter Mensch stirbt.


    Insomnia : Welche Biografie hast Du denn gelesen? Und könntest Du sie empfehlen? Ich suche nämlich ein Buch für einen Freund und stand letztens schon vor Apple/Jobs-Büchern, aber es war keine richtige Biografie dabei. Ich habe eben gesehen, dass eine autorisierte am 21.11. erscheinen wird. Klingt ganz gut.


    Kurzinfo zum Buch "Steve Jobs":
    Die Biografie des Jahres über einen der revolutionärsten Entwickler der Welt
    Macintosh, iMac, iPod, iTunes, iPhone, iPad Steve Jobs hat der digitalen Welt mit der Kultmarke Apple Ästhetik und Aura gegeben. Wo Bill Gates für solide Alltagsarbeit steht, ist der Mann aus San Francisco die Stilikone des IT-Zeitalters, ein begnadeter Vordenker, der kompromisslos seiner Idee folgt. Genial und selbstbewusst hat er trotz ökonomischer und persönlicher Krisen den Apfel mit Biss (Bite) zum Synonym für Innovation und Vision gemacht.
    Doch wer ist dieser Meister der Inszenierung, was treibt ihn? Walter Isaacson gewann das Vertrauen des Apple-Chefs und konnte als erster Biograf während der langjährigen Recherchen auf seine uneingeschränkte Unterstützung ebenso bauen wie auf die seiner Familie, seiner Weggefährten und auch der Kontrahenten. Entstanden ist das Buch über Steve Jobs und sein Unternehmen nicht nur für Apple-Fans.

  • Ich muss mich jetzt mal aus einem anderen Thread selbst zitieren:


    Zitat

    Wenn du im Bereich Diskussion - Weltgeschehen einen Thread eröffnest, der "Flugzeugabsturz vor Brasilien" heißt, musst du damit rechnen, dass diskutiert wird. Wenn du ehrlich betroffen bist, ist es leichtfertig, in aller Öffentlichkeit mit dir nahezu unbekannten Menschen einen Thread zu eröffnen und zu erwarten, keinerlei Gegenstimmen zu hören.


    Ersetze "Flugzeugabsturz" durch "Ruhe in Frieden, Steve Jobs" :gruebel


    Das hat rein gar nichts mit mangelndem Respekt zu tun, du weißt sicher, dass ich dich (unbekanntermaßen) schätze. Aber ein solcher Thread muss bei einem so heterogenen Haufen wie den Eulen zwangsläufig zu Diskussionen führen.
    Wenn ich hier schreibe "Ruhe in Frieden, Oma" und mir jemand hier antworten würde "deine Alte geht mir am Arsch vorbei", oder, wenn ich traurig wäre, weil meine Tochter ihr Haustier betrauert, und jemand meinte "gut, dass das arme Tier endlich erlöst ist" wäre das vielleicht respektlos. Obwohl ich persönlich kein Mitgefühl von mir völlig unbekannten Menschen erwarten würde.


    Bei einer Person des öffentlichen Lebens ist das noch heikler.
    Für viele ist der Name Jobs für viele untrennbar mit einem Produkt verbunden, dass seinen Erfolg nicht zu geringen Teilen einer nahezu perfekten Marketingmachinerie verdankt, in der der Konzernchef wie ein Popstar gefeiert wurde. Dazu passt es ja auch, dass weinende Menschen vor Applestores (Einkaufsläden! Einzig dazu da, Geld zu machen!) Blumen niederlegen und mit brennenden Kerzen ein Firmenlogo (!) auf den Bürgersteig formen.


    Sollen hier jetzt nur die antworten, die traurig sind, weil ein ihnen Unbekannter gestorben ist? Und die Apple mögen? Oder die dich bedauern, weil du jetzt traurig bist?


    Sorry, ich finde es etwas befremdlich, dass du hier einen Tread eröffnest, in dem du äußerst, dass es dir leid tut, dass Jobs gestorben ist, und dir die Galle hoch kommt und du Respektlosigkeit unterstellst, wenn anderen Jobs ziemlich egal ist. Ich fand den Tod von Mercury auch sehr schade, aber ich wäre nicht persönlich betroffen, wenn hier einer antwortete, dass er den eh doof fand.
    Wenn du ernsthaft traurig bist, suche Trost bei deiner Familie oder im Apple-Kondolenzbuch.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Das ist doch aber genauso, als wenn Inso zu seiner Tochter gesagt hätte: "Ach, so besonders war dein Kaninchen gar nicht. Hat eh nur Karotten gefressen. Wenn es hätte sprechen können, dann ja, aber so..."

  • Zitat

    Original von Insomnia
    Diese hier. Müsste aber eigentlich die gleiche sein, wie die von WaterPixie auf Seite 1 dieses Threads.


    Ja, absolut zu empfehlen. Und die von dir beschriebene werde ich mir auch dann nach Erscheinung holen! :wave


    Ups, die habe ich glatt übersehen... Ok, danke für den Tipp! :wave

  • Ich mag Pietaetlosigkeit. Das Leben ist pietaetlos. Sonst waer's vermutlich nicht so gut zu ertragen. Wenn man morgens 'ne Beerdigung organisieren muss und abends 'ne Halloween Party, weiss man zumindest, dass man noch nicht selbst begraben ist.


    Ich hab ein Buch ueber Steve Jobs uebersetzt, mein iphone ist das welteinzige technische Geraet, das ich wirklich schoen finde, ich fand den Mann spannend und imponierend, und ich haette ihm ein langes Leben gewuenscht. So wie ich mir ein langes Leben wuensche. Mit Beerdigungen, Halloween Parties, unpassenden Vergleichen und leicht hilflosen Witzlein uebers Todsein.


    Ich fuehl mich ein bisschen betroffen und ein bisschen traurig ueber den fruehen Tod von Steve Jobs. Weil ich aber nicht betroffen BIN, sondern mich nur so fuehle, komm' ich mir zugleich ein bisschen beknackt vor, so wie die Heerscharen, die vor Jahren alle Bluemchen auf'n Haufen schmissen, weil irgendeine, viele Steuergelder kostende und mir an schoenen Koerperteilen vorbeigehende Koenigin der Herzklappen gestorben war. Damals fand ich das befremdlich. Wenn heut' einer mich befremdlich findet - warum nicht?

    Das macht nichts. Ich kann mich ruhig mal beknackt fuehlen und befremdlich sein - man kann sich das vielleicht nicht immer so ganz aussuchen, bei wem man auf einmal dieses leicht beklemmende Tucholsky-Gefuehl hat:
    "Und hast'n gern gehabt, dein' Freund, der Schmidt,
    Dann stirbst'n kleines bisschen mit."


    Tod ist doof. Manchmal fasst der uns an, weil's unser Freund, der Steve, oder unsere Freundin, die Diana, gewesen ist und weil das den Alarmschlegel in der Schaedelglocke in Gang setzt: Irgendwann isses mein Freund, das Ich.
    Wenn andere darueber Witze reissen (die doch kein mit Steve Jobs vertrauter Mensch hoert oder liest!), hat das seinen Sinn, denn es holt mich runter und relativiert. Die Tage, an denen ich nicht wieder aufhoeren kann, todtraurig zu sein, weil's tatsaechlich mein Freund, der Schmidt, war, kommen sowieso, weshalb soll ich mich heute nicht wieder zum Grinsen bringen lassen?


    Respekt, Mr. Jobs. Alles Gute. Und mein iphone macht heute den ganzen Tag Geraeusche.


    Herzlich,
    Charlie

  • Nein, es geht um seine Tochter, ein Kind, dass seinen Kumpel verloren hat, einen kleinen Menschen, der erst noch lernen muss, wie das mit dem Leben und Sterben so ist. Seine Tochter hat ein geliebtes Tier verloren, nicht irgendeinen Menschen, den sie nicht mal kannte

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Dori
    Das ist doch aber genauso, als wenn Inso zu seiner Tochter gesagt hätte: "Ach, so besonders war dein Kaninchen gar nicht. Hat eh nur Karotten gefressen. Wenn es hätte sprechen können, dann ja, aber so..."


    Ich weiß nicht. Also, klar, wie gesagt, ich bin auch betroffen, wenn ich vom Tod mancher Leute erfahre. Ich bin sogar betroffen, wenn ich in der Zeitung Todesanzeigen lese von Menschen, die z.B. sehr jung gestorben sind. Aber mit wirklicher Trauer um Menschen, die man wirklich selber kannte oder die jemand, den man liebt, selber kannte, ist sowas meiner Meinung nach nicht zu vergleichen.

  • @Draper


    Vermutlich habe ich einfach die letzten 7 Jahre den Titel des Unterforums falsch interpretiert. Ich sah es immer als eine Art Bereich für Diskussionen UND Weltgeschehen, nicht für zwingende Diskussionsaufforderung ZUM Weltgeschehen.


    Da ein Mensch des öffentlichen Lebens gestorben ist, hielt ich Weltgeschehen für passend. Andererseits ist es scheißegal, WO ich diesen Thread eröffnet hätte, es wäre überall das selbe passiert.


    Anders als Du sehe ich eigentlich kein Problem in der Tatsache, daß sich hier nur die äußern, die der Tod dieses Manns betroffen macht. Und die, die es nicht interessiert, eben NICHTS sagen. In den anderen Threads (z.B. Loriot) klappt das ja schließlich auch.


    Ich hätte auch einen Thread eröffnen können "Was denkt ihr über den Tod von Steve Jobs und die Zukunft von Apple?" - Habe ich aber nicht. Da oben steht "Ruhe in Frieden, Steve Jobs!", was daran falsch zu verstehen ist, wird mir nicht klar.

  • @ Draper


    Aber wo ist der Unterschied, ob man nun fuer Lady Di, Steve Jobs, D. Adams oder M. Jackson Blumen niederlegt? Mein Ding waere es auch nicht, aber jeder bringt doch eine Art von Gefuehl ( nenne es Trauer, Anteilnahme oder Respekt, Wertschaetzng) anders zum Vorschein und jeder hat eine andere Art von von Bewunderung fuer jemanden.


    EDIT: breche jetz hier ab. Dieses Misthandy nervt mich vielleicht.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von rienchen ()

  • Zitat

    Original von rienchen
    @ Draper


    Aber wo ist der Unterschied, ob man nun fuer Lady Di, Steve Jobs, D. Adams oder M. Jackson niederlegt? Mein Ding waere es auch nicht, aber jeder bringt doch eine Art von Gefuehl anders zum Vorschein und jeder hat eine andere Art von von Bewunderung fuer jemanden.


    Es ist doch auch ok und keiner zweifelt das an, dass Insomnia sein Tod nah geht.
    Aber ich finde schon, dass man da die Relationen wahren sollte. Es war ein Mensch, den man evtl. bewundert hat, aber kein Freund, kein Verwandter. Und für Angehörige kann das auch sehr befremdlich bis kränkend sein, wenn Fremde ( angeblich) mehr "trauern". Ich kenne das von meinem Bruder. Der war bekannt im ganzen Land und alle haben so getan, als würden sie sooooo sehr trauern. Aber die wissen doch gar nicht, wie das ist, wenn der Bruder stirbt.
    Ist doch ok und jeder respektiert das, dass es ihm nah geht. Aber man sollte doch auch bedenken vielleicht, wie sich die Menschen fühlen, die ihn wirklich kannten. Und vielleicht sollte man lieber sein Mitgefühl aussprechen, statt so zu tun, als hätte man gerade selber ein Familienmitglied verloren.

  • Vielleicht liegt das daran, dass Loriot eine nicht ganz so umstrittene Persönlichkeit ist? Aber selbst wenn doch einer schriebe: super unlustig, ist mir egal, fände ich das auch nicht respektlos.


    Aber ich würde mal vorsichtig prognostizieren, dass es in einem Thread "R.I.P, Ratzi" hoch her gehen würde :grin


    rienchen , habe ich behauptet, das es da einen Unterschied gibt? Hier im Viertel wurde vor einigen Jahren ein Mädchen in Kayas Alter ermordet. Was habe ich gelitten, fand aber dieses Blumen- und Plüschtiermeer vor dem Haus des Mädchens einfach nur abstoßend :-(

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Und für Angehörige kann das auch sehr befremdlich bis kränkend sein, wenn Fremde ( angeblich) mehr "trauern". Ich kenne das von meinem Bruder. Der war bekannt im ganzen Land und alle haben so getan, als würden sie sooooo sehr trauern. Aber die wissen doch gar nicht, wie das ist, wenn der Bruder stirbt.


    Genau das meinte ich mit meinem Beispiel. Wäre ich die Eltern des Mädchens gewesen, ich hätte die ganze angeblich trauernde Meute zum Teufel gejagt.


    Und wäre ich Angehörige von Jobs, würde es mich eher ärgern, dass Menschen zu Tode betrübt zu sein glauben, weil sie iPhones so gut finden. Aber vielleicht bin ich ja zu pragmatisch, zumal ich mir nur schlecht vorstellen kann, dass Steve Jobs jetzt im Himmel hockt und sich über die vielen Blumen freut :rolleyes

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Insomnia
    Apple-Gründer und Visionär Steve Jobs hat gestern den Kampf gegen den Krebs verloren :-(


    Ohne seine Innovationen wäre mein Berufsbild heute sicherlich anders...


    Edit: Der Nachruf von der Apple-Seite:


    :write


    @ Insomnia :knuddel1

  • Zitat

    Original von DraperDoyle


    Genau das meinte ich mit meinem Beispiel. Wäre ich die Eltern des Mädchens gewesen, ich hätte die ganze angeblich trauernde Meute zum Teufel gejagt.


    Und wäre ich Angehörige von Jobs, würde es mich eher ärgern, dass Menschen zu Tode betrübt zu sein glauben, weil sie iPhones so gut finden. Aber vielleicht bin ich ja zu pragmatisch, zumal ich mir nur schlecht vorstellen kann, dass Steve Jobs jetzt im Himmel hockt und sich über die vielen Blumen freut :rolleyes


    :write :write :write

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Vielleicht liegt das daran, dass Loriot eine nicht ganz so umstrittene Persönlichkeit ist? Aber selbst wenn doch einer schriebe: super unlustig, ist mir egal, fände ich das auch nicht respektlos.


    Nichts für ungut, Draper. Aber heute kommen wir wohl nicht zusammen ;-)
    Wie gesagt, es ist völlig egal. Ich hätte den Thread auch "Kondolenzbuch für Steve Jobs" nennen können, es wäre das gleiche passiert. Es will (momentan?) einfach nicht in meinen Kopf, wieso man hier an dieser Stelle nun über Apple und den Hype diskutieren MUSS.

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Und wäre ich Angehörige von Jobs, würde es mich eher ärgern, dass Menschen zu Tode betrübt zu sein glauben, weil sie iPhones so gut finden. Aber vielleicht bin ich ja zu pragmatisch, zumal ich mir nur schlecht vorstellen kann, dass Steve Jobs jetzt im Himmel hockt und sich über die vielen Blumen freut :rolleyes


    DU reduzierst ihn doch gerade auf ein iPhone und hast offensichtlich keinen Schimmer von seinem Leben. Daß es da seit Jahrzehnten zu Meilensteinen einer ganzen IT kam. *grummel*
    Und abschließend, weil ich des diskutierens nun müde bin, wenn Steve überhaupt jetzt irgendwo sitzt, dann bitteschön auf seiner iCloud!
    *das kleine Wortspiel sogar ein wenig tröstend find* :-]