Werte Miteulen,
mein Klarname ist Nina, ich bin 38 und Buchsüchtig seit ich lesen kann, trotz der ersten Leseerfahrungen mit Pillhuhnbildbänden und dem "Großen Märchenbuch".
Als minderjährige Besitzerin einer Bibliotheksausleihkarte war es mir möglich, vor allem während der 80er Jahre meiner Abhängigkeit nachzugeben; unter fünf Romanen die Woche tat ich es nicht und verbrachte die Zeit bis 18 mit zirka 2000 Büchern jeglicher Couleur.
Als ich auszog war der Wagen voll mit einem Ficus Benjamini, meiner Kleidung und diversen Bücherkisten. Manchmal rieche ich an meinen junge-Frauen-Büchern und erinnere mich an alles, was ich war, wer ich sein wollte.
Bis heute ist meine Bibliothek ein Abbild meines Lebens – meiner Interessen, Recherchen, geborchener Herzen, Manien. Ich habe die Angewohnheit, wenn mich etwas beginnt zu interessieren, erstmal ein Buch zu bestellen. Oder lieber drei. Bis fünf. Egal ob über das Matriarchat Afrikas, Beckenbodenmassagen oder Hardboiledautorinnen des 20sten Jahrhunderts.
Inzwischen kamen etwa 3000 (oder mehr? Ich habe keine Listen, nur die Buchregale und die Hochrechnungen an Werken, die ich las, aber nie besaß) dazu, weil ich - neben meinem Beruf als Schriftstellerin und Journalistin, immer noch am liebsten lese statt schreibe.
Ich lese um zu leben.
Manchmal schreibe ich beruflich über Bücher, etwa in der Focus Online Krimikolumne. Oder in einer Kolumne die ich bei Tageszeitungen hatte. Oder in Zeitschriften.
Ich erzähle vor allem gern über den Kontext, in dem das Werk entstand, auch über die Entwicklung des Autoren, und ich ziehe die intensiven Figuren den ach-so-originellen Plots vor.
Lieber schreibe ich aber privat über Bücher, weil ich dann ausgesprochen subjektiv bleiben darf. Wo sonst könnte ich schreiben:
Wenn Sie sich einen wirklich schönen Abend mit diesem Buch machen wollen – dann setzen Sie sich im Kino einfach drauf und vergessen es später.
Ich lese ein Buch stets auf drei Arten: - als Lesende, als Schriftsteller, als Kritikerin. Was mir ermöglicht, selbst im bescheuersten Buch das saubere Handwerk zu erkennen. Was mir aber auch Neid beschert: Wow, toll, wie hat ER/SIE das gemacht? Ich sehe ein Buch immer in Verbindung mit seinem Schöpfer (Weil ich selbst einer bin und die Nähe, aber auch die Ferne erkenne).
Ich habe einge Vorlieben, wenige Abneigungen – auch schlechte oder subjektiv blödsinnige Bücher schulen den Geist, und sei es nur den Widerstand.
Zudem bin ich überzeugt, dass Bücher Persönlichkeiten sind.
Und nicht mit jedem und jeder kommt man zurecht - Bücher"wesen", die mir gefallen, weil ich mich mit ihnen austauschen kann, erkannt fühle, berührt fühle – mögen andere völlig blöde, nichtssagend oder gar bescheuert finden.
Bücher sind reine Subjektivität (Abgesehen vom Handwerk…). Herrlich!
Wir haben uns teilweise hier schon in der Leserunde zu einem meiner Romane kennen gelernt; mein Nick ist ein Überbleibsel davon und nun bleib ich dabei. Es war meine erste mitmachende Leserunde, bei der mir vor allem der REspekt, die Professionalität und die Kommunikationslust der Eulen imponierte; LR und, da diese nun seit einiger Zeit ganz abgeschlossen ist, werde ich von der Schreibeule zur Lese-Eule.
Und schon heute (harr, harr) habe ich die Vorstellungs-Site entdeckt.
Nun denn:
Hallo!
_Nina